Im fünften Jahr in Folge: Umweltkriminalität rückläufigPressemitteilung Umweltbundesamt 30.11.2004 12:04 Hohe Aufklärungsquote im Vergleich zur Gesamtkriminalität in Deutschland - aber unterschiedliche Erfolge in den Bundesländern Der Trend der vergangenen Jahre setzte sich auch 2003 fort: Die Zahl der registrierten Umweltdelikte in Deutschland geht zurück. Wurden für das Jahr 2002 noch 33.385 Straftaten gegen die Umwelt registriert, ging diese Zahl im Jahr 2003 auf 31.696 zurück. Dies ist ein Ergebnis der Studie "Umweltdelikte 2003", die das Umweltbundesamt (UBA) jetzt vorgelegt hat. Weiter zeigt die Studie: Die Aufklärungsquote für Umweltdelikte lag im Berichtsjahr mit 61,8 Prozent deutlich über dem Wert für die Gesamtkriminalität (53,1 Prozent). Haftstrafen für Umweltstraftaten gab es jedoch nur selten: Lediglich in 76 Fällen verhängten Gerichte bei einem nachgewiesenen Verstoß gegen umweltschutzrelevante Vorschriften des Strafgesetzbuches (StGB) eine Freiheitsstrafe. Grundlagen der UBA-Studie sind Statistiken des Bundeskriminalamtes, der Landeskriminalämter, des Statistischen Bundesamtes sowie der Landesstatistikämter. Gründe für den Rückgang der registrierten Umweltstraftaten liefern sie nicht. Ob die Zahl der Straftaten seit 1998 tatsächlich kontinuierlich zurückgegangen ist, lässt sich nicht mit eindeutiger Gewissheit sagen. Möglich ist auch, dass die Bereitschaft in der Öffentlichkeit, Umweltvergehen anzuzeigen, rückläufig ist oder die Sensibilität für Umweltschäden nachgelassen hat. Das Besondere an Umweltdelikten ist: Sie verursachen selten Schäden bei Einzelpersonen. Sie richten sich vielmehr gegen Allgemeingüter - wie beispielsweise das Wasser oder den Boden - und sind daher besonders auf die Anzeigebereitschaft der Öffentlichkeit angewiesen. Erfreulich ist, dass die Umweltstraftaten an der Gesamtkriminalität mit knapp 0,4 Prozent nur einen geringen Anteil haben. Der unerlaubte Umgang mit gefährlichen Abfällen ist auch 2003 das mit Abstand am häufigsten registrierte Delikt gegen die Umwelt - wie auch in den Jahren zuvor. Hier wurden 17.039 Fälle registriert. An zweiter Stelle liegen Delikte der Gewässerverunreinigung. Hier sind 4.415 Fälle für 2003 ausgewiesen. Daran schließt sich die Bodenverunreinigung mit 1.720 bekannt gewordenen Fällen an. Daneben wurden 41 umweltrelevante Straftaten nach sonstigen Vorschriften des StGB sowie 7.082 Straftaten nach dem so genannten Umweltnebenstrafrecht - wie zum Beispiel Chemikaliengesetz oder Bundesnaturschutzgesetz - bekannt. Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten gegen die Umwelt ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. So registrierten die Behörden in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz weit über 80 Straftaten auf 100.000 Einwohner, in Bayern und Nordrhein-Westfalen hingegen wenig mehr als zehn. Zum Vergleich: Im gesamten Bundesgebiet wurden je 100.000 Einwohner 30 Straftaten gegen die Umwelt bekannt. Auch die Aufklärungsquote variiert zwischen den einzelnen Ländern erheblich: Während in Berlin und Hamburg nicht einmal 40 Prozent aller Umweltdelikte aufgeklärt wurden, sind in Sachsen-Anhalt in vier von fünf Fällen die Täter bekannt. Die Studie "Umweltdelikte 2003 - Eine Auswertung der Statistiken" ist in der Reihe TEXTE des Umweltbundesamtes als Nr. 39/04 erschienen, umfasst 144 Seiten und kostet 10,- Euro. Sie ist erhältlich bei Werbung und Vertrieb, Wolframstraße 95-96, 12105 Berlin, Fax: 030 / 218 13 79. Abwasserrecycling für YachtenPressemitteilung AiF, 30.11.2004 11:09 Eine Innovation aus dem BMWA-Programm "Innovationskompetenz mittelständischer Unternehmen" (PRO INNO) Anlagen zur Abwasserbehandlung sind bislang nur auf See- und Fahrgastschiffen mit einer Größe von über 50 Metern vorgeschrieben. Beim Boots- und Yachtbau gibt es bislang keine Abwasseraufbereitung, weil die Anlagen zu groß sind und die Direkteinleitung von Abwasser aus WC, Dusche, Pantry und Handwaschbecken in die Gewässer - zumindest bislang noch - geduldet wird. Erst durch neue Technologien der letzten drei bis fünf Jahre kann die erforderliche Kompaktierung bei gleichzeitig höchster Reinigungsleistung erzielt werden. Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" (AiF) hat das Unternehmen Busse aus Leipzig gemeinsam mit der Firma Roth Industry aus Bischoffswerda eine Ab-wasserrecyclinganlage für kleine Schiffe mit miniaturisierten Mikrofiltrationsmembranen entwickelt. Das Abwasser wird gereinigt und so weit aufbereitet, dass eine Wiederverwendung als Brauchwasser für Bordtoilette, Decksreinigung, aber auch in Kombination mit einer zweiten Aufbereitungsstufe als Duschwasser möglich wird. Seit etwa einem Jahr arbeitet eine Referenzanlage mit 300 Litern Tageskapazität - dem Bedarf von sechs Personen - auf einem Museumsschiff in Bremerhaven stabil und störungsfrei. Das Abwasser aus einem Sammeltank wird zunächst durch Belüftung und Auflösung der Grobstoffe vorgeklärt. Im zweiten Schritt attackieren gefräßige Mikroorganismen die verbliebenen Kleinstpartikel, während feinste Mikrofiltrationsmembranen Keime und Bakterien