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November 2002
Wasser-/Abwassernachrichten
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Bild
der Wissenschaft 30.11.2002
Verschwendung beginnt am heimischen Spülbecken. So mancher
verbraucht beim Abwasch des Geschirrs mehr als zehnmal soviel Wasser und
Energie wie der ressourcenschonende Spar-Spüler und das, ohne
wesentlich bessere Ergebnisse zu erzielen. Dies sind die ersten
Ergebnisse einer Studie an der Universität Bonn, in der
Haushaltstechniker Rainer Stamminger mit seinen Mitarbeitern das
Spülverhalten von 75 Testpersonen aus sieben europäischen Ländern
untersucht hat.
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"Das für uns wohl überraschendste Ergebnis war die große
Breite der verschiedenen Spültechniken, die wir beobachten
konnten", erklärt Stamminger. "Ob Hausmann oder Hausfrau, ob
Deutscher oder Pole, Spanier oder Türke: Jeder spült das Geschirr
anders ab." Entsprechend stark schwankten Energie- und
Wasserverbrauch: Kamen die sparsamsten Probanden mit unter 20 Litern
aus, lag das Extrem bei 345 Litern. Der Energieverbrauch variierte
zwischen knapp einer und mehr als zwölf Kilowattstunden.
"Dabei waren die individuellen Unterschiede größer als die
zwischen den verschiedenen Ländern, obwohl wir auch hier Tendenzen
feststellen konnten", fasst der Haushaltstechniker zusammen. So
gingen die deutschen und britischen Testspüler im Durchschnitt deutlich
sparsamer mit den Ressourcen um als ihre spanischen und türkischen
Kollegen. Dafür wuschen die Spanier auch am saubersten die
angeblich so reinlichen Deutschen landeten nur im Mittelfeld. Die
durchschnittliche Spüldauer für die 140 nach wissenschaftlichen Regeln
verschmutzten Geschirrteile lag übrigens bei anderthalb Stunden.
"Wir konnten drei völlig unterschiedliche Spül-Typen
charakterisieren", erläutert Stamminger: Den Super-Spüler, der
sehr viel Wert auf ein gutes Ergebnis legt, den Spül-Sparer, der mit
möglichst wenig Wasser, Energie und Reinigungsmittel auszukommen
versucht, und den Sorglos-Spüler, der sich um nichts schert weder
um den Einsatz an Wasser oder Energie noch um das erzielte
Spülergebnis. "Interessanterweise können Spül-Sparer genauso
gute Ergebnisse erzielen wie Personen, die nicht so ressourcenschonend
arbeiten", erklärt der Haushaltstechniker. "Und auch zwischen
Spüldauer und Reinigungserfolg konnten wir nur einen schwachen
Zusammenhang feststellen."
Der Durchschnittsverbrauch aller Spüler lagen bei 88 Litern Wasser
und 2,4 Kiowattstunden Energie "moderne Geschirrspüler kommen
mit 15 Litern und einer Kilowattstunde aus", sagt Stamminger. Ein
paar Tipps kann er allen Handspülern schon mit auf den Weg geben:
"Den Schmutz auf keinen Fall antrocknen lassen, ansonsten in jedem
Fall vor dem Spülen einweichen." Außerdem habe sich die
Zwei-Bäder-Methode bewährt: "Ein heißes Wasserbad mit
Spülmittel für den Hauptwaschgang und ein kaltes zum Nachspülen
damit erzielten unsere Testpersonen die besten Ergebnisse."
Universität Bonn
Planungen des EVS für die Kläranlage in Heisterberg laufen
Saarbrückener
Zeitung, den 28.11.2002
Heisterberg (se). Bis auf Heisterberg sind alle Namborner Ortsteile
an die zentrale Kläranlage in Baltersweiler angeschlossen. Für den
kleinen, nur 88 Einwohner zählenden Ort ist eine dezentrale Lösung
(Bau einer Pflanzenkläranlage) vorgesehen. Seit Jahren verzögert sich
der Beginn dieser Maßnahme. Jetzt hatte Namborns Bürgermeister Theo
Staub (SPD) die zuständigen Sachbearbeiter des Entsorgungsverbandes
Saar (EVS) zur Sitzung des Werkausschusses eingeladen, um dort über den
Stand der Angelegenheiten zu informieren.
Danach ergibt sich folgender Sachstand: Von dem ursprünglichen Plan,
mit einer technischen Variante die Abwasserentsorgung für Heisterberg
zu regeln, hat der EVS mittlerweile Abstand genommen und sich für den
Bau einer naturnahen Pflanzenkläranlage entschieden. Die Planung ist
abgeschlossen. Die wasserrechtliche Genehmigung in Abstimmung mit den
Naturschutzabteilungen des Landesamtes für Umweltschutzes (LFU) liegt
vor. In nächster Zeit wird mit der Vorlage der noch ausstehenden
Baugenehmigung gerechnet. Zwischenzeitlich wurde mit der Vorbereitung
der Ausschreibung begonnen, die dann Anfang nächsten Jahres erfolgen
soll.
Bei der Anlage handelt es sich um eine sogenannte
mischwasserbeschickte Pflanzenkläranlage für 100 Einwohner
(Einwohnergleichwerte) und soll sich auf dem Stand der momentanen
Technik bewegen. Die Kosten für diese Pflanzenkläranlage
einschließlich Planungskosten und landwirtschaftliche Begleitmaßnahmen
wurden auf 205000 Euro geschätzt. Auf Grund der vorgelegten Unterlagen
soll eine technisch sinnvolle und wirtschaftliche Lösung erreicht
werden. Und so soll die für Heisterberg geplante Kläranlage
funktionieren: Das ankommende Abwasser wird zuerst in ein Betonbecken
(Kombi-Becken) eingeleitet.
Das Becken besteht aus zwei getrennten Kammern. In der ersten Kammer
erfolgt ein Absinken des ankommenden Schlammes und Schmutzes unter
anderem. Dieser wird je nach Bedarf (zirka ein Mal jährlich) auf einer
größeren Kläranlage entsorgt. Aus dieser Kammer gelangt das somit
bereits vorgeklärte Abwasser durch eine Öffnung in eine separate
zweite Kammer, die mit Pumpen versehen ist. Die Pumpen dienen zum
Aufbringen des Abwassers mittels Verteilerleitungen auf die beiden
Pflanzbeete. Der Abfluss der geklärten Abwässer erfolgt in den
Wallesbach in Heisterberg.
Nürnberger Zeitung 26.11.2002
Im Wasserwerk Erlenstegen wurde gestern die erste Probe für ein
bislang einmaliges Forschungsprojekt entnommen. In einer Untersuchung
der Universität München soll nach Antibiotika im Trinkwasser gefahndet
werden.
Antibiotika haben einen erheblichen Anteil an der Eindämmung von
Seuchen und in der Behandlung verschiedenster Infektionskrankheiten. Der
Einsatz von Antibiotika hat sich in Krankenhäusern in den letzten 20
Jahren verdoppelt. Auch in der Tiermedizin werden sie häufig verwendet.
Da die meisten Antibiotika nicht vollständig abgebaut werden, gelangen
sie über das Abwasser oder die Düngung ins Grundwasser und damit aller
Wahrscheinlichkeit nach auch ins Trinkwasser. Dort fördern sie nicht
nur die Entwicklung resistenter Mikroorganismen, sondern tragen auch
dazu bei, dass der Konsument selbst immer resistenter wird.
Wir müssen den nicht sachgerechten Umgang mit Antibiotika
eindämmen, sagt Prof. Volker Hingst, Präsident des Landesamtes für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Dass jemand mit einer banalen
Infektion zum Arzt geht und dann mit einer Tüte voller
Antibiotika nach Hause geht, das müsse aufhören. Primäres Ziel der
Untersuchung ist allerdings die Frage, wie sich die Wasserversorger auf
das Problem künftig einzustellen haben.
In insgesamt 50 bayerischen Wasseranlagen begannen Mitarbeiter der
Münchner Ludwig-Maximilian-Universität gestern, Wasserproben zu
entnehmen. 20 Anlagen befinden sich in intensiv landwirtschaftlich
genutzten Gebieten, 20 in der Nähe von Krankenhäusern oder
pharmazeutischen Betrieben und zehn in unverdächtiger Umgebung.
Nürnberg gehört zu letzteren, weshalb sich der örtliche
Wasserversorger, die N-Ergie gerne bereit erklärte, Gesundheitsminister
Eberhard Sinner, dessen Ministerium das 75 000 Euro teure Projekt
fördert, zum Anzapfen einzuladen. Doch ganz sicher kann man auch
in Nürnberg nicht sein, was die Ergebnisse der Untersuchung angeht.
Gespannt wird daher das für Februar 2003 angekündigte, erste
Zwischenresultat erwartet.
Wie Projektleiter Harald Mückter gestern erläuterte, könnten
Arzneirückstände durch Aktivkohle beseitigt werden. Bevor man jedoch
solche zusätzliche Reinigungsmethoden, die auch mit einigen Kosten
verbunden sind, empfiehlt, soll erst einmal erforscht werden, wie groß
das Problem überhaupt ist und wie die Antibiotika ins Trinkwasser
gelangen.
