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Streusalz(road salt, salt) Mittel zur Herabsetzung der Gefriertemperatur von Wasser zur Vermeidung von Straßenglätte. Es versickert allerdings mit dem Schmelzwasser im Boden und zerstört dort die Wurzeln der am Straßenrand wachsenden Pflanzen, z.B. Bäume und Sträucher. Streusalz kann auch das Grundwasser belasten und Korrosion (z.B. an Autos) begünstigen. Wegen der Gefährlichkeit des Streusalzes beschränken heute schon viele Gemeinden seine Anwendung im Winterdienst und weichen auf Alternativen aus (z.B. Rollsplitt). |
StoffsystemDas übliche Streusalz besteht zu über 95 % aus Steinsalz bzw. Kochsalz; die chemische Bezeichnung ist Natriumchlorid (NaCl). NaCl ist in der Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe (VwVwS) vom 17.05.1999 der Wassergefährdungsklasse (WGK) 1, d.h. schwach wassergefährdend, eingestuft. Als natürliche Begleitstoffe können bis zu einigen Prozent unlösliche Bestandteile (z.B. Ton) und andere Salze (z.B. Calciumsulfat bzw. Gips, WGK 1) enthalten sein. Ferner können als künstliche Zusätze einige zehntel bis hundertstel Promille Antibackmittel sowie Farbstoffe zur Vergällung und Kennzeichnung beigegeben sein. Herstellung und AnwendungNatriumchlorid ist das in Deutschland zur Eisfreihaltung von Straßen am häufigsten verwendete Streusalz. NaCl ist das preiswerteste Auftausalz und eignet sich für Temperaturen bis ca. -10ºC, während bei tieferen Temperaturen CaCl2 und MgCl2 besser wirksam sind. Umwelteinfluss und GesundheitDer Bereich akuter Toxizität von Natriumchlorid liegt z.B.
Gesundheitsbeeinträchtigende Wirkungen können jedoch bereits bei weit niedrigeren Salzbelastungen einsetzen. Hauptwege von Streusalz in die Gewässer sind z.B.:
Die Straßenabwässer belasten generell die Gewässer und ggf. Kläranlagen nicht nur durch die Auftaumittel und die Abkühlung, sondern auch durch die sonstigen Verschmutzungen der Verkehrsflächen. Vergleiche der in den Frisch- und Altschneeproben ermittelten Werte zeigen, dass durch Schmelz- und Auslaugvorgänge die Streusalzbelastung des Schnees schnell in den Untergrund ausgewaschen wird. Abwasserreinigung/TrinkwasseraufbereitungBei Kläranlagen kann sich die Chlorid-Grundlast von etwa 50 - 100 mg/L durch Tauwasserzuflüsse im Winter in Ausnahmefällen bis auf Spitzenkonzentrationen nahe 1 g/L erhöhen. Gelegentliche Schwierigkeiten bei der Abwasserreinigung und Schlammbehandlung dürften allerdings vorwiegend auf den Temperaturrückgang im Abwasser zurückzuführen sein, da die biologischen Abbauvorgänge im allgemeinen erst bei höheren Salzkonzentrationen gestört werden . So findet beispielsweise eine Umstellung der Biozönose erst bei Chloridkonzentrationen von über 2 g/L statt. Links zum Thema |