Dezember 2004

Wasser-/Abwassernachrichten

(News-Archiv)

Netzwerk Nord hilft Firmen bei Investitionszuschüssen

Welt 29.12.2004

Geld vom Staat - davon können kleine und mittelständische Unternehmer oft nur träumen. In Hamburg gibt es jedoch ein Förderprogramm, das Investitionen in umweltschonende Maßnahmen mitfinanziert. Bis zu 40 Prozent der Investition können Firmen so sparen. Denn das Geld gibt es nach Angaben des Netzwerks Nord quasi geschenkt - im Rahmen des Programms "Umwelt Ressourcenschutz" der Hamburger Behörde für Bau, Verkehr, Stadtentwicklung und Umwelt sowie der Hamburger Wirtschaft.

Ziel ist es, Umweltressourcen so sparsam wie möglich zu verwenden. Dabei geht es um Strom, Wasser, Abwasser, die Beleuchtung, die Optimierung von Druckluft, elektrische Antriebe für Pumpen für Heizungsanlagen bis hin zu Förderpumpen, Lüftungsanlagen, Kältetechnik und die Wärmedämmung von Prozeßanlagen. Das Förderprogramm wurde 2001 aufgelegt. In diesem und im nächsten Jahr sollen jeweils rund drei Millionen Euro aufgewendet werden. ... [weiter]

 

VKU stellt erweitertes BkV/Benchmarking Wasserversorgung vor

20.12.2004 - 09:53 Uhr, Verband kommunaler Unternehmen e.V. Presseerklärung

Köln (ots) - Der Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) bietet den Unternehmen der kommunalen Wasserwirtschaft jetzt ein neues Konzept für ein weiterentwickeltes Benchmarking an. Das bei dem seit vielen Jahren existierenden Betriebsvergleich/Benchmarking (BkV) bisher im Focus stehende Leistungsmerkmal "Wirtschaftlichkeit" wird nun um die neuen Vergleichsfelder "Versorgungssicherheit, Versorgungsqualität, Nachhaltigkeit der Versorgung sowie Kundenservice" erweitert. "Durch diese Fortschreibung hat der VKU seine politische Zusage eingelöst und die Anforderungen für ein freiwilliges, repräsentatives und flächendeckendes Benchmarking entwickelt", betont VKU-Hauptgeschäftsführer Michael Schöneich. Das Thema Benchmarking steht im Mittelpunkt einer Modernisierungsstrategie für die Infrastrukturbereiche Wasser und Abwasser, die sowohl die aktuelle europäische als auch nationale politische Diskussion bestimmt. Einer Liberalisierung der Wasserwirtschaft, vergleichbar der Entwicklung in der Energiewirtschaft, soll damit eine klare und zukunftsbezogene Alternative entgegengesetzt werden.

In die Expertenberatungen für das neue BkV-Benchmarking wurden sowohl das Kennzahlensystem der International Water Association (IWA) als auch die Effizienz- und Qualitätsuntersuchung der kommunalen Wasserversorgung in Bayern (EffWB) sowie das geplante Kennzahlensystem aus Baden-Württemberg einbezogen. Das VKU Vergleichssystem ist daher kompatibel zu anderen Vergleichssystemen und entspricht dem internationalen Standard in der Wasserwirtschaft. Darüber hinaus hat es jedoch weitere Vorteile, die es deutlich von anderen Vergleichssystemen abheben. Es bietet insbesondere Optionen an, die den Vergleichsumfang für kleinere Wasserwerke begrenzen. Der VKU empfiehlt allen seinen Mitgliedsunternehmen, sich an dem neuen BkV/Benchmarking zu beteiligen, da der Erfolg des Konzeptes der verbandlichen Selbstverwaltung von einer möglichst flächendeckenden Beteiligung abhängt und nur so die Einführung eines Pflichtbenchmarkings verhindert werden kann.

 

Wasser: Dramatisches Politikum in Westbank

20.12.2004 - 15:43 Uhr, CARE Deutschland e.V. Presseerklärung

Bonn/Jerusalem (ots) - CARE-Studie bestätigt eine alarmierende Unterversorgung der Bevölkerung mit Wasser in den nördlichen Gebieten des Westjordanlandes.