zurückhalten. Dazu mussten technische Lösungen zur Minimierung des Energiebedarfs, zur kontinuierlichen Energiebereitstellung bei Stillstand des Bootes, etwa durch Einsatz von Solarmodulen, und zur Kompaktierung der Ausrüstungen, wie beispielsweise Bioreaktoren, entwickelt werden. Zu berücksichtigen waren auch die spezielle Zusammensetzung des Abwassers, die Bewegung des Schiffes und die Möglichkeit längerer Betriebsunterbrechungen. Außerdem sollten Adapter- und Schnellschlussverbindungen einen leichten Ausbau ermöglichen, wenn Wartungs- und Regenerierungsarbeiten anfallen. Die Abwasserrückgewinnung direkt an Bord und der damit verbundene geringere Entsorgungsaufwand bieten erhebliche Vorteile. Durch Abwasserrecycling kann der Frischwasserbedarf um mehr als die Hälfte gesenkt werden. Damit lassen sich die Reichweiten der Fahrten verdoppeln. Die Anlagentechnik soll modular für Yachten von 10 bis 50 Metern Länge entwickelt werden. Standardisierte Hauptbaugruppen sollen eine kostengünstige Serienproduktion der Einzelmodule ab Anfang 2005 sicherstellen. Vorteile eines Magnetfelds für Bakterie erstmals nachgewiesenMagnetfeld beeinflusst chemische Reaktionen in Zellen Oxford (pte, 29. Nov 2004 13:15) - Wissenschafter der University of Oxford http://www.ox.ac.uk haben erstmals nachgewiesen, dass ein schwaches magnetisches Feld die Produktion eines Moleküls beeinflussen kann, das in einer photosynthetischen Bakterie vorkommt. Damit wurde erstmals ein derartiger magnetischer Effekt sichtbar gemacht, erklärte der leitende Wissenschafter Peter Hore. Bisher war bekannt, dass magnetische Felder bestimmte chemische Reaktionen beeinflussen können. Ungeklärt war, ob derartige Effekte auch in lebenden biologischen Systemen zum Tragen kommen. Die Ergebnisse der Studie wurden in den Chemical Communications http://www.rsc.org/is/journals/current/chemcomm/cccpub.htm online veröffentlicht. Die Wissenschafter arbeiteten mit R-26, einem mutierten Stamm der Bakterie Rhodobacter sphaeroides. Diesem Stamm fehlte eine schützende Chemikalie, ein Carotinoid, das normalerweise schädliche Radikale aufsaugt. Um eine Maximierung der Wirkung des magnetischen Feldes zu erreichen, wurde die Bakterie entsprechend verändert. Die Bakterie enthält ein Paar Chlorophyll-Moleküle, die ermöglichen, aus Licht Energie zu gewinnen. Dieser Prozess beruht auf einer Reihe von chemischen Reaktionen, die auch Sauerstoff aus der Luft in eine höchst reaktive Form, den so genannten Singulett-Sauerstoff, verwandeln können. Diese Form von Sauerstoff ihrerseits kann die DNA oder Proteine einer Zelle schädigen. Ein magnetisches Feld veränderte die Abfolge dieser Reaktionen durch die Stabilisierung eines radikalen Moleküls leicht. Dieses radikale Molekül entsteht aus Chlorophyll, das sonst Singulett-Sauerstoff bilden würde. Das Team entfernte die photosynthetischen Moleküle von R-26 um sie zu untersuchen. Es fand in der Folge heraus, dass ein magnetisches Feld in der Größenordnung von 20 Millitesla ausreicht, um die Produktion von Singulett-Sauerstoff um bis zu 50 Prozent zu verringern. Zusätzlich zeigte sich, dass durch dieses magnetische Feld die photosynthetischen Moleküle gegen eine Schädigung durch den Singulett-Sauerstoff geschützt waren. Dieses magnetische Feld war rund 50 Mal schwächer als jenes, das von Elektromagneten auf Schrottplätzen erzeugt wird. Diese Ergebnisse legen laut Nature http://www.nature.com nahe, dass die Bakterie R-26 in einem magnetischen Feld besser wachsen sollte. Derzeit erforschen die Wissenschafter diesen Effekt bei Laborkulturen. Investitionsstau beim WasserOberpfalznetz 27.11.2004 - Jürgen Umlauft Rohrleitungsbau mahnt Sanierung des Kanalnetzes an München. Der bayerische Rohrleitungsbauverband (RBV) hat auf einen dramatischen Investitionsstau bei den kommunalen Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen im Freistaat hingewiesen. Allein bei den 81 000 Kilometer Abwasserkanälen bestehe ein Sanierungsbedarf von 7,5 Milliarden Euro, erklärte der Verbandsvorsitzende Dieter Beck in München. Etwa zehn Prozent des Abwassers versickere gegenwärtig wegen maroder und undichter Kanalnetze ungeklärt im Grundwasser. Aus undichten Wasserversorgungsleitungen würden zudem bayernweit 100 Millionen Kubikmeter Trinkwasser ungenutzt im Boden verschwinden. "Die Investitionslücke steigt rapide, zugleich belasten mehr unterirdische Leistungsschäden Umwelt und Volkswirtschaft in Bayern", so Beck. Der RBV fordere deshalb den sofortigen Einstieg in die Sanierung der Netze. Die Investitionen würden die Konjunktur spürbar beleben und für eine Beschäftigungsschub in der Bauwirtschaft führen. ... [weiter] Erfolgsstory: Kooperation zwischen Eurawasser und UniversitätNorddeutsche Neueste Nachrichten 25.11.2004 Eine zehnjährige Kooperation zwischen Eurawasser und dem Institut für Umwelt- und Ingenieurwesen der Universität Rostock hat viele positive Ergebnisse gebracht. Das betonten zum gestrigen Festanlass Pierre Bütz, Geschäftsführer der Eurawasser Nord, und Prof. Hartmut Eckstädt, Uni Rostock. "Durch die Kooperation haben wir beachtliche