Erfolgreiches Konzept für sauberes Wasser in SambiaHochschulteam der TU Berlin erhält den Mondialogo Engineering Award Pressemitteilung Technische Universität Berlin, 31.05.2005 16:01 DaimlerChrysler und die UNESCO haben gestern Abend in Berlin den mit insgesamt 300.000 Euro dotierten Mondialogo Engineering Award vergeben. Eine internationale Jury hat die Preise des ersten weltweiten Ideenwettbewerbs für nachhaltige technische Verbesserungen in Entwicklungsländern an die 21 besten Projektteams aus 28 Ländern verliehen. Zehn Monate lang hatten die Teams im interkulturellen Dialog an gemeinsamen Lösungsvorschlägen gearbeitet. Über 1.700 junge Ingenieure und Studenten aus 79 Nationen hatten sich an der Ausschreibung beteiligt und sich in 412 internationalen Teams zusammengefunden. Unter den 21 Preisträgern ist auch ein Hochschulteam der TU Berlin, das gemeinsam mit ihren Teamkollegen aus Sambia die Auszeichnung und das Preisgeld in Empfang nahmen. Gemeinsam mit einem Team der TU Bergakademie Freiberg waren sie das einzige deutsche Team unter den Gewinnern. Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 18.000 U$ Dollar. Das Projekt der TU Berlin Das Team der Technischen Universität Berlin entwickelte in Kooperation mit der Universität Lusaka aus Sambia ein ökologisches und nachhaltiges Projekt zur Verbesserung der sanitären Einrichtungen in Sambia. "Ecological and Sustainable Sanitation Project in Zambia" so der Titel des Projekts, in dem es um die Verbesserung der sanitären Einrichtungen einer Grundschule in Sambia geht. Hintergrund dafür ist der starke Mangel an sanitären Einrichtungen in den armen Ländern der Welt. Neben Unterernährung ist verschmutztes Wasser die häufigste Ursache für hohe Sterblichkeit. Das Team entschied sich für eine Grundschule und erarbeitete ein Konzept zur Wasseraufbereitung. Folgende Kriterien sprachen für die Auswahl der Grundschule: Die Schulleitung zeigte hohe Bereitschaft zur Unterstützung des Projektes, da die Schule über eine desolate Abwasserentsorgung verfügt. Darüber hinaus ist die Schule gut erreichbar und es gibt ausreichend landwirtschaftliche Flächen ringsherum. Konventionelle Wasserentsorgungssysteme sind in diesem Zusammenhang nicht einsetzbar, da sie sowohl im Erwerb als auch in der Instandhaltung zu teuer sind. Das TU-Team hat gemeinsam mit Kollegen von der University of Zambia ein System entwickelt, durch das Urin und andere Stoffe aus dem Abwasser gelöst werden können. Diese Stoffe können als Dünger auf den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen genutzt werden. Das auf diese Art gereinigte Wasser kann für die Toiletten-Spülung verwendet werden. Diese Lösung bzw. der Lösungsweg ist übertragbar auf Standorte mit ähnlichen Randbedingungen in anderen Ländern. Das Preisgeld in Höhe von 18.000 U$ Dollar wird als Anschubfinanzierung für die Umsetzung eingesetzt. Gewässerrestaurierung an einem BasaltseePressemitteilung Universität zu Köln, Gabriele Rutzen, 30.05.2005 14:27 In der Nähe von Wachtberg-Arzdorf haben Wissenschaftler des Botanischen Instituts der Universität zu Köln einen großangelegten Versuchsaufbau zur Gewässerrestaurierung an einem Basaltsee installiert. Das von der Sportfischereigemeinschaft Bad Godesberg 1966 e.V. genutzte Gewässer weist hohe Nährstoffgehalte auf, die eine Verschlechterung der Wasserqualität nach sich ziehen können. Die im Botanischen Institut durch die Arbeitsgruppe von Professor Dr. Michael Melkonian entwickelte Methode beruht auf der Entfernung der Nährstoffe aus dem See durch Algen auf künstlichen Substraten. Mikroalgen aus dem See siedeln sich selbst auf Schichten aus Polyester-Nadelvlies an und binden durch die Entwicklung von Biomasse Nährstoffe (vor allem Phosphat und Nitrat). Die Nährstoffe können mit dem algenbewachsenen Nadelvlies aus dem Gewässer entfernt werden. Für den Großversuch wurde rund 7.000 m2 Polyester-Nadelvlies - 455 etwa zwei mal sieben Meter lange Stücke -- an Seilen aufgespannt, das von Mai bis November 2005 im Wasser belassen werden soll.
