Wasser-Wissen



Schwemmfächer, Alluvialfächer, Geröllfächer, Schwemmkegel

(alluvial fan) Feststoffablagerung eines gefällereichen Flusses an der Stelle, an der er in eine Ebene eintritt. Wenn die Geschwindigkeit und damit die Transportkraft eines Flusses plötzlich nachlässt, werden vom Wasser mitgeführte Gerölle und auch feinere Gesteinsbruchstücke abgelagert. 

Tritt ein Fluss aus einem Seitental in ein Haupttal oder gelangt er in eine Ebene, bildet sich im Übergangsbereich eine auffällige Form mit dreiecksförmigen Grundriss: ein so genannter Schwemmfächer oder Schwemmkegel. Da der Fluss nicht von Felswänden begrenzt wird, kann er seine Gesteinsfracht an seinem Austrittpunkt aus z.B. einem Seitental oder hinaus in das Gebirgsvorland in alle Richtungen aufschütten, worauf die fächerartige Form der Aufschüttung zurück zu führen ist. Einige Schwemmfächer sind so groß, dass sie ganze Siedlungen auf ihnen errichtet wurden. Da der Fluss, der einen Schwemmfächer aufgeschüttet hat, seinen bereits abgelagerten Schottern ausweichen muss, wird sein Lauf häufig in viele kleinere Arme zerteilt. Sie verlagern sich auf der Oberfläche des Schwemmfächers immer wieder, vor allem bei stärkerem Regen.

In der märkischen Schweiz, 50 km östlich des Zentrums von Berlin, sind die ca. 250 m lange und im Durchschnitt 12 m tiefe Wolfsschlucht und ein Schwemmfächer zu sehen. Sie sind durch enorme flächen- und linienhafte Wassererosion im 14. und 18.Jahrhundert entstanden. Eine erläuternde Hinweistafel weist auf dieses Beispiel erosionsbedingt gescheiterter Landschaftsnutzung hin (Quelle: Umweltbundesamt)
 
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