Einsparungen bei Strom und Chemikalien sowie einen guten Stand in der Verwendung von Biogas erreicht. Netze wurden neu optimiert, Doppelleitungen stillgelegt", würdigte Bütz. Das habe seine Wirkungen gegenüber den Kunden nicht verfehlt. Waren die Inhalte der Kooperation sie wurde mehrfach erneuert anfangs rein wissenschaftlich orientiert, wandte man sich rasch "der Optimierung des Betriebes Eurawasser" zu. All das bewirkte, dass sich Preissteigerungen bei Wasser und Abwasser dank des Mitwirkens der Uni "in Grenzen halten konnten". So soll es auch künftig sein. Wie Geschäftsführer Bütz sagte, bleibe "Wasser genießbar und bezahlbar." Mit etwa einer Million Euro hat Eurawasser den Wissenschaftsschub für die Praxis ermöglicht. "Experimente, die die Studenten ausführen, sind praxisnah und wissenschaftlich anspruchsvoll", würdigte Prof. Eckstädt. .. [weiter] Verunreinigtes Abwasser kostet MillionenWestdeutsche Zeitung 25.11.2004 Weil verunreinigtes Abwasser im vergangenen Jahr in den Rhein eingeleitet wurde, droht eine Strafe von 1,5 Millionen Euro. Die Stadt hofft auf Hilfe der Staatsanwaltschaft. Neuss. Einen ebenso unangenehmen wie wenig überraschenden Brief bekam die Stadt Neuss Anfang November von der Bezirksregierung Düsseldorf. Mit dem Schreiben stellte die kommunale Aufsichtsbehörde einen Bescheid über erhöhte Abwasserabgabezahlung in Höhe von 1,5 Millionen Euro zu. "Wir haben damit gerechnet und auch schon Widerspruch eingelegt", sagt Stadtsprecher Michael Kloppenburg. Dass das Schreiben bei der Verwaltung nicht überrascht, liegt am Vorgang, der der millionenschweren Sanktionsforderung zu Grunde liegt. Es geht um die Einleitung von stark verunreinigtem Abwasser aus der Kläranlage Ost in den Rhein. Im April vergangenen Jahres wurde innerhalb von zwei Wochen zweimal der zulässige Grenzwert für die chemische Sauerstoffbelastung überschritten. Dies geschah, weil nachts ein bislang unbekannter Verursacher in erheblichem Mengen mit Schadstoffen belastetes Wasser in die Kanalisation einleitete. "Diese Schadstoffe haben den Sauerstoff so stark gebunden, dass die biologische Klärstufe nicht mehr funktionierte und dadurch die Anlage gekippt ist", erklärt Günter Hall, Leiter Entwässerung bei der Stadt. Die Folge war, dass das Wasser ungeklärt aus der Anlage in den Rhein eingeleitet wurde. Hall betont, dass unmittelbar nach den Betriebsstörungen, "die Bezirksregierung pflichtgemäß informiert worden ist". Die Stadt stützte sich dabei auf die Werte aus eigenen Untersuchungen. "Wir wussten ja relativ genau, um wie viel wir die Einleitungswerte in den Rhein überschritten hatten", sagt Hall. Daraufhin wurden seitens der Bezirksregierung die Neusser Angaben überprüft und nachgemessen. "Das wir jetzt diesen Bescheid bekommen, war uns klar, allenfalls die Höhe der Forderung überrascht ein wenig." Denn intern war die Verwaltung nach ihren Analysen von einer Forderung in Höhe von 1,7 Millionen Euro ausgegangen. .. [weiter]
Flexiblerer Umgang mit Wasser24. November 2004, 15:50, NZZ Online Nationalratskommission will Restwasser-Bestimmungen lockern (ap) Die Vorschriften über die Restwassermengen in den Schweizer Flüssen sollen zu Gunsten der Wasserkraftwerke gelockert werden. Die Umweltkommission des Nationalrats hat eine entsprechende parlamentarische Initiative gutgeheissen und damit die ständerätliche Schwesterkommission ermächtigt, einen Gesetzesentwurf zu erarbeiten. Dabei sollen generell Massnahmen ausgearbeitet werden, die eine verbesserte Nutzung der Wasserkraft erlauben, wie die Kommission am Mittwoch mitteilte. Im Visier hat sie etwa flexiblere Ausnahmen von den vorgeschriebenen Restwassermengen. Und bei schützenswerten Kleinwasserkraftwerken sollen spezielle Regelungen für die Restwasser-Sanierung gelten. .. [weiter] 750 000 Euro für Wasserforschung - Stiftungsprofessur TU BerlinPressemitteilung KompetenzZentrum Wasser Berlin gGmbH (KWB), 23.11.2004 Einen Kooperationsvertrag zur Einrichtung einer Stiftungsprofessur für das Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft haben die Technische Universität Berlin (TU) und die Veolia Water GmbH Deutschland vereinbart. Der Präsident der TU Berlin, Professor Kurt Kutzler, und der Vorstandsvorsitzende der Veolia Environnement S.A. (Sitz: Paris), Henri Proglio, wollen am Donnerstag, 25. November 2004, hierzu eine Absichtserklärung unterzeichnen. Die Stiftungsprofessur hat eine Laufzeit von fünf Jahren und umfasst einen jährlichen Betrag von 150.000 Euro. Die Technische Universität Berlin und Veolia Water haben das gemeinsame Interesse, den Wissenschaftsstandort Berlin durch Intensivierung der Kooperationen unter dem Dach des Kompetenzzentrums Wasser Berlin (KWB) weiter zu stärken. Am KWB, einem über die Grenzen Berlins hinaus bekannten Wasserforschungszentrum, das aus verschiedenen Netzwerken hervorgegangen ist, sind neben anderen Partnern sowohl Veolia Water als auch die TU beteiligt. Mit dieser Stiftungsprofessur kann der Lehrstuhl "Siedlungswasserwirtschaft" an der TU in der Fakultät VI, Bauingenierwesen und Angewandte Geowissenschaften, wieder