Eine Studie der Hilfsorganisation CARE International belegt, dass die Bevölkerung im Westjordanland zu großen Teilen von einer ausreichenden Wasserversorgung abgeschnitten ist. In zahlreichen nördlichen Regionen wie Dschenin steht der Bevölkerung lediglich ein Drittel der Wassermenge zur Verfügung, die die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Standard vorsieht. Die schlechte Qualität des verfügbaren Wassers führt gleichzeitig zu einer alarmierend hohen Rate an Durchfall- und Infektionserkrankungen von 26 Prozent. Diese zeigt Auswirkungen auf die Kindersterblichkeit. Sie liegt in den Palästinensergebieten bei 2,6 Prozent, in Israel dagegen nur bei 0,7 Prozent. Der Wassermangel sei eine Folge der langjährigen politischen wie wirtschaftlichen Krise der Region, so die Studie. Seit der Besetzung der Westbank und des Gaza-Streifens im Juni 1967 befänden sich die Wasserressourcen der Palästinensergebiete unter israelischer Kontrolle. Der Bau von Brunnen, Kanalisation und anderer Wasserinfrastruktur sei ohne israelische Lizenzen untersagt. Dies erkläre, dass die bestehende Wasser-Infrastruktur seit 1967 nicht weiterentwickelt, Zerstörtes nicht wieder aufgebaut und kaum in die Instandhaltung investiert worden sei. Leidtragende ist die Zivilbevölkerung.

"Nicht nur der Gesundheits- und Hygienestandard ist in den betroffenen Gebieten auf Grund des Wassermangels extrem niedrig. Die Region und vor allem die Landwirtschaft können sich ohne Wasser nicht entwickeln", sagt Wolfgang Jamann, Geschäftsführer von CARE International Deutschland.

Deshalb fordert CARE die palästinensischen Behörden, Israel und die internationale Gemeinschaft auf, sich gemeinsam mit den Hilfsorganisationen vor Ort um die Instandsetzung des bestehenden Wassernetzes zu bemühen, individuelle und kollektive Abwasser-Aufbereitungs-Systeme einzuführen und das Wissen um Wassermanagement in den Gemeinden und Verwaltungsstrukturen zu stärken.

Außerdem gelte es, sich politisch dafür einzusetzen, die 1995 in Oslo vereinbarten Mindeststandards einer Wasserversorgung in den Autonomiegebieten durchzusetzen und die Anteile der Palästinenser an der gemeinsamen Wassernutzung mit den Israelis zu erhöhen. Als anerkannte neutrale Hilfsorgansiation arbeitet CARE seit zehn Jahren in Westbank/Gaza mit den Schwerpunkten Wasser und Gesundheit. In Kooperation mit der Europäischen Kommission installiert und repariert CARE in der Region Ya'bad derzeit Pumpen, Brunnen und Sanitäranlagen, um die Wasser- und Hygienebedingungen in Gemeinden und Haushalten zu verbessern.

 

Weltbank finanziert Staudamm in Laos

20.12.2004 Umweltdialog

Washington (UD) - Die Fischbestände in zwei Mekong-Zuflüssen könnten bis zu 90 Prozent zurück gehen. Selbst nach Weltbank-Kalkulationen wären dadurch mehr als 40.000 Menschen betroffen,. weil sie ihre Einkommensquellen verlieren. Unabhängige Experten sprechen von bis zu 100.000 Geschädigten.

Die Weltbank verteidigt das Projekt damit, dass für die Geschädigten ausreichende Kompensationen bereit gestellt würden. Die Erfahrungen der letzen Jahrzehnte belegen, dass solche Zusagen noch bei keinem großen Staudamm-Projekt eingehalten worden sind. Im Dezember 2004 will die Weltbank endgültig über die Finanzierung des laotischen Damms entscheiden.

Über 40.000 große Staudämme, die höher als 15 Meter sind, schädigen weltweit die Flüsse. Ihre Stauseen bedecken eine Fläche von 400.000 Quadratkilometern und sind damit größer als England, Österreich, Belgien und die Niederlande zusammen genommen.

