August 2005

Wasser-/Abwassernachrichten

(News-Archiv)

Nicht mehr beschlagendes Glas entwickelt

Nanotechnologie schafft Mini-Schwamm, der Feuchtigkeit aufnimmt

Michael Rubner

Montreal (pte/31.08.2005/11:32) - Glas, das auch bei noch so hoher Luftfeuchtigkeit niemals anläuft, haben Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology MIT in Boston herstellen können. Das Einsatzgebiet dieser beschichteten Gläser wäre vielseitig und reicht von der Schibrille über den Badezimmerspiegel bis hin zur Autowindschutzscheibe. Das Glas kann aber auch noch etwas anderes: es spiegelt nicht, berichten die Forscher beim Jahrestreffen der American Chemical Society in Washington DC http://www.chemistry.org/portal/a/c/s/1/home.html.

Forschungsleiter Michael Rubner vom MIT hat das Glas mit einer Nanobeschichtung versehen, die nur noch 0,2 Prozent des einfallenden Lichts reflektiert. Das ist um einiges mehr als bisheriges Antireflex-Glas, das zwischen zwei und drei Prozent reflektiert. Das besondere an dem neuen Glas ist aber die Tatsache, dass es kleine Wasserpartikel aufsaugen kann und dadurch das Beschlagen verhindert. Winzige Polymerpartikel und Glas-Nanopartikel wirken ähnlich wie ein Schwamm: Sie saugen die Wassertröpfchen auf und bilden einen dünnen Wasserfilm. Normalerweise sind es nämlich die Tröpfchen, die dafür sorgen, dass sich das Glas beschlägt. "Das System funktioniert wie molekulare Windeln", meint Rubner.

Die Partikel messen im Querschnitt nur etwa sieben Nanometer und sorgen dafür, dass das Glas immer noch durchsichtig bleibt. Mit Hilfe von chemischen Lösungen, die positiv und negativ geladen sind, werden die Partikel auf das Glas aufgetragen, das anschließend auf 500 Grad Celsius erhitzt wird, um die Beschichtung kratzfest zu machen. Bisher ist es den Forschern nur gelungen, diese Partikel auf Oberflächen aufzutragen, die hohen Temperaturen standhalten können. In Zukunft will das Forscherteam um Rubner aber auch Materialien verwenden, die niedrigere Schmelzpunkte haben.

Im Zuge der Untersuchungen haben Rubner und sein Team auch ein Glas entwickelt, das das Wasser ähnlich wie eine Lotusblume sofort abrinnen lässt. Wird nämlich zusätzlich eine schicht mit wachsähnlichen Polymeren aufgetragen, rollen die Wassertropfen ähnlich wie an einer Lotusblüte herab und nehmen Schmutzpartikel auch gleich mit. "Eine Mischung dieser Eigenschaften, gibt es in der freien Natur auch: Ein Käfer der Gattung Stenocara, der in der Namib-Wüste lebt, hat einen Teil des Panzers, der Wasser anzieht und einen anderen, der es extrem abstößt", so Rubner. Damit kann das Insekt, das in einer der trockensten Regionen der Erde lebt, in der es fast nie regnet, Wassertröpfchen zum Überleben einfangen.

Die Erfindung der MIT-Forscher beurteilt auch der Wiener Wissenschaftler Hans Kuzmany vom Institut für Materialphysik der Universität Wien http://www.univie.ac.at/materialphysik als höchst interessant. Es sei eine Frage der Oberflächenspannung, ob ein Glas beschlägt oder nicht. Ausschlaggebend dafür ist die Tröpfchenbildung, so der Experte im Gespräch mit pressetext. Dass es solche Erfindungen nicht schon längst in großindustrieller Fertigung erzeugt werden, sei letztlich wahrscheinlich auf das Problem der mechanischen Qualität zurückzuführen. "Ich könnte mit vorstellen, dass die Widerstandsfähigkeit das Problem ist", meint Kuzmany. Es sei uninteressant, ein Glas herzustellen, bei dem ein Fingerabdruck zur Zerstörung der Nanoschicht führt.

 

Extreme Dürre in Spanien - Rationierung von Wasser angekündigt

Ralf Streck 31.08.2005 Telepolis

Die iberische Halbinsel wird von einer extremen Dürre heimgesucht (vgl. [local] Portugal: Der Sommer hat gerade erst begonnen). Im spanischen Staat steht nun die Rationierung von Wasser auf der Tagesordnung. Die katalanische Regionalregierung hat bereits ein Dekret zur Rationierung angekündigt. ... [weiter]

 

Katalysator baut Nitrophenol ab

Die Welt 30.8.2005

Professor Terrence Collins von der Carnegie Mellon University hat einen Katalysator entwickelt, der gefährliche Nitrophenole im Abwasser vollständig abbauen kann. Diese Substanzen können die Nervensysteme von Lebewesen beeinträchtigen. Weltweit fallen einige tausend Tonnen Nitrophenole bei der Herstellung von Farben, Pestiziden und Munition an .... [weiter]

Treibgut aus Hamburgs Unterwelt im Sielmuseum

Schwabmünchner Allgemeine 29.8.2005

Hamburg - Straps ohne Gummi, Gebiss ohne Zähne, Puppe ohne Kopf - alle wurden sie in Hamburg durch die Toilette gespült oder in einen Gully geworfen. Nach langer Reise durch die braune Brühe in der Unterwelt der Hansestadt landeten sie mit weiteren rund 500 skurrilen Ausstellungsstücken im Sielmuseum an den St. Pauli- Landungsbrücken. «Kaum zu glauben, was unsere Männer alles finden», sagt Norbert Wierecky von der Hamburger Stadtentwässerung (HSE). ... [weiter]

 

Nord- und Ostsee im Blickfeld junger Wissenschaftler

Pressemitteilung Institut für Ostseeforschung Warnemünde, 29.08.2005

Studenten aus dem In- und Ausland werden vom 5. bis 17. September im IOW zu dem Sommerkurs "Marine and Coastal Management" erwartet, in dem sie lernen wollen, wie man das Konfliktpotential, das durch die vielfältige und intensive Nutzung von Küsten und Meeren entsteht, entschärfen kann.

Nord- und Ostsee sowie deren Küstengebiete stehen unter Druck. Die zunehmende Bevölkerung und die immer spezifischeren Nutzungen im Wasser und an Land sorgen für ein Konfliktpotenzial, das ein umfassendes Management unter Einbeziehung aller ökonomischen, sozialen und natürlichen Strukturen notwendig macht. Um dies an den wissenschaftlichen Nachwuchs weiterzugeben, hat das IOW zusammen mit dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven und dem GKSS Forschungszentrum in Geesthacht einen Kurs ausgearbeitet, der als Sommerschule jeweils in einem dieser Institute abgehalten wird. Seit 2002 wird dieser Kurs in jedem Sommer angeboten und erfreut sich bei Studenten des In- und Auslandes großer Beliebtheit. In diesem Jahr findet der Kurs - wie der erste im Jahr 2002 - wieder in Warnemünde statt. Mit im Boot sind diesmal als Veranstalter das Forschungs- und Technologiezentrum Westküste (FTZ) und der Verein EUCC - Die Küsten Union Deutschland.