Minister Sinner ergänzte: Wir wollten nicht erst warten, bis das
Problem so groß ist, dass es jeder sieht. Bayern sei Vorreiter auf
diesem Gebiet. Dass es anderenorts mit dem Problembewusstsein noch
hapert, beweist die Europäische Union. Sie hat die Verfütterung von
mit Antibiotika angereichertem Tierfutter noch bis zum Jahr 2006
zugelassen. Peter Viebig 26.11.2002 0:00 MEZ
Neues
Deutschland, den 26.11.2002
Wasservögel sitzen in der Wuhle bei Kaulsdorf noch nicht auf dem
Trockenen
Das Klärwerk Falkenberg wird seit
einem Monat schrittweise heruntergefahren. Bis Ende März 2003 wird die
tägliche Ableitung von geklärtem Wasser in die Wuhle und damit in die
Spree reduziert. Zur Zeit fließen täglich noch 60000 bis 90000
Kubikmeter geklärtes Abwasser in die »Neue Wuhle«, bald droht die
Austrocknung. Seit 1995 ist bekannt, dass das Klärwerk schließen wird,
trotzdem liegt bis heute kein Konzept für dieses »Gewässer 2.
Ordnung« vor. Zuständig ist die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung. Der umweltpolitische Sprecher der PDS-Fraktion in der
BVV, Frank Beiersdorff, fordert, endlich Maßnahmen einzuleiten, »um
mittels einer ausreichenden Wasserführung die wertvollen Biotope zu
sichern«. Umweltschützer haben errechnet, dass ab Frühjahr 2003 nur
noch 10 Prozent der heutigen Wassermenge durch das Wuhletal fließen
werden. Das reicht nicht aus, um die Natur so zu erhalten, wie sie heute
als Erholungsraum genutzt wird. »Das Wuhletal ist Identität für den
Bezirk«, betonte Beiersdorff, »dieser einzigartige Naturraum muss
erhalten bleiben«. Der umweltpolitische Sprecher deutet aber auch
gleich auf die schwierige rechtliche Lage hin: Für die Wuhle bzw. den
Klärwerksableiter ist der Senat zuständig, der Bezirk aber für den
Naturraum. Dafür gibt es seit 1994 ein Landschafts- und
Artenschutzprogramm aber kein Geld. Eine komplizierte Angelegenheit,
kommentiert der zuständige Stadtrat Heiner Niemann: »Eine Idylle wird
es nicht geben.« Der Bezirk, der sich einmal »Wuhletal« nennen
wollte, wird also zusehen müssen, wie sein Wahrzeichen langsam
austrocknet. Seit Jahren drängen Marzahner und Hellersdorfer
Umweltschützer auf Konzepte zur Rettung des Naturraumes, denn
schließlich wird eine Industrieanlage stillgelegt, für die der Senat
zuständig ist. Dieser kassiert für die Einleitung des Klärwassers
sowie des Regenwassers in die Wuhle allein in diesem Jahr drei Millionen
Euro. Es zeichnet sich jedoch ab, dass der Senat in absehbarer Zeit kein
Programm bezahlen wird. Die ersten Mittel sind erst für 2005
eingeplant. Dann ist es für die Umwelt schon zu spät. Was wird dann
aber aus der Wuhle und dem einzigartigen Biotop? Dort blühen viele
Pflanzen, die in anderen Bundesgebieten als ausgestorben gelten, dort
gibt es viele Tiere, die auf der roten Liste stehen. Wenn die Region
jetzt austrocknet, wird auch der vielleicht letzte Lebensraum für diese
Tiere und Pflanzen verschwinden. »Wir brauchen Visionen und konkrete
Vorschläge«, forderte Uli Clauder, Sprecher der IG Wuhletal, auf einer
Tagung der Arbeitsgruppe Umwelt der PDS-Fraktion. »Es ist nicht
akzeptabel, dass nichts passiert«. Clauder regte an, das Regenwasser
müsse zurückgehalten werden, Umweltschützer hätten sich über Wege
zur Renaturierung zu einigen. Er appellierte auch an die
Wohnungsunternehmen, sich finanziell zu beteiligen, denn sonst könnten
sie ihre Werbung für einen Bezirk im Grünen bald vergessen. Seit über
150 Jahren hat der Mensch in die Natur links und rechts der Wuhle
eingegriffen. Erst mit intensiver Landwirtschaft, dann mit den
Rieselfeldern und in den vergangenen 30 Jahren mit dem Bau der
Plattensiedlungen. Mit ihnen entstand das Klärwerk Falkenberg, das
jährlich 40 Millionen Kubikmeter Wasser in die Wuhle abgab, das heißt
eigentlich in den Klärwerksableiter, einem künstlich angelegten Fluss,
der nun nicht mehr gebraucht wird. Werden Industrieanlagen nicht mehr
benötigt, wäre der ursprüngliche Zustand wieder herzustellen. Im
Falle des Klärwerkes offenbar nicht. Die Umweltschützer fürchten nun,
dass im kommenden Sommer Wanderer an den entlang der Wuhle gebauten
Wanderwegen nichts außer einer ausgetrockneten Flusslandschaft zu sehen
bekommen. Dieser Naturraum braucht dringend eine Entwicklungskonzeption,
und er braucht Wasser. Ausgangpunkt für alle Überlegungen muss das
Artenschutzprogramm sein, um die Biotope zwischen Landsberger Allee und
Alter Treptower Straße zu erhalten, meinen die Umweltschützer. Bisher
wurden immer Rechtsfragen in den Vordergrund gestellt, betonten
Mitglieder der Arbeitsgruppe Umwelt. Es geht aber um die einzigartige
Flora und Fauna im Wuhletal und nicht den Sieger im Rechtsstreit. Über
Jahre hätten sich die verschiedenen Gremien mit dem Problem
beschäftigt, Einfluss auf politische Entscheidungen aber nicht gehabt.
Von Klaus Teßmann
Süddeutsche
Zeitung 25.11.2002
Vor der Flutung des Jangtse-Tals macht China den Nagern den Garaus,
trotzdem droht der gigantische See zur Kloake zu werden
Von Kai Strittmatter
Peking Mehr als eine Million Menschen verlieren seinetwegen ihre
Heimat, für unzählige Ratten kommt es nun noch schlimmer: Sie sollen
für den Drei-Schluchten-Damm an Chinas Langem Fluss mit ihrem Leben
bezahlen. Arbeiter begannen damit, insgesamt 200 Tonnen vergifteten Reis
in der Gegend des künftigen Stausees auszulegen. Viele Dörfer und
Städte dort sind schon verlassen, Fabriken in Schutt und Asche gelegt,
Hunderttausende Bewohner wurden mittlerweile umgesiedelt an höhere
Flecken im Jangtsetal oder Tausende Kilometer weit weg in übers ganze
Land verstreute neue Dörfer.
Nun haben die Behörden Angst, Heerscharen von Ratten könnten ihr
eigenes Umsiedlungsprogramm starten, wenn der Damm geflutet wird und
auf der Flucht vor dem Wasser höher gelegene Siedlungen überrennen. Im
nächsten Jahr nämlich ist es soweit, dann wird mit der Flutung einer
der größten Touristenattraktionen Chinas der drei
Jangtse-Schluchten begonnen.
Der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge wurden für das
große Morden ausgerechnet im chinesischen Jahr der Ratte eigens
800 Kammerjäger und 5000 Hilfskräfte ausgebildet. Xinhua zitierte den
Maus-Experten Feng Shaoquan, der erklärte, die vergifteten Ratten
würden allesamt eingesammelt, eingeäschert und weit weg vom Damm
begraben.
Die Jagd auf Ratten im großen Stil ist nichts Neues in China. Mao
Zedong hetzte sein Volk vor vier Jahrzehnten in einen Feldzug gegen die
vier Schädlinge Ratten, Fliegen, Moskitos und Spatzen und
noch heute veranstaltet auch Chinas Hauptstadt jährlich kollektive
Kakerlaken- und Ratten- Jagd-Wochen, begleitet von Zeitungsporträts
heldenhafter Großmütter, die eigenhändig und vorbildlich ein halbes
Dutzend Ratten in ihrem Hof erlegen.
Ratten sind jedoch nicht das drängendste Problem für Chinas
Dammbauer, wenn schon im Juni nächsten Jahres Täler, Städte und Drei
Schluchten bis zu einer Höhe von 135 Metern im Wasser versinken. Der
Damm, der bei seiner Fertigstellung im Jahr 2009 das größte
Wasserkraftwerk der Welt beheimaten wird, war auch in China selbst
Gegenstand heftiger Kontroversen. Neben den Zwangsumsiedlungen, neben
drohender Verschlammung, Erdbebengefahr, Korruption und Pfusch am Bau
ist ein Streitpunkt die Angst vor massiver Wasserverschmutzung, wenn die
Heimat von so vielen Menschen in einem mehr als 600 Kilometer langen und
gegen Ende 200 Meter tiefen Stausee verschwindet. Der See könne schnell
eine Kloake werden, warnten Experten, dank der Hinterlassenschaften der
Umsiedler und der Abwässer stromaufwärts liegender Städte.
40000 Gräber unter Wasser
Als Antwort auf diese Befürchtungen hat Chinas Regierung Anfang der
Woche ein fünf Milliarden Euro schweres Programm bekannt gegeben, das
einen sauberen Fluss garantieren soll. Wie die Volkszeitung auf ihrer
Webseite penibel aufzählt wird der Stausee einmal 300000
Quadratmeter öffentliche Toiletten, mehr als 40000 Gräber und mehr als
4000 Krankenhäuser, Schlachthöfe und andere Orte voller giftiger
Stoffe unter sich begraben.
Das ist deshalb besonders gefährlich, weil der Damm den Fluss stark
bremsen und so seiner Selbstreinigungskräfte berauben wird. Nun sollen
manche Fabriken verlegt, andere gesäubert und auf dem Fluss verkehrende
Schiffe stärker kontrolliert werden. Vor allem aber sollen die in der
Nähe liegenden Städte Kläranlagen erhalten ein Novum vielerorts
im Land. Nach Schätzung der Vereinten Nationen werden im Moment nur ein
Zehntel aller städtischen Abwässer in China geklärt.