eingerichtet werden. Bundesumweltminister Jürgen Trittin eröffnet UmweltschutzkonferenzPressemitteilung Freie Universität Berlin, 23.11.2004 Bundesumweltminister Jürgen Trittin eröffnet am 3. Dezember mit einen Vortrag über die Energiewende in Deutschland die "Berlin Conference on the Human Dimension of Global Environmental Change". Trotz zahlreicher Erfolge in der modernen Umweltpolitik in den vergangenen 30 Jahren verschlechtert sich der Zustand der Umwelt. Ursachen dafür sind neben nationalen und internationalen Krisenherden überkommene Politikmuster in der Energie-, Transport- und Agrarpolitik. Die Haupthindernisse für eine erfolgreiche Umweltpoltik werden auf der Konferenz "Greening of Policies - Interlinkages and Policy Integration" analysiert. Mehr als 160 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 25 Ländern berichten über die Erfahrungen und Möglichkeiten eines weitergehenden "greening of policies": Welche Akteure, Instrumente und Strategien sind Triebkräfte eines "greening of policies"? Wie wirkt sich die Globalisierung aus? Welche Werkzeuge und Methoden können genutzt werden? Einzelne Aspekte analysiert u.a. Prof. Dr. Richard Odingo, Universität Nairobi und Vizepräsident des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in seinem Vortrag über Adaptionsstrategien in Afrika und die Rolle des IPCC. Prof. Dr. Martin Jänicke, FU Berlin und Mitglied des Sachverständigenrat für Umweltfragen, stellt das Konzept der Institutionalisierung von Umweltpolitik als eine Metafunktion des Staates vor. Das Wechselspiel zwischen den unterschiedlichen internationalen Regimen und deren Bedeutung für den Aufbau oder die Einschränkung von nationalen Handlungskapazitäten sind das Thema von Prof. Dr. Oran Young, University of California. Die seit 2001 stattfindende Berlin Conference on the Human Dimensions of the Global Environmental Change fördert den internationalen Austausch von Expertinnen und Experten der sozialwissenschaftlichen Global-Change-Forschung sowie die Diskussion mit Praktikerinnen und Praktikern aus der Politik. Die Veranstaltungsserie hat sich als ein weltweit beachtetes Forum hochrangiger Sozialwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler etabliert. Die Konferenz wird von der Forschungsstelle für Umweltpolitik (FFU) der FU veranstaltet und vom internationalen Forschungsnetzwerk IHDP-IT und IDGEC unterstützt. http://www.fu-berlin.de/ffu/akumwelt/bc2004 Tiefsee holt im Winter LuftOzean nimmt große Mengen Sauerstoff auf Kiel (pte, 19. Nov 2004 11:47) - Forscher des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) in Kiel http://www.ifm-geomar.de haben mit Sauerstoffsensoren nachgewiesen, dass die Tiefsee im Winter große Mengen an atmosphärischem Sauerstoff "einatmet". Die Ergebnisse eröffnen damit neue Wege zur Erforschung des Klimawandels, berichten die Wissenschaftler in der jüngsten Ausgabe des Forschungsmagazins Science. Eine Forschergruppe um Arne Körtzinger hat so genannte Ozean-Tiefendrifter erstmals mit modernen Sauerstoffsensoren ausgestattet und im Vorjahr in der Labradorsee ausgesetzt. Besonders während der Wintermonate nimmt die Tiefsee immense Sauerstoffmengen auf und scheint große Teile der atlantischen Tiefsee mit Sauerstoff zu versorgen. Die Messungen zeigen außerdem, dass der eingeatmete Sauerstoff durch die Meeresströmungen schnell im ganzen Ozean verteilt wird. Für die Klimaforschung könnte der Atem des Meeres folgenschwere Auswirkungen haben, denn der ozeanische Sauerstoffgehalt hängt eng mit dem Gehalt an Sauerstoff in der Atmosphäre zusammen. Diese atmosphärischen Sauerstoffkonzentrationen haben aber in den vergangenen 100 Jahren stetig abgenommen. Der Grund dafür ist die Verbrennung von Öl, Gas und Kohle. Die Abnahme des atmosphärischen Sauerstoffs führt aber nach Aussage der Forscher nicht zum Erstickungstod, sondern könnte sogar nützlich sein. Denn sie lässt sich relativ einfach messen und vor allem lässt sich mit ihrer Hilfe gut abschätzen, wie viel CO2 in den Ozeanen gelöst und wie viel von Pflanzen und Bäumen an Land aufgenommen wird. Die Schätzung funktioniert allerdings nur solange der Sauerstoffgehalt der Ozeane, wie bisher allgemein angenommen, konstant ist. Aktuelle Modellrechnungen sprechen jedoch von einer Abnahme der Sauerstoffkonzentration durch Veränderungen der Meeresströmungen in der Tiefsee. Der Klimawandel könnte solche Veränderungen bewirken und damit die Prozesse verlangsamen, durch die der Sauerstoff in die Tiefen der Ozeane befördert wird. Nur eine kontinuierliche Beobachtung des Sauerstoffgehalts könnte eine solche These allerdings bestätigen. Bisher waren solche Messungen aber kaum möglich, da sie finanziell zu aufwändig waren. Auch in diesem Bezug ist es den Kieler Forschern gelungen eine einfachere, kostengünstigere Alternative zu entwickeln: Das aktuelle Forschungsprojekt setzt weltweit Tausende Tiefendrifter ein, die den Temperaturanstieg der Weltmeere beobachten sollen. Mit entsprechenden Sensoren ausgerüstet könnten sie auch die Sauerstoffkonzentration messen. Weltweite Förderung fürs KloDeutsche Welle 