Zahlreiche Referenten vermitteln den Studenten aus 13 Ländern (Europa, Süd- und Mittelamerika) in dem zweiwöchigen Kurs, was bereits jetzt in Küstenregionen unter einen Hut gebracht werden muss: Förderung von Gas und Öl, Schifffahrt, Tourismus, Fischerei, Windparks und Naturschutz. Auch die Einbeziehung von Klimaveränderungen ist notwendig, um eine nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Die Teilnehmer werden sowohl die wissenschaftlichen Hintergründe und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für ein umfassendes Management erfahren, als auch die notwendige Kommunikation zwischen Bevölkerung, Wissenschaftlern und Behördenvertretern kennen lernen. Dabei zeigen zwei vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekte in der schleswig-holsteinischen Nordsee und der Odermündungsregion in der Ostsee, wie die Praxis aussehen kann.

Die Sommerschule zeichnet sich in diesem Jahr durch eine besonders hohe Internationalität aus. Und noch etwas ist neu: in diesem Jahr haben die Kursteilnehmer erstmalig die Gelegenheit, ihre Erfahrungen in Form von selbstgestalteten Internet-Lernmodulen für ihre zu Hause gebliebenen Kommilitonen nachvollziehbar zu machen.

 

Innovative Wasseraufbereitungsverfahren: 10. Bremer Colloquium Produktionsintegrierte Wasser-/Abwassertechnik

Pressemitteilung Universität Bremen, 29.08.2005 11:26

Beim 10. Bremer Colloquium Produktionsintegrierte Wasser-/Abwassertechnik 2005 (13./14. September) an der Universität Bremen stehen "Innovative Verfahren zur industriellen Wasseraufbereitung" im Zentrum des Interesses. Neuentwicklungen und Betriebserfahrungen von bereits realisierten Anlagen sollen einem weiten Kreis von Teilnehmern aus den Bereichen Produktion, Planung und Anlagenbau, Behörden und Wissenschaft vorgestellt werden.

Der Markt für Wasseraufbereitungs- und Abwasserbehandlungsanlagen hat im 2. Halbjahr 2004 weiter an Wachstum zugelegt. Wie der VDMA Fachverband Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate weiter mitteilt, hat der Industrieabwasserbereich mit mehr als 60 % des Auftragsvolumens ganz wesentlich dazu beigetragen. Die Prozesswasserbehandlung mit gezielter Rückgewinnung von Brauchwasser und Wasserinhaltsstoffen nimmt an Bedeutung weiter zu. Flexible, wirtschaftliche Anlagenkonzepte sind in der Wasser- und Abwassertechnik das entscheidende Kriterium bei der Auftragsvergabe. Durch die weltweite Verknappung von Trinkwasser eröffnet sich den Anbietern von Anlagen und Systemen zur Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung die Chance, mit zur Standortsicherung wasserintensiver Industriebetriebe und der Versorgung der Bevölkerung wasserarmer Regionen beizutragen. Zusätzlich wirken sich steigende Kosten für Wasserbeschaffung und Abwasserentsorgung sowie der öffentliche Druck bezüglich der Kontrolle von Umwelt- und Gesundheitsgefahren positiv auf die Nachfrage aus. Mehr unter www.abwassertreff.de

 

Das Örtchen als Karriere-Sprungbrett

Focus 28.08.05

WC-Putzen kann in Singapur künftig der erste Schritt auf der Karriereleiter werden. Von Frank Brandmaier, dpa

In der nach Angaben der Initiatoren weltweit ersten „Toiletten-Akademie“ erhält Reinlichkeit rund ums Stille Örtchen von Oktober an höhere Bildungsweihen. Das Ziel: Putzkräfte per Lehrgang zu „Toiletten-Spezialisten“ zu machen.

Im Mittelpunkt des Unterrichts stehe zunächst der Umgang mit Reinigungsgerät und -techniken der jüngsten Generation aus Japan, teilte am Sonntag Organisator Jack Sim mit, der zugleich Präsident der „Welt-Toilettenorganisation“ mit Sitz in Singapur ist.

Ausbildung geht in die Tiefe

Die Ausbildung geht laut Sim in die Tiefe. „Wir wollen, dass die Putzkräfte eine neue Ebene erreichen und sich um alle Aspekte der Toilette kümmern können.“ ... [weiter]

 

Hochwasser als Folge der globalen Erwärmung

Massive Zunahme von Wetterextremen

Wien (pte/25.08.2005/14:24) - Nach den verheerenden Überschwemmungen in Österreich und Süddeutschland werden Stimmen laut, die wieder einmal von den Folgen der Klimaveränderung sprechen. Bestätigt werden diese Untersuchungen von Berechnungen der Münchner Rückversicherung. In diesen Statistiken wird klar, dass die wetterbedingten Katastrophen global rasant zugenommen haben. Waren es zwischen 1950 und 1959 nur 13 Großereignisse, traten zwischen 1990 und 1999 insgesamt 74 solcher Katastrophen auf.

Wissenschaftler sind sehr vorsichtig mit der Prognose solcher Ableitungen auf die globale Klimaerwärmung. Internationale Klimamodelle sind sehr komplex, meint der Klimaforscher Herbert Formayer von der Wiener Universität für Bodenkultur http://www.wau.boku.ac.at im Interview mit pressetext. Für die heftigen Niederschläge, die zum Hochwasser führten, ist eine spezielle Wetterlage, namens Genua-Tief oder 5b-Wetterlage, notwendig, erklärt der Experte, der gemeinsam mit der Klimatologin Helga Kromp-Kolb das "Schwarzbuch Klima" editiert hat. Eine solche 5b-Lage entsteht, wenn sich im Golf von Genua ein Tiefdruckgebiet bildet, das vom Westen Richtung Osten über das Mittelmeer zieht. Wenn das Wetter rundum wärmer ist, ist diese Front dementsprechend heftiger. "Solche Wetterlagen kommen laufend vor", meint Formayer. Problematisch sind sie allerdings im Sommer. Und dabei sieht der Experte sehr wohl eine auffällige Zunahme.

"Das Wasserangebot entscheidet schließlich darüber, ob diese Wetterlage ein Potenzial zu einer Katastrophe hat oder nicht", schlussfolgert der Experte. Dass die Temperatur eine wesentliche Rolle spielt, ist nicht von der Hand zu weisen, berichten auch Forscher wie Daniela Jacob vom Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie. Extrem heiße Sommer, sintflutartige Regenfälle und heftige Stürme hängen mittelbar mit der globalen Erwärmung zusammen. "Die Niederschlagsmenge bleibt im Mittel in Österreich gleich, hat zumindest das regionale EU-Klimaforschungsprojekt Prudence ergeben. Allerdings wird es zu einer Intensivierung der Niederschläge kommen", so Formayer. Das bedeute auch, dass sich Menschen in Europa auf häufigere Extremwetterlagen einstellen müssen.

