Wasser-Wissen

 

 

Amine

Stoffsystem

Amine lassen sich als Abkömmlinge des Ammoniaks auffassen, in dem ein, zwei oder drei Wasserstoffatome durch Alkylreste ersetzt sind. Durch das freie Elektronenpaar des Stickstoffs sind sie Basen und bilden mit Säuren Salze. Die Basenstärke der Amine ist abhängig von den Alkylresten. Man unterscheidet primäre, sekundäre und tertiäre Amine sowie quartäre Ammoniumsalze. Sie lassen sich auf Grund ihrer chemischen Reaktionen voneinander leicht unterscheiden. So reagieren primäre Amine mit salpetriger Säure (Natriumnitrit + Salzsäure) unter Bildung instabiler Diazoniumsalze, die Stickstoff abspalten (van Slyke Bestimmung), sekundäre Amine unter Bildung von stark gesundheitsschädlichen N-Nitrosaminen (farbiges, öliges Reaktionsprodukt) während tertiäre Amine keine Reaktion zeigen. Amine werden grob in aliphatische und aromatische Amine eingeteilt.

Herstellung und Anwendung

Aliphatische Amine sind ein Zwischenprodukte in der chemischen und pharmazeutischen Industrie. Eine große Anzahl von Unkraut- und Schädlingsbekämpfungsmitteln (Herbizide) sowie zahlreiche Farbstoffe enthalten aliphatische Amine. Auch in der Gummiindustrie (als Oxidationshemmer), in der Petrochemie (Korrosionsschutzmittel) und im Salzbergbau (als Flotationsmittel) werden aliphatische Amine verwendet. 

Aromatische Amine sind vor allem Zwischenprodukte für Farbstoffe, optische Aufheller, Pharmazeutika und Kunststoffe. Bekanntester Vertreter aromatischer Amine ist das Anilin.

Umwelteinfluss und Gesundheit

Aliphatische Amine führen in der Gas- oder Dampfphase zu starker Schleimhautreizung. Wegen ihrer guten Fettlöslichkeit zeigen sie eine große Tiefenwirkung. Flüssige aliphatische Amine führen auf der äußeren Haut zu tiefen Verätzungen. Amindämpfe bewirken schon in niedriger Konzentration Quellung der Augenschleimhaut. Besonders toxisch sind die Nitrosamine. Sie gelten als starke Karzinoge (Krebserzeuger) und können sich aus in der Nahrung enthaltenen Nitriten (Lebensmittelzusatzstoffe) und organischen Verbindungen z.B. auch im Magen bilden.

Abwasserreinigung/Trinkwasseraufbereitung

 
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