Von der Wüste in die AlpenHigh-Tech-Offensive: FH präsentiert Ver- und Entsorgungskonzept für Häuser des Alpenvereins Amberg. Eine Erfolgsmeldung jagt die nächste: Wurde am Mittwoch noch der Solar-Stirling Motor für den Einsatz in Ägypten an der Fachhochschule Amberg-Weiden präsentiert, wagen sich die Wissenschaftler von der Wüste weg nun hoch hinaus: Projektleiter Professor Dr.-Ing. Markus Brautsch stellte am Donnerstag ein Ver- und Entsorgungskonzept für Häuser des Deutschen Alpenvereins vor. Die Tatsache, dass es im alpinen Raum rund 12 000 intensiv bewirtschaftete Häuser gebe, die sich in ökologisch hochsensiblen Gebieten fernab öffentlicher Netze befinden, sei eine ideale Plattform zur Entwicklung und Demonstration von "High-Tech-Umweltlösungen", so Brautsch. Dringend Handlungsbedarf bestand bei der Glorerhütte, Weidener Hütte, Klostertaler Umwelthütte, Jugendbildungsstätte Alpenhof und dem Riemenhaus. Vor vier Jahren wurden diese Objekte mit völlig unterschiedlichen Ökosphären ausgewählt. Nachdem erst einmal die Energie- und Stoffstromanalysen erfasst wurden, konnten neue innovative Technologien entwickelt und erprobt werden. "Grundsätzliches Ziel ist die zuverlässige und umweltgerechte Energieversorgung ohne den Einsatz heizölbetriebener Motoraggregate", sagte der Projektleiter. Darunter fallen vor allem pflanzenölbetriebene Verbrennungsmotoren als Kraft-Wärme-Koppelungseinheiten, die bereits mehrfach zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten auf Alpenhäusern zum Einsatz gekommen sind und im Zusammenspiel mit regenerativen Energieträgern, wie Photovoltaik oder Windenergie, an der FH erprobt werden. Doch auch die Wasserversorgung und Abwasserreinigung sollte verbessert werden: Ergebnis der Forschung sind mittlerweile zwei neuartige Aufbereitungsverfahren, wie die Gewinnnung von Biogas und die weitergehende Abwasserreinigung in kleinen Klärmodulen. Für die Nachreinigung des Ablaufs eines Biogasreaktors, welcher mit hohen Stickstofffrachten gekennzeichnet ist, wurde in Zusammenarbeit mit dem ATZ-EVUS in Sulzbach Rosenberg ein einfaches biologisches Reinigungsverfahren entwickelt. "Die gewonnenen Ergebnisse mit diesem Reaktor sind derart positiv, dass eine erste Großanlage für die Reinigung von etwa 800 Liter Abwasser pro Tag realisiert wurde", sagte Professor Brautsch. Das Projekt soll bis 31. Dezember abgeschlossen sein. Schlimmstes Unwetter seit Hurrikan GeorgeFrankfurter Allgemeine Zeitung, den 26.05.04 Die Zahl der Opfer der Überschwemmungen in Haiti und der Dominikanischen Republik steigt weiter an. Wie der Zivilschutz in Santo Domingo am Dienstag abend mitteilte, kamen in der dominikanischen Grenzstadt Jimaní 195 Menschen ums Leben. Im benachbarten Haiti meldeten die Behörden zuletzt 358 Tote. Die Opferzahlen liegen vermutlich noch höher, da zahlreiche Menschen noch vermißt werden. Touristen kamen nach den vorliegenden Informationen offenbar nicht zu Schaden. Es handelt sich um die folgenschwersten Unwetter seit dem Hurrikan George, der 1998 die Karibikinseln verwüstete. In Jimaní wurden nach Angaben des Zivilschutzes 107 Opfer in einem Massengrab bestattet. Das Hochwasser hatte mehr als 200 Häuser zerstört und die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen. In der recht trockenen Grenzregion rund 280 Kilometer westlich von Santo Domingo hatte es drei Tage lang heftig geregnet. Das Wasser, das aus den Bergen herabströmte, verwandelte den Fluß Solié in einen reißenden Strom. Das Stadtviertel La Cuarenta wurde fast völlig zerstört. Jimaní liegt an der Hauptstrecke von Santo Domingo nach Port-au-Prince, der Hauptstadt Haitis. Beide Länder teilen sich die Karibikinsel Hispaniola. Ortschaft Fonds Vérettes völlig zerstört Am schwersten betroffen von den Unwettern war in Haiti der Ort Fonds Vérettes nordöstlich von Port-au-Prince, wo nach einer vorläufigen Bilanz des Zivilschutzes 158 Menschen in den Fluten umkamen. Dort hatten die Bewohner ihre Häuser in ein Flußbett gebaut, und auch bei früheren Unwettern hatte es dort schon viele Tote gegeben. Die Ortschaft soll praktisch nicht mehr existieren, zahlreiche Leichen wurden von den Fluten mitgerissen und weit fortgetragen. Auch aus dem Department Süd-Ost wurden zahlreiche Opfer gemeldet. Hier sollen mindestens 200 Menschen ihr Leben verloren haben, 150 Verletzte wurden gezählt. Haitis Übergangspräsident Boniface Alexandre, Regierungschef Gérard Latortue und mehrere Regierungsmitglieder ließen sich mit dem Hubschrauber nach Fonds Vérettes bringen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Auch internationale Hilfsorganisationen und Führungskräfte der von der amerikanischen Armee geführten multinationalen Truppe begaben sich in das Katastrophengebiet. Der Präsident versprach den Anwohnern kurz- und mittelfristige Hilfen, während der Ministerpräsident bekräftigte, er wolle nach den Ursachen der Tragödie forschen. Vor allem die unkontrollierte Abholzung sei Schuld daran, sagte Latortue. Auch Guadeloupe betroffen Überschwemmungen gab es auch in der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo. In dem Vorort Villa Mella starben zwei Menschen. Ein Mann ertrank in dem Stausee Hatillo im Zentrum des Landes, vier Menschen wurden von den Fluten des Rio Yuna in den nördlichen Provinzen Duarte und Maria Trinidad Sánchez in den Tod gerissen. Auch für die Landwirtschaft entstand bei den tagelangen Regenfällen beträchtlicher Schaden. Die Infrastruktur ist ebenfalls stark beeinträchtigt. Mehrere haitianische Gemeinden haben derzeit keine Strom- und Wasserversorgung mehr. Auf der östlich gelegenen französischen Antilleninsel Guadeloupe waren etliche Häuser überschwemmt und Straßen unbefahrbar. Neue Luft für die kleinsten MitarbeiterEin seltener Anblick bietet das erstmals seit 1995 leer gepumpte Becken der biologischen Reinigungsstufe im Darmstädter Zentralklärwerk. Normalerweise ist die Stahlwanne mit 19 000 Kubikmeter Abwasser gefüllt. Beim Belebtschlammverfahren nehmen Mikroben Schadstoffe aus dem verunreinigten Wasser auf. Die Bakterien benötigen dafür Sauerstoff, der ihnen über Belüfter zugeführt wird. Im Lauf der Jahre haben sich die Kerzen zugesetzt, jetzt werden sie durch neue, mit weißem Silikon umwickelte Belüftungselemente ausgetauscht. An diesen Ort drang seit achteinhalb Jahren kein Tageslicht mehr. Was zwar verständlich ist, aber dennoch ungewöhnlich. Sechs Meter tief, 14 Meter breit, hundert Meter lang ist die Wanne mit den massiven Stahlwänden. Ein Becken, das sind vier dieser Bahnen nebeneinander. Nicht nur wegen der großen Schiffsschrauben, die mitten im Raum an meterhohen Pfosten hängen, fühlt man sich wie im Schiffsrumpf unter Deck. Ein ebenso seltsamer wie seltener Anblick: Wir stehen inmitten eines trockengelegten Klärbeckens. Normalerweise ist dieser Raum im Darmstädter Zentralklärwerk mit 19 000 Kubikmeter Schlamm bis unters blaue Wellendach gefüllt (diese Abdeckungen wurden einst Darmstädter Welle getauft). Abwasser, Fäkalien, organische Feststoffe eben alles, was Darmstadts Bürger, Gewerbe- und Industriebetriebe in die Kanalisation spülen. Gröbere Stoffe wie Unrat, Lebensmittelreste, Hygieneartikel und Sand werden allerdings schon zuvor von Riesenrechen aus dem Wasser geborgen. Seit April und noch bis Ende Juni werden nacheinander alle drei großen Klärbecken leer gepumpt. Denn erstmals seit Inbetriebnahme der Anlage an der Gräfenhäuser Straße im Dezember 1995 müssen in der biologischen Klärstufe die Belüfter ausgetauscht werden: 6600 Kunststoffröhren, über welche die Bakterien, die Schadstoffe im Abwasser abbauen, mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt werden. Die feinen Bohrungen in den Belüftern, durch die Druckluft in die Materie gepumpt wird, haben sich im Laufe der Jahre mit Kalk und Schlamm zugesetzt. In jedem der drei baugleichen Becken liegen am Boden zwölf Röhrenfelder mit 2200 Belüftungskerzen. Darum mussten wir die Becken ganz vom Zulauf abkoppeln, erklärt Martin Jakob, Leiter der von der HEAG Südhessischen Energie AG (HSE) betriebenen Anlage (dazu der Infokasten unten). Ausspülen, Abpumpen und Reinigen eines Tanks dauert zehn Tage, ebenso lange die Demontage der verbrauchten und Montage der neuen Kegel. Bis ein Becken wieder vollgelaufen ist, sind vier Wochen vorüber. Zwar könnten auch die Belüftungsgitter herausgezogen oder einzelne Kerzen repariert werden von speziell ausgebildeten und ausgerüsteten Kläranlagentauchern. Wir wollten nach der langen Zeit die Möglichkeit nutzen, alles