Das galt bis vor kurzem auch für die Metropole Chongqing, die sich
selbst gerne Chinas größte Stadt nennt und die ihr Abwasser unweit
des Stausees in den Langen Fluss entsorgt. 19 Kläranlagen sind dort
mittlerweile entstanden wenn man der Volkszeitung glauben will,
sollen Chongqing und andere Gemeinden am Oberlauf bis zum Jahr 2009 auch
das letzte Kilo ihres Mülls und den letzten Liter Abwasser zentral und
kontrolliert entsorgen.
Und die 200 Tonnen Rattengift, die nun ausgelegt werden? Keine Angst,
versicherten die Behörden eilfertig, das Gift sei umweltfreundlich,
sie priesen es als ein Wundermittel, das zwar die Nager umbringe,
gleichzeitig aber Bestandteile enthalte, die beim menschlichen Herzen
sogar heilende Wirkung bewiesen hätten.
Nordkurier Lokales 25.11.2002
Beseitigung der Geruchsbelästigung angekündigt
Krakow am See (cm). Mit dem alten Weihnachtslied "Oh, es riecht
gut, oh, es riecht fein", können sich die Krakower nicht
anfreunden. Seit Jahren stinkt es im Luftkurort. Nun scheinen die
Ursachen gefunden zu sein; Gegenmaßnahmen wurden bereits eingeleitet.
Lange war die Ursache für die Geruchsbelästigung in der Stadt
rätselhaft geblieben, dann konzentrierte sich der Verdacht auf die
Kanalisation. Immer mal wieder hatte der Wasser- und
Abwasser-Zweckverband (WAZ) bzw. Eurawasser Messungen an
unterschiedlichen Stellen durchführen lassen. Jetzt scheinen diese
Bemühungen von Erfolg gekrönt zu sein. Als den wohl geruchsintensivste
Verursacher haben die Spezialisten die Abwasser-Druckrohrleitung
ermittelt, die bei der Großküche der Volkssolidarität in Bossow
beginnt und in Möllen ankommt. Belästigungen für die Nase gehen auch
von den Rohrleitungen, die vom Borgwall in die Dobbiner Chaussee und von
Alt Sammit zum Alt Sammiter Damm führen, aus. In Bossow hat die
Volkssolidarität bereits gehandelt und eine Dosieranlage geordert, in
die chemische Mittel eingeleitet werden. Auf diese Weise soll der
Rohrbelag abgebaut und gebunden werden. Die Anlage wurde inzwischen
angeliefert und angeschlossen. Das Abwasser der Küche passiert nun auf
direktem Weg die Dosieranlage. Der WAZ hat zugesichert, die Einleitung
der Abwässer im Kiefernhain und in Alt Sammit ebenfalls chemisch zu
begleiten. Die Fachleute versichern, dass die Zusätze das
Geruchsproblem auf jeden Fall drastisch verringern würden, ohne es
jedoch gänzlich auszuschließen. Bürgermeister Wolfgang Geistert rief
inzwischen die Krakower auf, die Angelegenheit mit ihren Nasen kritisch
zu begleiten.
Der Neue Tag Lokales 24.11.2002
MdL Maria Scharfenberg will Grenzwerte weiter hinterfragen - Fall
für den Staatsanwalt?
Auerbach. (cs) "Wer weiß, was da schon Jahre vorher im
Trinkwasser war?" Für die Landtagsabgeordnete Maria Scharfenberg
(Bündnis 90/Die Grünen) eine Horrorvorstellung hinsichtlich des
Risikos einer Gesundheitsgefährdung nicht nur durch die Kesselquellen
für die Menschen im Stadtgebiet von Auerbach.
Die Grünen-Abgeordnete wie Kreisrat Peter Eckert denken darüber
hinaus an die Rannaquellen, aus denen auch ein Teil der Bevölkerung der
Stadt Nürnberg mit dem in freien Gefälle gelieferten Wasser versorgt
wird. Die Auerbacher dagegen müssen ihr Wasser aus Ranna herauf pumpen.
Bisher wurde laut Bauamtsleiter Dieter Jasper noch nichts gefunden,
das Ranna-Wasser werde aber weiterhin geprüft. Denn man könne davon
ausgehen, ist er mit Peter Eckert einer Meinung, dass dieses
Kesselwasser irgendwann in Ranna landet, zumindest über die
Versickerung. Vom Kessel weg fließt das Wasser in einem Bachlauf in
Richtung Meiergraben. Mit dem Kesselwasser sollte auch das neue
Baugebiet BAB II "Nord-Ost" gespeist werden.
Bewusst inszeniert?
In jedem Falle will Scharfenberg nochmals die Grenzwerte
hinterfragen, sowohl auf Regierungs- als auch Ministeriumsebene, denn
auch für sie sind die bisherigen Angaben auf Grund ihrer
Unterschiedlichkeit nur ein "Tohuwabohu". Nach ihrem Verdacht
sogar bewusst von bestimmten Behörden so inszeniert, um zur Beruhigung
beizutragen. "Kann man so argumentieren?", stellt sich für
sie die Frage, wie es der bayerische Umweltminister Schnappauf in der
Antwort auf ihre Anfrage betreffend die Trink- und Grundwasserbelastung
in der Umgebung des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr tue.
"Wie kommt die Staatsregierung zu der Aussage, dass trotz eines
gemessenen Hexogenwertes von 49 Mikrogramm pro Liter keine
Gesundheitsgefährdung zu befürchten gewesen sei, da sich nach
Einschätzung der amerikanischen Gesundheitsbehörde (EPA) für die
lebenslange Aufnahme von Hexogen durch Trinkwasser der zulässige Wert
bei 100 Mikrogramm pro Liter bewege, während das "Office of Water"
der EPA unter "Drinking Water Standards an Health Advisories"
im Jahr 2000 einen Grenzwert von nur zwei Mikrogramm pro Liter und auch
das Umweltbundesamt einen Leitwert in Höhe von 3 Mikrogramm pro Liter
angibt?"
Schutz sicherstellen
Aus dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und
Verbraucherschutz mit der Unterschrift des zuständigen Ministers dazu:
"Die amerikanische Umweltbehörde EPA hat als Richtwert für die
lebenslange Aufnahme von Hexogen mit dem Trinkwasser einen "Drinking
Water Equivalent Level (DWEL) von 100 Mikrogramm/l (Sicherheitsfaktor
100). Ein Wert, der auch empfindliche Personen vor gesundheitlichen
Wirkungen schützen soll.
Dieser DWEL-Wert soll bei lebenslanger Schadstoffaufnahme den
Gesundheitsschutz für den Fall sicherstellen, dass die betreffende
Substanz allein über das Trinkwasser aufgenommen wird. Dies ist in
vorliegendem Fall anzunehmen, da eine relevante Aufnahme aus anderen
Quellen (Luft oder Lebensmittel) nicht zu erwarten ist."
Laut Umweltministerium wurde dieser genannte Wert für die aktuelle
Beurteilung im Fall Grafenwöhr herangezogen, und obwohl der Wert nicht
überschritten war, seien die belasteten Brunnen sofort abgeschaltet
worden. Wäre eine längerfristige Belastung des Trinkwassers mit
Hexogen gegeben - was hier nicht der Fall sei - müssten aus
Vorsorgegründen die weiteren hier zitierten EPA-Werte zur Beurteilung
herangezogen werden.
Wenn zehn Prozent von ihr mit diesem Wasser versorgt wurde, sei dies
eine Sache für den Staatsanwalt. Wenn im Jahr 2000 die Stadt über
Ergebnisse nicht informiert wurde, sei da fahrlässig umgegangen worden.
Ursachen und Verursacher sollen durch das von der Stadt in Auftrag
gegebene Gutachten gefunden werden, das im März 2003 erwartet wird. Mit
ersten Zwischenergebnissen rechnet die Stadt in Kürze, allerdings
könnten laut Ott daraus noch keine Schlüsse gezogen werden.
Problem bekannt
In Amerika sei dieses Problem schon lange bekannt, informierte der
Bürgermeister die Abgeordnete auch über den schädlichen, und als
äußerst aggressiv geltenden NATO-Treibstoff JP-8. Auffällig sei nach
dem Hinweis eines Arztes die Zunahme lymphoplastischer Leukämie im Raum
Eschenbach/Grafenwöhr. "Wir erwarten, dass dem nachgegangen
wird."
Dies habe er auch in Berlin betont. Aus Amerika wisse man auch, dass
Einschränkungen in den USA unter Umständen dort auch zu Schließungen
von Truppenübungsplätzen führen können. Ott warnte davor, hier ein
Reservat zu schaffen nach dem Motto "das tun zu können, was man zu
Hause nicht tun kann."
Westfalenpost Lokales 24.11.2002
Winterberg. Abwasser stinkt meist gewaltig. Was den Winterberger
Bürgern aber im kommenden Jahr weitaus mehr "stinken" wird,
sind ihre enorm steigenden Abwassergebühren. Grund: ein Gesetz, das im
Zuge eines Störfalls im Klärwerk Winterberg-Züschen zum
Skandal-Gesetz mutiert.
