Software-Paket findet Schwachstellen der ProduktionQuelle: Weser Kurier, 3. September 1996, Seite 17. Ökofonds der Stadtwerke fördert Projekte junger Tüftler (wie/pg) Wo sind die ökologischen Schwachstellen eines Produktionsbetriebes, wo können umweltverträglichere Stoffe oder Verfahrensweisen wirtschaftliche eingesetzt werden? 15 Informatik-Studenten der Universität Bremen haben nach neunmonatiger Tüftelei eine Software entwickelt, die einzelne Produktionsschritte anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse bewertet und in einer Ökobilanz zusammenfaßt. Gefördert wurde das Projekt aus dem Ökofonds der Bremer Stadtwerke. Mit Unterstützung des Instituts für Umweltverfahrenstechnik, des Technologie-Zentrums Informatik und der ebenfalls in der Universität aktiven Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz arbeiten die Studenten jetzt an einer Erweiterung der Software-Funktionen. So sollen etwa Methoden gefunden werden, wie vorhandene Abwasser- und Restenergieströme so aufbereitet werden können, daß sie in anderen Produktionsschritten wieder einsetzbar sind. Um ihr auf Software gespeichertes Handwerkszeug einsetzen und erproben zu können, sucht die Gruppe noch Betriebe, die Interesse an diesem innovativem Projekt haben. Ansprechpartner ist Christoph Ranze in der Universität, Telefon 218 72 82 oder 2 18 70 90. Das Vorhaben der Informatik-Studenten ist nur eines von neun Projekten, die in diesem Jahr aus dem 1994 gebildeten Ökofonds der Stadtwerke mit insgesamt 100 000 Mark gefördert werden. Andere junge Tüftler arbeiten derzeit an der Ausrüstung von Elektrofahrzeugen mit Radnabenmotoren, entwickeln ein Meß- und Regelsystem zur Energieeinsparung in Einfamilienhäusern oder eine elektronische Temperaturregelung für Kühltaschen. Die Optimierung von Rotorblättern einer Windkraftanlage oder Regelsysteme zur Senkung des Energieverbrauchs im Gymnasium Obervieland sind andere Projekte. In wenigen Wochen soll bei den Stadtwerken über die Vergabe von weiteren Fördermitteln in Höhe von 50 000 Mark entschieden werden. Bis Ende September sind dafür Anträge einzureichen. Die Bedingungen: Das Projekt muß aus den Sachgebieten Strom, Gas, Wärme, Meß- und Regel- und Steuertechnik kommen, in einem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis realisierbar sein und von Tüftlern ersonnen werden, die höchstens 27 Jahre alt sind. |