Im aktuellen Fall war eine Verschärfung der Situation auch deshalb gegeben, weil die Schneegrenze im August auf über 3.000 Meter lag. Der negative Effekt ist dann in den Tälern umso heftiger. Nach den Berichten der Münchner Rückversicherung wird die Verletzlichkeit nach solchen Extremwetterereignissen immer höher. Das bedeutet, dass die Zahl der Schadensfälle steigt. "Wir müssen den Menschen begreiflich machen, nicht dort zu leben, wo sie sich dem Wasser entgegenstellen", meint Ewald Schnug vom Institut für Ökologischen Landbau der Bundesanstalt für Landwirtschaft http://www.pb.fal.de in Braunschweig gegenüber pressetext.

 

Selbstreinigende Materialien für Architektur, Umwelttechnik und Hygiene durch Photokatalyse

Pressemitteilung Kompetenzzentrum Nanotechnologie, Dr. Marius Kölbel, 25.08.2005 15:00

Vom 11.-13. September findet in Tokio der "5th International Workshop on the Utilization and Commercialization of Photocatalytic Systems, Coatings for Clean Surfaces, and Water and Air Purification Methods" statt.

Selbstreinigende Fenster, Dachziegel und Gebäudeverkleidungen, Anlagen zur Luft- und Abwasserreinigung, keimtötende Beschichtungen in Kliniken - das sind nur einige Beispiele für das Innovationspotential der Photokatalyse. In Japan sind bereits zahlreiche derartige Produkte in der Anwendung und Europa stellt einen interessanten Zukunftsmarkt für diese Technologie dar. Wissenschaftler in Japan und Europa arbeiten intensiv an einer weiteren Optimierung der Systeme. Die European-Japanese Initiative on Photocatalytic Applications and Commercialization (EJIPAC) hat sich die Förderung des Technologietransfers zwischen diesen beiden Wirtschaftsräumen zur Aufgabe gemacht. Wichtiges Instrument hierzu ist eine internationale Workshopreihe zu Entwicklung und Anwendung photokatalytischer Produkte. Nach vier erfolgreichen Treffen in Saarbrücken wird die Veranstaltung nun erstmals in Japan durchgeführt. Rund 25 Redner aus Europa und Fernost haben ihre Teilnahme zugesagt. Der Workshop findet außerdem im Vorfeld der Messe "Global Market for Photocatalysis" statt und bietet den Teilnehmern in dieser Kombination die seltene Möglichkeit, jüngste Entwicklungen mit führenden internationalen Experten zu diskutieren und einen erschöpfenden Überblick über bereits am Markt befindliche Produkte zu gewinnen.

 

HWW und HSE vereinen sich zu "Hamburg Wasser"

Preise bleiben unter neuem Dach vorerst stabil

von Martin Kopp - Die Welt, 25.8.2005

Die Hamburger Wasserwerke (HWW) und die Stadtentwässerung (HSE) werden sich zusammenschließen. Die beiden staatlichen Unternehmen werden zum Jahresende zu einem Gleichordnungskonzern "Hamburg Wasser" zusammengefaßt. Das neue Unternehmen bleibt zu 100 Prozent im Besitz der Stadt. Das kündigte der Aufsichtsratsvorsitzende von HWW und HSE, Michael Freytag, und die Geschäftsführer der Unternehmen, Michael Beckereit, Rainer Funke und Wolfgang Werner am Dienstag an. ... [weiter]

 

Trinkwasser tötet 5 Millionen Menschen

taz, 24.8.2005

Effektive Wasserwirtschaft und sichere Trinkwasserversorgung: Auf der Stockholmer Weltwasser-Konferenz versuchen Wissenschaftler, "den wohl größten politischen und moralischen Skandal unserer Zeit" in den Blickpunkt zu rücken

AUS STOCKHOLM - REINHARD WOLFF

Alle reden vom Klima. Und vergessen dabei das Wasser. Meint jedenfalls ein Großteil der HydrologInnen, die sich jährlich Ende August mit Politik, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen zur "Internationalen Stockholmer Wasserwoche" treffen. Die diesjährige ist die fünfzehnte; seit Montag steht die globale Wasserkrise im Zentrum. Beleuchtet aus unterschiedlichsten Blickwinkeln, vor allem aber mit den Schwerpunkten effektivere Wasserwirtschaft und sichere Trinkwasserversorgung für alle Menschen.

Die Zahlen sind erschreckend: Eine runde Milliarde Menschen hat keinen Zugang zu Trinkwasser, die Hälfte der Menschheit lebt, was Wasser- und Abwasserversorgung angeht, noch wie im europäischen Mittelalter. "Den wohl größten politischen und moralischen Skandal unserer Zeit" nennt das der Wasserwissenschaftler Anders Berntell vom "Stockholm International Water Institute" (SIWI). Die Folge des Skandals: Mehr als 5 Millionen Menschen sterben jährlich wasserbedingt. Erkrankungen wegen schlechten Wassers verursachen jährlich 325 Millionen Krankheitstage.

Größte Verursacherin der Wasserknappheit ist die Landwirtschaft. Die schluckt nämlich global 70 Prozent der Süßwasserreserven, in manchen Ländern aufgrund ineffektiver Bewässerungssysteme sogar bis 90 Prozent. Wasser war neben Düngemitteleinsatz hauptsächlich für die "grüne Revolution" der letzten Jahrzehnte verantwortlich, die enorme Ertragssteigerung in der Landwirtschaft. ... [weiter].

 

Künstlicher Regen für Saudi-Arabien

Kurier.at 22.8.2005

Ohne Wolken kann auch in Saudi-Arabien kein Regen gemacht werden.

Riad - Was in Österreich derzeit ganz sicher nicht notwendig ist, soll in Saudi-Arabien schon bald Wirklichkeit werden: künstlicher Regen. Das Projekt, von dem alle Provinzen des größten Staates der arabischen Halbinsel profitieren sollen, wird nach Medienberichten vom Montag in der Anfangsphase 75 Millionen Rial (rund 16 Millionen Euro) kosten und noch vor Jahresende beginnen. Es wird von amerikanischen Experten begleitet.

Um Wolken, die Niederschläge bringen könnten, dies aber nicht tun, zum "Abregnen" zu bringen, werden sie aus Flugzeugen mit so genannten Impfkristallen besprüht. Daran kondensiert der Wasserdampf und bildet Regentropfen. Voraussetzung ist allerdings, dass es in der Region überhaupt Regenwolken gibt, was in einigen saudiarabischen Provinzen oft nicht der Fall ist. ... [weiter]

 

"Die Wasserfrage ist eine Armutsfrage"

Eine Konferenz in Stockholm wirbt für die gerechtere Verteilung und Nutzung der Ressource

Frankfurter Rundschau 22.8.2005

Mit dem Aufruf zu einer intelligenten Nutzung der knappen Ressource ist am Montag in Stockholm die Weltwasserwoche eröffnet worden. Experten aus hundert Ländern wollen dort Möglichkeiten zur besseren Verteilung und Nutzung von Wasser besprechen.