richtig von Sand und Schlick zu reinigen, so Jakob. Die Belüftungselemente gehören noch zur Erstausrüstung, weshalb ihnen der Betriebsleiter biblisches Alter attestiert. Normal muss alle drei, vier Jahre ausgetauscht werden, sagt Jakob. Warum nicht in Darmstadt? Abwasser setzt sich überall anders zusammen. Bei uns wirkt sich der hohe Industrieanteil aus, der genauso groß ist wie der Anteil des häuslichen Abwassers. Am Tag laufen rund 50 000 Kubikmeter durch die Reinigung. Ausgelegt ist die Anlage für 240 000 Einwohnerwerte. Dazu kommt noch das Klärwerk Süd, wo das Abwasser aus Eberstadt und der Heimstättensiedlung gesäubert wird. Die Kennzahlen bezeichnen die Kapazität und berechnen sich aus Zufuhrmengen der Privathaushalte sowie der Schmutzfracht aus Industrie und Gewerbe. Sauerstoff produzieren fünf Turboverdichter. Diese Lunge der Anlage kann bis zu 2600 Kubikmeter Außenluft pro Stunde aufsaugen und mit einem Luftdruck von 0,6 bar in die Kerzen leiten. Steigt wegen verstopfter Belüfter im Leitungssystem der Gegendruck, steigt in der Gebläsestation auch der Energiebedarf. Der Betrieb der biologischen Stufe verursacht 30 Prozent unserer Stromkosten. Die Kläranlage verbraucht jährlich acht Millionen Kilowattstunden. Mit den neuen Belüftern hofft Jakob nun in der biologischen Stufe über ein Drittel einzusparen. Anstelle der alten schwarzen Röhren aus Ethylen-monomer-Kunststoff werden nun mit weißem Silikon ummantelte Kerzen eingesetzt. 25 Euro kostet eine. Das Silikon soll die Belagsbildung vermindern. Damit wurden bereits gute Erfahrungen gemacht, erläutert Jakob. Nichts bleibt ungeklärt: In zwei der drei Becken läuft es weiter Betriebspause gibt es wegen der Montagearbeiten zum Glück nicht: Wir sind in der Lage, auch mit zwei Becken die Ablaufwerte einzuhalten, versichert der Betriebsleiter. Als Mitte der achtziger Jahre das öffentliche Umweltbewußtsein erwachte, ergingen neue Vorschriften für die Reinigungskraft von Kläranlagen, die die strengen EU-Normen für Gewässerreinhaltung umsetzten. Das Staatliche Umweltamt beim Regierungspräsidium in Darmstadt als Aufsichtsbehörde gab 1988 die Überwachungswerte (Obergrenzen für den Schmutzstoffgehalt im Auslauf) vor, mit der Auflage, diese bis 1995 umzusetzen. Im selben Jahr ging der 240 Millionen Mark teure Neubau in Betrieb. Das Klärwerk ist eine komplizierte chemische Fabrik: pH-Wert, Temperatur, Phosphor-, Ammonium- und Stickstoffgehalt. Alle fünf Minuten wird kontrolliert, ob das Werk dem Anspruch genügt, dem Abwasser 95 Prozent Schmutzstoffe zu entziehen. Ansonsten muss mehr Sauerstoff durch die Belüfter strömen. Denn Luft brauchen die Mikroorganismen im Abwasser: Die Bakterien vermehren sich kräftig und bauen Schmutzstoffe ab, um sich davon zu ernähren. Eine Nachahmung natürlicher Selbstreinigungsvorgänge in Gewässern, erklärt Jakob. Belebtschlammverfahren nennt sich das Ganze, der Schlamm enthält aber nur zu fünf Prozent Feststoffe, der Rest ist Wasser. Anlass zum Naserümpfen bietet das Werk nicht: Die Abluft wird über Kompostfilter gereinigt. Vier Pumpwerke verteilen das einfließende Schmutz- und Regenwasser. Zusammen fördern sie siebentausend Liter pro Sekunde. Ein Tanklastzug wäre in drei Sekunden gefüllt, verdeutlicht Jakob deren enorme Kapazität. In der biologischen Klärstufe werden enthaltene Bakterien erstmal unter Stress gesetzt: In der Denitrifikationsstufe entzieht man ihnen den Sauerstoff, um Stickstoff abzubauen. In der zweiten Stufe, der Nitrifikation, werden Mikroorganismen wie Räder- oder Glockentierchen (Jakob: Was man so alles aus dem Chemieunterricht kennt) mit Kohlenstoff und Luft versorgt. Was notwendig ist, um Ammoniumnitrit in -nitrat umzuwandeln und Phosphate abzubauen. Betriebsleiter Jakob spricht von den Mikroben respektierlich als unsere kleinsten und fleißigsten Mitarbeiter: Sie machen niemals Pause oder Urlaub. Natürlich machten auch die 40 menschlichen Beschäftigten sehr gute Arbeit, merkt der Werkschef lachend an. Einige prüfen zwei Mal wöchentlich in den angeschlossenen Labors die Flockenstruktur unterm Mikroskop. Sie gibt Aufschluss, wie gut unser Werk arbeitet. Scheinbar sehr gut, denn eine spontane Auslaufmessung bescheinigt dem gereinigten Wasser fast lupenreine Sauberkeit: 0,16 Milligramm Phosphat je Liter (Erlaubt: 1 Milligramm) und nur 0,2 mg (12) Gesamtstickstoffgehalt. Deutlich unter den Überwachungswerten, frohlockt Jakob. Ammonium ist gar nicht mehr enthalten. Drei Milligramm wären maximal erlaubt. Im ungereinigten Zulauf sind noch zwischen 50 und 80 Milligramm enthalten. Am Ende fließt das Wasser in den Darmbach, den Rhein und in die Nordsee. Zuvor wurden die zugesetzten Mikroorganismen im Nachklärbecken durch gedrosselte Fließgeschwindigkeit wieder aus dem Abwasser entfernt. Zurück bleiben pro Jahr 3000 Tonnen getrockneter Schlamm. Der wird im Faulraum unter Sauerstoffabschluss abgefault, im Blockheizwerk mittels Biogas-Wärme getrocknet und schließlich als Nährboden verkauft. So schließt sich der Kreislauf wieder. Von Ralph Göthling.
Milliarden-Kauf: Siemens baut Wassergeschäft ausSiemens baut sein Geschäft im weltweit wachsenden Markt für die Gewinnung und Aufbereitung von Wasser aus. Der Elektrokonzern kauft für rund eine Milliarde Dollar die Firma US Filter Corp. «Wir erwerben den Marktführer und katapultieren uns mit einem Schlag in die erste Liga», sagte ein Siemens-Sprecher in München. Zudem bekomme man Zugriff auf viele Kommunen als Kunden. Von diesen Kontakten könnten auch andere Bereiche des Siemens-Konzerns profitieren. US Filter mit Sitz in Palm Desert (Kalifornien) und Houston (Texas) sieht sich als führenden Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im US-Markt für kommunale und industrielle Wasseraufbereitung. Das Unternehmen hat rund 5800 Mitarbeiter und zuletzt einen Umsatz von etwa 1,2 Milliarden Dollar. Siemens zahlt für das System- und Service-Geschäft 993 Millionen Dollar (842 Mio Euro) an die französische Veolia Environement. Kleinere Firmenteile bleiben beim bisherigen Besitzer. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Siemens will die Mitarbeiter und das Management komplett übernehmen. Der weltweite Markt für die Gewinnung und Aufbereitung von Wasser hat laut Siemens ein Volumen von 290 Milliarden Euro. «Innerhalb der Industrieaktivitäten spielt das Wachstumsgebiet Wasser für Siemens eine herausragende Rolle», sagte der zuständige Siemens- Bereichsvorstand Joergen Ole Haslestad. Die Branche wachse jährlich um mehr als sechs Prozent, der größte Einzelmarkt seien die USA. Dürre im Süden, Hochwasser im NordenStärkere Verdunstung und mehr Regen erwarten Klimaforscher weltweit in Folge einer globalen Erwärmung durch den Treibhauseffekt. Dennoch droht wichtigen Flüssen wie Nil, Mekong und Mississippi in den kommenden 300 Jahren ein dramatischer Rückgang der Wassermengen. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Klimatologen, die in einer Studie die Auswirkungen eines Klimawandels auf rund 200 Flüsse rund um den Erdball simulierten. Ströme in den nördlichen Regionen in Kanada und Sibirien würden dagegen anschwellen und regelmäßig über die heutigen Ufer treten, berichtet das Magazin New Scientist (Vol. 2448, S. 16). "Der Wassermangel wird signifikant in den Regionen zunehmen, die schon heute relativ trocken sind", sagt Syukuro Manabe von der Princeton University. In seinem Klimamodell geht er von einer Vervierfachung des Treibhausgases Kohlendioxid ausgehend vom vorindustriellen Niveau bis zum 23. Jahrhundert aus. Dabei erwärme sich die Erde nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in den hohen Luftschichten der Troposphäre. Erhöhte Verdunstung und vermehrte Niederschläge könnten dabei die Pegelstände der Flüsse weltweit um 15 Prozent ansteigen lassen. Doch diese Wassermengen verteilen sich sehr ungleich über den Erdball. Der Nordosten Chinas, die Savannengebiete Afrikas, die Südstaaten der USA und der Mittelmeerraum müssten mit einem Rückgang des zur Verfügung stehenden Wassers um bis zu 40 Prozent rechnen. Für nördlich gelegene Ströme wie dem Yukon in Alaska, die Flüsse Mitteleuropas und Sibiriens dagegen sieht Manabe eine Zunahme der Wassermengen um bis zu 49 Prozent voraus. Schon heute sei ein Rückgang der Pegelstände in einigen afrikanischen Flüssen zu beobachten. Da gerade an den Strömen in niedrigen Breiten zahlreiche Menschen leben, fürchtet der Klimaforscher verheerende Dürren und Hungerkatastrophen. In den heute dünn besiedelten nördlichen Regionen