HTW Dresden leitet EU-Indien Netzwerk zur UferfiltrationPressemitteilung Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH), 27.05.2005 08:31 Seit Januar 2005 läuft unter der Leitung von Prof. Thomas Grischek, Lehrgebiet Wasserwesen, Fachbereich Architektur/Bauingenieurwesen der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (FH) das Projekt "EU-India River Bank Filtration Network". Das indisch-europäische Projekt, welches innerhalb des Economic Cross Cultural Programme (ECCP) durch die Europäische Union gefördert wird, hat eine Laufzeit von 2 Jahren. Der Umfang des Vorhabens beträgt 630.000 , wovon 68 % der Gesamtsumme durch die EU finanziert werden. Partner der HTW sind auf indischer Seite das Indian Institute of Technology und das National Institute of Hydrology in Roorkee, die Benaras Hindu University in Varanasi, das Integrated Hydro Development Forum und das Centre of Flood Management in Patna. Auf europäischer Seite wirken das Wasserversorgungsunternehmen Stadtwerke Düsseldorf (Deutschland), die Universität Innsbruck (Österreich) und die University of East Anglia (Großbritannien) mit. Ziel des Vorhabens ist der Aufbau einer Partnerschaft zwischen Universitäten, Wasserforschungsinstituten, Unternehmen und Organisationen in der EU und in Indien, um die Möglichkeiten einer nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Wasserversorgung in Indien auf der Grundlage von Uferfiltration als Methode der Trinkwassergewinnung zu untersuchen. Verbunden damit ist ein reger kultureller und wissenschaftlicher Austausch. Entlang des von Hindus als 'Mutter Ganges' geehrten heiligen Flusses ist die Bevölkerungsdichte in Indien relativ hoch. Zahlreiche Umleitungen des Flusses zur Energiegewinnung und Bewässerung bei gleichzeitiger Trockenlegung des ursprünglichen Flussbettes sowie hohe organische Belastung durch Abwassereinleitungen und Landwirtschaft sind die Folge. Dennoch ist der Fluss Lebenselixier, Reinigungsstätte und durch direkte Wasserentnahme auch Trink- und Brauchwasserquelle. Die stärkere Nutzung der Uferfiltration erscheint aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht als geeignete Alternative zur direkten Flusswasserentnahme für die Trinkwasserversorgung in Indien. Dahingegen ist die Gewinnung von Trinkwasser aus Oberflächenwasser in Indien häufig aufgrund der hohen Belastung und einer unzureichenden Trinkwasseraufbereitung problematisch. Vor dem Hintergrund eines Bevölkerungswachstums von 16 Mio. Menschen jährlich stellt die nachhaltige Trinkwasserversorgung in Indien eine besondere Herausforderung dar. Gemäß einer Schätzung der WHO sind 20 % der Krankheitsfälle in Indien auf trinkwasserbedingte Infektionskrankheiten zurückzuführen. Die Nutzung der Uferfiltration als naturnahes Aufbereitungsverfahren könnte vielerorts insbesondere durch eine Reduzierung der Anzahl pathogener Keime bei der Untergrundpassage einen Beitrag zu verbesserter Trinkwasserqualität leisten. In einigen Städten, wie z. B. Haridwar am Ganges, wird bereits seit mehreren Jahrzehnten Uferfiltrat gewonnen. Aufgrund der spirituellen Bedeutung des Flusses und der unzureichenden Wahrnehmung der