Kopenhagen · Einer Milliarde Menschen fehlt der Zugang zu reinem Trinkwasser. Drei Milliarden verfügen über sanitäre Anlagen, wie sie Europa im Mittelalter kannte. Dennoch stehe die Frage des sauberen Wassers immer noch im Schatten anderer Themen, meint Anders Berntell, der Direktor des Stockholmer Internationalen Wasserinstituts (SIWI), das in diesen Tagen 1500 Experten aus 100 Ländern zur Weltwasserwoche in die schwedische Hauptstadt geladen hat.

Die Verteilung der knappen Wasservorräte könne soziale Unruhen auslösen, die die Entwicklung der Gesellschaft behindern, schrieb Berntell in einem Appell zum Auftakt der Tagung. Mehr als fünf Millionen Menschen sterben jährlich an Krankheiten, ausgelöst durch schlechte Wasserhygiene. Dennoch sei die Trinkwasserversorgung international kein Topthema, bedauert der Schwede: "Der Klimafrage wird beispielsweise wesentlich mehr Platz eingeräumt."

Ursache dafür sei, dass "die Wasserfrage eine Armutsfrage" sei: Der Mangel an Wasser und Sanität betreffe fast ausschließlich "arme Menschen mit äußerst begrenztem politischem Einfluss", sagt Berntell. ... [weiter]

 

Wasserpreise in Deutschland am zweithöchsten

FAZ 22. August 2005 - Die Wasserpreise in Deutschland gehören im internationalen Vergleich zu den höchsten. Mit 1,73 Euro für den Kubikmeter liegt Deutschland auf dem zweiten Platz. Das besagt eine Studie Studie der National Consulting Group (NUS), die Wasserpreise auf der Welt vergleicht und am Montag in Düsseldorf veröffentlicht wurde.

Nur in Dänemark ist das Wasser in diesem Jahr mit 1,84 Euro pro Kubikmeter noch teurer. Auf dem dritten Platz landete Großbritannien mit 1,42 Euro pro Kubikmeter. Am günstigsten ist Wasser in den Vereinigten Staaten, wo die Verbraucher nur 0,52 Cent für einen Kubikmeter zahlen mußten. ... [weiter]

 

Steinbeis-Kompetenzzentrum Wasser in Mexiko - Mitglieder für Firmenpool gesucht

22.08.2005 - CHEMIE TECHNIK

Im Auftrag des mexikanischen Wirtschaftsministeriums - als Organisation der Steinbeis-Stiftung - und unter Regie von Funtec (Organisation zur Förderung der Entwicklung kleiner und mittlerer Unternehmen) wird bei Concamin (BDI Mexikos) in Mexiko ein Kompetenzzentrum Wasser eingerichtet.

Das Kompetenzzentrum wird geleitet von Roberto Friedrich, dem ehemaligen Botschafter Mexikos in Deutschland, und Prof. Dr. Peter M. Kunz, seit 18 Jahren Leiter des Instituts für Biologische Verfahrenstechnik an der FH Mannheim. Weiterhin gehören dem Kompetenzzentrum anfänglich mindestens zweimal zwei Ingenieure (Tandems) - jeweils ein mexikanischer und ein deutscher Hochschulabsolvent - sowie ein Experte aus dem Bereich solare Wassertechnik an.

Finanziert wird das Kompetenzzentrum in den ersten zwei Jahren durch eine Grundausstattung des mexikanischen Ministeriums für Wirtschaft, Beiträge aus einem Firmenpool (200000 Euro), Förderung eines Public-Private-Partnership-Projekts über die DEG (200000 Euro) und Bezahlung eines Experten aus Mitteln des Centrums für Migration (200000 Euro). Für den Firmenpool werden noch Mitglieder gesucht. Ziel des Pools ist die Intensivierung deutscher Wassertechnik-Exporte nach Mexiko und Aufbau von bilateralen Beziehungen zur gemeinsamen Entwicklung „tropicalisierter“ (an die klimatischen Bedingungen angepasste) Produkte und Verfahren. Pro Mitglied und Jahr betragen die Kosten 5000 Euro für zwei Jahre. Dem steht ein umfangreiches Paket an Leistungen für die Mitglieder gegenüber. [weiter]

 

Der neue Megatrend in China - Wasser!

Montag 22. August 2005, 16:21 Uhr Yahoo-Finanzen

Dass China angesichts des rasanten Wirtschaftswachstums einen schier unstillbaren Hunger nach Rohöl hat, ist inzwischen altbekannt. Weniger bekannt sein dürfte dagegen die Tatsache, dass das Land unter einer dramatisch zunehmenden WASSER-Knappheit leidet!

Die rasche Industrialisierung und exzessive Landwirtschaft führen zu einer ständig steigenden Wasser-Nachfrage. Und das wiederum lässt eine ganze Reihe ernsthafte Probleme zutage treten. Erstens: Die begrenzten Ressourcen! Die jährlich zur Verfügung stehende Menge an Wasser taxieren Experten auf 2.8 Billionen Kubikmeter. Das ist nicht schlecht, denn weist China die viertgrößten Wasserreserven der Welt auf. Aber: Die Wasser-Reserven pro Kopf liegen bei gerade einmal 2'200 Kubikmeter. Und das liegt 75 Prozent unter dem internationalen Durchschnitt und bedeutet Platz 88 in der Welt. ... [weiter]

 

Radioaktives Wasser bei Erdbeben ausgelaufen

Yahoo-Nachrichten 17.8.2005

Tokio (AP) Bei dem schweren Erdbeben vor der nordjapanischen Küste ist auch radioaktives Wasser in zwei Kernkraftwerken ausgelaufen, wie die Betreiber am Mittwoch mitteilten. Das radioaktive Wasser schwappte bei dem Beben am Dienstag aus insgesamt drei Sammelbecken, zwei im Atomkraftwerk Fukushima 1 und einem in der Anlage Fukushima 2. Die Radioaktivität sei aber nicht aus den Anlagen hinaus gelangt, auch seien keine Arbeiter der Strahlung ausgesetzt gewesen, hieß es.

Die Anlagen liegen rund 260 Kilometer nordöstlich von Tokio. Bei dem Erdbeben wurden nach Angaben des Senders NHK 81 Menschen verletzt, die Behörden selbst sprachen von 60 Verletzten. Bis zum Mittwochmorgen wurden zwölf Nachbeben registriert. Aber auch in der am stärksten betroffenen Stadt Sendai herrschte am Morgen bereits wieder Normalität. Das Beben mit einer Stärke von 7,2 hatte selbst im 300 Kilometer entfernten Tokio Hochhäuser ins Schwanken gebracht.

 

Wasserpreise variieren stark

Kosten im Rheingau deutlich höher als in Rheinhessen/Liberalisierung gefordert

Wasser ist nicht gleich Wasser, das gilt auch für die Kosten.