17.5.2004 Rafael Heiling Experten planen die Zukunft öffentlicher Toiletten Es gibt Momente, da muss ein Mensch allein sein. An einem gewissen Ort um den es aber mittlerweile alles andere als still ist. Denn beim "Welt-Toiletten-Gipfel" in Peking kommen endlich klobale Probleme zur Sprache. "Wo kann ich mir mal die Hände waschen?" "Ich geh mal eben in den Tempel der Erleichterung." Das Thema Klo wird gerne verschleiert und verschwiegen. Dabei haben die stillen Örtchen mehr Aufmerksamkeit dringend nötig, weil man manchmal nicht weiß, was schlechter ist der Ruf oder der Geruch. Die Toilette, wissenschaftlich betrachtet Deshalb gibt es seit kurzem die "Word Toilet Organization". Sie zeigt im Internet, wie man in 15 Minuten ein Klo mit einfachen Mitteln selber baut. Und sie richtet in China den "World Toilet Summit" aus. Vom 17. bis 19. November 2004 treffen sich 150 Wissenschaftler, Designer und Umweltschützer in Peking. Sozusagen geschäftlich. Denn wie die Toiletten-Organisation erklärt, hat die Hälfte der Weltbevölkerung keine vernünftigen Sanitäranlagen. "In vielen Entwicklungsländern gibt es Gebiete, da haben die Menschen kein eigenes Klo", bestätigt Florian Klingel, Umweltingenieur bei der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ). "Sie gehen dann an den Straßenrand oder auf eine öffentliche Toilette. Wenn es die denn gibt." Comic als Anleitung zur Erleichterung Bei Entwicklungshilfe-Projekten gingen zwar 90 Prozent der Investitionen in die Trinkwasserversorgung aber wo das Wasser am Ende lande, "das steht immer etwas hintenan", bemerkt Klingel. Oft gebe es auch keine Kanalisation. Und transportable Klo-Kabinen, wie sie in Europa an Baustellen oft stehen, seien keine gute Alternative. Zumindest nicht in Flüchtlingslagern. "Da landen die Ärmsten der Armen, die keine Toilette kennen", sagt Klingel. In solchen Fällen helfe die GTZ mit Toiletten-technischer Aufklärung: "Man kann Workshops veranstalten oder man macht Radiosendungen und Comics für Kinder, wie man eine Toilette benutzt." Sitzen, hocken oder stehen Und wenn ein Klo gebaut wird, sagen die Experten, dann darf man die Gestaltung nicht immer durch die westliche Brille sehen. "Manche Kulturkreise haben Hock-Toiletten, in Indien zum Beispiel ziemlich flächendeckend", sagt der GTZ-Ingenieur. Peter Lein, Sanitär-Experte beim Verband der deutschen Industrie (VDI), bestätigt die Unterschiede: "Im Orient gibt es meistens Stehklos." Europa dagegen bevorzuge als öffentliche Toilette den genormten "Tiefspüler" (also mit Wasser in der Schüssel), meistens an der Wand aufgehängt dann könne man unten besser putzen. Mit Musik halten Örtchen länger [...] Mittlerweile gebe es Kabinen, "die werden fertig aufgestellt und sind komplett selbstreinigend, sogar die Wände". Zum Beispiel in Paris. Und drinnen sind zum Drang schöne Klänge zu hören (wohl nicht nur Händels Wassermusik): "Die wirken beruhigend, damit die Leute weniger kaputtmachen." Bedürfnis-Pioniere: China und Japan Bei den Toiletten-Trends ist Japan laut Klingel mit beheizten Sitzen, Musik und Wasserspielen ganz weit vorn. Nach Leins Ansicht ist aber auch China in Richtung Spitze gerauscht. [...] Lachs und Bachforelle sind "Experten" für die Beurteilung der FlussqualitätPressemitteilung Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, 15.11.2004 13:52 Kolloquium "Gewässerunterhaltung" an der TU Braunschweig: Lachs und Bachforelle sind "Experten" für die Beurteilung der Flussqualität Noch elf Jahre haben die europäischen Länder Zeit, um ihre Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen. So schreibt es die EU-Wasserrahmenrichtlinie verbindlich vor. Nicht mehr nur chemische und physikalische Werte, sondern die gesamte Gewässerökologie, vor allem die Zahl und Vielfalt der dort beheimateten Lebewesen sind nun für die Beurteilung maßgeblich. Das Praxiskolloquium "Gewässerunterhaltung - neue Wege in Praxis und Forschung" am 18. November 2004 thematisiert aktuelle Projekte sowie zukunftweisende Maßnahmen und Strategien. Dass die Flüsse in Deutschland sauberer werden, kann man regelmäßig den Medien entnehmen. Doch auch hierzulande würde derzeit höchstens jeder fünfte Fluss die strengen Anforderungen der Richtlinie bestehen. Viele Gewässer sind heute monotone Lebensräume, in denen früher häufige Arten wie die Bachforelle oder auch der Lachs keine bedeutenden Bestände mehr bilden können. Ursprüngliche Strukturen wie Kolke, Kiesbetten und Uferbäume, die einen guten Lebensraum für diverse Lebewesen bieten, sind großenteils verschwunden. Auch stellenweise hohe Schadstoffwerte und nicht zuletzt akute Hochwasserprobleme veranschaulichen bundesweit die Folgen falscher Bewirtschaftung: Um die Vertragsstrafen zu vermeiden, die vom Jahr 2015 an für belastete Gewässer fällig werden, müssen Unterhaltungsverbände und Behörden spätestens jetzt handeln. Vor diesem Hintergrund veranstalten das Leichtweiß-Institut für Wasserbau der Technischen Universität Braunschweig und das Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie der Hochschule Magdeburg-Stendal am Donnerstag, 18. November 2004, das