Uferfiltration als alternatives Aufbereitungsverfahren mangelt es bisher jedoch an standortspezifischen Erkundungen und Kenntnissen zur Effektivität und zum Potential der Uferfiltration in Indien. Die Konzeption des EU-Vorhabens geht auf einen Workshop im März 2004 zum Thema Uferfiltration in Roorkee, Indien, zurück. Dort wurden die langjährigen, positiven Erfahrungen beim Einsatz der Uferfiltration an Elbe, Rhein und Enns durch Prof. Grischek (HTW Dresden), Dr. Irmscher (Stadtwerke Düsseldorf AG) und Dr. Wett (Universität Innsbruck) vorgestellt und damit auf indischer Seite das Interesse an dieser Technologie verstärkt. Die nun bestehende Kooperation wurde infolge dieses Workshops initiiert. Den Auftakt des Projektes "EU-India River Bank Filtration Network" bildeten im April 2005 in Roorkee (Nordindien) ein weiterer Workshop und eine 5tägige Erkundungsreise entlang des Ganges. Die Reise diente der Besichtigung des Uferfiltratstandortes Haridwar und zwei weiterer potentieller Uferfiltrationsstandorte in Patna und Varanasi. Diese Standorte werden im Rahmen des Projektes auf ihre Effizienz der vorhandenen Gewinnungsanlagen bzw. auf ihre prinzipielle Eignung für die Uferfiltratgewinnung untersucht. Zu diesem Zweck erfolgt zunächst die Installation von Grundwassermessstellen, die Analyse von Fluss-, Uferfiltrat- und Grundwasserproben sowie der Aufbau hydrogeologischer Modelle. Als Basis des angestrebten europäisch-indischen Netzwerkes wird innerhalb der Projektlaufzeit ein bilateraler Wissenstransfer mittels Arbeitstreffen und Studienaufenthalten organisiert. Wichtige Themen sind die Prüfung der Übertragbarkeit der positiven europäischen Erfahrungen zur Uferfiltration auf Standorte in Indien, die Berücksichtigung besonderer Randbedingungen (z. B. starke saisonale Abflussdynamik, Instabilität der Uferzonen, arsenhaltige Sedimente, Investitionskosten) und eine mögliche Anpassung der Technologie. Die nächste Projektetappe ist der Besuch einer Delegation von 20 indischen Hochschullehrern, Doktoranden und Mitarbeitern von Versorgungsunternehmen und Forschungsinstituten im September 2005 an der HTW. Im Rahmen einer zweiwöchigen Weiterbildung wird ein Fachaustausch zum Thema Uferfiltration stattfinden, der durch eine Exkursion zu Uferfiltrationsstandorten in Deutschland und Österreich bereichert wird.
Wichtige Wasserquelle im Nahen Osten versiegt / Umweltverbände fordern sofortigen Schutz des JordansDeutsche Umwelthilfe e.V. 24.05.2005 Köln (ots) - Die Umweltverbände Friends of the Earth Middle East (FoEME), Global Nature Fund (GNF) und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), stellten heute in Köln gemeinsame Forderungen zum Schutz des Jordans und des Toten Meeres vor: "Die Anrainer müssen schnell handeln", so FoEME Geschäftsführer Gidon Bromberg aus Israel, "sonst trocknet der Jordan innerhalb weniger Jahre aus". Der Jordan, dessen Wasservorräte von fünf Nationen - Jordanien, Syrien, Libanon, Israel und der palästinensischen Westbank - genutzt werden, befindet sich in einem dramatischen Zustand. Etwa zehn Millionen Menschen nutzen sein Wasser im Übermaß. Der untere Jordan führt heute nur noch ein Zehntel der Wassermenge von vor 50 Jahren. Da kaum noch Wasser in das Tote Meer fließt, sinkt dessen Spiegel pro Jahr durchschnittlich um einen Meter. 