Wiesbadener Kurier 17.08.2005  - Von Ralf Heidenreich

Preisvergleiche bei Frisch- und Abwasser bergen viele Fallen; die Ergebnisse sind auf Grund verschiedenster Berechnungsmethoden nicht ohne weiteres vergleichbar. Dennoch hat die IHK-Erhebung eine klare Aussage: Was die Kosten betrifft, ist Wasser nicht gleich Wasser. So erweist sich Hessen als ein teures Pflaster. Nach Angaben der IHKs liegen die Durchschnittspreise für Frischwasser in Hessen mit 1,85 Euro pro Kubikmeter um 14,9 Prozent, für Abwasser mit 2,87 Euro pro Kubikmeter Frischwassermenge sogar um 49,5 Prozent über dem im internationalen Vergleich ohnehin schon extrem hohen westdeutschen Niveau. Außerdem variieren die Gebühren in der Region erheblich. So müssen Verbraucher in Rheinhessen zumeist deutlich weniger zahlen als im Rheingau (siehe Kasten). In Hessen "beträgt die Schere zwischen dem günstigsten Anbieter von Frischwasser und der teuersten Kommune 400 Prozent", sagte der Vorsitzende der IHK-Arbeitsgemeinschaft Hessen, Joachim von Harbou in Frankfurt. Auch auf der rheinland-pfälzischen Rheinseite gibt es Preisunterschiede. Eine landesweite Untersuchung liegt hier nicht vor. ... [weiter]

 

Urin betreibt Batterie

Ein einziger Tropfen Harn erzeugt 1,5 Milliwatt

Yahoo-Nachrichten 16.8.2005

Singapur (pte) - Forscher aus Singapur haben eine Batterie entwickelt, die Strom aus Urin erzeugt. Wie das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com berichtet, liefert die papierdünne Batterie mit einem einzigen Tropfen Harn eine elektrische Leistung von mehr als 1,5 Milliwatt und eine Spannung von etwa 1,5 Volt. Die Batterie soll allerdings keine Elektrogeräte wie MP3-Spieler oder ähnliches betreiben, sondern bei einer schnellen Krankheitsdiagnose helfen.

Die Batterie besteht aus in Kupferchlorid getauchtes Filterpapier, das zwischen einen Kupfer- und einen Magnesiumstreifen geklemmt wird. Um ein Verschieben der einzelnen Bestandteile zu verhindern, wird dieses "Batterien-Sandwich" zwischen zwei Plastikfolien eingeschweißt. Wird nun ein Tropfen Urin auf die Batterie gegeben, saugt das Filterpapier diesen auf. Das Kupferchlorid löst sich und reagiert mit dem Magnesium, wobei Strom erzeugt wird. Der Urin dient dabei aber nicht nur als Energielieferant sondern er wird gleichzeitig analysiert, zum Beispiel um die Glucosekonzentration zu bestimmen.

In der Medizin wird Urin auf Grund seiner chemischen Zusammensetzung häufig verwendet, um verschiedene Krankheiten zu diagnostizieren. So hilft die Messung der Glucosekonzentration zum Beispiel bei der Diagnose von Diabetes. Außerdem sind in der Medizin immer kleinere und billigere Geräte gefragt, die verschiedene Krankheiten parallel testen und die Resultate sofort ausgeben können. Mit Hilfe dieser Urinbatterie sollen nun Biochips in der Größe von Kreditkarten entwickelt werden, die nach einmaliger Anwendung entsorgt werden können.

 

Welche Schadstoffe können bei Hochwasser gefährlich werden?

UFZ-Wissenschaftler erstellen Prognosen für künftige Überflutungen

Pressemitteilung Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle GmbH 15.08.2005

Bitterfeld. Erstmals wird im Elbeeinzugsgebiet ein Vorhersagesystem erstellt, das zeigt, welche Gefahren bei einem Hochwasser durch Schadstoffe aus überschwemmten Gebieten drohen und das den Behörden hilft, Entscheidungen zu treffen. Wissenschaftler des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle (UFZ), des Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung Dresden (IÖR), der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Osnabrück werden dazu in den nächsten drei Jahren die potentiellen Schadstoffe in möglichen Überflutungsgebieten der Region Bitterfeld erfassen und Ausbreitungsprognosen erstellen. Das Verbundprojekt wird vom UFZ koordiniert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 550.000 Euro in den nächsten drei Jahren gefördert.

Schlagzeilen wie "Krebsgefahr durch Elbfische", "Schadstoff kam aus DDR-Industriepark" oder "Rückstände gelangten in die Mulde" hatten Anfang August für Verunsicherung bei Anglern und Anwohnern gesorgt. Hintergrund waren Messungen des Umweltbundesamtes. Dabei wurden in Elbe und Mulde Konzentrationen des krebserregenden Schadstoffes Hexachlorcyclohexan (HCH) festgestellt, die die zulässigen Grenzwerte um ein Vielfaches überschritten. HCH wurde bis in die 80er Jahre als Insektenvernichtungsmittel eingesetzt und unter dem Namen Lindan in Bitterfeld in großen Mengen produziert. Untersuchungen von Böden und Pflanzen ergaben, dass in der Region Bitterfeld immer noch große Gebiete der Muldeaue belastet sind, da sich HCHs kaum zersetzen. Bei Hochwasser werden die Uferzonen überflutet und der Stoff aus dem Boden ausgewaschen. Auf diese Weise gelangen die krebserregenden HCHs ins Flusswasser und reichern sich im Fett der Fische an.

HCHs sind jedoch nur eine von vielen Stoffgruppen, die eine Gefahr darstellen. Gerade in Bitterfeld wurde eine Vielzahl verschiedenster Chemikalien hergestellt, die ihre Spuren im Boden hinterlassen haben. Was das bedeutet, mussten die Bitterfelder beim Hochwasser 2002 erleben. Inzwischen gibt es auch ein elektronisches Kataster und umfangreiche Daten darüber, wo Schadstoffe lagern. Deshalb wurde Bitterfeld für dieses Pilotprojekt ausgewählt. In den kommenden drei Jahren werden die Wissenschaftler die Ausbreitung von Schwermetallen, Arsen und organischen Schadstoffen bei Extremhochwässern modellieren. Das Innovative und Praxisnahe dieses Forschungsprojektes besteht dabei in der Verknüpfung von verschiedenen Teilmodellen zu einem integrierten System. Dazu gehört ein sehr präzises digitales Geländemodell, das durch eine Laserscannerbefliegung gewonnen wurde und die Höhe mit einer Genauigkeit von zehn Zentimetern anzeigt. Diese Genauigkeit ist wichtig, denn schon eine Bordsteinkante kann das Wasser am Weiterfließen hindern. Ein weiteres Modell umfasst ein Gefahrstoffkataster - also eine Datenbank, die alle potentiell gefährlichen Stoffe von der Altlast im Boden bis hin zum privaten Öltank umfasst. Wichtig sind auch die Eigenschaften der Stoffe: Sinken sie schnell zu Boden oder kann das Wasser sie über große Entfernungen transportieren? Entscheidend für die Ausbreitung von Schadstoffen ist die Strömung in den Überschwemmungsgebieten. Deshalb werden die Wissenschafter ein zweidimensionales hydraulisches Modell erstellen. Durch die Verknüpfung dieser einzelnen Modelle zu einem Entscheidungshilfesystem lassen sich dann verschiedene Szenarien durchrechnen. Was passiert bei einem so genannten hundertjährigen Hochwasser? Welche Gefahren drohen, wenn sich die Flut von 2002 wiederholen würde? Wie würde sich ein Deichbruch auswirken? Mögliche Schadstoffausbreitungen in den untersuchten Bereichen lassen sich dann sowohl im Vorfeld als auch aktuell bei einem Hochwasserfall besser einschätzen und Gegenmaßnahmen besser planen. Landkreis und Stadt Bitterfeld werden am Ende ein komplexes Computerprogramm erhalten, das helfen wird, wichtige Entscheidungen für die Sicherheit der Bevölkerung schnell zu treffen. Die Behörden müssen dann nur noch die Höhe des Hochwassers und eventuelle Dammbrüche eingeben. Die Software errechnet dann, welche Gebiete überschwemmt werden und zeigt an, wo Gefahren durch Schadstoffe zu erwarten sind. Damit leistet das Verbundsystem zusammen mit den Behörden in Bitterfeld einen Beitrag zum Schutz der Umwelt, das Gefährdungspotential durch den Austrag von Schadstoffen aus belasteten Gebieten in die Gewässer zu verringern.
Tilo Arnhold