Es geschieht am 25. Juli 2000. Ein Klärwerk-Mitarbeiter ist in
Züschen vor Ort, alle anderen machen Außendienst. Plötzlich geht der
Piepser. Störmeldung, die Pumpe ist ausgefallen. Der Mitarbeiter macht
sich auf, um den Schaden zu beheben. "Just in dem Moment kommt
zufällig ein Prüfer vom Staatlichen Umweltamt in Lippstadt, um eine
von erfahrungsgemäß fünf jährlichen Proben zu nehmen. Unser
Mitarbeiter hat diesen Prüfer überhaupt nicht gesehen. Und die
Störung dauerte nachweislich eine Stunde", so Dr. Thomas Nelle,
Werkleiter von der Abwassersysteme GmbH in Gelsenkirchen (AWS), im Rat
Winterberg.
Das Ergebnis der Probe ist klar: Die Werte liegen teilweise um 396,66
% über dem erlaubten so genannten Überwachungswert. Die Konsequenz:
Das Landesumweltamt NRW (LUA) berechnet für das Jahr 2003 eine um 94
000 Euro (!) höhere Abwasserabgabe für die Stadt Winterberg. Die
Abwasserabgabe muss jede Kommune jährlich an das Land zahlen, und sie
wird auf die Abwassergebühr der privaten Haushalte umgelegt. Allein
aufgrund der einstündigen Störung ergeben sich so für die
Winterberger Haushalte pro Kubikmeter Abwasser 24 Cent Mehrkosten im
Jahr 2003. Grundlage dieser Farce ist das Abwasserabgabegesetz. Darin
steht sinngemäß, "dass der Überwachungswert als eingehalten
gilt, wenn zum Zeitpunkt der Überschreitung von fünf Messergebnissen
wenigstens vier den Überwachungswert nicht überschreiten". Gut
für Winterberg? Denkste. Die Ausnahme folgt prompt.
"Liegt bei einer Probe eine Überschreitung um mehr als das
Doppelte des Überwachungswertes vor, müssen wir diesen Wert als
Berechnungsgrundlage für das ganze Jahr nehmen. Da haben wir keinen
Spielraum", so Dipl. Ing. Volker Arnold, Abteilungsdirektor beim
LUA.
Dabei sei es egal, aus welchen Gründen der erhöhte Wert entstanden
sei. Einzige Ausnahme von der Ausnahme: höhere Gewalt. Im Klartext: Der
erhöhte Wert wird nicht für die Stunde Störung berechnet, sondern
für insgesamt 8760 Stunden Jahresbetrieb. Ein Schlupfloch für
Winterberg gibt es offenbar nicht. Arnold: "Dieses Gesetz ist
knallhart und wird auch so umgesetzt. Es hat Sanktionscharakter. Der
Gesetzgeber ist der Ansicht, dass nur so die privaten und kommunalen
Betriebe ihre Werke optimal ausrüsten." AWS-Werkleiter Dr. Nelle
hatte im Rat versichert, das Klärwerk entspreche den geforderten
Anforderungen.
"Die AWS und wir haben Widerspruch eingelegt und angefragt, ob
es nicht möglich und verhältnismäßig sei, den Störfall nur für
einen Tag oder eine Woche anzurechnen. Das war nicht möglich", so
Ludger Kruse, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters in Winterberg.
Das Landesumweltamt NRW wies den Widerspruch am 4. November zurück.
Die Ratsmitglieder machten aus ihrer Verärgerung parteiübergreifend
keinen Hehl. Von einem absurden Gesetz und einer
Geldbeschaffungs-Maßnahme war die Rede. Zudem widerspreche die Abgabe
dem Umweltschutzgedanken, da das eingeforderte Geld noch nicht einmal in
sinnvolle Maßnahmen zur Vermeidung künftiger Störfälle in die
Kläranlage investiert werden könne. Der Rat forderte einstimmig eine
Resolution an das Land zur Gesetzesänderung. Zudem ermächtigte der Rat
die Stadtverwaltung, alle rechtlichen Schritte bis zum
Bundesverfassungsgericht auszuschöpfen. "Das werden wir auch
wahrnehmen", so Bürgermeister Werner Eickler.
Der Gebührenerhöhung selbst mussten die Politiker trotz aller jetzt
geplanten Maßnahmen zähneknirschend dennoch zunächst zustimmen.
netzeitung
22. Nov 12:28
36 Millionen Menschen müssen in Bangladesh auf arsenbelastetes
Trinkwasser zurückgreifen. 36 Millionen Menschen müssen in Bangladesh
auf arsenbelastetes Trinkwasser zurückgreifen. Arsen aus dem Grundwasser wird in Bangladesh immer
mehr zum Problem. Nach dem Trinkwasser ist jetzt auch der Reis
gefährdet - wichtigstes Nahrungsmittel im Land.
Arsenbelastetes Grundwasser könnte in Bangladesh eine noch
schlimmere Massenvergiftung auslösen, als bislang vermutet.
Wissenschaftler wiesen das Gift jetzt auch in Reis nach, der mit dem
arsenbelastetem Wasser bewässert worden war. Reis ist das mit Abstand
wichtigste Nahrungsmittel und deckt mehr als 70 Prozent des gesamten
Kalorienbedarfs in Bangladesh.
Seit Jahren bekannt
Das Arsenproblem in Bangladesh ist schon seit Jahren bekannt. Das
Gift stammt ursprünglich aus Gesteinsschichten des Himalaja und
gelangte durch Erosion in die Böden des Gangesdeltas. Zum Massenproblem
wurde es, als man im Zuge von Entwicklungshilfe-Programmen verstärkt
neue Trinkwasserbrunnen bohrte.
Einer der dabei verwendeten Arsentests erwies sich als zu ungenau, so
dass viele Brunnen mit belastetem Wasser als sicher ausgewiesen wurden
(die Netzeitung berichtete). Nach Schätzungen der
Weltgesundheitsorganisation WHO werden in den kommenden Jahren bis zu
300.000 Bangladeschis an den Folgen des Konsums von arsenhaltigem
Trinkwasser sterben.
Zur Bewässerung ermuntert
Eine jetzt im Wissenschaftsmagazin «Science» veröffentlichte
Studie lässt sogar noch Schlimmeres befürchten. Andrew Meharg von der
Universität im schottischen Aberdeen untersuchte gemeinsam mit Kollegen
Ackerböden und Feldfrüchte in verschiedenen Regionen Bangladeshs.
Dabei zeigte sich, dass auch Reis von Feldern, die mit arsenhaltigem
Grundwasser bewässert worden waren, mit dem Gift belastet ist.
In mehreren Proben wiesen die Wissenschaftler Konzentrationen von
über 1,7 Milligramm Arsen pro Kilogramm Reis nach. In Australien etwa,
einem der wenigen Länder mit Grenzwerten für Arsen in Lebensmitteln,
ist maximal ein Milligramm pro Kilogramm erlaubt.
Verschärft wird die Situation noch durch die Tatsache, dass viele
Bauern geradezu ermuntert wurden, das Wasser aus den vergifteten Brunnen
auf ihre Felder zu leiten, um das kostbare Nass so wenigstens mittelbar
nutzen zu können. «Wir hatten gehofft, das Arsen würde sich nur in
den Wurzeln und Stängeln der Pflanzen ablagern», erläutert Charles
Harvey vom Massachusetts Institute of Technology, Autor einer zweiten «Science»-Studie,
die sich mit den wasserhaltigen Bodenschichten im Ganges-Delta
beschäftigt.
Keine Lösung in Sicht
Die Wissenschaftler fürchten nun, dass über den Reis noch
wesentlich mehr Menschen in Bangladesh mit Arsen vergiftet werden
könnten. Schon jetzt spricht die WHO von der größten Massenvergiftung
in der Geschichte der Menschheit. Und eine Lösung des Problems zeichnet
sich nicht ab.
Zwar regnet es in Bangladesh viel und häufig, das Oberflächenwasser
im Land ist jedoch derart verschmutzt, dass es kaum in großem Maße
genutzt werden kann. Und für tiefere Brunnenbohrungen, um so Wasser aus
Schichten unterhalb der arsenhaltigen Sedimente zu gewinnen, fehlt es
dem bitterarmen Land am nötigen Geld. Zumal sich ausländische
Geldgeber in nächster Zeit wohl erst einmal zurückhalten werden,
nachdem der «British Geological Survey» von erzürnten Dorfbewohnern
wegen der Giftbrunnen auf Schadenersatz verklagt wurde.
FreiePresse,18.11.2002
Nirgendwo ist das Wasser und Abwasser so teuer wie hier,
nirgendwo aber gibt es so wenige Alternativen, genau das zu ändern.
Der das am Sonnabend im Saal des Oelsnitzer Ratskellers vor zahlreichen
Zuhörern beklagte, ist anerkannter Rechtsexperte für Wasser- und
Abwasserfragen. Rechtsanwalt Jürgen Schacht, vielen Bürgern durch
Ratgebersendungen beim MDR bekannt, nahm in der von der sächsischen
PDS-Landtagsfraktion initiierten Veranstaltung zu Fragen im Wasser- und
Abwasserbereich Stellung. Und dabei hob der Hamburger hervor: Keine
Richtlinie der Europäischen Gemeinschaft bestimmt, dass dort, wo es
unökonomisch wäre, zentrale Abwasseranlagen errichtet werden sollen.
In weniger dicht besiedelten Gebieten, die obendrein keine so
genannten Schutzzonen berührten, greife die EG-Richtlinie für die
Abwasser-Normen überhaupt nicht, stellte Schacht klar. Und dazu zähle
der Freistaat Sachsen generell. Obendrein erteilte er dem so genannten
Cross-Border-Leasing-Modell eine klare Absage, das die WAD GmbH
anstrebe.Dass den Bürgern auch im Landkreis Stollberg in der
Vergangenheit vielfach das Gegenteil erklärt wurde, wenn es galt,
zentrale Abwasseranlagen anstelle biologischer Kleinkläranlagen
durchzusetzen, stimmte so manchen der Zuhörer nachdenklich.
