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Meeresverschmutzungkann erfolgen vom Land über Flüsse, durch atmosphärischen Eintrag sowie durch direkte Einbringung von Schadstoffen durch Schiffe und Luftfahrzeuge. Über die verschmutzten Ströme, die ins Meer münden, werden auch die Meere zunehmend verschmutzt, aber auch durch die Abwässer, die von den Küstenstädten, Badeorten und Tourismuszentren direkt ins Meer geleitet werden. Auf diese Weise sind das Mittelmeer und die Ostsee schon sehr stark verschmutzt. In einzelnen Bereichen mussten zeitweise schon Badeverbote ausgesprochen werden. Zusätzlich verpestet werden die Meere durch Öltanker und durch das Versenken und Verklappen von chemischen und radioaktiven Abfällen. Diese Bereiche sind durch verschiedene internationale Übereinkommen geregelt: Das Oslo- und Paris-Übereinkommen (1992) zum Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks deckt die genannten Verschmutzungsquellen für den Nordostatlantik ab. Es vereint und ergänzt die Meeresschutzabkommen von Oslo (Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung durch das Einbringen durch Schiffe und Luftfahrzeuge, 1972) und Paris (Übereinkommen zur Verhütung der Meeresverschmutzung vom Lande aus, 1974). Eine Kommission (OSPARCOM) entwickelt "Pläne für die Verringerung und schrittweise Einstellung der Verwendung von vom Lände ausgehende Stoffe, die giftig und beständig sind und zur biologischen Anreicherung neigen". Beschlüsse der Vertragsparteien des Oslo- und Paris-Übereinkommens sind rechtlich verbindlich und müssen von Staaten, die diesen zugestimmt haben, in nationales Recht umgesetzt werden. Empfehlungen sind lediglich "moralisch verpflichtend". Die Ostseeanrainerstaaten haben das Helsinki-Übereinkommen von 1992 über den Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebiet es vereinbart, dass, bei ähnlicher Zielsetzung, jedoch keine rechtlich verbindlichen Beschlüsse fassen kann. |
Die Verschmutzung der MeereDas Leben der Menschen und aller Lebewesen der Erde kam ursprünglich aus dem
Meer. Noch heute ist das Meer eine der bedeutendsten Lebensräume für die
Versorgung des Menschen mit Nahrung und Energie. Viele Millionen Menschen
beziehen ihr Trinkwasser und andere Nahrungsmittel wie den Fisch aus dem Meer. "Grundbaustein" der MeereDas pflanzliche Plankton Grundlage des Nahrungssystems im Meer sind winzige Mikroorganismen, die einzelligen Algen. Aus diesen entwickelte sich alles Leben auf der Erde. Noch heute produzieren sie einen großen Teil des freien Sauerstoffs in der Atmosphäre. Das pflanzliche Plankton macht 90 Prozent der Algen aus und besitzt als einziger lebender Organismus die Fähigkeit, Kohlenstoff und Mineralsalze mit Hilfe des Sonnenlichts in organische Verbindungen umzuwandeln. Dieses organische Material dient vielen Meerestieren als Nahrung. Auswirkungen von Fremdstoffen auf das Ökosystem MeerDas Nahrungssystem des Meeres befindet sich normalerweise in einem Gleichgewichtszustand. Werden von außen Stoffe zugeführt, zum Beispiel Phosphate aus Waschmitteln oder aus Mineraldüngern, welche einen wichtigen Nährstoff für die Algen darstellen, wird dieses ökologische Gleichgewicht gestört. Die Algen erhalten mehr Nährstoffe, dabei kann es zu einer Massenvermehrung von Algen kommen wie es in der Nordsee mit der "Killeralge" Chrysochromulina polylepis im Sommer 1988 eindrucksvoll geschah. Diese Alge produzierte einen Giftstoff, der die Durchlässigkeit der Zellmembranen in den Kiemen der Fische blockierte und ein Massensterben in der Fischwelt verursachte. Alle Tiere und Pflanzen der maritimen Nahrungskette, besonders das pflanzliche Plankton am Anfang der Kette, nehmen Umweltgifte wie das in Afrika noch eingesetzte Insektenvernichtungsmittel DDT in ihren Organismus auf. Beim letzten Glied der Kette wird das DDT in besonders hoher Konzentration angereichert. Auf diese Weise können Giftstoffe aller Art in größeren Mengen durch Fisch als Nahrungsmittel in den menschlichen Organismus aufgenommen werden. Faktoren zur Zerstörung des MeeresFolgende Ursachen werden für die Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts im Meer verantwortlich gemacht: 1. Erdöl Die Zukunft des Meeres und des Menschen Das Zusammenwirken dieser Faktoren muss im Laufe der Zeit zu einem Gau im Meer führen. Es wäre ein Irrtum, zu glauben, dass die immensen Wassermengen der Ozeane eine beliebige Menge an Schadstoffen verkraften und abbauen könnten. Eine Vernichtung des pflanzlichen Planktons in den Weltmeeren würde beispielsweise die Zerstörung des wichtigsten Sauerstoffproduzenten für die Atmosphäre und für den Menschen bedeuten. |