Hochwasser August 2002: Überflutete Tankstelle bei Bitterfeld (Foto: André Künzelmann/ UFZ)

Blei aus dem Wasserhahn

NDR, 09.08.05

Was wir morgens mit dem Kaffee schlucken

Unser Trinkwasser ist das best geprüfte Lebensmittel. Damit werben die Wasserversorger – für den Genuss von Leitungswasser. Alte Bleirohre geben Schwermetall ans Wasser ab. Nach Recherche von Plusminus können jedoch auch moderne Armaturen Trinkwasser vergiften.

In einer Stichprobe, die Plusminus in Auftrag gab, kam heraus, dass handelsübliche Armaturen Blei an das Leitungswasser abgeben, preisgünstige ebenso wie hochwertige. Vor allem dann, wenn das Wasser über längere Zeit in der Armatur steht – zum Beispiel über Nacht. Zum Teil lagen die Messergebnisse über den bestehenden Blei-Grenzwerten: Nach der Trinkwasserverordnung dürfen derzeit maximal 25 Mikrogramm Blei pro Liter Trinkwasser enthalten sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sogar einen Wert von 10 Mikrogramm je Liter, der bei uns ab 2013 gelten soll.

Blei - Eine Gefahr für die Gesundheit

Umweltmediziner warnen: Hohe Bleibelastung können zu Blutbildschäden führen, zu Nierenstörungen und zu Störungen des Zentralen Nervensystems. Besonders gefährdet sind Kinder, weil sie eine höhere Aufnahmefähigkeit für Blei haben, etwa das Fünffache eines Erwachsenen. Eine Risikogruppe sind darüber hinaus Schwangere.

Prüfmethoden

Plusminus fragt: Warum ist das noch niemandem aufgefallen?

Schließlich misst auch das Umweltbundesamt den Bleigehalt im Trinkwasser von Armaturen. Die Methode heißt "gestaffelte Stagnationsbeprobung". Dabei wird das Wasser aus der Armatur laufen gelassen, bis es eine konstante Temperatur hat. 60 bis 80 Liter laufen in den Ausguss, erst dann wird eine Probe genommen. Anschließend wird der Wasserhahn versiegelt und vier Stunden unberührt stehen gelassen. Dann wird erneut ein Liter Wasser entnommen (2. Probe, S1) und danach noch ein Liter (3. Probe, S2). Die zweite Probe soll Aufschluss über die Bleibelastung geben, die von der Armatur in das Trinkwasser abgegeben wird.

Testet man nach diesem Verfahren, werden selbst die Grenzwerte der WHO meistens eingehalten. Im Test einer Armatur durch Plusminus wurde ein Wert von 9,2 Mikrogramm erreicht.

Diese Methode hat aber wenig damit zu tun, wie Verbraucher im Alltag einen Wasserhahn benutzen. Abends nimmt sich der Verbraucher vielleicht noch ein, zwei Liter Leitungswasser für die Zubereitung eines Tees. Keine 60 bis 80 Liter. Und über Nacht geht niemand an den Wasserhahn.

Plusminus hat dieselbe Armatur daher auch nach folgendem Verfahren getestet: Wir lassen denselben Wasserhahn abends versiegeln, nachdem wir einen Liter abgezapft haben. Elf Stunden bleibt die Armatur unberührt, dann nehmen wir am nächsten Morgen eine Probe. Das Ergebnis liegt mit 26 Mikrogramm über dem Blei-Grenzwert.

Prüfzeichen und Verordnungen

Von der Innung Sanitär Heizung Klempner erfahren wir: Blei hat Vorteile bei der Herstellung. Die Armatur lässt sich besser formen, fräsen und bearbeiten. Steht das Wasser länger in der Armatur, wird Blei als Bestandteil von Messing im Gehäuse der Armatur abgegeben. Das gilt sowohl für preiswerte Armaturen als auch für teure. Und auch von der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) zertifizierte Wasserhähne können Blei ans Trinkwasser abgeben.

Fazit: Keine Verordnung, kein Prüfzeichen, keine Kontrolle schützt den Verbraucher umfassend vor Blei aus Armaturen im Trinkwasser. Er kann sich nur selbst helfen – indem er vor dem Trinken Wasser ablaufen lässt. Vor allem, wenn die Armatur länger unbenutzt steht.

Autorin: Dorina Rechter - Dieser Text gibt den Fernsehbeitrag vom 09.08.05 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.

 

Indien kämpft mit Hygieneproblemen

Ministerielles Gesetz für Gemeinde-Wahlen: Ohne WC, kein Sitz

Dehli/Bombay (pte/05.08.2005/15:15) - Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln will die Regierung in Indien die Umweltverschmutzung durch menschliche Klärabfälle verhindern. Der Minister für ländliche Entwicklung hat ein Gesetz verabschiedet, das eine Wahl zum Gemeinderat erst möglich macht, wenn der Kandidat ein WC in seinem Haus besitzt, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk. Der Grundsatz lautet: Kein WC, kein Sitz.

In einem Rundschreiben an alle Chief-Ministers hat der Minister für ländliche Entwicklung, Raghuvansh Prasad Singh, nun gefordert, dass das "Toilettenpflicht-Gesetz" einzuhalten sei. Hintergrund der Regel sei die Tatsache, dass 65 Prozent der Inder ihr Geschäft im Freien verrichten - und dabei bleiben keine Plätze verschont. Entlang von Straßen, von Eisenbahnlinien, in Gärten und Feldern. Die Folge der "öffentlichen Toiletten im Freien" sind allerdings nicht lustig: Durchfall zählt zu den häufigsten Erkrankungen am Land, da die Exkremente häufig auch ihren Weg ins Trinkwasser finden. Bei Hochwasser und längeren Regenperioden sind gefährliche Erkrankungen aus verunreinigtem Trinkwasser an der Tagesordnung.