Kolloquium "Gewässerunterhaltung - neue Wege in Praxis und Forschung". Über 130 Vertreter der zuständigen Verbände, Behörden, Ingenieurbüros und Forschungsinstitute tauschen in der Zeit von 9 bis 18 Uhr in der Aula der Neuen Oberschule Braunschweig Erfahrungen und neueste Erkenntnisse aus. Was können die Verantwortlichen tun, um auch in Zeiten knapper öffentlicher Kassen die Gewässerqualität zu verbessern? "Theoretisch denkbar wäre eine Verlegung unserer begradigten Gewässer in neu gebaute, naturnahe Bachbetten. Dies ist allerdings bei einer Gesamtlänge von mehreren zehntausend Kilometern nicht finanzierbar und somit sehr unrealistisch", meint Professor Andreas Dittrich vom Leichtweiß-Institut für Wasserbau der Technischen Universität Braunschweig. "Wir wollen Wege aufzeigen, die unter den gegebenen Umständen praktikabel sind und erläutern, wie man auch mit weniger spektakulären Maßnahmen nachhaltige Erfolge erzielen kann." Ein Wassermolekül als SchutzschildPressemitteilung ETH Zürich, 12.11.2004 15:07 Ein einzelnes Wassermolekül ist dafür verantwortlich, dass die Bindung der Zelle an die extrazelluläre Matrix stabil ist und unter mechanischer Krafteinwirkung nicht sofort zerreisst. Dies zeigt eine ETH-Forscherin mit ihrem Team in einer Arbeit über Integrine. Diese Transmembranproteine verankern Zellen in ihrer Umgebung. Die Arbeit ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Structure" veröffentlicht. Wie zerreisst die Bindung zwischen einer Zelle und ihrer Umgebung? Wie kommt es dazu, dass gewisse Zellen im ganzen Körper wandern können wie zum Beispiel Krebszellen bei der Bildung von Metastasen? Schon seit einiger Zeit ist bekannt, dass zwischen Zellen und ihrer Umgebung komplexe mechanische Wechselwirkungen ablaufen. Nicht nur die biochemischen, sondern auch die physikalischen Eigenschaften der Zellumgebung haben einen tiefgreifenden Effekt auf das Verhalten der Zelle und letztendlich auch auf die Genexpression. Die ETH-Materialwissenschafterin Viola Vogel untersuchte gemeinsam mit Kollegen, wie die Bindung zwischen den Proteinen, welche die Zellen in ihrer Umgebung verankern, zerreisst, wenn mechanische Kräfte auf sie einwirken. In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Structure" zeigen die Forschenden, dass ein einziges Wassermolekül als "Schutzschild" funktioniert. Es schirmt die Bindung zwischen Zelle und extrazellulärer Matrix vor Attacken freier Wassermoleküle ab und schütz sie so vor dem vorzeitigen Zerreissen. Mit Computersimulationen erstmals dynamisches Bild Integrine sind Proteine, welche die Zellmembran durchqueren. Sie verankern die Zellen mittels kurzer Tripeptide, sogenannten RGD-Peptiden, in der extrazellulären Matrix. Die Bindung der Integrine an die RGD-Peptide läuft dabei via zweifach positiv geladene Salz-Ionen, zum Beispiel Kalzium oder Mangan. Die Forschenden testeten die Wirkung mechanischer Kräfte auf diese Bindung anhand von Computersimulationen. In einen Behälter, der mit Wassermolekülen gefüllt war, platzierten sie die bekannte Kristallstruktur jener Integrin-Abschnitte, welche die RGD-Peptide binden. Dann zogen sie am RGD-Peptid. Diese Art von Simulationen ermöglicht es, die Bewegungen aller Wassermoleküle und Atome des Proteinkomplexes unter der Wirkung mechanischer Kräfte zu verfolgen. Auf diese Weise gewannen die Forschenden erstmals ein dynamisches Bild davon, wie der RGD-Peptid-Integrin-Komplex der Trennung durch mechanische Kräfte widersteht. Dabei fanden die Forschenden heraus, dass ein einzelnes Wassermolekül wesentlich zur Stabilität dieser Bindung beiträgt. Es ist eng an das Kalzium- oder Mangan-Ion gebunden. Dadurch verhindert das fest gebundene Wassermolekül, dass freie Wassermoleküle Zugang zur der entscheidenden Bindung zwischen Integrin und den RGD-Peptiden erhalten und diese unter Krafteinwirkung reisst. Weitreichende Bedeutung Bisher waren nur die regulierenden Funktionen von Kationen in vielen biologischen Prozessen bekannt. Die in der aktuellen Ausgabe von "Structure" publizierten Erkenntnisse zeigen neu die strukturellen Ursachen, wie die Interaktionen von Zellen mit ihrer Umgebung stabilisiert werden. Sie haben deshalb weitreichende Bedeutung; insbesondere für die Entwicklung von Medikamenten oder für das Verständnis, wie Zellen am umgebenden Gewebe anhaften oder wie sie sich loslösen, wandern und - beispielsweise im Falle von Krebsgeschwüren - neue Blutgefässe bilden.
