Wasser-Wissen

  

Festbettreaktor

(fixed bed reaktor) Geschlossener Behälter mit Füllkörpern unterschiedlicher Zusammensetzung. Festbettreaktoren werden im Rahmen der Abwasserreinigung u.a. dann eingesetzt, wenn das Abwasser einen hohen Gehalt gelöster organischer Substanz enthält. Das intensiv mit Luft durchmischte Abwasser wird über die Füllkörper geleitet. Dabei kommt es zu katalytischen, aber auch biologischen Abbaureaktionen, wodurch die Reinigung im Systems erzielt wird. (vergleiche auch 6060 von DIN EN 1085).

Die in einem Festbettreaktor wachsenden Bakterien zeichnen sich gegenüber suspendierter Biomasse besonders durch eine größere Artenvielfalt aus. Dies führt bei der Abwasserreinigung zu besseren Bedingungen für die Elimination von schwer abbaubaren Stoffen und zu einer erhöhten Resistenz gegenüber toxischen Belastungen.

In der Regel kommen Festbettreaktoren zum Einsatz, die im wesentlichen nur eine Filterwirkung aufweisen und im Auf- bzw. im Abstrom betrieben werden. Aufgrund der Schwebstoffe im Abwasser und der Kohäsionskräfte des gebildeten Stickstoffgases kann es dadurch zu Verblockungen in den Hohlräumen zwischen den Aufwuchskörpern kommen. Daher muss diese Art von Reaktoren in bestimmten Intervallen zu Reinigungszwecken im Gegenstrom gespült werden. die Zusätzliche zumeist nicht vermeidbare Wirkung des Bewuchses der Füllkörper mit Mikroorganismen kann aber auch systematisch genutzt werden.

Schematische Darstellung von Festbettreaktoren

Die aufwärts durchströmten Reaktoren unterstützen die Stickstoffgasaustreibung zwischen den Füllkörpern aufgrund der Fließrichtung des Abwassers und ermöglichen somit längere Intervalle zwischen den Spülstößen, den sogenannten "bumpings". 

Als Füllkörper werden sehr unterschiedlichste Materialien eingesetzt. So werden z.B. Blähton, Lava, Anthrazit, Basalt und andere, zum Teil aus Kunststoff oder Keramik hergestellte Aufwuchskörper verwendet. Als Merkmale dieses Verfahrens werden insbesondere der geringe Schlammanfall durch die Immobilisierung der Bakterien genannt. Zu beachten ist die diskontinuierliche Fahrweise, die durch die Rückspülungen bedingt ist. 

 
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