Etwa 70 Prozent der insgesamt über eine Mrd. umfassenden Bevölkerung lebt in den 550.000 ländlichen Gemeinden. "Es ist unglücklich, dass ein Großteil der gewählten Gemeindevorstände und Gemeinderäte über keine Sanitäranlagen verfügen und auch im Freien ihr Geschäft verrichten", so Singh. Der Minister sieht eine Vorbildwirkung der politischen Amtsträger. Einige der indischen Staaten haben bereits auf den so genannten Panchayati Ray Act, der die Gemeinderatswahl regelt, reagiert und erlauben nur noch dann die Wahl, wenn der Kandidat über eine Toilette verfügt. Das Ziel ist: Bis zum Jahr 2010 soll in Indien der Gang zur Toilette nicht mehr über die Straße querfeldein gehen, sondern in geschlossenen sanitären Anlagen passieren.

Weitere Informationen: World Toilet Organisation http://www.worldtoilet.org 

 

Wer das Wasser hat, hat die Macht

Hungersnot im Niger, Swimming Pools in der Wüste – was den einen mangelt, wird andernorts verschwendet. Drohen Kriege um das »Erdöl der Zukunft«?

Von Christiane Grefe - Die Zeit 4.8.2005

Kann es gelingen, bis 2015 die Hälfte jener Milliarde Menschen zu versorgen, die kein sauberes Trinkwasser haben? Wird die Welt bis dahin lernen, nachhaltiger mit dem existenziellen Gut zu wirtschaften? Wenn die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen in wenigen Wochen in New York zusammenkommen, dann werden sie die Umsetzung auch dieser »Millenniumsziele« zur Bekämpfung von Armut und Unterentwicklung überprüfen.

Dabei steht Wasser ungenannt im Zentrum noch vieler weiterer Nöte, die zu bewältigen oder zu lindern sich die Staatengemeinschaft im Jahr 2000 verpflichtet hat: Ohne sauberes Wasser können weder die hohe Kindersterblichkeit noch Krankheiten wie Cholera besiegt werden. Eine Grundschulbildung für alle ist nur erreichbar, wenn Kinder nicht mehr jeden Tag schwere Krüge von manchmal kilometerweit entfernt liegenden Brunnen heimschleppen müssen, statt zur Schule zu gehen. Erst recht wird die Zahl der über 770 Millionen Hungernden nicht in zehn Jahren zu halbieren sein.

Wann immer eine Hungersnot herrscht – wie derzeit im Niger, wo mehr als 1,2 Millionen Menschen auf Lebensmittellieferungen angewiesen sind –, gerät das Thema Wasser wieder in den Blick der Weltöffentlichkeit. Aber wenn die Kameras ausgeschaltet und die Spendenaufrufe verhallt sind, herrscht vor allem in vielen semiariden Klimazonen chronischer Wassermangel fort. Darunter leidet vor allem die Landbevölkerung. Doch auch in Megastädten wie Dakar oder La Paz sprudelt das kostbare Gut nur für Wohlhabende verlässlich, während die Bewohner der Slums oft von illegalen Leitungen und privaten Händlern abhängig sind. Stadt und Land plündern gleichermaßen das Grundwasser. Doch wieder können es sich nur Reiche leisten, das Nass aus immer größerer Tiefe heraufzupumpen. »Über die Ressource Wasser werden Gewinner und Verlierer aussortiert«, heißt es im Fair Future Report des Wuppertal-Instituts. ... [weiter]

 

Letzte große Wildflusslandschaft in Europa in Gefahr

Internationale Flusskonferenz unterstreicht Bedeutung für moderne Umweltpolitik in Europa

Pressemitteilung Fachhochschule Erfurt, 02.08.2005 16:06

Nach Plänen der Italienischen Regierung soll die natürliche Rückhaltefunktion der unbeeinflussten Auenlandschaft des Tagliamento in Norditalien durch ein künstliches Rückhaltebecken von 14 km² ersetzt werden. Der Flussexperte Prof. Dr. Norbert Müller vom Fachbereich Landschaftsarchitektur der FH Erfurt hat zusammen mit dem WWF- Alpenprogramm die 1. Internationale Flusskonferenz Tagliamento vom 21. bis 24. Juli 2005 in Gemona am Tagliamento organisiert. Studenten der Landschaftsarchitektur hatten das Projekt mit vorbereitet, sie unterstützten die Workshops in Norditalien.

Der Tagliamento im Friaul (Norditalien) ist der letzte große Alpenfluss in Europa, der über 170 km ungebändigt von den Alpen ins Mittelmeer fließt. Vom Mittellauf am Alpenrand bis zum Unterlauf ist die aktive Aue mit Schotterbänken und Auwäldern über 2 km breit. Die Wasserbauer, Biologen und Landschaftsplaner warnen vor den Folgen des Eingriffs in die Natur.

Der Tagliamento im Friaul (Norditalien) ist der letzte große Alpenfluss in Europa, der über 170 Km ungebändigt von den Alpen ins Mittelmeer fließt. Im Mittellauf am Alpenrand ist die aktive Aue mit Schotterbänken und Auwäldern über 2 km breit. Bereits auf dem Satellitenbild sticht sein weißes Schotterband hervor. Der 150 km² große Korridor, morphologisch noch über weite Abschnitte intakt, macht den Tagliamento zu einer europaweit einzigartigen und eindrucksvollen Flusslandschaft. (Zum Vergleich: der Nationalpark Donauauen in Österreich misst 93 km², der Schweizerische Nationalpark 169 km².) Der Tagliamento gilt als zentrale Biotopverbundachse im europäischen Schutzgebietssystem NATURA 2000, das zum Ziel hat, das Biologische Erbe Europas zu sichern. Der Tagliamento verbindet die Alpen mit dem Mittelmeer und an ihm sind Auenlebensräume in einer Ausdehnung, Natürlichkeit und Durchgängigkeit vorhanden, wie an keinem anderen Alpenfluss.

Für die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie - mit dem Ziel die europäischen Flüsse bis 2015 wieder in einen guten ökologischen Zustand zurückzuführen - gilt der Tagliamento als Referenzgewässer. Er ist der letzte Fluss, an dem man im Freiluftlabor selbst erleben kann, wie natürlichen Auen funktionieren. Er vermittelt eindrucksvoll, wie unsere Flussauen noch vor 150 Jahren, d. h. vor dem konsequenten Flussausbau, unsere Landschaft gestalteten.

Doch diese einmalige Flusslandschaft ist in höchster Gefahr. Alte Hochwasserfreilegungspläne, die nach dem Jahrhunderthochwasser 1966 geplant wurden, sind im Jahre 2000 durch die italienische Regierung genehmigt worden. Diese Planung sieht im Mittellauf bei Spilimbergo bis zu 14 km² große Retentionsbecken vor, um die darunter liegenden Gemeinden bei extremen Hochwassern zu schützen. Die Becken sind jedoch als harte technische Bauwerke in der aktiven Aue geplant und zerstören die gesamte Aue auf einer Länge von 5 km. Sie werden auch zu starken Veränderungen der nachfolgenden ca. 50 km langen Fliessstrecke führen.