75% des Jordanwassers wird von der Landwirtschaft - insbesondere in Israel und Jordanien - genutzt. Ökologisch und ökonomisch ist dies aus Sicht von Umweltschützern nicht sinnvoll, da der Beitrag dieses Sektors nur 8 % des Bruttosozialprodukts in Jordanien und nur 3% in Israel ausmacht. Der Jordan ist in den Sommermonaten der vergangenen Jahre fast ausgetrocknet. "Ironischerweise sind es ungeklärte Abwasser, die den heiligen Fluss weiter fließen lassen", so Munqeth Meyhar, jordanischer Geschäftsführer von FoEME. FoEME fordert unterstützt von BUND und GNF in einer "Jordan-Deklaration" die Anrainer auf, die ökologischen Probleme anzugehen und den Fluss unter das Regime einer gemeinsamen Behörde ähnlich der Rheinkommission zu stellen. Zudem sollen Jordan und Totes Meer als Welterbestätte der UNESCO vorgeschlagen werden. Anstatt weiterhin die Übernutzung der Wasserreserven durch die Landwirtschaft zu fördern, soll das touristische Potential der Region ausgebaut werden, um alternative Einkommensquellen zu schaffen. "In eine gerechte und langfristig tragfähige Lösung für das Wasserproblem müssen die Palästinenser als gleichberechtigter Verhandlungspartner einbezogen werden" so Nader Al Khateeb vom FoEME-Büro in Bethlehem. FoEME wirbt in Deutschland mit Hilfe von GNF und BUND um die Unterstützung von Regierung und Verbänden für diese Forderungen. Friends of the Earth Middle East (FoEME) setzt sich als Umweltdachverband im Nahen Osten gemeinsam mit israelischen, jordanischen und palästinensischen Umweltgruppen für eine nachhaltige, umweltverträgliche und friedliche Entwicklung in der Region ein. Der Global Nature Fund (GNF) ist eine unabhängige Stiftung für Natur und Umwelt mit Sitz in Bonn, Berlin und Radolfzell am Bodensee. Die Organisation ist Initiator des internationalen Seennetzwerks Living Lakes, das sich für den Schutz von Seen und Feuchtgebieten weltweit einsetzt. Unterstützt wird das Seennetzwerk durch Unternehmen wie Unilever, DaimlerChrysler, Lufthansa, T-Mobile, Kärcher und Sika. Das Tote Meer ist Partnersee von Living Lakes. Als mitgliedsstärkster Umweltverband in Deutschland vertritt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) knapp 400 000 Menschen. Von der Ortsebene bis zur internationalen Bühne setzt er sich für Natur- und Umweltschutz ein. Auf Einladung des GNF und BUND sind die drei Geschäftsführer des Umweltverbandes FoEME vom 23. - 27. Mai 2005 in Nordrhein-Westfalen zu Gast, um über die aktuelle Wassersituation zu informieren. Die Informationsreihe wird von der Nordrhein-Westfälischen Stiftung für Umwelt und Entwicklung unterstützt. Alternatives Weltwasserforum in Genf"Brot für die Welt - Wasserkampagne" Informationsbrief 19.5.2005 Vom 15.-20. März 2005 fand in Genf das Alternative Weltwasserforum (FAME)
mit ca. 1200 TeilnehmerInnen aus aller Welt statt. Ziel des Treffens der
internationalen Wasserbewegung war es, Strategien zur Verteidigung des
Wassers als öffentliches Gut zu erarbeiten und miteinander zu vernetzen.