Kritisiert wurde von den Bürgern, dass kein Vertreter der
Westsächsischen Abwasser und Dienstleistung GmbH (WAD) an der
Veranstaltung teilnahm. Trotz einer Einladung hatte der kaufmännische
Geschäftsführer wegen angeblich anderweitiger Verpflichtungen
abgesagt. So konnte Heiko Ritter dem von Jürgen Schacht durchweg
vernichtenden Urteil zum US-amerikanischen Leasing-Modell Cross
Border auch nichts Gegenteiliges entgegen setzen. Ritter bemüht sich
bekanntlich seit geraumer Zeit, die Abwasseranlagen des Zweckverbandes
für 99 Jahre zu verpachten. Rechtsanwalt Schacht aber wies nach, dass
damit außer einem günstigen Handgeld für die Verbandsmitglieder, in
diesem Falle die Kommunen, nur Nachteile in Form erheblicher
finanzieller Risiken entstehen. Was steckt wirklich dahinter,
fragte Schacht mehrfach ,um sogleich darauf zu antworten: Eine kleine
Gruppe macht ordentliche Geschäfte". Und dazu zählten nicht
zuletzt die Banker. Die Ersten, die es vorgemacht haben, waren die
Landesbanken. Schacht forderte, dass von der Politik die starke Macht
der Banken eingeschränkt wird und schlussfolgerte achselzuckend: Von
oben wird es nicht ausgebremst, deswegen muss der Widerstand von unten
kommen.
Reizvoll sei der Leasing-Vertrag, weil damit jene ein
Fünf-Millionen-Pauschalhonorar verdienten, die mittlerweile die
stereotypischen Verträge aushandelten. Und das seien jene in gerade
einmal fünf Kanzleien. Es ist eine Methode des Betruges, sagte
Schacht, der darauf verwies, dass die Anlagen für 99 Jahre an einen
amerikanischen Investor verlaest würden, den es zumeist namentlich
nicht einmal gebe. Der als Gast teilnehmende Oelsnitzer Bürgermeister,
Hans-Ludwig Richter, räumte ebenfalls ein, dass er das Leasing-Modell
ablehne. Das Bild im AZV ist ein gespaltenes, erklärte
Bürgermeister Richter. Sein Urteil lautete: Wenn ich die
Verfügungsmacht (der Abwasseranlagen, Anm. der Autorin) nach Außen
gebe, dann habe ich große Probleme. Aus diesem Grund sollte man es
ablehnen. Im Abwasserverband gebe es gar Kommunen, die deswegen mit
ihrem Austritt drohten. Rechtsanwalt Schacht wies auf die
Kompliziertheit des Leasing-Modells hin. Es soll auch kompliziert
sein, sagte er, damit es keiner verstehe. Vielfach erlebte er, dass
wegen der Begehrlichkeit des Geldes sich die Mehrzahl darauf
einlässt. Doch reizvoll seien die Verträge lediglich für die
US-Amerikaner, die den Steuerbehörden ihres Landes einen Wechsel auf
die Zukunft offerierten. Selbst US-amerikanische Gerichte seien zu dem
Urteil gelangt, dass dieses Leasing-Modell nur ein Scheinmodell ohne
jeden wirtschaftlichen Hintergrund sei. Der einzige Vorteil der
deutschen Vertragspartner sei die kurzfristige Liquidität, die
Risiken aber überwiegen bei weitem, unterstrich Schacht. Am Beispiel
der Stadt Wittenberg, die er rechtlich vertrete, verdeutlichte er, dass
der Leasing-Deal zwar 17 Millionen Mark einbrachte, die Probleme durch
überdimensionierte Anlagen aber bestehen blieben und der Stadthaushalt
mit über 30 Millionen Euro an Zinsen überlastet werde. Schacht mahnte
vor Verträgen, die ausschließlich in englischer Sprache verfasst
würden und wo der Teufel im Detail liege. So würde nicht selten
übersehen, dass die in Rechtsfällen den Deutschen weit überlegenen
US-Amerikaner ganz schnell mit Schadensersatzklagen drohen und hohe
finanzielle Forderungen nicht etwa an deutschen, sondern ausschließlich
an US-Gerichten durchsetzen könnten, denn bei den Verträgen gelte
amerikanisches Recht.
Abwassertricks gestoppt
Bürgerbegehren in Kulmbach kippte erstmals einen »Cross Border
Leasing«-Vertrag
14.11.2002 - junge
welt
Werner Rügemer
Schon vor der Abstimmung am 10. November war es in Kulmbach allen
Beteiligten klar: das Bürgerbegehren »Nix mit Abwassertricks« würde
gegen die Ratsmehrheit einen grandiosen Sieg erringen. Deshalb stürmte
der Kulmbacher Karnevalsverein das Rathaus schon am Tag zuvor, zwei Tage
früher als üblich, denn nach der Abstimmung, am 11. November, wäre
die symbolische Rathausbesetzung leicht zur tatsächlichen Übernahme
geraten.
Das Bürgerbegehren richtete sich gegen die Absicht der
Mehrheitsfraktionen SPD, CSU und Freie Wähler, das Kanalnetz der Stadt
für 100 Jahre an einen US-Investor zu verkaufen und sofort wieder
zurückzumieten. Der Steuertrick hätte dem Investor in den USA bis zu
70 Millionen Euro Steuervorteil gebracht, davon hätte er der Stadt
einen Anteil von fünf Millionen (»Barwertvorteil«) sofort am ersten
Tag bar ausbezahlt.
Bisher haben etwa 150 Städte in Deutschland ein solches »Cross
Border Leasing« mit US-Investoren abgeschlossen. Neben Kanalisationen
ging und geht es um Messehallen, Schulen, Klär- und Heizkraftwerke,
Schienennetze und Straßenbahnen. Die oberste US-Steuerbehörde, der
Internal Revenue Service, hat zwar die Verträge als
»Scheingeschäfte« qualifiziert, die keine wirtschaftliche Substanz
haben und deshalb auch nicht zu Steuervorteilen führen dürfen. Aber
einige steuerfreundliche US-Bundesstaaten gewähren den Steuervorteil
trotzdem noch. Während Oberbürgermeisterin Inge Aures (SPD) und
Bürgermeister Henry Schramm (CSU), beraten von der Deutschen Bank, den
Deal trotzdem durchziehen wollten, meldete »Nix mit Abwassertricks«
Kritik an. Ludwig Lindner: »In Amerika kann ein Unternehmen damit
Steuern verkürzen. Das geht zu Lasten der kleinen Leute dort. Ich bin
grundsätzlich gegen solche Tricks, ob in Amerika oder in Deutschland,
das spielt im Zuge der Globalisierung keine Rolle mehr.«
Für das Bürgerbegehren votierten 6532 Bürger, für den Vorschlag
der Ratsmehrheit 1043. Damit war auch das 20-Prozent-Quorum 22471
Kulmbacher waren wahlberechtigt bei weitem überschritten. OB Aures,
die sich schon vor ihrer absehbaren Niederlage vor der Öffentlichkeit
abschirmte, hatte zuvor zur Beruhigung der Bürger von einem »ganz
normalen Geschäft« gesprochen. Das wurde ihr nicht abgenommen. Zum
Beispiel hätte das Kulmbacher Kanalnetz dann zwei gleichzeitige
Eigentümer gehabt: den US-Investor und die Stadt. Diese rechtlich
dubiose Konstruktion ist keineswegs »normal«. Als Eigentümer hat der
US-Investor weitreichende Rechte: Er kann den Vertrag kündigen, wenn
die Anlage nicht mehr ausgelastet ist oder nicht ausreichend repariert
wird. Dann folgen Schadenersatzforderungen, die ein Mehrfaches des
anfänglichen Barwertvorteils betragen können. Die Rechtsstellung der
Städte ist ausgesprochen schwach: Gerichtsort ist New York, es gilt
US-Recht, der englischsprachige Vertragstext, zwischen 1000 und 2000
Seiten stark, wird nicht einmal ins Deutsche übersetzt. Übrigens:
Nirgendwo in Deutschland wurde den Ratsmitgliedern der Text vor der
Abstimmung vorgelegt.
Ein Cross Border Leasing verpflichtet die Stadt, die Anlagen
mindestens 25 Jahre lang, oft auch mehr als drei Jahrzehnte, in ihrem
anfänglichen Umfang zu erhalten. Aber wird das Kulmbacher Kanalnetz
etwa im Jahre 2020 noch in der jetzigen Größe gebraucht?
Abwasserintensive Betriebe wie die Spinnerei sind geschlossen,
Brauereien und Mälzereien machen dicht. Der Wasserverbrauch der
Privathaushalte geht stetig zurück. Da wäre es möglich, Pumpen,
Klärwerke und Kanalrohre dem veränderten Bedarf anzupassen und in
Zukunft, wenn sie erneuert werden müssen, kleiner zu bauen. Aber das
dürfte die Stadt dann nicht tun. Den anfänglichen Umfang der Anlage
auf Jahrzehnte zu erhalten, kann teurer werden als der
»Barwertvorteil« einbrachte. Das würde sich auch zeigen, wenn weniger
Regenwasser in die Kanalisation geleitet würde, sondern vor Ort
versickert. Jürgen Öhrlein, Mitinitiator des Bürgerbegehrens: »Wir
befürchten, daß das Bestehende so festgeschrieben wird, daß
ökologisch sinnvolle Dinge durch einen solchen Vertrag behindert oder
unmöglich gemacht werden.«
Darmstädter
Echo, 14.11.20002
Noch gleicht die neue Klärschlamm-Vererdungsanlage in Biblis selbst
einer Schlammwüste. Einige der acht bis zu 1200 Quadratmeter großen
Polder sind bereits mit Polyethylen-Folie ausgelegt. Darauf kommen
Drainage-Rohre und eine Sand- und Kiesschicht. Die Hauptarbeit bei der
Entwässerung des Substrats und beim Schadstoff-Abbau leisten Weidegras
und Mikroorganismen. (Foto: Lutz Igiel)
Graswurzeln statt High-Tech. Das ist das Motto der ersten
Klärschlamm-Vererdungsanlage Hessens, die am Donnerstag in der Bibliser
Kläranlage eingeweiht wurde. Noch sind nicht alle der acht flachen
Polderbecken fertig gestellt, doch einen guten Eindruck konnte man
allemal gewinnen. Allerdings hatte der starke Regen in den letzten Tagen
die Umgebung in eine Schlammlandschaft verwandelt, sodass die
Besichtigung nur eingeschränkt möglich war.