Die Wassermassen haben Millionen Hektar Wald verschluckt, vor allem in den Tropen. Indirekt zerstören Staudämme weitere Waldflächen, weil zwangsweise umgesiedelte Bauern woanders Bäume fällen müssen, damit sie ihre Früchte anbauen und Häuser errichten können. Zusätzlich wird durch Staudämme der Bau von Straßen angekurbelt, über die beispielsweise Holzfäller in vorher unberührte Gebiete eindringen können und dort für weitere Schäden sorgen.

Neben der Waldzerstörung führen Staudämme zu ökologischen Nachteilen für die einheimische Bevölkerung direkt am Damm und am gesamten Flussverlauf. Der Stausee überflutet fruchtbare Böden, und die flusstypische Tier- und Pflanzenwelt verschwindet, was die Existenzgrundlage der Menschen bedroht, die bisher von diesen natürlichen Ressourcen gelebt haben.

 

Hohe PCB-Werte in Gewässern am Niederrhein

14.12.2004 - Wasserwirtschaftsinitiative NRW

Der Rheinberger Altrhein und der Kamp-Lintforter Kanal Fossa Eugeniana sind massiv mit PCB belastet. Dies haben Messeungen das Staatliche Umweltamtes Duisburg ergeben, teilte die zuständige Bezirksregierung Düsseldorf Mitte Dezember mit. Die gemessenen Werte liegen den Angaben zufolge weit über dem Richtwert von 20 µg/kg PCB der Gewässerqualitätsverordnung Nach erster Prüfung liege die Ursache vermutlich in den Grubenwassereinleitungen des Bergwerks West, Schacht Rossenray. Es werde derzeit davon ausgegangen, dass das Grubenwasser eine untertägige Altlast durchfließe, da PCB-haltige Mittel seit 1991 nicht mehr in dem Bergwerk verwendet würden, heißt es. Die Deutsche Steinkohle AG (DSK) wird laut der Bezirksregierung ein Untersuchungsprogramm für PCB durchführen, um die Lage der Altlast einzugrenzen. Die Ergebnisse sollen der Bezirksregierung Arnsberg als Bergbehörde bis 15. Januar vorliegen. Anschließend werden weitere Maßnahmen diskutiert.

 

Wäscherei wäscht schmutziges Wasser

Roland Weihrauch - Stern 10.12.2004

Bakterien leisten die Hauptarbeit bei der Wiederaufbereitung des schmutzigen Waschwassers. Mit einer neuen Reinigungstechnik will eine Darmstädter Großwäscherei ihr Abwasser fast vollständig wieder verwenden. "Rund 90 Prozent des schmutzigen Waschwassers werden fast zu Trinkwasserqualität aufbereitet", sagte Geschäftsführer Günter Klingelmeyer am Freitag. Bislang leitet die Wäscherei 40 000 Kubikmeter Dreckwasser in die Kanalisation. Die Europäische Union unterstützte die Entwicklung des Verfahrens nach Unternehmensangaben mit 2,2 Millionen Euro. Für die in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Karlsruhe entwickelte Technologie gebe es bereits Anfragen von Unternehmen ... [weiter]

 

China geht das Wasser aus

Von Christiane Kühl, Yanchi - ftd.de, So, 5.12.2004, 9:00  

Durch Dürren, Urbanisierung, Verschwendung und Verschmutzung geht China das Wasser aus. Mit Megaprojekten versucht die Regierung gegenzusteuern.

In vielen Regionen Chinas herrscht Dürre

... China geht das Wasser aus - durch Dürren, Urbanisierung, Verschwendung und Verschmutzung. Millionen Liter verdunsten in offenen Bewässerungskanälen. Der einst mächtige Gelbe Fluss, die Lebensader des Nordens, erreicht jedes Jahr ein paar Monate nicht einmal das Meer. 400 der gut 660 Städte Chinas haben zu wenig Wasser. Die Provinz Guangdong, oft "Fabrik der Welt" genannt, erwägt, Wasser zu rationieren. Kaum ein Betrieb wäre darauf vorbereitet.

