Bremer Hafenschlick wird zu Ziegelsteinen verbacken (8.5.2000)Bild der Wissenschaft Geologen der Universität Bremen wollen Schlick aus den Bremer Häfen in der Ziegelindustrie verwenden. Ein geochemisches Gutachten von Kay Hamer und Volker Karius vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (marum) ergibt, dass der Schadstoffgehalt im Hafenschlick nicht höher ist als in natürlich Materialien. Die Produkte aus Schlick entsprechen damit den ökologischen Standards und könnten vermarktet werden. Schlick lagert sich in Hafenbecken ab, weil dort die Fließgeschwindigkeiten des Wassers besonders gering ist. Die mineralischen und organischen Partikel müssen regelmäßig abgetragen werden. Allein in Bremen fallen jährlich rund 700.000 Tonnen an. In den achtziger Jahre wurde das nährstoffreiche Baggergut in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt - bis bekannt wurde, dass diese Sedimente mit dem aus Schiffsanstrichen stammenden Tributylzinn (TBT) belastet sind. Durch die Verwertung des Baggergutes in Ziegeleien werden die organischen Schadstoffe - vor allem TBT - bei den hohen Temperaturen, die bei dem Brennvorgang herrschen, vollständig verbrannt. Im Rahmen eines Pilotversuches wurden von der Hanseaten-Stein Ziegelei GmbH in Hamburg bisher 10.000 Ziegel aus Bremer Hafenschlick hergestellt. Für die industrielle Fertigung muß allerdings der Brennprozess im Hinblick auf Rauchentwicklung und Ziegelqualität optimiert werden. Weitere Informationen zum Hafenschlick in Bremen finden sich im Tätigkeitsbericht des Zentrums für Marine Umweltwissenschaften (marum) Mehr über Tributylzinn (TBT) erfahren Sie im bdw-Newsarchiv. Joachim Schüring und Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (marum) |