Ziel der 600 000 Euro teuren Anlage, die das Land Hessen mit 250 000
Euro bezuschusst hat, ist es, den dünnflüssigen Schlick aus der
Kläranlage mit 95 Prozent Wassergehalt in ein erdiges Substrat mit 40
bis 60 Prozent Trockensubstanz umzuwandeln. Alleine durch die geringere
Menge des Materials, das meist teuer entsorgt werden muss, rechnet die
Gemeinde Biblis mit Einsparungen von mindestens 70 000 Euro pro Jahr,
wie Bürgermeisterin Hildegard Cornelius-Gaus erläuterte.
Da der Haushalt für den Posten Wasser eine Unterdeckung aufweise und
Biblis eine erhebliche Summe in den Kanalbau investieren müsse, sei
dies sehr willkommen. Bisher fielen in der 8600-Einwohner-Gemeinde pro
Jahr 720 Tonnen Klärschlamm an.
Die alte Siebbandpresse, deren Reparaturbedürftigkeit den Ausschlag
für die Investition in neue Techniken gegeben hat, ist bereits
stillgelegt. Ihre Aufgabe soll bald Lolium perenne, das Deutsche
Weidegras, übernehmen. Die Grassamen werden aber erst ausgesät, wenn
der Klärschlamm im Polder vier Wochen vorgetrocknet ist. Am Grund der
Becken werden Drainage-Rohre verlegt, über die eine Sand/Kiesschicht
kommt. Der Untergrund ist zum Schutz des Grundwassers mit einer
Poylethylen-Folie abgedichtet. Mit Hilfe der Schwerkraft und eines
leichten Gefälles wird ein Großteil des Wassers zurück in den
Abwasserkreislauf geführt.
Ist das Gras ausgesät, bildet sich innerhalb von vier bis fünf
Monaten eine Feuchtwiese, erläuterte Diplom-Ingenieur Wilhelm Niszen
von der planenden Firma bio-vt GmbH. Über die Verdunstung aus Boden und
Grashalmen wird dem Substrat weitere Flüssigkeit entzogen.
Mikroorganismen im Wurzelraum machen sich unterdessen beim Abbau
organischer Schadstoffe nützlich.
Darunter fallen laut Professor Joachim Pabsch vom gleichnamigen
Ingenieurbüro, der das Patent für das System entwickelt hat, neben
polychlorierten Biphenylen (PCB) auch so genannte endokrin wirksame
Substanzen mit hormonähnlicher Wirkung und möglichen negativen Folgen
für die Fruchtbarkeit von Fischen.
Die EU hat 66 dieser Verbindungen als bedenklich eingestuft. Auch
Schwermetalle reicherten sich im Substrat, gegenüber dem
Ausgangsmaterial nicht an, versichern Pabsch und Nieszen. Zum Teil
würden sie von Huminsäuren gebunden, zum Teil ausgewaschen.
Nach vier bis fünf Monaten ist ein Optimum an Schadstoffabbau und
Vererdung erreicht. Dann sollen keine Salmonellen mehr nachweisbar und
die Zahl der Darmbakterien Escherichia coli um ein bis zwei
Zehnerpotenzen reduziert sein. Danach kommt die nächste Schicht Schlick
auf das Gras. Dieser Zyklus wiederholt sich vier bis fünf Jahre lang,
bis der Polder voll ist. Danach wird das Material abtransportiert.
Einwände, ob die Anlage in Wattenheim zu riechen sein werde,
entkräftete Diplom-Ingenieur Ulrich Krauß von der Wasserbehörde im
Landratsamt. Sicherlich werde dort kein Rosenwasser produziert, doch die
vorige Luftzufuhr zum Wasser sorge für eine Geruchsminimierung. Die
größte Geruchsbelästigung entstehe zuvor am Grobrechen.
Einziger Nachteil des Verfahrens sei der hohe Flächenbedarf. Die auf
10 000 Einwohner ausgelegte Anlage verfügt, wenn sie fertig ausgebaut
ist, über 6400 Quadratmeter Polderfläche. Pro Einwohner seien 0,2 bis
0,7 Quadratmeter Boden nötig. Dafür könne die Vererdungsanlage 30 bis
50 Jahre betrieben werden.
In der Nähe des Münchner Flughafens Erding soll die mit neun Hektar
größte Vererdungsanlage der Welt entstehen. Bio-vt hat nach eigenen
Angaben zehn solcher Anlagen in Deutschland und weitere in Ägypten,
China und Bolivien gebaut. Für ein im Alpenklima taugliches System mit
robusten Grassorten laufe ein Forschungsvorhaben. Selbst dem hiesigen
Frost gewinnen die Ingenieure positive Seiten ab: Die höhere Temperatur
in den Becken sorge für eine Gefriertrocknung. Von Marion Menrath
Thüringische
Landeszeitung, 14.11.2002
MENTERODA. In den nächsten zehn Jahren braucht aus der Kläranlage
Menteroda kein Klärschlamm abgefahren und damit teuer entsorgt zu
werden. Dieser Effekt wird mit dem Aus- und Neubau der biologischen
Kläranlage östlich von Menteroda erzielt. Denn die wesentlichste
Neuerung des Projektes besteht in der Errichtung von so genannten
Schlammstapelbecken mit einer Kapazität von etwa zehn Jahren. Der in
den Vorklärbecken abgesetzte Schlamm wird wechselweise in die
verschiedenen Kammern gepumpt. Diese Becken sind mit Schilfpflanzen
besetzt, die über einen bestimmten Zeitraum dann bis zur Vererdung des
eingelagerten Klärschlamms sorgen. ...
Die Gesamtinvestitionssumme für das zu 75 Prozent geförderte
Umweltprojekt beträgt etwa 800 000 Euro. Der Eigenanteil der Kommune
beläuft sich auf 208 000 Euro, die laut Bürgermeister Schill aus der
kostenrechnenden Einrichtung Abwasserentsorgung kommen. Ein Kredit
brauchte nicht aufgenommen zu werden. So gehört die Einheitsgemeinde
Menteroda zu den wenigen, die die Trinkwasserversorgung und
Abwasserbehandlung noch in eigener Regie führen und keinem Verband
angeschlossen sind. Die Gemeinde will die neue Anlage darüber hinaus
dem Forschungszentrum für Medizintechnik und Biotechnologie Bad
Langensalza als Forschungsprojekt zur Verfügung stellen, kündigte
Schill gestern an. ... Von Reiner Schmalzl
Freie
Presse, 14.11.2002
Weltweit technologiebestimmendes Freiberger Unternehmen fährt
zweiten Wälzrohrofen an
Europas modernste Zinkrecyclinganlage in
Freiberg hat am Mittwoch noch einmal an Produktivität und
Umweltfreundlichkeit zugelegt. Dazu ging das zweite Wälzrohr auf dem
Terrain der Saxonia an der Frauensteiner Straße in Betrieb. Das neue
Aggregat steigert die Verarbeitungskapazität des zur Berzelius
Umweltservice AG in Köln gehörenden Tochterunternehmens auf jährlich
220.000 Tonnen Stahlwerkstaub.
Die B.U.S Zinkrecycling Freiberg GmbH gilt aufgrund ihrer innovativen
Technologien weltweit als Kompetenzzentrum für das Recycling
zinkhaltiger Materialien. So gelang es den Freibergern mit dem selbst
entwickelten SDHL-Verfahren den Energieverbrauch so drastisch zu
reduzieren, dass in einem Schritt der Ausstoß von Kohlendioxid um rund
40 Prozent sank. Gleichzeitig erhöhte sich die Produktion von Zinkoxid
um 30 Prozent. Dafür erhielt das Freiberger Unternehmen selbst höchste
europäische Umweltmaßstäbe zertifiziert.
Die B.U.S Zinkrecycling GmbH hat nach Angaben von Geschäftsführer
Eberhard Saage am Standort Freiberg bislang insgesamt 27,1 Millionen
Euro investiert. Die Zahl der Mitarbeiter stieg durch den zusätzlichen
Wälzofen - er ist immerhin 50 Meter lang und 3,60 Meter im Durchmesser
- um 19 auf insgesamt 84, unter ihnen acht Lehrlinge. 2001 wurde ein
Gesamtumsatz von rund 30 Millionen Euro erwirtschaftet.
Wie Saage ankündigte, arbeitet die B.U.S Zinkrecycling bereits an
ihrem nächsten Coup, der Kosten und Umwelt schont. Bis Ende 2003 will
sie den technologischen Wandel vom kleinsten Zinkrecycler zum
Technologieführer beenden. Dazu werden dann alle Prozesswässer im
Kreislauf geführt. Bisher verlassen jährlich rund 300.000 Kubikmeter
vorgeklärter Abwässer das Werk.