könnte das Mehr an Wasser dagegen kaum genutzt werden. Andere Klimamodelle zeichnen allerdings weniger dramatische Entwicklungen im Vergleich zu Manabes Simulationen. Doch verfeinerte Modelle werden in Zukunft besser belegen können, auf welches Szenario eines Klimawandel sich die Menschen einzustellen haben. Von Jan Oliver Löfken. Wasserqualität nicht zufriedenstellendChina Internet Information Center, den 25.05.2004 Auf einer nationalen Konferenz zur Lage der Wasserverschmutzung in Wuxi, Provinz Jiangsu, warnte der Minister des Staatlichen Hauptamtes für Umweltschutz Chinas, Xie Zhenhua, dass die Ziele des 10. Fünf-Jahres-Plans (2001-2005) für die Kontrolle der Wasserverschmutzung in den großen Flussregionen "noch lange nicht" erreicht seien. Dabei appellierte Xie an alle Regionen im ganzen Land, von den Erfolgen in dem Gebiet um den Taihu-See zu lernen. Von den insgesamt 2.418 Projekten zur Bekämpfung der Wasserverschmutzung in den großen Flussregionen im Land wurden bislang lediglich 777 zum Abschluss gebracht und an 673 wird gearbeitet. Die restlichen Projekte, rund 40 Prozent, wurden dagegen noch nicht in Angriff genommen. Von den insgesamt geplanten Investitionen in Höhe von 192,6 Milliarden Yuan (23 Mrd. USD) flossen bislang rund 64,5 Milliarden Yuan (7,8 Mrd. USD) in diese Projekte, so Xie. Die bislang getätigten Ausgaben belaufen sich auf 14,7 Mrd. Yuan (1,7 Mrd. USD) von Seiten der Zentralregierung und auf 49,8 Mrd. Yuan (6 Mrd. USD) von Seiten der lokalen Regierungen. Bei den betroffenen Regionen handelt es sich um das als Drei-Flüsse-Region bekannte Gebiet um die Flüsse Huaihe, Haihe und Liaohe und die Drei-Seen-Region Taihu, Chaohu und Dianchi. Beide Regionen fallen unter die Regierungshoheit von insgesamt 11 Provinzen und der Städte Beijing, Tianjin und Shanghai. Die Regionen umfassen mit dem Gebiet um das Drei-Schluchten-Projekt und die Bohai-Küste auch die östliche Grenze des Süd-Nord-Wasserprojektes, des landesweit größten Projektes zur Umleitung von Wasser. Laut Xie, entsprach die Wasserqualität an der Hälfte der Kontrollpunkte in der Drei-Flüsse- und Seen-Region trotz einiger Fortschritte nicht den Anforderungen des 10. Fünf-Jahres-Plans. Das ökologische Gleichgewicht in des Haihe und des Liaohe ist ernsthaft gestört. Bereits im fünften Jahr in Folge ist der westliche Lauf des Liaohe in der autonomen Region der Inneren Mongolei ausgetrocknet. Auch einige Flussläufe in der Region des Drei-Schluchten-Projektes sehen sich einer erheblichen Verschlechterung ihrer Wasserqualität gegenüber. Xie führt die derzeitige Situation auf das Ziel vieler lokaler Regierungen zurück, um jeden Preis ein Wirtschaftswachstum erzwingen zu wollen und auf unzureichende Investitionen sowie das Versagen, veralteten Technologien und umweltverschmutzenden Firmen ein Ende zu setzten. Auch Haushaltsabwässer und -müll sowie Abfälle aus der Agrarproduktion tragen zur Verschärfung der Lage bei. Das Volumen der in den Städten anfallenden Abwässer ist stark angestiegen, aber der Bau von Kläranlagen komme bei weitem nicht hinterher, so Xie. Xie drängt daher die lokalen Regierungen die geplanten Projekte bis 2005 in Angriff zu nehmen und sich um Mittel für ihre Finanzierung zu kümmern. Außerdem empfiehlt er eine Erhöhung der lokalen Gebühren für die Abwasserbehandlung, um so die Kosten für den Bau und den Betrieb der Kläranlagen decken zu können. Als großen Erfolg nannte er in diesem Zusammenhang den Taihu-See. Mit einer Fläche von schätzungsweise 2.340 Quadratkilometern ist der Taihu der drittgrößte Süßwassersee Chinas. Die Bevölkerung in den boomenden Gebieten Ostchinas, in Shanghai und den Provinzen Jiangsu und Zhejiang, versorgt er mit Trinkwasser. Noch 2001 war das Seewasser durch Schadstoffzuführungen durch die lokalen Firmen und die im Seengebiet lebende Bevölkerung stark verschmutzt. Im gleichen Jahr wurde für diese Region ein Plan zur Bekämpfung der Wasserverschmutzung ins Leben gerufen. Seitdem wurden in Jiangsu über 100 Druckereien, Farb- und Chemiewerke geschlossen, erklärt Xie. Die Behörden schlossen darüber hinaus die Zellstoffproduktion von 14 Papierfabriken ganz oder vorübergehend, griffen gleichzeitig jedoch fünf großen Papierfabriken bei der Implementierung umweltfreundlicherer Systeme unter die Arme. So konnte die Papierproduktion um das 10-fache gesteigert und der Abfluss von Schadstoffen um 50 Prozent gesenkt werden. Laut Shi Zhenhua, Direktor der Umweltbehörde der Provinz Jiangsu, konnten bereits 92 Prozent der Projekte zur Bekämpfung der Wasserverschmutzung des Taihu gestartet werden. Die restlichen Projekte sollen innerhalb der ersten Hälfte dieses Jahres folgen. Rund 60 Prozent der Projekte konnten zum Abschluss gebracht werden, so dass die Ziele zur Bekämpfung der Verschmutzung des Taihu im allgemeinen erreicht wurden. Laut Xie, werden die Kläranlagen in der Taihu-Region bis 2005 eine Kapazität von 2,2 Millionen Tonnen pro Tag erreichen, rund 30 Prozent mehr als die geforderten 1,7 Millionen Tonnen des 10. Fünf-Jahres-Plans. Sowohl Regierungsvertreter als auch unabhängige Experten sind der festen Überzeugung, dass der Erfolg am Taihu eine direkte Folge der Marktreform ist. Laut Shi, wurde der Bau von Kläranlagen um die Seeregion im Jahr 2000 infolge zu niedriger Gebühren für die Abwasserbehandlung beinahe eingestellt.
Hilfsaktion "Wasser für Jordanien"Unterstützung für den Bau einer Trinkwasserleitung 24.05.2004 Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg "Mit dem Bau einer Trinkwasserleitung in Humeimah in Jordanien wollen wir den Bewohnern einer der wasserärmsten Gemeinden der Erde zu einer zukunftsfähigen Wasserversorgung verhelfen", sagten Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich Müller und der Ludwigsburger Oberbürgermeister Werner Spec zum Start des Jordanien-Projekts am Montag (24. Mai 2004). Bereits im vergangenen Jahr haben das Umwelt- und Verkehrsministerium und die Mainau GmbH eine Hilfsaktion ins Leben gerufen, mit dem Ziel, für Humeimah in der Nähe von Akaba Geld für eine funktionierende Trinkwasserleitung zu sammeln. Humeimah zählt selbst innerhalb Jordaniens zu den ärmsten Gemeinden und hat rd. 1.300 Einwohner. Das Land Jordanien gehört zu den wasserärmsten Ländern der Erde. Aus Anlass des "Jahr des Wassers" im letzten Jahr haben Gräfin Sonja Bernadotte von der Insel Mainau GmbH und Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich Müller gemeinsam die Spendenaktion für Humeimah angestoßen und auch selbst großzügig gespendet. Das Problem - so Minister Müller - ist weniger das fehlende Wasser auf unserem Planeten, sondern die Verteilung. Rd. 1 Mrd. Menschen fehlt der Zugang zu sauberem Wasser und 2,4 Mrd. Menschen sind nicht an die Abwasserentsorgung angeschlossen. Ein Wunsch Jordaniens ist es, umwelttechnische Erkenntnisse Baden-Württembergs insbesondere auf dem Wassersektor - zu importieren. Der jordanische Botschafter Dr. Saleh Rusheidat erhielt die Zusage, dass die Umweltministerin seines Landes, Frau Dr. Alia Hattough-Bouran, beim Ministerium für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg willkommen ist, um sich umfassend informieren zu können. Die Benefizaktion "Wasser für Jordanien" brachte bis jetzt 25.000 Euro ein und wird dieses Jahr im Märchengarten des Blühenden Barock in Ludwigsburg fortgesetzt. Zu Beginn der Benefizaktion kam Gräfin Bettina Bernadotte (Tochter von Graf Lennart und Gräfin Sonja Bernadotte) nach Ludwigsburg, um dem jordanischen Botschafter, Dr. Saleh Rusheidat, das bislang gesammelte Geld zu übergeben. Oberbürgermeister Spec zeigte sich optimistisch, den bisher gespendeten Gesamtbetrag durch die Benefizaktion in Ludwigsburg wesentlich aufstocken zu können, da als Anreiz zum Spenden eine Verlosung durchgeführt wird. Alle Spender, die 10,- Euro und mehr für das Projekt spenden und hierfür die im Blühenden Barock und auch bei der Stadtverwaltung Ludwigsburg - ausgelegte Postkarte richtig ausfüllen, nehmen an einer Verlosung teil. Die zu gewinnenden Preise sind attraktiv: Eine Fahrt mit dem Forschungsschiff des Instituts für Seenforschung auf dem Bodensee, Karten für das Formel-1-Rennen in Hockenheim (Mercedes Benz-Haupttribüne), eine Heißluftballonfahrt, Familienkarten für das Blühende Barock, Brunchkarten mit Eintritt ins Blühende Barock, Ehrenkarten für den Europapark Rust, Baden-Württemberg-Tickets, Karten für das Stuttgarter Ballett und ein Jahresabonnement für die Insel Mainau sowie ein Tag unterwegs mit Minister Müller.