Himalaya-Gletscher schmelzen schnellExperten warnen vor Katastrophen für Mio. Menschen London (pte, 11. Nov 2004 10:50) - Umweltexperten warnen davor, das Abschmelzen der Himalaya-Gletscher auf die leichte Schulter zu nehmen. In der Region leben Mio. Menschen, die von Überflutungen und Gerölllawinen bedroht sind. Kritisiert wird auch, dass die letzten Vergleichszahlen in den 90er Jahren erhoben wurden, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk. "Es ist höchste Zeit, die tatsächliche Situation zu erfassen. Denn eine Naturkatastrophe kann uns jederzeit treffen", meint Arun Bhakta Shresta vom Nepal Department of Hydrology and Meteorology. Langfristig könnten alle Gletscher in der Region verschwinden. Das würde dann zu extremen Überschwemmungen führen. Von den 3.300 Gletschern der Region haben 2.300 Seen. Bei Temperaturerhöhungen wie sie derzeit stattfinden, schwellen diese Seen auf immer größere Ausmaße an. Kein Mensch weiß wie stark diese Gletscherseen in den vergangenen Jahren gewachsen sind und ob manche davon schon nahe am Bersten sind, so die Experten. Gefährdet von den Sturzfluten sind Menschen in den Staaten Indien, Nepal, Bangladesch und Bhutan. Solche Katastrophen sind in Nepal nicht unbekannt und kamen in den vergangenen 70 Jahren mehr als ein Dutzend Mal vor. Dabei werden Dörfer, Straßen, Wege und Brücken zerstört. 1985 ist in Khimbu, Nepal, ein Gletschersee geborsten und hat 20 Menschen das Leben gekostet und große Schäden angerichtet. Zwischen 1970 und 1989 haben japanische Forscher entdeckt, dass in der Khumbu-Region die Gletscher um 30 bis 60 Meter zurückgegangen sind. Auch in der Dhaulagiri-Region konnten die Wissenschaftler ähnliche Werte messen. Die Experten sind sich einig, dass diese Region besser und genauer untersucht werden muss. Langfristig gesehen, fürchten die Klimatologen und Hydrologen, könnte die globale Erwärmung aber in der Region zu vermehrter Trockenheit führen: So stammen fast 70 Prozent des Wasservolumens des Ganges von Flüssen aus Nepal. Diese werden wiederum von den Gletschern der Himalaya-Region gespeist. Wenn die Gletscher verschwinden, werden diese Flüsse weit weniger Wasser führen und möglicherweise sogar austrocknen. "In einigen Flüssen wird bis zu 90 Prozent weniger Wasser fließen", erklärt Syed Iqbal Hosnain von der indischen University of Calicut. Die genauen Auswirkungen lassen sich aber derzeit noch nicht abschätzen, denn dazu fehlen die Zahlen. (Ende) Institut plant Öko-WM64 Spiele in zwölf Städten mit mindestens 3,2 Millionen Zuschauern bedeuten jede Menge Autoverkehr, Müll, Abwasser und Stromverbrauch. Umgerechnet in die Währung der Umweltschützer fallen dadurch rund 120.000 Tonnen Kohlendioxid an. Diesen Wert will das WM-Organisationskomitee um mindestens 20 Prozent verringern. Dafür hat es das Projekt green goal ins Leben gerufen. Mit der Umsetzung wurde das Öko-Institut mit Sitz in Darmstadt, Freiburg und Berlin beauftragt. Forschung für Nachhaltigkeit - neue Impulse für Wissenschaft, Wirtschaft und BildungPressemitteilung VDI Technologiezentrum GmbH, 05.11.2004 13:31 Bundesministerin Edelgard Bulmahn lädt am 30.11.2004 zum ersten "BMBF-Forum für Nachhaltigkeit" in Berlin ein. Das Forum richtet sich an alle, die an einer praxisnahen Umsetzung von mehr Nachhaltigkeit in Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung interessiert sind. Das neue BMBF-Rahmenprogramm "Forschung für die Nachhaltigkeit" stellt zu diesem Zweck in den nächsten 5 Jahren rund 800 Mio. Euro für die Forschung für eine nachhaltige Entwicklung zur Verfügung. Nach der Eröffnung durch Bundesministerin Edelgard Bulmahn und einem Vortrag von Prof. Dr. Claus Weyrich, Mitglied des Vorstands der Siemens AG, wird ein hochrangig besetztes Podium mit den Teilnehmern über die Potenziale von Forschung und Bildung für eine nachhaltige Entwicklung diskutieren. In den anschließenden Diskussionsforen erhalten die Teilnehmer dann reichlich Gelegenheit zum intensiven Erfahrungsaustausch. Im Anschluss besteht während des Abendbuffet die Möglichkeit zum persönlichen Gespräch mit Ulrich Kasparick, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung. Thematische Schwerpunkte dieser Veranstaltung sind:
Eine begeleitende Ausstellung zu Erfolgen der bisherigen Förderung demonstriert anschaulich das breite Spektrum und die Umsetzungspotenziale der Forschung für Nachhaltigkeit. Interessenten können sich noch bis zum 12.11.04 anmelden. Programm und Anmeldungsformular sind verfügbar unter: Wasser- und Naturschutzpolitik in der TürkeiPressemitteilung Technische Universität Berlin, 05.11.2004 14:45 Workshop des Instituts für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung am 12. November 2004 / Einladung Es ist noch offen, ob die Europäische Union einen positiven Beschluss über die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der Türkei fassen wird. Das wird von den Reaktionen auf die Empfehlungen der EU-Kommission abhängen. Einen Monat vor der Entscheidung des Rates gibt es nach wie vor viele Stimmen, die einer Vollmitgliedschaft der Türkei ablehnend gegenüberstehen. Während der Wille zu politischen Reformen und deren Umsetzung eher positiv beurteilt wird, sind europäische Kommentatoren hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung viel skeptischer. Aber nicht nur politische Reformen und die wirtschaftliche Entwicklung sind für den EU-Beitritt der Türkei eine Voraussetzung, sondern auch die EU-Umweltstandards. Um diese zu erfüllen, muss die Türkei ein umfangreiches Programm zur Übernahme des Umweltbesitzstandes verabschieden. Das Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der TU Berlin will mit dem Workshop "Wasser- und Naturschutzpolitik in der Türkei" Stand und Aussichten diskutieren und gemeinsam mit türkischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Forschungsperspektiven entwickeln. Wir möchten Sie herzlich dazu einladen: Zeit: am Freitag, dem 12. November 2004, um 9.00 Uhr Ort: TU Berlin, Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, Franklinstr. 