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Krebs(med.: cancer) Durch eine bösartige Geschwulst verursachte lebensbedrohliche Erkrankung, wobei die Geschwulst in gesundes Organgewebe hineinwächst, bis schließlich das gesamte Organ durch Tumor-Gewebe zerstört ist. Darüber hinaus kommt es durch Zellabsiedlung zu Tochtergeschwulsten in benachbarten sowie entfernt liegenden Organen (Metastasen). Durch Ausfall lebenswichtiger Organe tritt der Tod ein. |
Krebsauslösend wirken bestimmte Umweltfaktoren, sogenannte Karzinogene,
in einigen seltenen Fällen auch Viren. Weiterhin spielen auch vererbte
Veranlagungen, hormonelle Einflüsse sowie Defekte der Immunabwehr eine
Rolle bei der Krebsentstehung. Karzinogen wirken können physikalische
Faktoren wie z.B. radioaktive Strahlung (ionisierende Strahlung,
somatische Strahlenschäden) und UV-Strahlung (Hautkrebs). Auch eine
Vielzahl chemischer Substanzen wirken karzinogen: z.B. polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAH), unter
diesen Benzopyren, Methylcholanthren u.a. Diese Stoffe kommen besonders im
Tabakrauch, aber auch in Auto- und Industrieabgasen (Raffinerien, Chemiewerke,
Kokereien, Kohle- und Ölkraftwerke) vor. Ebenfalls karzinogen wirken
aromatische Amine: Anilin, Aminofluoren u.a., Arsen, Benzol, Asbest usw.
(MAK-Werte). Karzinogene erzeugen in den mit ihnen in Berührung kommenden
Körperzellen die Anlage zur Geschwulstbildung. Nach einer Latenzphase von ca.
15-20 Jahren, z.T. auch früher oder erheblich später, kommt es zur Ausbildung
eines bösartigen Tumors. Andere Stoffe, sogenannte Cokarzinogene, die selbst
nicht krebserregend sind, die aber die Tumorentstehung beschleunigen, können
diese Latenzphase verkürzen. Eine Krebs-Art mit besonders kurzen Latenzzeiten ist
Blutkrebs (Leukämie). Frühzeitig erkannte Krebs-Erkrankungen können durch
entspr. Behandlung (Operation, Medikamente, Naturheilverfahren, Änderung der
Lebensweise) ausgeheilt werden. In diesem Zusammenhang kommt den
Früherkennungsuntersuchungen, die von der Krankenkasse bezahlt werden,
besondere Bedeutung zu. Nach den jüngsten Angaben der Statistik stirbt in
Deutschland jeder fünfte Mensch an Krebs. Die bösartigen Geschwulste stehen
damit nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen an zweiter Stelle der
Todesursachenstatistik. Bei fast allen Krebs-Arten beobachtet man bei uns seit 1955
eine Zunahme, besonders beim Lungen- und Gebärmutterhals-Krebs sowie beim K. in
Mundhöhle und Rachen. Lediglich beim Magen-Krebs ist ein Rückgang zu verzeichnen.
Hinsichtlich der Krebssterblichkeit steht Deutschland im internationalen
Vergleich an der Spitze, eng gefolgt von ihren industrialisierten
Nachbarländern. Insgesamt zeigt sich in allen Industrieländern eine deutlich erhöhte K.-Erkrankungsrate im Vergleich zu Ländern mit geringerer Industrialisierung. Dafür kann es mehrere Gründe geben, z.B. aufgrund der höheren Lebenserwartung, da mit zunehmendem Alter immer mehr Genschäden nicht mehr repariert werden und auch das Immunsystem schwächer wird. Auch wegen der besseren medizinischen Versorgung in den Industrieländern ist die Zahl der Todesursachen eingeschränkt. Zunehmende Umweltbelastungen als K.-Ursache werden jedoch immer stärker diskutiert und z.T. auch nachgewiesen. Krebsrisiko, Tumor, Immunsystem, Hautkrebs. |