Wasser-Wissen


Wupperverband

Wupperverband (für Wasser, Mensch und Umwelt), Der 1930 gegründete Wupperverband ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Sitz in Wuppertal-Barmen. Die Mitglieder des Verbandes sind die kreisfreien Städte Wuppertal, Remscheid, Solingen und Leverkusen, alle Kommunen und Kreise, Unternehmen der Wasserversorgung sowie größere Industrie- und Gewerbebetriebe im Einzugsgebiet der Wupper.

Für seine Mitglieder und die rund 1 Million Bürger (in 2001) im Wuppergebiet erfüllt der Verband folgende gesetzliche Aufgaben: In 12 Klärwerken wird Abwasser gereinigt. Zum Schutz vor Hochwasser und zur Niedrigwasseraufhöhung in Trockenzeiten betreibt der Wupperverband 9 Talsperren und Stauanlagen. Die Große Dhünn-Talsperre ist in erster Linie eine Trinkwassertalsperre; aus ihr wird Rohwasser zur Trinkwasseraufbereitung entnommen. Die Wupper und ihre Nebengewässer - ein Gewässernetz von insgesamt rund 2.300 km Länge - werden geschützt und naturnah unterhalten, ein schadloser Wasserabfluss wird sicher gestellt. Die Erfüllung dieser Aufgaben wird von den Verbandsmitgliedern durch Beiträge finanziert. Durch Kooperationen mit der Landwirtschaft, Fischereiwirtschaft, Industrie, mit abwasser-beseitigungspflichtigen Kommunen und Wasserversorgungsunternehmen wird nach eigenen Angaben für beide Partner sowohl eine Aufgaben- als auch Kostenoptimierung angestrebt.

Der Wupperverband hat 1998 Leitbilder als Grundlage und Zielsetzung für die Erfüllung seiner Aufgaben formuliert. Ein zentrales Leitbild ist "Nachhaltiger Umweltschutz im Einzugsgebiet der Wupper bei vertretbaren Kosten und Schonung der Ressourcen". Im Sinne der Agenda 21 bezieht der Verband neben einem ganzheitlichen ökologischen Ansatz auch die ökonomischen und sozialen Belange ein - z. B. Auswirkungen auf die Gebührengestaltung seiner Mitgliedskommunen und somit auf die Situation der Bürger. Der ganzheitliche Ansatz des Wupperverbandes beinhaltet, über den "optimalen Gewässerschutz" hinaus auch andere Bereiche mit einzubeziehen, z. B. Luft, Boden, Energieverbrauch.

Um die Reinigungsleistung im Bereich Abwasser weiter zu verbessern, werden die großen Klärwerke Buchenhofen, Kohlfurth, Burg und Radevormwald ausgebaut. Durch den Ausbau sollen in erster Linie Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor, die in Gewässern zu Überdüngung führen, noch besser aus dem Abwasser entfernt werden. Parallel dazu werden aber noch weitere Ziele verfolgt: Mit einem stufenweisen Ausbau und fortlaufender begleitender Projektplanung durch Prozessoptimierung aufgrund neuer Simulationstechniken und den Einsatz neuer Technologien wird erreicht, dass die von der Gesetzgebung geforderten Ergebnisse eingehalten werden, jedoch möglichst auf weitere Ausbaustufen verzichtet werden kann. Dadurch kann wiederum der Materialeinsatz verringert und Kosten gespart werden. Ebenso wird jedes Projekt durch konsequentes Kostencontrolling begleitet.

Energie ist ein wichtiges Thema des Wupperverbandes. Insbesondere in den Kläranlagen werden Energieoptimierungen durchgeführt, um den Strombedarf zu senken. Das bei der Klärschlammfaulung anfallende Biogas wird inzwischen in 6 Verbandsklärwerken zur Stromerzeugung genutzt. Darüber hinaus wird in den Anlagen des Wupperverbandes Strom aus 2 Wasserkraftanlagen und aus der Abwärme der Schlammverbrennungsanlage (SVA) gewonnen. Durch die Mitverbrennung von Klärschlammtrockengut mit hohem Heizwert wird in der SVA ein zusätzlicher Effekt der Energieeinsparung erreicht. Insgesamt werden im Jahr 2000 etwa 44 % des Stromverbrauchs der Klärwerke durch regenerativ erzeugten Strom gedeckt werden.

Der verbandsinterne Bereich "Nachhaltige Entwicklung" nimmt eine wichtige Position mit Einfluss auf viele Arbeitsabläufe ein. Der Gewässerschutzbeauftragte, der Immissionsschutz-beauftragte und der Abfallbeauftragte haben wichtige Überwachungsfunktionen mit Berichtspflicht an die Unternehmensführung. Ab dem Jahr 2001 wird der Wupperverband im zweijährigen Turnus einen Umweltbericht veröffentlichen. Der Wupperverband steht im Rahmen des Flussgebietsmanagements - der ganzheitlichen Bewirtschaftung der Wupper und ihrer Nebengewässer - in engem Kontakt zu seinen Mitgliedern. Er beteiligt sich an Aktivitäten und Prozessen der Lokalen Agenda 21 in den Mitgliedskommunen und -kreisen und ist so Teil des Agenda-Netzwerks im Bergischen Land.

Der Wupperverband ist der Wuppertaler Umweltinitiative beigetreten, um die Chance zu nutzen, in Wuppertal mit den übrigen Partnern der Initiative zusammen zu arbeiten und die bereits bestehenden Kontakte zu vertiefen, vor allem aber, um konkret gemeinsame Maßnahmen zum Schutz der Umwelt umzusetzen.

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