28/29 (Ecke Salzufer), 10587 Berlin, Raum FR 3533 (3. Stock) Das aktuelle Programm ist auf der Webseite einsehbar: In ihren jährlichen Berichten hebt die EU-Kommission hervor, dass Fortschritte beim Umweltschutz erreicht worden sind. So habe das türkische Parlament ein Rahmengesetz verabschiedet, durch das das türkische Umweltgesetz von 1983 geändert wurde. Die Zusammenlegung der Ministerien für Umwelt und Forste habe die Verwaltungskapazität gestärkt und eine Verdreifachung des Personalbestandes werde in Aussicht gestellt. Allerdings seien die Fortschritte nicht ausreichend - vor allem nicht in den Bereichen Wasserqualität und Naturschutz, für die die bestehenden Rechtsvorschriften geändert werden müssten. Schätze aus dem AbwasserVon MICHAEL FLACKE 04.11.2004 20:40 Uhr Kölnische Rundschau Die Früchte dieser Olivenbäume werden jetzt von Rheinbacher Forschern unter die Lupe genommen. RHEINBACH. Anhänger mediterranen Essens wissen: Wer sich ernährt wie die Griechen oder die Italiener, hält sein Herz fit und senkt sein Risiko, an Krebs zu erkranken. Entscheidend: Olivenöl. Forscher aus Rheinbach bei Bonn verfolgen nun den Plan, auch aus dem Abwasser, das beim Auspressen der Früchte entsteht, noch wichtige Schätze für die Ernährung zu gewinnen. Professor Gerd Knupp von der Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg ist seit acht Jahren den Biophenolen im Olivenöl-Abwasser auf der Spur: Sie sind die Stoffe, die das Olivenöl gut fürs Herz und zum Vorbeuger gegen Krebs machen, sagt Knupp. Zwei der Phenole interessieren ihn besonders: Tyrosol und Hydroxytyrosol. Beide Verbindungen kommen in größeren Mengen im Abwasser der Olivenöl- Produktion vor. Knupps Forschergruppe extrahiert die Verbindungen zunächst aus dem Wasser und versucht dann, sie zu reinigen. In einer reinen und endgültigen Pulverform sind die Phenole als Nahrungsergänzung oder vielleicht auch als Medikamenten-Wirkstoff interessant, berichtet der Wissenschaftler. Als erwünschte Nebenwirkung wird auch ein Umweltproblem angegangen, denn die phenolhaltigen Abwässer werden für das verstärkte Algenwachstum im Mittelmeer verantwortlich gemacht. In Spanien sei er auf seine Forschungsidee gekommen, berichtet Knupp. Seitdem kooperieren die Bonner mit der Universität Granada. Neben den Chancen für Ernährung, Medizin und Umwelt biete das Hydroxytyrosol aber auch ein wirtschaftliches Potenzial: Ein künstlich hergestelltes Gramm der seltenen Verbindung kostet bis zu 900 Euro. Sollte es gelingen, die Stoffe in der notwendigen Reinheit industriell aus dem Abwasser zu filtern, wäre dies erheblich kostengünstiger. Doch bis zum Durchbruch des Verfahrens werden noch einige Jahre vergehen, vermutet Knupp. (dpa) TUD-Tagung : Wasser in der StadtPressemitteilung Technische Universität Dresden, 04.11.2004 09:23 Die Profilierung von Forschung und Lehre in Bezug auf Wasser ist eine der Zielsetzungen der TU Dresden. "Wasser in der Stadt" ist das Thema einer eintägigen Tagung, die am 12. November um 9:30 Uhr im Hörsaal 112 des Potthoff-Baus, Hettnerstr. 1/3, beginnt. Zur Darstellung des Schwerpunktes "Städtische Fließgewässer" werden sieben Experten aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik an der TU Dresden zusammengeführt, um über Erfahrungen in Planung und Ausführung von Projekten zu berichten. Mit dem Beschluss des Sächsischen Landtages zur Änderung des Sächsischen Wassergesetzes hat sich der Freistaat verpflichtet, bis Ende 2015 einen "guten Zustand" der Gewässer zu erreichen. Dieses Ziel basiert auf den Wasserrahmenrichtlinien der EU und ist eine Herausforderung, die viele Berufsgruppen betrifft. Die vom Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Dresden geförderte Konferenz wird veranstaltet vom Lehr- und Forschungsgebiet Landschaftsbau und dem Freundeskreis des Institutes für Landschaftsarchitektur. Die bedeutende Rolle des Tagungsthemas für Landschaftsarchitekten, Stadtplaner, Wasserwirtschaftler, Ingenieure und Umweltplaner wird sowohl durch eine stetig andauernde öffentliche Diskussion der Hochwasserproblematik als auch im Umgang mit dem Themenbereich der Oberflächenversiegelung in der aktuellen Stadtpolitik bestätigt. Fließgewässer prägen und bereichern das Stadtbild, dienen der Trink- und Brauchwassernutzung, sind Transportweg, Energieressource, Naherholungsziel und artenreiches Ökosystem. Die Tagung wird rechtliche und planerische Hintergründe erkunden und beleuchtet, wie sich Städte mit dieser Problematik auseinandersetzen. Ergänzend zu den Fachvorträgen findet im Foyer des Tagungsraumes eine thematisch begleitete Präsentation von aktuellen Projekten statt. Die Internetseite www.tu-dresden.de/tagung-stadtgewaesser bietet weitere Information zum Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung. Weitere Informationen finden Sie unter |