Dann werden die Salze, die sich jetzt noch in den Abwässern
befinden, aus dem Kreislaufwasser herauszentrifugiert, so Saage.
Abwasser entstehen nun keine mehr, die Salze kommen zum Verfüllen alter
Salinen nach Sondershausen.
Emder
Zeitung, 12.11.2002
Gemeinde hat bei Ausschreibung nicht genug Öffentlichkeit
hergestellt. Die Europäische Kommission für das öffentliche
Vergabewesen hat die Gemeinde Hinte angemahnt, weil diese den Verkauf
ihrer Abwasser-Entsorgung nicht genügend öffentlich gemacht hat. Das
teilte der Grünen-Abgeordnete Gerhard Weidemann gestern in einem
Schreiben mit. Wie berichtet, hatte die Gemeinde ihr Abwassersystem an
den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband übertragen. Über die
Vorgehensweise hatte Weidemann bei der Kommission Beschwerde eingelegt.
Jetzt kam aus Brüssel die Rüge, dass "die Gemeinde Hinte die
Durchführung der Abwasserbeseitigung übertragen hat, ohne einen
angemessenen Grad von Öffentlichkeit sicherzustellen und dadurch
potenzielle 'Bieter' von der Möglichkeit ausgeschlossen hat, ihr
Interesse an der Erbringung dieser Dienstleistung kundzutun". Jetzt
haben die EU-Kommissare die deutschen Behörden aufgefordert, sich bis
Ende Januar zu den tatsächlichen und rechtlichen Aspekten zu äußern.
Die Kommission überwacht das Vergabewesen in den EU-Ländern. ggm
Messiers Medientraum könnte zum Trauma werden. Vivendi-Chef Fourtou
setzt alles auf die Hollywood-Karte und trennt sich vom
traditionsreichen Wassergeschäft
Frankfurter
Rundschau, 10.11.2002
Jean-René Fourtou zögerte und lavierte. Er verkündete in den
vergangenen Wochen so ziemlich alles und auch das Gegenteil. Jetzt hat
der Chef von Vivendi Universal allerdings eine Entscheidung gefällt,
bei der es kein Zurück mehr gibt: Der bis über beide Ohren
verschuldete Mischkonzern behält die Unterhaltungssparte (Musik, Film,
Fernsehen, Mobilfunk), trennt sich aber endgültig von seinem
angestammten Versorgergeschäft. Die Banken Lazard und Merrill Lynch
suchen nach Investoren für Vivendi Environnement vor allem unter
einheimischen Institutionen.
Dieses Kernmetier hatte seit 1853 die Grundlage des französischen
Unternehmens gebildet: Die zur Zeit von Napoleon III. als Compagnie
Générale des Eaux gegründete Gesellschaft versorgt bis heute ganze
Landesteile und viele Städte mit Trinkwasser und entsorgt die
Abwässer. Das ging bis 1998 gut, bis der größte private Arbeitgeber
Frankreichs von Jean-Marie Messier zu einem Medienkonzern von Weltrang
aufgemotzt wurde. Der glamouröse und selbstherrliche Manager
scheiterte, als die Börsenblase platzte und die Schulden ins Uferlose
wuchsen.
Nun erweist sich, dass sein Nachfolger die Strategie fortsetzt.
Fourtou glaubt offenbar auch, das Heil Vivendis liege bei Universal und
deren Film- und Musikstudios. Dabei lehrt die Erfahrung doch, dass noch
kein Franzose in Hollywood reüssierte. Fourtou denkt aber an seine
Aktionäre, und die erhoffen sich mehr Dividenden von Unterhaltung als
von Abwasser.
Der Verkauf von Vivendi Environnement einschließlich der Tochter
Connex, die hier zu Lande sich als Konkurrentin der Bahn einen Namen
machte, sowie der Verlagssparte spült nach Firmenangaben sieben
Milliarden Euro in die Kasse. Das ist mehr, als bis zum Jahresende
geplant war. Doch erstens beträgt der Schuldenberg fast 20 Milliarden
Euro. Und zweitens braucht Fourtou wohl mehrere Milliarden, um den
Angriff der britischen Vodafone auf Vivendis Telekom-Sparte Cegetel
abzuwehren und selbst eine Mehrheit zu erwerben. Vivendi hält 44
Prozent an Cegetel und hat ein Vorkaufsrecht für weitere 26 Prozent.
Die Briten besitzen bereits 15 Prozent.
Aber will Fourtou Cegetel überhaupt behalten oder nur den Preis hoch
treiben? Vielleicht hat er bald gar keine Wahl mehr. Statt sich auf
einen Grabenkrieg um Cegetel einzulassen, könnte Vodafone nämlich auch
gleich einen Angriff auf die ganze Vivendi Universal lancieren, deren
Börsenwert von 15 Milliarden Euro wohl bloß die Hälfte des wirklichen
Firmenwertes ausmacht. Im Figaro dementierte Vodafone-Chef Chris Gent am
Wochenende jedoch diese Absicht: "Wir haben nie daran
gedacht." Zugleich schloss Gent eine Erhöhung seines Angebots für
den Anteil an Cegetel aus. 6,8 Milliarden Euro sei schließlich ein
fairer Preis.
So bleibt der Vivendi-Chef im Clinch mit Gläubigerbanken,
Aktionären, Vodafone und nicht zu vergessen US-Medienhaien. Der Ausgang
ist offen. Doch vieles spricht dafür, dass der Konzern bald weiter
Federn lassen und mittelfristig auch den französischen Pay-TV-Sender
Canal Plus abgeben muss. Dies würde Synergien mit Universal zerstören
und das Hollywood-Abenteuer noch sinnloser machen. Womit Messiers Traum
erst recht zum Konzerntrauma würde.
Von Stefan Brändle
Tühringische-Zeitung,
08.11.2002
Weimar. (tlz/sb) Das Naheliegende wird gern übersehen, wenn der
Blick in die Ferne geht. Die Mitarbeiter des Weimarer
Forschungsinstituts für Tief- und Rohrleitungsbau (FITR) haben ihren
Blick auf kleinste Strukturen aus der Natur gerichtet und mit einer
Entdeckung Furore gemacht, die mit Libellenflügeln zu tun hat und mit
Pflanzenstengeln: Ihre selbstreinigenden Rohrleitungen, von ebendiesen
Vorbildern abgeguckt, erregten Aufsehen auf der Messe "Ideen,
Erfindungen, Neuheiten" in Nürnberg. Die Forscher um
Institutsleiter Wolfgang Berger ernteten eine Goldmedaille und einen
Sonderpreis.
"Sie machen sich keinen Begriff, welche Unmengen von Sand sich
in Abwasserrohren sammeln." Auf andere Dinge, die sich in Rohren
ablagern, mag Berger gar nicht erst zu sprechen kommen. Die Stadtwerke
wüssten ein Lied davon zu singen - vor allem in flachen Gegenden, wo
das Abwasser durch Rohre mit geringstem Gefälle kriecht. Man solle
nicht glauben, dass es mit den Abwässern um so mehr flutscht, je
glatter die Innenwände sind. An glatten Wänden gehe die
Fließgeschwindigkeit gegen einen Wert, der zu Transportzwecken kaum
noch geeignet ist. Schlamm bleibt kleben und verringert den
Rohrquerschnitt. Und irgendwann droht Rohrinfarkt.
Der Trick des Weimarer Instituts: Es entwickelt Rohre mit unebener
Innenfläche. Kleine Profile zetteln Bewegungen an, die das Abwasser in
ständigem Wirbel halten. Die Fließgeschwindigkeit steigt dabei in so
hohem Maße, dass Schlämme gar keine Gelegenheit haben, sich
abzulagern. Gegenwärtig sind die Männer von FITR damit beschäftigt,
die Oberfläche mit ihren Winkeln noch weiter zu verfeinern. Die
Berliner Stadtwerke, deren Abwasserrohre teils mit Gefälle von nur
einem Promille verlegt sind, liegen auf der Lauer, warten, dass die
Rohre Serienreife erreichen. Spätestens Ende 2003 soll es so weit sein,
lässt Wolfgang Berger durchblicken. Das Patentamt in München hat die
Erfindung made in Weimar vorliegen, die die Liste der geschützten
Entwicklungen aus dem Hause FITR auf 25 Punkte treibt. Gebaut werden
sollen die Selbstreinigenden Rohre von der Firma Hobas in
Neubrandenburg.
natur
cosmos, 05.11.2002 - Umweltschutz
Neu entdecktes Bakterium TCA1 kann Schadstoff in leicht abbaubare
Substanz umwandeln.
Ein jüngst entdecktes Bakterium könnte der Schlüssel sein zur
Beseitigung eines weitverbreiteten Umweltgiftes, sagen Wissenschaftler
der Universität Michigan. Wie das Team unter der Leitung von James
Tiedje im Fachblatt Science berichtet, hat der Mikroorganismus einen
"unersättlichen Appetit, das Umweltgift Trichlorethen
abzubauen".
Bisher waren die Beweise nicht ausreichend, dass das Reinigungs- und
Entfettungsmittel Trichlorethen biologisch abbaubar ist, erklärte
Tiedje, Professor für Mikrobiologie und Molekuargenetik.
Trichlorethen-fressende Bakterien blieben ein Mysterium, trotz der
Tatsache, dass bereits verschiedene andere toxin-fressende
Mikroorganismen isoliert wurden. Die nun im Grund des Hudson River
ausgebaggerte Mikrobe könnte das fehlende Puzzleteil sein, um Böden
und Grundwasser zu reinigen.
