Wasser-Wissen

Phosphorsäureester

(phosphoric ester) Organische Phosphorverbindungen bzw. Phosphate.

Stoffsystem

Sie gehören gehören zur Gruppe der Organophosphorverbindungen. Es sind zumeist zähflüssige, farblose Flüssigkeiten bis zu wachsartigen oder festen, kristallinen Massen. Im Organismus gelten sie als lebenswichtig, da sie als Metabolite bzw. Zwischenprodukte von zahlreichen Stoffwechselprozessen fast an allen biologischen Vorgängen beteiligt sind.

Zu den Eigenschaften des Stoffsystems gehören:

Phosphorsäureester werden in 5 Substanzklassen aufgeteilt:

  1. Phosphorsäuretriester
  2. Thionphosphorsäuretriester
  3. Thiolphosphorsäuretriester
  4. Dithiophosphorsäuretriester
  5. Phosphorsäurediester

Herstellung und Anwendung

Phosphorsäureester werden sehr unterschiedlich hergestellt und u.a. in Kunststoffen und Lacken als Weichmacher eingesetzt, und sind Bestandteil von Flammschutzmitteln, Härter, gelten als Beiz- u. Haftmittel beim Aufbringen von Farben und Lacken, in der Metalloberflächenbehandlung als reinigende, korrosionshemmende und haftvermittelnde Substanzen, als Hilfsmittel für Textilien und Papier, als Putz- und Reinigungsmittel, Hydraulik-Flüssigkeit , Öl- und Treibstoffadditive sowie zahlreiche weitere Verwendungen. Eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung haben Phosphorsäureester als Pflanzenschutzmittel, insbesondere als Insektizide.

Umwelteinfluss und Gesundheit

Einige Phosphorsäureester haben eine ähnlich haut- und schleimhautreizende Wirkung wie Phosphorsäure. Manche Verbindungen haben darüber hinaus eine nervenschädigende Wirkung. Durch Einatmen, Verschlucken oder Hautkontakt können teilweise gravierende Gesundheitsschäden, insbesondere Nervenschäden, auftreten.

Abwasserreinigung/Trinkwasseraufbereitung

Die Analyse von Phosphorsäureester wird seit den 80er Jahren zur Beurteilung der Gewässergüte herangezogen. Da die unterschiedlichen Phosphorsäureester sehr unterschiedliche Wirkungen haben, gibt es kaum zusammenfassende Untersuchungen zum Verhalten bei der Abwasserreinigung. Bekannt ist, dass einige Phosphorsäureester sich im Klärschlamm anlagern, was zu Problemen führen kann, wenn der Klärschlamm thermisch verwertet wird.

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