Sauberes Wasser durch LeuchtdiodenVon DÖRTE SAßE / WSA 23.05.04 10:00 morgenwelt Amerikanische Forscher haben eine wirksame und preiswerte Methode gefunden, um Wasser zu sterilisieren. Sie benutzen spezialle Leuchtdioden. Abkochen hilft im Haushalt, um Wasser zu sterilisieren -- im größeren Maßstab nutzt die Industrie Chlor und ähnliche Chemikalien oder UV-Licht. All diese Mittel töten mehr oder weniger aufwändig die Mikroben im Wasser ab. Jetzt testeten US-Forscher mit Erfolg eine Technik, die den Vorgang einfacher und billiger machen soll: Sie setzen auf Bestrahlung mit ultraviolettem Licht, das allerdings aus Leuchtdioden stammt. Anders als die bislang genutzten Quecksilberlampen braucht diese Lichtquelle keine Anlaufzeit, ist leichter tragbar, robuster und bei Massenproduktion deutlich billiger. Auch die errechneten Effizienzwerte liegen höher. Doch vor allem für den praktischen Einsatz, auch in Entwicklungsländern, scheint die Technik vielversprechend. Bakterienverschmutztes Wasser machte die LED-Bestrahlung im Test wieder trinkbar, berichtet das Forscherteam der University of Maine und der Firma "Hydro-Photon", die tragbare Sterilisierungsgeräte entwickelt. Die Forscher bestrahlten die Wasserprobe, die Escherichia coli-Bakterien enthielt, mit UV-Licht zweier Galliumnitrid (GaN)-Leuchtdioden, mit einer Wellenlänge von 280 Nanometern. Dadurch reduzierte sich der E.coli-Gehalt im Wasser um mehr als fünf Größenordnungen. Und die Methode beschränkt sich nicht nur auf die Beseitigung von E.coli, erklärt Miles Maiden, Chef von Hydro-Photon, sie wirke auf "alles, das DNA oder RNA enthält". Wasser sparen in der AltpapierproduktionInnovative Technik spart 260.000 Kubikmeter Abwasser im Jahr - Neues Verfahren für Wasserkreislauf - DBU förderte mit rund 635.000 Euro 260 Millionen Ein-Liter-Flaschen Wasser gespart: Mit finanzieller Unterstützung der DBU ist es der Altpapierfabrik Julius Schulte Söhne (Düsseldorf) gelungen, den Wasserkreislauf in ihrer Fabrik zu schließen. Das bedeutet jährlich 260.000 Kubikmeter Abwasser weniger. DBU 21.05.2004 - Osnabrück/Düsseldorf. Man sieht es dem einzelnen Blatt nicht an: für die Produktion von Papier wird sehr viel Wasser benötigt, etwa 14 Liter pro Kilogramm. Um den Verbrauch dieser wertvollen Rohstoffquellce zu senken, hat die Papierfabrik Julius Schulte Söhne (Düsseldorf) eine absolute Neuheit für die Branche entwickelt. Mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist es den Rheinländern gelungen, den Wasserkreislauf in ihrer Fabrik zu schließen und zugleich Abwasser biologisch aufzubereiten und zu enthärten. 260.000 Kubikmeter Abwasser - das entspricht 260 Millionen Ein-Liter-Flaschen - und 400.000 Euro Kanalgebühren werden so jährlich gespart. Für diese Leistung wurde die Firma mit dem Hauptpreis der Effizienz-Agentur Nordrhein-Westfalen in der Kategorie "Produktion" ausgezeichnet. Die DBU unterstützte das Projekt mit rund 635.000 Euro. Bislang einmaliges Verfahren Um den Wasserkreislauf schließen, dasselbe Wasser also wieder und wieder für die Produktion benutzen zu können, muss es gereinigt werden. Dies gelingt den Düsseldorfern mit einem in der Papierindustrie bislang einmaligen Verfahren. In Zusammenarbeit mit der niederländischen Anlagenbau-Firma Paques Water Systems und der Technischen Universität Darmstadt (Fachgebiet Papierfabrikation) entwickelte die Firma Schulte eine Kreislauf-Wasser-Behandlungsanlage (KWB-Anlage). Selbstversorgung mit Biogas Diese Anlage besteht aus drei Reaktoren. Das belastete Wasser wird zunächst in einem speziellen Turmreaktor ohne Luft vergoren und dadurch gereinigt, anschließend in zwei Belüftungsreaktoren entkalkt. Besonderer Clou: das Biogas, das bei der Gärung im Turmreaktor entsteht, versorgt die Anlage mit Energie. Technik in der Branche verbreiten "Das Verfahren schont Ressourcen, spart Kosten und liefert durch die Biogasnutzung sogar Energie ", sagt DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde. "Dadurch werden hohe Umweltentlastungen erreicht, ohne dass die Qualität des Papiers darunter leidet oder andere unerwünschte Nebeneffekte auftreten." So hätten beispielsweise Geruchsbelästigungen verhindert werden können - besonders wichtig, weil die Papierfabrik mitten in einem Wohngebiet liegt. Auch würden für die Reinigung keine zusätzlichen Chemikalien benötigt, die die Umwelt belasteten. Ziel sei nun, das Verfahren in der Branche zu verbreiten. Ein wichtiger Schritt sei bereits getan: in einem Fachverband der Papierindustrie sei ein Arbeitskreis "Geschlossene Wasserkreisläufe" gegründet worden.
Grazer Exportartikel "Wasser-Wissen"Innovation Land Steiermark 19.5.2004 FP-Schöggl: "Dass Slowenien, Kroatien und Italien heute die Verträge unterzeichnen, unterstreicht die internationale Bedeutung." Das im Jänner 2004 durch das österreichische Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit genehmigte Kompetenznetzwerk Wasserressourcen und deren Bewirtschaftung stellt mit 39 Wirtschafts- und 26 Forschungspartnern das größte industrielle Kompetenznetzwerk Österreichs dar. Durch die heutige Unterzeichnung von Förderverträgen des Netzwerkes mit der Republik Slowenien, der Republik Kroatien und der italienischen Provinz Pordenone wird ein deutliches Zeichen für die auch internationale Bedeutung angewandter Forschung zum Management und Schutz von Wasserressourcen gesetzt. Die Motive liegen auf der Hand: Ohne Wasser kein Leben! Es ist einfach notwendig, sich mit diesem ,Lebensmittel zu beschäftigen. Es ist mir ein Anliegen, mit wissen-schaftlich-technischem Hintergrund Beiträge zu leisten und beste Möglichkeiten zu finden, was die Gewinnung, Weiterleitung, Nutzung und Wiederverwertung dieser Ressource betrifft, so Forschungslandesrat Leopold Schöggl. Dass die Initiative für ein im internationalen Rahmen agierendes Kompetenznetzwerk aus der wasserreichen Steiermark ausgeht, ist fast logisch. Schöggl: Gerade unser Reichtum und unsere Erfahrung muss uns anhalten, all jene, die im Umgang mit diesem wertvollen Gut unsere Partner sein wollen, zu unterstützen und zu schulen. In Zeiten, wo in einigen Ländern Wasser bereits teurer ist als Öl, zählt natürlich der Exportartikel ,Wasser-Wissen. Dabei soll durch die prioritäre Fokussierung des Netzwerkes auf Fragestellungen der wasserbezogenen Wirtschaft und konsequente Implementierung neuer Forschungs-ergebnisse den Wirtschaftspartnern jener Know-how Vorsprung geschaffen werden, der ihnen Bestand und Exzellenz auch im internationalen Wettbewerb ermöglichen kann. Ich bin stolz, dass wir die Möglichkeit haben, ein wesentliches Zukunftsproblem ausgehend von der Steiermark mit lösen zu helfen, schließt Schöggl.