Während man europaweit erkannt hat, dass technischen Bauwerke keinen nachhaltigen Hochwasserschutz bewirken, sondern das aus Gründen des Hochwasserschutzes die Auen als natürliche Retentionsräume wieder vergrößert werden müssen, droht nun hier die Gefahr, dass alte Fehler des technischen Wasserbaus zur Zerstörung der letzten Wildflusslandschaft in Europa führen.

Vor diesem Hintergrund organisierte der Flussexperte Prof. Dr. Norbert Müller (FH Erfurt) zusammen mit dem WWF Alpenprogramm die 1. Internationale Flusskonferenz Tagliamento vom 21.- 24. Juli 2005 in Gemona am Tagliamento. Zielgruppe der Konferenz waren ausgewählte Wasserbauer, Biologen und Landschaftsplaner, die in drei Workshops verschiedene Flussabschnitte besuchten und dort unter der Leitung von einem Expertenteam flussmorphologische und biologische Untersuchungen durchführten. Die auf 20 Personen beschränkten Workshops wurden von Studierenden der Fach-ochschule Erfurt unterstützt, die bereits im Vorfeld der Konferenz am Tagliamento arbeiteten. Die Spezialgebiete der Experten waren: Auenökologie und Vegetation (Prof. Dr. Norbert Müller, FH Erfurt), Flussmorphologie und -renaturierung (Dr. Andreas von Hessberg, Uni Bayreuth), Botanik (Prof. Dr. Livio Poldini, Uni Trieste), Zoologie (Dipl.- Biol. Manfred Kahlen, Naturkundliche Sammlungen Tirol und Dipl. Biol. Reinhard Waldert, Enthomologische Gesellschaft Bayern).

Am 23. Juli wurden die Teilnehmer von Nicolette Toniutti (WWF Italien) über die aktuellen Bemühungen des WWF zum Schutz des Tagliamento informiert. WWF International hat auf Grund der Bedeutung des Tagliamento seit 2001 eine eigene Geschäftstelle in Udine eingerichtet, um vor Ort die Bevölkerung über die Bedeutung des Tagliamento aufzuklären. Die Gemeinden im direkten Einflussbereich der Retentionsbecken sind gegen die Ausbaupläne der italienischen Regierung, da dadurch das sich gerade entwickelnde Potenzial des Fremdenverkehrs der Region zerstört würde - der Tagliamento gilt als Geheimtipp für Naturliebhaber in Europa. Die flussabwärts liegenden Gemeinden vor allem um Latisana stimmen den Ausbauplänen zu, da dadurch weiteres hochwassersicheres Bau- und Kulturland entsteht.

Die Teilnehmer der Flusskonferenz waren schockiert über die Ausbaupläne der Italienischen Regierung, da sie jeder guten fachlichen Praxis des Hochwasserschutzes und einer nachhaltigen europäischen Umweltpolitik widersprechen. Sie stellten generell die Wichtigkeit des Hochwasserschutzes für die Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung der Region heraus.

Allerdings fordern sie, zukünftige Planungen an den modernen Methoden des Hochwasserschutzes d. h. Vergrößerung der natürlichen Retentionsräume anzupassen. Sie fordern darum, dass umgehend Alternativkonzepte zum Hochwasserschutz erarbeitet werden, die der herausragenden Stellung des Tagliamento in Europa gerecht werden. Sie regten an, dass dazu von der EU Mittel zu Verfügung gestellt werden z. B. in Form von einem LIFE Projekt.

Ein sehr gutes Beispiel dazu ist das Österreichische Lechtal, in dem seit 2002 über LIFE Mittel die Auen wieder vergrößert werden und damit moderne nachhaltige Hochwasserpolitik mit Naturschutz und Fremdenverkehrsentwicklung einer Region gekoppelt werden.

 

Versorger kämpfen gegen das Wassersparen

von Michael Gassmann, Düsseldorf

Financial Times Deutschland 2.8.2005

Der größte deutsche Wasserversorger, Gelsenwasser, hat die Verbraucher aufgefordert, beim Wasserkonsum großzügig zu sein. "Es macht ökonomisch wie ökologisch keinen Sinn, in Nordrhein-Westfalen Wasser zu sparen", sagte Vorstandschef Manfred Scholle.

Trinkwasser im Überfluss gibt es fast überall in Deutschland

Während Rohwasser in Deutschland im Überfluss vorhanden sei, müsse der sehr hohe Fixkostenanteil von Netz und Wasserwerken auf eine immer geringere Menge umgeschlagen werden. "Letztlich wird durch geringeren Wasserverbrauch keine finanzielle Einsparung erzielt", sagte Scholle. Der Verbrauch in Deutschland liegt bei täglich 130 Litern pro Kopf, 20 Liter weniger als noch 1990.

Wenn der deutsche Wasser-Marktführer sich derart unverhohlen für verschwenderischen Umgang mit dem kostbaren Nass ausspricht, steht das auf den ersten Blick in krassem Gegensatz zum weltweiten Wassermangel. Nach Schätzungen haben derzeit 1,1 bis 1,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser, jeder sechste Erdbewohner. Allerdings wird Wasser, anders als Rohstoffe wie Öl oder Metalle, in regionalen Märkten gehandelt. Einsparungen in niederschlagsreichen Ländern mit guter Infrastruktur bringen Mangelregionen daher keinen Gewinn. Dazu sind nur Investitionen vor Ort in der Lage. ... [weiter]

Die Krise mit dem Wasser

Von unserem Korrespondenten RALPH SCHULZE (Die Presse 01.08.2005)

Spanien leidet unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren. Der Regen könnte über der iberischen Halbinsel noch lange ausbleiben.

MADRID. Den Wasserreserven in den Talsperren und Flüssen des glühend heißen Spaniens geht es immer mehr an den Kragen: Sogar Madrid muss nun über Einschränkungen nachdenken. Das Land, das unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren stöhnt, steuert auf die wohl größte Wasserkrise des Jahrhunderts zu.

Umweltministerin Cristina Narbona warnt, dass die seit zehn Monaten dauernde regenlose Zeit womöglich erst der Anfang einer mehrjährigen Trockenperiode sein könne: "Es ist sehr wahrscheinlich, dass das kommende Jahr auch ein Trockenes sein wird."

Während viele Städte Notfallpläne für eine Zukunft mit wenig Wasser ausarbeiten, geht die Wasserverschwendung an vielen Orten weiter. Blühendes Beispiel für die Lust am ungebremsten Konsum sind etwa die 297 Golfplätze, die meist mit Trinkwasser beregnet werden. Allein auf den Golfplatzwiesen, die allerorten in sattem Grün stehen, versickert nach Berechnungen spanischer Umweltschützer eine so gigantische Menge an Wasser, dass damit 4,5 Millionen Menschen, rund zehn Prozent der spanischen Bevölkerung, versorgt werden könnten. Anders gesagt: Jeder Golfplatz konsumiert soviel wie eine Stadt mit 15.000 Einwohnern. ... [weiter]

 

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