Hunderte Staudammprojekte

Der Jangtse mit dem gigantischen Drei-Schluchten-Staudamm nahe Yichang

Mit Megaprojekten versucht die Regierung gegenzusteuern. Im Rahmen des 60 Mrd. $ schweren Süd-Nord-Kanal-Projektes soll Wasser aus dem Tal des Jangtse mehr als 1000 Kilometer nach Norden gepumpt werden. Für Wasserkraft und Bewässerungszwecke entstehen landesweit derzeit 100 Dämme mit Staumauern über 60 Metern. Im Süden schafft das Verstimmung mit den Nachbarn.

Länder am Unterlauf von Mekong und Salween - darunter Thailand, Kambodscha und Myanmar - kritisieren den Dammbau, weil sie fürchten, selbst weniger Wasser abzukriegen. Auch in Inland ringen die Regionen um die Ressource.

... Die Konflikte ums Wasser dürften sich noch verschärfen. Den Gipfel des Verbrauches erwarten die Experten erst um 2030. In Ningxia muss neuerdings vor der Genehmigung von Industrieprojekten eine Wasserquelle angegeben werden.

Beim Wassersparen steht das Land erst am Anfang

Beim Wassersparen steht das Land erst am Anfang. Chinas Firmen verbrauchen zum Herstellen vergleichbarer Waren bis zu zehnmal so viel Wasser wie Unternehmen im Westen. Ein effizientes Flussgebietsmanagement fehlt. ... [vollständiger Artikel]

 

Dynamische Simulation für optimierte Betriebsführung von Kläranlagen

Donnerstag – 02. Dezember 2004 - Bayer

Für die Sicherstellung des ordnungsgemäßen Betriebs einer Kläranlage werden die Vorgänge im Klärwerk unter anderem durch online-prozessanalytische Messeinrichtungen ständig überwacht.

Eine neue vollautomatische Online-Simulation von Bayer Technology Services für eine Bayer Kläranlage erlaubt eine effizientere und kostensparendere Prozessführung. Im Rahmen der Simulation wird das Modell der Kläranlage mit Online-Analysen aus dem Bereich des Zu- und Abflusses der biologischen Klärstufen sowie Messwerten für Temperaturen und Volumenströme versorgt. Dabei wird der simulierte Anlagenzustand mit den verfügbaren Messergebnissen verglichen.

Abgleich zwischen Simulation und Realität unterstützt Prognosegenauigkeit

Eine Nachführkomponente realisiert den kontinuierlichen Abgleich des Modells mit der Realität. Dies wiederum ermöglicht, mit Hilfe einer Prognosesimulation zu berechnen, wie sich die Anlage bei einer anzunehmenden zukünftigen Belastung und Betriebsweise verhalten wird. Die Simulation macht außerdem Aussagen über die Aktivität der Mikroorganismen, Zehrungsraten usw. Sie liefert virtuelle Messinformationen an jedem beliebigen Messort im Kläranlagenmodell. Damit können auch kostenintensive und schwer direkt messbare Größen mit Hilfe der Simulation abgeschätzt werden. Ein Beispiel hierfür ist die Bestimmung der aktiven Nitrifikantenkonzentration.

Historische Daten unterstützen Ursachenforschung

Schon seit 1999 wird das Modell offline eingesetzt, um Betriebszustände der Anlage zu simulieren und zu analysieren sowie verschiedene Betriebsweisen zu vergleichen. Damit kann die Ursachenforschung bei Störsituationen durch die Simulation unter Verwendung historischer Daten unterstützt werden.

Eine solche Bewertung von Eingriffsmöglichkeiten zur Stabilisierung der biologischen Abbauprozesse führt dazu, dass das Verständnis der komplexen Prozesszusammenhänge kontinuierlich verbessert wird. Zusätzlich ist es möglich, mit Hilfe von dynamischen Simulationsmodellen das Verhalten der Kläranlage systematisch zu analysieren und darauf aufbauend verschiedene Varianten der Prozessführung unter gleichen, definierten Randbedingungen zu untersuchen.

 
Impressum / Datenschutzerklärung