Wasser ist ein Menschenrecht! - "Stuttgarter Wasserforum" wehrt sich gegen Verkauf der TrinkwasserversorgungStuttgarter Wochenblatt 19.5.2004 GAISBURG - Viele haben es gar nicht so richtig mitbekommen: Im Lauf der vergangenen Jahre hat die Stadt Stuttgart ihre komplette Trinkwasserversorgung verkauft. Nachdem die TWS AG 1997 mit der Neckarwerke AG zur NWS AG fusioniert war, bekam Stuttgart 42,5 Prozent der NWS- Aktien. 2002 verkaufte die Stadt dann ihren gesamten NWS-Aktienbesitz für 1,627 Milliarden Euro an die EnBW AG. Der Aktienverkauf wurde am 7. Februar 2002 durch Gemeinderatsbeschluss genehmigt. Damit ging auch der gesamte ehemalige Geschäftsbereich Trinkwasserversorgung der TWS auf den neuen Eigentümer EnBW über. An ihr ist die EdF, ein französischer Staatskonzern, mit 34,5 Prozent beteiligt. 2004 wollen EnBW und EdF an die Börse. Zu den Besitztümern aus dem Erbe der TWS zählt die Trinkwasserversorgung der Landeshauptstadt, mit Wasserwerken, Pumpstationen, Wasserspeichern, 1700 km Wasserleitungen und 99 246 Wasserzählern für 590 000 Einwohner. Dazu kommen beachtliche Anteile an den beiden großen Wasserlieferanten der Stadt: An der Landeswasserversorgung (LW) war Stuttgart mit 33,3 Prozent beteiligt. Von der LW werden rund 3 Millionen Menschen im Norden und Osten Baden-Württembergs über 770 Kilometer Fernleitungen mit Trinkwasser versorgt. Von ihr beziehen auch die nördlichen und östlichen Stadtteile Stuttgarts ihr Trinkwasser. An der Bodenseewasserversorgung (BWV) hielt man ebenfalls 33,3 Prozent. Von der BWV erhalten rund 4 Millionen Menschen im Süden und Westen des Landes über 1700 Kilometer Leitungen ihr Wasser - gleiches gilt für die südlichen und westlichen Stuttgarter Stadtteile. Die parteiunabhängige Bürgerinitiative "Stuttgarter Wasserforum" wehrt sich gegen diese Verkäufe. "Wasser ist keine Handelsware, sondern ein Menschenrecht", so die Haltung. Die Trinkwasserversorgung gehöre zur elementarsten Daseinsfürsorge und dürfe nicht als bloße Ware zur Spekulation auf dem Weltmarkt freigegeben werden. "Wir sind der Meinung, dass der Verkauf nicht legitim war", so ein Sprecher. "Dafür haben die Bürger die Gemeinderäte und den Oberbürgermeister nicht gewählt!" So fordert die Initiative den Rückkauf der Trinkwasserversorgung. In Informations- und Diskussionsabenden erklärt sie Hintergründe und mögliche Konsequenzen der Privatisierung. Am Dienstag, dem 25. Mai, findet ein solcher Abend im Gemeindesaal der Evangelischen Kirche Gaisburg statt (Faberstraße 16). Beginn der Veranstaltung, zu der auch Vertreter des Bezirksbeirats Stuttgart-Ost und des Gemeinderats eingeladen wurden, ist um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Auf Unterschriftenlisten wird um Unterstützung gebeten: "2003 konnte unser Bürgerprotest Cross-Border-Leasing mit 21 Schulen erfolgreich verhindern", freut sich die Initiative und hofft, dass ihre Wasserversorgung den Stuttgartern ein ähnlich großes Anliegen ist. msb Alles im Fluss: Neue Erkenntnisse über Wasser bringen gewohnte Vorstellungen zu FallPressemitteilung BESSY (Berliner Elektronenspeicherring-Gesellschaft für Synchrotronstrahlung m.b.H.), 14.05.2004 Untersuchungen mit Synchrotronstrahlung deuten auf ring- oder kettenförmige Struktur hin Wasser faszinierte schon Wissenschaftler der Antike, für sie war es eins der "Grund"-Elemente und ein Schlüssel zum Verständnis von Natur und Leben. Heute weiß zwar jedes Schulkind, dass Wasser aus zwei Elementen besteht und wir kennen unzählige lebenswichtige Prozesse, die ohne Wasser nicht stattfinden könnten. Wie wenig wir aber tatsächlich wissen, zeigen neue Ergebnisse eines Teams von zwoelf Wissenschaftlern unter Anders Nilsson (Stanford Linear Accelerator Center) und Lars G.M. Pettersson (Universität Stockholm), die jetzt in Science erschienen sind (Vol 304, No. 5673). Sie beobachteten, dass in Wasser die Moleküle untereinander viel schwächer zusammenhalten als gedacht. Und weiter: "Während man bisher nicht einmal wusste, ob sich die Moleküle überhaupt irgendwie ordnen oder ob komplette Unordnung herrscht, glauben wir, dass die Wassermoleküle Ketten oder Ringe bilden", sagt Philippe Wernet, Erstautor der Studie und mittlerweile am Berliner Elektronenspeicherring BESSY. Die Aufsehen erregenden Ergebnisse könnten ein Durchbruch beim Verständnis von Wasser sein. Wasser ist außergewöhnlich: Z.B. ist seine Dichte bei 4°C maximal, also im flüssigen statt im festen Zustand wie bei anderen Stoffen. Deswegen ist Eis leichter als Wasser und schwimmt. Auch ist es unersetzlich für die Chemie in Zellen - in keiner anderen Flüssigkeit laufen die lebenswichtigen Reaktionen so ab wie in Wasser. Diese und andere Eigenschaften zeigen, dass Wasser eine viel komplexere Flüssigkeit ist, als die einfache Formel H2O vermuten lässt! In Eis ist jedes Molekül mit vier Nachbarn über Wasserstoffbrücken verbunden: Diese basieren auf elektrostatischen Kräften und verknüpfen je ein leicht positives Wasserstoffatom mit dem leicht negativen Sauerstoffatom eines Nachbarmoleküls. Da Sauerstoff zwei Wasserstoffbrücken bilden kann, Wasserstoff eine, hat jedes Wassermolekül vier Nachbarn in einer Kristallstruktur. Schmilzt Eis, brechen Wasserstoffbrücken aufgrund der thermischen Bewegung der Moleküle. Zwar halten sie auch im Wasser kurzfristig Moleküle zusammen, jedoch entstehen und brechen sie mit unglaublicher Dynamik: Jede Bindung existiert nur eine Pikesekunde (Tausendmilliardstel einer Sekunde) und die Kristallstruktur verschwindet. Bisher glaubten Wissenschaftler, dass sich beim Schmelzen von Eis nicht "allzu viel" ändere. Obwohl niemand die Moleküle beobachten konnte, ging man davon aus, dass sie jederzeit im Schnitt 3,5 Wasserstoffbrücken bilden. Diese Zahl beruhte auf theoretischen Annahmen: Modellrechnungen liefern die bekannten Eigenschaften von Wasser (z. B. die ungewöhnlich große Wärmemenge zum Aufheizen), wenn eine durchschnittliche Bindungszahl von etwa 3,5 angenommen wird. "Mit der Röntgenabsorptions-Spektroskopie untersuchten wir erstmals die "lokale Struktur" von Wasser und fanden heraus, dass die früheren Annahmen falsch sind", sagt Philippe Wernet. Zwar beobachten auch sie bis zu vier Bindungen. Aber nur zwei sind Wasserstoffbrücken, die anderen sind wesentlich schwächer und damit instabiler. "Wir sehen auch, dass eine der beiden Wasserstoffbrücken an einem Wasserstoff-, die andere an einem Sauerstoffatom lokalisiert ist. Das ließe sich dadurch erklären, dass die Moleküle Ringe oder Ketten bilden." Noch vor wenigen Jahren waren Strukturuntersuchungen an Wasser unmöglich. Man benötigt dazu Röntgenlicht, das den Spektralbereich um 540 eV abdeckt. Weil dieses Röntgenlicht von Luft absorbiert wird, muss der Strahl in einem evakuierten Rohr zum Experiment geleitet und das Wasser in einer separaten Zelle in den Strahl gebracht werden. Dabei absorbiert das Fenster zwischen Zelle und Strahlrohr einen Grossteil des Röntgenlichtes. Bei bisherigen Strahlungsquellen reichte die verbliebene Intensität nicht für Strukturuntersuchungen an Wasser. Erst moderne Synchrotronstrahlungsquellen wie die "Advanced Photon Source" und die "Advanced Light Source" in den USA, "MAX Lab" in Schweden und BESSY II in Berlin liefern so intensives Licht, dass genug Röntgenphotonen für die Experimente bleiben. Die nächste Generation Röntgenlichtquellen verspricht noch weiterreichende Erkenntnisse: "Einer der wichtigsten Anwendungsbereiche künftiger Röntgenlaser wird die Untersuchung der dynamischen Prozesse bei Reaktionen in Wasser sein", sagt Philippe Wernet. Röntgenlaser wie der von BESSY geplante Freie Elektronen Laser haben nicht nur eine noch höhere Lichtintensität, sie liefern die Photonen auch in ultrakurzen Pulsen von wenigen Femtosekunden Laenge (Tausendstel einer Pikosekunde, "Millionstelmilliardstel" einer Sekunde). Mit ihnen ließe sich die Dynamik von Wasser untersuchen: Zunächst bricht ein Laserpuls die vorhandenen Wasserstoffbrücken. Mit zeitlich versetzten Röntgenabsorptionsmessungen beobachtet man dann den Zustand der Moleküle. Weil die Röntgenblitze so kurz sind, erhält man eine Folge von "Momentaufnahmen", die aneinander gereiht die Entstehung der neuen Bindungen zeigen. Auch Reaktionen in Wasser, dem wichtigsten Lösungsmittel, ließen sich verfolgen. Da Wasser und die gelösten Moleküle getrennt untersucht werden könnten, bekäme man ein vollständiges Bild und könnte z.B. klären, wie Wasser an der Reaktion teilnimmt und sie beeinflusst.