Das Bakterium mit dem Namen TCA1 ist das erste Bakterium, das
Trichlorethen atmet, sagt der beteiligte Forscher Benjamin Griffin.
"Das Bakterium wächst nur, wenn wir es mit Trichlorethen
füttern", ergänzt Griffin. Dabei baut TCA1 den Schadstoff zu Chlorethan um. Chlorethan ist weniger giftig und kann auf einfachem Weg
durch aerobe Mikroben im Boden abgebaut werden. Das gute an TCA1 ist,
dass es unter Wasser gedeit und somit das Toxin nicht in die Atmosphäre
gelangt, wo es zum Ozonabbau beitragen kann.
Auch billige Mittel sind gut
Stutgarter
Zeitung, 05.11.2002
Praktisch sind sie ja, die in Quaderform gepressten
Geschirrspülpulver. Und da sie sowohl mit der Umwelt als auch mit dem
Geldbeutel schonend umgehen, spricht nichts gegen ihre Verwendung.
Von Klaus Zintz
Dass Geschirrspülen mit der Maschine nicht nur bequemer, sondern
auch ökologischer ist als Handwäsche, dürfte sich mittlerweile
herumgesprochen haben. Voraussetzung ist allerdings, dass die Maschine
nur voll beladen in Gang gesetzt wird. Und dass nicht nach dem Motto
"viel hilft viel" das Vorratsfach für das Geschirrspülmittel
immer randvoll mit Pulver gefüllt wird, obwohl sich mit weniger Mittel
eine vergleichbare Reinigungsleistung erzielen ließe.
Das Problem der Überdosierung lässt sich mit Geschirrspültabs
elegant lösen. Diese belasten die Umwelt auch nicht mehr als die
pulverförmigen Mittel, schreibt die Stiftung Warentest in ihrer
jüngsten Ausgabe (Heft 11/2002). Zwar enthalten die Geschirrspülpulver
seit einiger Zeit wieder vermehrt Phosphate; da diese Stoffe
mittlerweile jedoch ohnehin in den meisten Kläranlagen wieder aus dem
Abwasser herausgeholt werden, wird ihre Schadwirkung von vielen
Gewässerexperten als lange nicht mehr so hoch eingeschätzt wie noch
vor einigen Jahre. Aus Umweltgründen, so die Berliner Warentester,
müsse daher niemand mehr auf die Geschirrspültabs verzichten.
Allerdings gibt es kleine, aber entscheidende Unterschiede:
Umweltfreundlicher sind solche Tabs, die nicht mit Perboraten, sondern
mit Perkarbonaten die beim Geschirrspülen erforderliche Bleichwirkung
erzielen. Dies erfährt man allerdings nur, wenn man sich die Mühe
macht, auf der Packung nach den meist ziemlich klein gedruckten
Inhaltsstoffen zu suchen.
Für die Tabs spricht auch, dass sich inzwischen auch mit
Billigreinigern, wie sie von den großen Handelsketten vertrieben
werden, das Geschirr tadellos sauber wird. Fünf bis sieben Cent pro
Spülgang reichen für ein "glänzend sauberes" Ergebnis
allemal aus. Immerhin wurden von 13 geprüften Produkten zwölf als
"gut" bewertet.
Sollte das Ergebnis allerdings nicht befriedigen und noch Reste von
Ei oder Reis an den Tellern kleben, dann dürften die Enzyme versagt
haben. Diese Inhaltsstoffe, die heute in jedem Geschirrspülmittel
vorhanden sind, sorgen dafür, dass große wasserunlösliche Moleküle
in kleine wasserlösliche zerlegt werden. Die Reste können dann leicht
von dem scharfen Wasserstrahl der Spülmaschine weggewaschen werden.
Erfüllen die Enzyme ihre Aufgabe nur ungenügend, muss es nicht
unbedingt schlechte Ausgangsware gewesen sein, die in die Tabs gepresst
wurde. Es kann auch sein, dass die kleinen Quader zu lange gelagert
wurden. Dann nämlich verlieren die molekularen Hackebeilchen einen
guten Teil ihrer Spaltwirkung. Man sollte es sich also selbst bei einem
Sonderangebot tunlichst verkneifen, Spülmittel auf Vorrat zu kaufen.
Verkneifen sollte man es sich auch, stark verschmutzte oder gar
angebrannte Töpfe in die Spülmaschine zu stecken - die muss man eben
von Hand scheuern. Verzichten kann man dagegen auf eine Vorwäsche im
Spülbecken unter fließendem, vielleicht sogar noch warmem Wasser. Das
ist reinigungstechnisch und ökologisch unnütz - das Abkratzen von
Speiseresten mit einem Besteckteil reicht völlig aus. Sehr sinnvoll aus
Umweltschutzgründen ist es dagegen, die Leistung der
Geschirrspülmaschine dem Bedarf anzupassen. Bei normal verschmutztem
Inhalt reichen in aller Regel niedrige Temperaturen aus, um Teller und
Tassen wieder sauber werden zu lassen. Schließlich mögen es die
meisten Enzyme gar nicht heiß, sie arbeiten bei moderaten Temperaturen
besser. Und falls sich der Wasserverbrauch mit einer Spartaste
reduzieren lässt, sollte auch davon eifrig Gebrauch gemacht werden, so
lange das Spülergebnis ordentlich ausfällt.
Noch einen Tipp haben die Warentester parat: Kommen Gläser getrübt
aus dem Spüler, könnte dies auf Kalkablagerungen zurückzuführen
sein. Diese lassen sich mit Zitronensäure entfernen - und meist durch
ausreichend Salz in der Enthärteranlage der Maschine verhindern. Es
kann aber auch sein, dass Gläser mit der Zeit durch häufiges Spülen
ausgelaugt werden. Besonders anfällig für diesen als Glaskorrosion
bezeichneten Prozess ist - wen wundert"s - billiges Glas.
http://www.nordwest.net/region/kultur/9911_41820.html
nordwest.net, 4.11.2002
Bremer Universum gibt Antworten
Von Daniela Schmitz
Bremen - Mit geschlossenen Augen tasten die Hände der kleinen Kira
an einem Stein herum: "Der ist so glatt und kalt", sagt die
Achtjährige. Gerade hat sie am Geologentisch im Bremer Universum vom
Wasser geschliffenen Marmor entdeckt. Wie Kira staunen am Dienstag viele
Kinder und Erwachsene über die Wunder der Wasserwelt.
Möglich ist das in der neuen Sonderausstellung "Alles im
Fluss" des Universum Science Center. "Anhand von Experimenten
können die Besucher die Abläufe der Natur besser kennen lernen",
sagt Projektleiter Tobias Wolff bei der Eröffnung der Schau zum Jahr
der Geowissenschaften 2002.
Dabei werden Fragen beantwortet wie: "Warum ist in manchen
Flüssen das Wasser so trüb?", "Wie winden sich Weser und
Aller?" oder "Warum ist Wasser überhaupt nass?". Unter
einem Mikroskop können Fluss-Sand und Strand-Sand verglichen werden. Im
"Erosionsbecken" können die Besucher Flüsse und Täler aus
Sand und Wasser entstehen lassen und sehen, wie Wasser die Landschaft
verändert. Wie die Rippelstruktur auf dem Meeresboden entsteht, wird an
einer "Rippelmaschine" nachgestellt.
"Am tollsten finde ich den Strudel", sagt die
siebenjährige Lisa Manleitner und drückt sich die Nase an einer
Glassäule platt, in der ein Wasserwirbel tobt. Die großen
"Wasserratten" können sich schlecht vom Modell eines
Flusslaufes losreißen. "Es ist faszinierend, wie verschiedene
Untergründe den Flusslauf verändern", sagt Kerstin Haller, die
Expeditionsleiterin. "Wenn ein Fluss schmal und flach ist, fließt
das Wasser schneller, als wenn er breit und tief ist."
Interaktive Animationen am Computer Wie ein eckiger Stein im Wasser
rund wird, zeigt ein drehbarer Traktorreifen. "Wenn Steine
verschiedener Größe beim Transport durch das Wasser zusammen stoßen,
runden sie sich im Laufe der Jahre ab", erklärt Haller. Am
Rundungsgrad lasse sich dann ablesen, wie lange Geröll im Fluss
transportiert wurde. Zum Ursprung des flüssigen Elements geben Filme in
der Computerebene Aufschluss: Interaktive Animationen zum
Wasserkreislauf, Meeresströmungen und Erosionen vervollständigen die
bis zum 13. Oktober andauernde Ausstellung. Ein kleiner begehbarer Fluss
zeigt, wie es unter Wasser aussieht.
Bevor die Besucher die Ausstellung verlassen, schlängeln sie sich um
das Edelsteinbecken: "Mit ein wenig Glück finden sie unter
Weserkieseln kleine Schmucksteine, die sie als Erinnerung mit nach Hause
nehmen können", sagt Projektleiter Wolff. "Ich bin gespannt,
ob das Becken jeden Tag geplündert ist", fügt seine Kollegin
Haller hinzu.
Seit das Universum als Schaufenster der Wissenschaft vor zwei Jahren
eröffnet wurde, ist der Besucherstrom nicht abgerissen. Mittlerweile
dürften sich mehr als 800 000 Kinder und Erwachsene auf interaktive
Expeditionsreisen in die drei Erlebniswelten "Mensch - Erde -
Kosmos" begeben haben. Die Erlebniswelt umfasst mehr als 4000
Quadratmeter und mehr als 250 Exponate.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 09 bis 18 Uhr, Mittwoch 09 bis 21
Uhr, Wochenende und an Feiertagen 10 bis 19 Uhr
Universum: http://www.usc-bremen.de |