Muschelmäher: Ausgezeichnete Gründungsideen aus Bremer HochschulenPressemitteilung Universität Bremen 12.5.2004 "Neue Ideen braucht das Land" - unter diesem Motto suchte der Hochschulwettbewerb CAMPUSideen 2004 die beste Vision für eine Geschäftsidee. Das Ergebnis lässt sich sehen: Über 50 Ideenskizzen aus den unterschiedlichsten Bereichen mit wirtschaftlichem Zukunftspotenzial. Mit einer Preisverleihung im Bremer Rathaus hat der Wettbewerb am 12. Mai 2004 seinen feierlichen Abschluss gefunden. Mehr als 140 geladene Gäste feierten die sechs Preisträger im Rahmen eines Empfangs des Senators für Bildung und Wissenschaft. In der Kategorie "Naturwissenschaft und Technik" wurde Dr. Uwe Laun für seine Ideeskizze "Muschelmäher" mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Aus den Händen von Dr. Joachim Grollmann, Geschäftsführer der Bremer Innovationsagentur GmbH konnte der wissenschaftliche Mitarbeiter des Fachbereichs Produktionstechnik der Universität Bremen seinen mit 1000 Euro dotierten Preis in Empfang nehmen. Der Muschelmäher bietet Reedereien die Möglichkeit das Problem der Bakterienfilmbildung an Schiffsrümpfen - das sogenannte Biofouling - auf eindrucksvolle Art zu lösen. Mit einem Konzept zur mechanischen Entfernung des Bewuchses während der Fahrt entwickelte der Wissenschaftler eine kostengünstige Alternative zu bestehenden Antifouling-Verfahren. Wie aus Abwasser wieder Wasser wird - Auf den Spuren des Klärschlamms im Werdhölzli11. Mai 2004, 02:26, Neue Zürcher Zeitung Zürichs Abwasserleitungen münden ins Klärwerk Werdhölzli. Dort wird aus Abwässern und Fäkalien ein Granulat fabriziert, aus dem die Firma Holcim Zement brennt. Nicht mehr lange allerdings, denn die Stadt Zürich will 55 Millionen Franken investieren, um ihren Schlamm selbst verbrennen zu können. Ein Rundgang durch die größte Kläranlage der Schweiz zeigt, wie aus brauner Suppe wieder Wasser wird. tox. «Vorfaulräume», «Schlammumschlaghalle» und «Voreindicker», steht auf der Übersichtstafel der Kläranlage Werdhölzli. Auch ohne dass üble Gerüche in der Luft liegen, spannt sich beim Betrachten das Zwerchfell, und eine leichte Übelkeit macht sich breit. Man begreift unmittelbar, warum niemand genauer wissen will, was passiert, nachdem man auf der Toilette die Spülung bedient hat. Aber jetzt ist es zu spät, um ohne Gesichtsverlust umzukehren. Überdies will die Stadt Zürich 55 Millionen Franken ausgeben für eine neue Klärschlammverbrennungsanlage; da lohnt es sich, einmal genauer hinzuschauen, wofür das Geld gut sein soll. Vom faulen Düftchen zum Gestank Was die Gerüche angeht, beginnt unser Rundgang mit Chemiker Michael Wehrli harmlos. Von den riesigen Vorklärbecken, in denen sich die festen Bestandteile des Abwassers absetzen sollen, weht nur ein leicht fauliges Düftchen herüber. Ausserdem haben nicht alle den gleichen Geschmack: Ein Mäusebussard ist gerade dabei, sich aus dem trüben Schlamm einen Brocken herauszufischen. Im Gebäude, in dem der grosse Rechen untergebracht ist, wartet der Härtetest auf uns. In einem Kanal von 2 mal 2 Metern münden alle Abwässer Zürichs und von einigen Vertragsgemeinden in die Kläranlage. Der Rechen fischt laufend unappetitliche Gegenstände aus der braunen Suppe. Der Geruch im geschlossenen Raum ist so durchdringend, dass die Neugierde darauf, was Menschen alles ins Klo werfen, sich in Grenzen hält. Nicht zu übersehen allerdings: Dutzende, wenn nicht Hunderte von Kondomen. Das Liebesleben der Schweizerinnen und Schweizer ist aktiver als sein Ruf. Bei Regen, erzählt Wehrli, finde man jeweils einen Haufen toter Tiere im Rechen, vor allem Ratten. Ein ausgeklügeltes System sorgt dafür, dass der Gestank vom Innern des Rechengebäudes nicht nach aussen dringt. Mittels Unterdruck wird verhindert, dass etwas entweicht, wenn eine Türe aufgeht. Die mittels Lüftung abgesaugte Luft dient als Sauerstoffzufuhr für die Verbrennung. Dort wird auch das letzte übel riechende Molekül zerstört. Strom und Wärme aus Faulgas Sobald die Tür hinter uns zufällt, atmen wir tief durch. Die Frühlingsluft auf dem Areal der Kläranlage kommt uns jetzt ausgesprochen lieblich vor. Und Michael Wehrli meint es gut mit uns: Den gefürchteten Voreindicker und die Faultürme lassen wir aus, weil diese Gerüche angeblich an den Kleidern haften bleiben, so dass wir im Tram zum öffentlichen Ärgernis würden. Wir verzichten auf den Augenschein und lassen uns erklären, wie der Schlamm verdichtet und auf 38 Grad erwärmt wird. 35 Tage dauert die Faulung, bei der die organischen Inhaltsstoffe zu Faulgas vergärt werden. Das so produzierte Gas dient der Erzeugung von Strom und Wärme. Rund die Hälfte des Strombedarfs der Kläranlage kann damit gedeckt werden. Neben Gas entsteht beim Faulungsprozess Klärschlamm, der nach der Entwässerung kaum noch übel riecht. Früher verwendete man ihn als Dünger in der Landwirtschaft. In Zürich wird das schon länger nicht mehr gemacht, weil die Bauern eine Beeinträchtigung des Bodens befürchteten und um den Ruf ihrer Produkte besorgt waren. Vor einem Jahr hat der Bundesrat ein Verbot des Düngens mit Klärschlamm beschlossen, das 2006 in Kraft tritt. Damit stellt sich ein Entsorgungsproblem: Wohin soll die Stadt mit den 250 000 Kubikmetern Schlamm, die jedes Jahr im Werdhölzli anfallen? Bisher verbrannte man rund einen Drittel im Kehrichtheizkraftwerk Josefstrasse, während zwei Drittel vollständig getrocknet wurden. Bei der Trocknung entsteht ein Granulat, das aussieht wie Dünger und kaum einen Geruch hat. Es wird ins Zementwerk Holcim geliefert, wo es zusammen mit Rohgestein bei einer Temperatur von 1800 Grad zu Zement verbrannt wird. Was sich nach innovativem Recycling anhört, ist für die Stadt allerdings weder ökologisch noch ökonomisch ein idealer Entsorgungsweg, wie Peter Wiederkehr, der Leiter der Kompostier- und Klärwerke erklärt. Denn der Energieaufwand für die Trocknung des Klärschlamms ist beträchtlich, und überdies muss die Stadt der Firma Holcim über 100 Franken pro entsorgte Tonne bezahlen. Die Stadt will darum die Klärschlammverbrennung in Zukunft selbst in die Hand nehmen und auf dem Werdhölzli-Areal eine Anlage bauen, in der sie den Schlamm ohne vorherige Trocknung verbrennen kann. Im Vordergrund stehen laut Wiederkehr Überlegungen zur Entsorgungssicherheit. Ob die neue Anlage auch ökologisch besser abschneiden wird, ist schwer zu sagen, da sich die unterschiedlichen Verarbeitungsprozesse kaum miteinander vergleichen lassen. Immerhin fallen aber zahlreiche Lastwagenfahrten weg. Wiederkehr hofft, dass die Schlammentsorgung für die Stadt günstiger wird. Definitiv lässt sich dies aber erst beurteilen, wenn die definitiven Kosten der Anlage feststehen. Gegenwärtig werden sie auf 55 Millionen Franken geschätzt. Bis Ende 2006 soll ein Totalunternehmer ein konkretes Projekt ausarbeiten. Fest stehe bereits heute, dass die Anlage keine spürbaren Emissionen verursachen werde, versichert Wiederkehr. Milliarden von Bakterien im Einsatz Nachdem die Faulung abgeschlossen ist, belästigt der Schlamm unsere Nasen kaum noch. Die abgetrennte Flüssigkeit hingegen macht nicht den Eindruck, als ob man sie direkt in die Limmat einleiten könnte. Darum kommen jetzt Heerscharen von Arbeitskräften zum Einsatz, die auf keiner Lohnliste der Stadt stehen. Sie heissen Nitrosomas oder Nitrobaker und sind Bakterien, die schädliche Stickstoffverbindungen abbauen. Parallel dazu wird das Abwasser chemisch behandelt: Eisensalze zerlegen die Phosphate, welche zu einer Überdüngung der Gewässer führen würden. Der dabei abgesetzte Schlamm wandert in die Verfaulung, während das gereinigte Wasser in die Limmat geleitet wird - «sauber», wie Wiederkehr entschieden erklärt.
Anden lassen Perus Hauptstadt durstig werdenLima: Millionen von Menschen ohne Trinkwasser London/Lima (pte, 10. Mai 2004 10:48) - Die Hauptstadt des südamerikanischen Staates Peru, Lima, steht vor einem ernstlichen Wasserversorgungsproblem. Nach Dürreperioden in den Anden ist für Mio. von Menschen in der Metropole die Wasserversorgung rationiert. Nach 17.00 Uhr gibt es für die meisten Haushalte der Stadt für knapp zwölf Stunden kein Wasser mehr. Und das soll bis Dezember so bleiben, berichtet BBC-Online. Der staatliche Wasserlieferant Sedapal http://www.sedapal.com.pe musste so reagieren, weil die Niederschläge in den Anden extrem gering ausgefallen sind. Obwohl Lima nicht weit vom Meer entfernt liegt, muss Trinkwasser über eine Strecke von mehr als 160 Kilometern Entfernung in die acht Mio. Stadt geleitet werden, da die Küstenstreifen quasi Wüstengebiete sind. Sedapals CEO Jorge Villacorta erklärte, dass die Wasservorräte in den Reservoirs in den Bergen auf 160 Mio. Kubikmeter gefallen sind. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Verlust von 120 Mio. Kubikmetern. Probleme der Millionenstadt sind aber nicht nur die Ausfälle in den Reservoirs sondern auch der jährliche Verlust von 38 Prozent der Wasservorräte durch illegale Entnahme und undichte Leitungen. Nach Angaben von Villacorta verbrauchen die Bewohner in Lima derzeit doppelt soviel Wasser wie in den WHO-Empfehlungen angegeben wird. Die meisten Häuser in der Stadt verfügen ohnehin über Zisternen und Tanks, die eine Wasserversorgung erlauben. Dadurch haben etwa fünf Mio. Einwohner auch während der Nachtstunden Wasser. Übrig bleiben aber drei Mio. Einwohner der Stadt, die voll von der Rationierung betroffen sind. Die meisten von ihnen leben in den Armenvierteln von Lima. Die Stadtverwaltung spricht davon, dass neue Brunnen gebaut werden sollen und vor allem neue Reservoirs geschaffen werden müssen. So soll das berühmte Marcapomacocha 2-Reservoir die Metropole mit 6,5 Kubikmetern Wasser pro Sekunde versorgen. Wie sich die vorhergesagte Dürreperiode im kommenden Jahr aber tatsächlich auf die Versorgung mit sauberem Trinkwasser auswirkt, bleibt offen. Europäische Meereskonferenz startet in IrlandEUROCEAN 2004 für nachhaltige Nutzung von Atlantik und Mittelmeer Galway (pte, 07. Mai 2004 16:10) - Rund 500 europäische Forscher, Politiker und Entscheidungsträger werden vom 10. bis 13. Mai im irischen Galway auf der EUROCEAN 2004 http://www.eurocean2004.com über die Zukunft der Meere referieren. Für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung braucht Europa gesunde Meere. Fischerei, Erdölförderung, Schifffahrt und Tourismus strapazieren diese fragilen Ökosysteme jedoch sehr stark. Um diese auch zukünftig zu gewährleisten, sind nachhaltige Forschungsprogramme mehr denn je gefragt. Mit dem sechsten Rahmenprogramm fördert die Europäische Kommission über 300 Projekte rund um marine Artenvielfalt, Umweltschutz, Fischerei, Meeressicherheit, Tiefseeressourcen und Küstenmanagement. Die Forschungsergebnisse sind eine wichtige Grundlage für ein nachhaltiges Management der Meeresumwelt. Die wichtigsten Themen zum Schutz und der Erhaltung der europäischen Ozeane, dem Atlantik, dem Mittelmeer, der Nord- und Ostsee werden bei der von der Europäischen Kommission organisierten fünften EUROCEAN Konferenz erörtert. Die Konferenzteilnehmer werden über Zukunftsstrategien für die europäische Meeresforschung beraten, dabei werden Themenkreise wie Zukunft der Fischerei in europäischen Gewässern, die Rolle des Ökosystems Ozean, Biodiversität, Nachhaltigkeit und Naturschutz ebenso erörtert wie die Sicherheit der Transportwege auf Hoher See. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Projekten des derzeit laufenden sechsten Forschungs-Rahmenprogramms der Europäischen Union. Bei der diesjährigen Konferenz steht ein Themenbereich ganz im Zeichen der Beiträge junger Wissenschaftler. (Ende) Hormonen im Abwasser billiger auf der SpurBonner Forscher entwickeln kostengünstigen Nachweistest Bonn/München (pte, 07. Mai 2004 11:47) - Einen deutlich billigeren Nachweistest von Hormonspuren im Abwasser haben Wissenschaftler der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn http://www.uni-bonn.de entwickelt. Der Antikörper-Test, der gemeinsam mit dem Dresdner Biotech-Unternehmen quo data http://www.quodata.de entwickelt wurde, ist 20 Mal kostengünstiger als bisher eingesetzte Nachweis-Methoden. Das Messgerät ist außerdem extrem einfach und sicher in der Handhabung. Die Neuerfindung wird auf der Analytica http://www.analytica-world.com , der Weltfachmesse für Analytik, die vom 11. bis zum 14. Mai in München stattfindet, präsentiert. Sexualhormone im Wasserkreislauf werden unter anderem als "Spermienkiller" verdächtigt. Sie wirken schon in äußerst geringen Konzentrationen, die bisher nur mit großem Aufwand nachzuweisen waren. Bei Fischen ist inzwischen gut dokumentiert, dass Rückstände der Anti-Baby-Pille im Wasser großen Schaden anrichten: Männliche Forellen werden weniger fruchtbar, junge Brassen bilden in ihrem Hoden plötzlich Eizellen, bei Karpfen verschiebt sich das Geschlechterverhältnis zu Gunsten weiblicher Tiere. Die Wissenschaftler vermuten, dass die sinkenden Spermienzahlen bei Männern in westlichen Industrieländern möglicherweise der Wirkung künstlicher Östrogene zuzuschreiben sind. "Die Crux vieler Medikamente ist, dass sie im Körper nur langsam abgebaut werden", so Rudolf J. Schneider vom Bonner Institut für Pflanzenernährung. Das gilt auch für die Wirkstoffe in der Anti-Baby-Pille. Ein großer Teil des darin enthaltenen künstlichen Östrogens Ethinylestradiol (EE2) wird von den Frauen mit dem Urin unverändert ausgeschieden, gelangt ins Abwasser und von dort in die Kläranlagen. "Im Kläranlagenablauf liegt die EE2-Konzentration zum Teil um den Faktor 50 über dem Schwellenwert, bei dem in Regenbogenforellen Effekte nachzuweisen sind", so der Forscher. Schneider hat zusammen mit seiner Mitarbeiterin Therese Hintemann und dem Unternehmen quo data ein Gerät entwickelt, das sowohl EE2 als auch das natürliche Östrogen 17ß-Östradiol (E2) auch noch in winzigen Spuren nachweisen kann. Die beiden Hormone wirken noch in unvorstellbar kleinen Konzentrationen von weniger als einem Milliardstel Gramm pro Liter. Das Gerät basiert auf dem bewährten Messprinzip, dem so genannten ELISA-Test. Dabei bindet die nachzuweisende Substanz hochspezifische Antikörper. Sie konkurriert dabei mit einer chemisch veränderten EE2-Variante, die nach Zugabe von einer Art Indikator eine Farbreaktion auslösen kann. Je mehr Hormone in der Probe sind, desto mehr Antikörper kann es blockieren. Entsprechend weniger Platz bleibt für die modifizierte EE2-Version, die Farbreaktion fällt dann gering aus. Ein optischer Sensor misst die Färbung, aus der das Gerät dann die EE2-Konzentration in der Probe errechnen kann. (Ende)
"ESTR-A-LISER" findet Hormonspuren im Abwasser Pressemitteilung Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 07.05.2004 Sexualhormone im Wasserkreislauf werden unter anderem als "Spermienkiller" verdächtigt. Sie wirken schon in äußerst geringen Konzentrationen, die nur mit großem Aufwand nachzuweisen sind. Wissenschaftler der Universität Bonn haben nun in Zusammenarbeit mit der Dresdner Biotech-Firma quo data einen Antikörper-Test entwickelt, der um den Faktor zwanzig kostengünstiger ist als bisher eingesetzte Nachweis-Methoden. Das Messgerät ist zudem extrem einfach und sicher in der Handhabung. Vom 11. bis zum 14. Mai präsentieren die Projektpartner ihre Neuentwicklung, die sie inzwischen zum Patent angemeldet haben, auf der Analytica, der Weltfachmesse für Analytik, in München (Halle A5, Stand 475). Zumindest bei Fischen ist inzwischen gut dokumentiert, dass Rückstände der Anti-Baby-Pille im Wasser bei ihnen großen Schaden anrichten können: Männliche Forellen werden weniger fruchtbar, junge Brassen bilden in ihrem Hoden plötzlich Eizellen, bei Karpfen verschiebt sich das Geschlechterverhältnis zu Gunsten weiblicher Tiere. Auch dass in westlichen Industrieländern die Spermienzahl bei Männern seit Jahrzehnten sinkt, ist vielleicht der Wirkung künstlicher Östrogene zuzuschreiben. Immerhin scheinen Mäusespermien unter dem Einfluss östrogenähnlicher Chemikalien schneller zu reifen und ihre Fruchtbarkeit zu verlieren. "Die Crux vieler Medikamente ist, dass sie im Körper nur langsam abgebaut werden", erklärt Dr. Rudolf J. Schneider vom Bonner Institut für Pflanzenernährung. Das gilt auch für die Wirkstoffe in der Anti-Baby-Pille: Ein großer Teil des darin enthaltenen künstlichen Östrogens Ethinylestradiol (EE2) wird von den Frauen mit dem Urin unverändert ausgeschieden, gelangt ins Abwasser und von dort in die Kläranlagen. "Im Kläranlagenablauf liegt die EE2-Konzentration zum Teil um den Faktor 50 über dem Schwellenwert, bei dem in Regenbogenforellen Effekte nachzuweisen sind", so der Forscher. Dr. Schneider hat nun zusammen mit seiner Mitarbeiterin Therese Hintemann und der Firma quo data in Dresden in einem aus EU-Mitteln geförderten Projekt ein Gerät entwickelt, das sowohl EE2 als auch das natürliche Östrogen 17ss-Oestradiol (E2) noch in winzigen Spuren nachweisen kann. Das Problem: E2 und EE2 wirken noch in unvorstellbar kleinen Konzentrationen von weniger als einem Milliardstel Gramm pro Liter - würde man zwei Kilopakete Zucker in den Chiemsee schütten und kräftig rühren, käme man auf eine ähnliche Verdünnung. "Der exakte Nachweis solch kleiner Mengen ist selbst mit teurer Technik eine Herausforderung", so Schneider. Zudem können schon kleine Ungenauigkeiten bei der Vorbereitung und Analyse der Proben das Ergebnis erheblich verfälschen. Ziel der Projektpartner war daher eine empfindliche, kostengünstige und vor allem "narrensichere" Alternativmethode, die auch von Nicht-Fachkräften einfach zu handhaben ist. Dazu greifen die Entwickler auf ein bewährtes Messprinzip zurück: Beim so genannten ELISA-Test bindet die nachzuweisende Substanz - in diesem Fall also beispielsweise das EE2 - an hochspezifische Antikörper. Es konkurriert dabei mit einer chemisch veränderten EE2-Variante, die nach Zugabe von einer Art Indikator eine Farbreaktion auslösen kann. Je mehr EE2 in der Probe ist, desto mehr Antikörper kann es blockieren. Entsprechend weniger Platz bleibt also für die modifizierte EE2-Version; die Farbreaktion fällt gering aus. Ein optischer Sensor misst nun die Färbung, aus der das Gerät dann die EE2-Konzentration in der Probe errechnen kann - soweit die Theorie. In der Praxis sieht das jedoch erheblich komplizierter aus: "Wenn man dieselbe Probe mehrmals misst, die verschiedenen Reagenzien aber nicht exakt nach derselben Zeitspanne zugibt, können die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausfallen", erklärt Therese Hintemann. Im Labor führt man derartige ELISA-Tests üblicherweise auf Antikörper-beschichteten Mikrotiterplatten durch, die knapp hundert winzige Vertiefungen aufweisen - eine pro Messung. So empfindlich ist die Methode, dass selbst der Ort der Messung - also welche Vertiefung genommen wird - das Ergebnis beeinflussen kann. "Unser ESTR-A-LISER misst daher jede Probe mehrmals und wählt dabei die entsprechende Vertiefung auf der Mikrotiterplatte nach dem Zufallsprinzip", so die Doktorandin am Institut für Pflanzenernährung. Weitere Testverbesserungen, an denen auch ihr Kollege Christian Schneider mitwirkte, und eine spezielle statistische Auswertemethodik, die von quo data entwickelt wurde, ermöglichen eine Steigerung der Messempfindlichkeit um den Faktor 10. Zudem eicht sich das Gerät jedes Mal vor einer Messung selbst, indem es eine Reihe von Standard-Konzentrationen misst. Das alles funktioniert dank des neuartigen Geräteprinzips und der von der quo data programmierten Computersteuerung voll automatisch - Standardlösungen und bis zu acht Proben in das Probenrack, Klappe zu, und nach drei Stunden liegen die Ergebnisse vor. Unter zehn Euro kostet eine Mehrfachanalyse mit dem ESTR-A-LISER; herkömmliche High-End-Methoden sind mit etwa 200 Euro pro Einzelprobe erheblich teurer. Das Umweltbundesamt Wien sowie das chemische Institut der Universität Aveiro in Portugal testen das Gerät momentan im rauen Praxisalltag - "alles Anwender, die mit den Tücken von ELISA-Tests nicht vertraut sind", verrät Dr. Schneider. "Denn gerade Nicht-Fachleute sollen ja vom ESTR-A-LISER profitieren." Umweltschutz kein Thema mehr?Bundesverband für Umweltberatung e.V. fordert Engagement im vorbeugenden Umweltschutz 7.05.2004 - Bundesverband für Umweltberatung Schlechte Zeiten für den Umweltschutz in konjunkturell schwierigen Phasen der Wirtschaft. Dies wirkt sich auch ganz deutlich auf dem Arbeitsmarkt aus. Wie in einer Studie vom Wissenschaftsladen Bonn vom April 2004 ermittelt, wurde im Jahre 2003 ein Rückgang von 50 % des Stellenangebotes gegenüber 2001 im Umweltbereich festgestellt. Besonders erschreckend der Rückgang in Länder und Kommunen, der mit 85% Verlust beziffert wird. Zudem ist in diesen Bereichen auch eine Umschichtung in den Arbeitsbereichen festzustellen. Immer mehr, ehemals für den Umweltschutz eingerichtete Stellen, werden 'entwidmet' und anderen Arbeitsgebieten zugeschlagen. Es kommt zu bedrohlichen Kompetenzverlusten und zu mangelnden Angeboten in Sachen Information und Beratung. Diese Entwicklung wird verheerende Auswirkungen auf den vorbeugenden Umweltschutz haben. Aber Bürger, Kommunen, Unternehmen und Politik haben die gemeinsame Pflicht, ihren Beitrag zur Sicherung der Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu leisten. Deshalb müssen Umweltbelange gleichberechtigt in alle Entscheidungen einfließen. Umweltberatung kommuniziert diese Aufgaben. Sie motiviert und schafft Akzeptanz zur Veränderung, erarbeitet praxisorientierte Lösungen und begleitet die Umsetzung. Viele Beispiele zeigen, dass umweltverträgliches Handeln auch mit ökonomischen Vorteilen einhergeht. Im Beschaffungswesen z.B. sind riesige Umweltentlastungs- und Einsparpotentiale vorhanden, die oftmals aufgrund von Unwissenheit nicht genutzt werden können. Der Bundesverband für Umweltberatung fordert für den öffentlichen Bereich aber auch in der Wirtschaft, vermehrt Stellen für die Umweltberatung und somit den vorbeugenden Umweltschutz zu schaffen. Ebenso muss die Möglichkeit für BürgerInnen erweitert werden sich in persönlichen Beratungen über die Vorteile von praktiziertem, vorbeugenden Umweltschutz eingehend beraten zu lassen. Nur durch die intensive, persönliche Kommunikation wird es möglich sein, eine Akzeptanz für lebenserhaltende Maßnahmen zugunsten der Umwelt, jenseits von naturfremden Amortisationsberechnungen zu erzielen. Der Bundesverband für Umweltberatung sichert die Qualität der Beratung mit Güteanerkennung seiner Mitglieder, Qualitätsmanagement, Fortbildungen, Projekten und mehr. Tore für den UmweltschutzBundesumweltminister Jürgen Trittin eröffnet die 'Don Cato Umwelt-Europameisterschaft 2004' Berlin, 06. Mai 2004 - Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat heute gemeinsam mit Fußballnationalspieler Arne Friedrich von Hertha BSC die dritte Runde der 'Don Cato UmWeltmeisterschaft' gestartet. Den bundesweiten Wettbewerb zum Natur- und Umweltschutz veranstaltet das BMU gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der BUNDjugend. Im Zeichen der Fußball-Europameisterschaft richtet sich der Wettbewerb in diesem Jahr an Kinder- und Jugendfußballmannschaften in über 30.000 Vereinen. 'Mit den UmWeltmeisterschaften erreichen wir junge Menschen jenseits von Müsli-Ästhetik oder ökologischem Zeigefinger,' so Bundesumweltminister Trittin. Als Hauptgewinn winkt den drei besten Mannschaften ein Trainingswochenende mit Hertha-Star Arne Friedrich. Maskottchen des Wettbewerbs ist der Luchs Don Cato. Die Mädchenmannschaft des FC Internationale Berlin und die U11-Mannschaft von Hertha BSC sind die ersten Teams, die heute aus der Hand von Bundesumweltminister Jürgen Trittin die Unterlagen zum Wettbewerb erhielten. Wie beim richtigen Fußballspiel geht es darum, möglichst viele Tore zu schießen: Fragen zum Arten- und Naturschutz oder zum Wasser- und Energiesparen müssen richtig beantwortet werden. Gefragt ist aber auch ein aktiver Beitrag der Teams zum Umweltschutz, etwa eine Wassersparaktion im Vereinsheim oder eine Müllsammelaktion auf dem Vereinsgelände. Trittin: 'Es ist toll, wie viel kreatives Potential bei jungen Sportlerinnen und Sportlern für den Natur- und Umweltschutz vorhanden ist. Kinder und Jugendliche sind begeisterungsfähig und lernen schnell, dass auch ein kleiner Beitrag wertvoll für den Schutz von Umwelt und Natur ist.' Das Maskottchen Don Cato symbolisiert ein neues Naturverständnis: Um 1900 war der Luchs in West- und Mitteleuropa ausgestorben, in Deutschland schon seit 1818. Heute gibt es wieder Populationen im Bayerischen und im Pfaelzer Wald. Im Nationalpark Harz läuft ein erfolgreiches Projekt zur Wiederansiedlung des Luchses. Wenn er hier wieder leben kann, profitieren davon auch andere Arten. Die Idee der UmWeltmeisterschaft ist es, über die populärste Sportart Fußball Kinder und Jugendliche für den Umwelt- und Naturschutz zu begeistern. Als Preise erhalten 100 Gewinnerteams jeweils hochwertige Trikotsätze fuer ihren Verein. Die drei besten Teams gewinnen zudem ein Trainingswochenende mit Arne Friedrich. Einsendeschluss ist der 4. Juli 2004, das Finale der Fußball-Europameisterschaft in Portugal. Die Ausschreibung erfolgt über Anschreiben an alle DFB-Vereine, Medienpartner sowie das Internet. Alle Informationen über die Don Cato UmWeltmeisterschaft gibt es im Internet unter www.doncato.de oder über die Don Cato Hotline: 030/45 08 64 63. Waschmaschinen: Zu voll geht kaumPressemitteilung Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, 03.05.2004 Wer die Trommel seiner Waschmaschine halb leer lässt aus Angst, das arme Gerät zu überlasten oder Schmutzränder und Flecken zu riskieren, der unterschätzt den Haushaltshelfer womöglich: Moderne Waschmaschinen werden nämlich in der Regel auch mit einer prall gefüllten Trommel spielend fertig. Durch eine gute Auslastung lässt sich aber Wasser, Energie und Waschmittel sparen - mit positiven Folgen für Umwelt und Geldbeutel. Am 10. Mai kann jeder auf dem Friedensplatz in Bonn die richtige Befüllung der Waschmaschine üben: Anlässlich des deutschlandweiten Aktionstages "Nachhaltiges Waschen" verrät die Sektion Haushaltstechnik der Universität Bonn dort gemeinsam mit dem Landesverband Rheinland des Deutschen Hausfrauen-Bundes, wo überall durch Änderungen des persönlichen Waschverhaltens Einsparungen möglich sind. Die Aktion läuft von 11 bis 18 Uhr. Eine moderne Waschmaschine verbraucht heute bei durchschnittlicher Nutzung jährlich fast 30.000 Liter Wasser, 200 Kilowattstunden Strom und 9 Kilo Waschmittel weniger als noch vor 25 Jahren - auf dem Aktionstag zum Beispiel symbolisiert durch eine Wand von 2357 Kästen Mineralwasser. Dennoch sind noch größere Einsparungen möglich, beispielsweise, indem man häufiger bei niedrigen Temperaturen wäscht. "Schon bei 30 oder 40 Grad werden viele Keime abgetötet", erklärt Professor Dr. Rainer Stamminger von der Sektion Haushaltstechnik der Universität Bonn. "Wenn nicht gerade ein Haushaltsmitglied unter einer ansteckenden Krankheit leidet, reichen diese Temperaturen für ein ausreichend hygienisches Ergebnis inzwischen vollkommen aus." Grund für diese Verbesserungen seien vor allem technologische Fortschritte bei Waschmitteln und -maschinen. Auf dem Aktionstag sollen Besucher im Wettstreit lernen, die maximale Füllkapazität der Waschmaschinen auszunutzen. Das Ergebnis wird mit einer Waage kontrolliert; wer den Hersteller-Empfehlungen am nächsten kommt, erhält einen kleinen Preis. Ein interaktives Computerprogramm errechnet zudem in Euro und Cent die Einsparungen, die durch eine Änderung des individuellen Waschverhaltens oder bei Austausch der alten Waschmaschine durch eine neue möglich sind. Die Aktion wird vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernaehrung und Landwirtschaft (BMVEL) unterstützt. Journalisten haben vor der Veranstaltung um 11:00 im Seminarraum des Max-Planck-Instituts fuer Mathematik, Vivatsgasse 7, die Möglichkeit, sich in einem Pressegespräch ueber den Aktionstag "Nachhaltiges Waschen" zu informieren. Ansprechpartner: Professor Dr. Rainer Stamminger Institut für Landtechnik der Universität Bonn, Sektion Haushaltstechnik Telefon: 0228/73-3117 oder 0171-55 075 48. E-Mail: stamminger@uni-bonn.de Regine Lange Deutscher Hausfrauen-Bund, Landesverband Rheinland Telefon: 02255/31103 Fax: 02255/31161 |