Im Vorfeld der Veranstaltung trafen sich VertreterInnen der "Friends of
the Right to Water" - Gruppe, um Wege zu einer völkerrechtlichen
Verankerung des Menschenrechts auf Wasser zu finden. "Brot für die Welt"
setzt sich dabei insbesondere dafür ein, lokale Initiativen zu
unterstützen und Menschenrechtsverletzungen in diesem Bereich zu
dokumentieren. Des weiteren wurden die Bemühungen um eine
UN-Wasserkonvention vorangebracht. Mehr Informationen zu FAME:
Tansania kündigt Vertrag mit privatem Wasserunternehmen"Brot für die Welt - Wasserkampagne" Informationsbrief 19.5.2005 Neben dem Beispiel El Alto in Bolivien wurde immer wieder auch die Hauptstadt Tansanias, Dar Es Salaam, gerne von Befürwortern der Wasserprivatisierung als positives Beispiel herausgestellt. Nun wurde nach dem spektakulären Scheitern in El Alto auch in Dar Es Salaam dem privaten Betreiber der Vertrag gekündigt. Dort hatten die Firmen Biwater und HP Gauff die Konzession erworben, die sie nun mit sofortiger Wirkung zurückgeben müssen. Regierungsvertreter begründen dies damit, dass weniger als 50% der vertraglich vereinbarten Investitionen geleistet worden seien und dass auch Zahlungen in ein Wasserprogramm für Arme nicht ausreichend erfolgt seien. Die Wasserversorgung soll nun ein neuer öffentlicher Träger übernehmen. Mehr dazu unter http://www.ippmedia.com/ipp/guardian/2005/05/14/39435.html Dokumentation zum "BMBF-Forum für Nachhaltigkeit" erschienenPressemitteilung VDI Technologiezentrum GmbH, 19.05.2005 13:45 Auf dem "BMBF-Forum für Nachhaltigkeit" diskutierten am 30. November 2004 im Umweltforum Berlin rund 300 Gäste aus Wissenschaft und Forschung gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft über die Bedeutung von Bildung und Forschung für die nachhaltige Entwicklung. Die soeben erschienene Dokumentation gibt einen Überblick über die Referate, Statements und Diskussionen sowie die Projekte und Innovationen der begleitenden Ausstellung. Welche Bedeutung haben Bildung und Forschung für eine nachhaltige Entwicklung? Diese Frage diskutierten rund 300 Gäste aus Wissenschaft und Forschung gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft am 30. November 2004 beim "BMBF-Forum für Nachhaltigkeit" in Berlin. Die Dokumentation enthält Vorträge von Bundesministerin Edelgard Bulmahn und Prof. Claus Weyrich (Siemens AG). Teilnehmer der Podiumsdiskussion, die von Hendrik Hey (Produzent, Welt der Wunder GmbH) moderiert wurde, waren: Prof. Dr. Egon Becker (Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH), Ulla Burchardt (stellv. Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung), Prof. Dieter Jahn (Vorsitzender des Koordinierungsausschusses Forschung und Entwicklung des VCI), Prof. Eberhard Jochem (Fraunhofer Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung (FHG-ISI), Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung) und Dr. Angelika Zahrnt (Vorsitzende BUND, Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung). Das "2. BMBF-Forum für Nachhaltigkeit" mit dem Themenschwerpunkt "Globale Verantwortung" findet vom 04. - 05. Oktober 2005 im Haus der Wirtschaft in Berlin statt. Nähere Informationen zu Programm und Anmeldung erhalten Sie in Kürze im fona-Newsletter (Registrierung unter www.fona.de/Newsletter). BMBF fördert Forschung für langfristige Wasserversorgung17.05.2005 [BMBF Aktuell 109/2005] Konferenz in Köln präsentiert erste Ergebnisse - Donau und Elbe als Beispiel Die langfristig gesicherte Versorgung mit Wasser ist weltweit eine der dringlichsten Herausforderungen. Hierfür werden Instrumente für eine vorausschauende Planung und Abwägung gebraucht. Auf einer Konferenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) werden am Mittwoch und Donnerstag in Köln die neuesten Ergebnisse aus der Forschung für eine weltweit nachhaltige Wasserversorgung vorgestellt. Im BMBF-Förderschwerpunkt Globaler Wandel des Wasserkreislaufes (GLOWA) werden Entscheidungsgrundlagen für Planungs- und Investitionsmaßnahmen erarbeitet. Dafür sind computergestützte Simulationsmodelle von Flusseinzugsgebieten verschiedener Klimazonen entwickelt worden. In Deutschland sind die Flüsse Donau und Elbe ausgewählt. Dazu kommen Oueme in Benin, Volta in Ghana und Burkina Faso, Draa in Marokko sowie der Jordan im Nahen Osten. Das breite Spektrum der Regionen ermöglicht einen Austausch von Erfahrungen und Methoden, die auf vergleichbare Regionen übertragen werden können. Das BMBF fördert GLOWA seit fünf Jahren mit jährlich rund acht Millionen Euro. Der Förderschwerpunkt ist auf neun Jahre ausgelegt. Mehr Informationen über die Konferenz finden Sie im Internet unter www.glowa.org. Zum Thema ist auch eine neue Broschüre des BMBF erschienen, diese finden Sie [hier].
140 Liter Wasser für eine Tasse KaffeeVON MARTIN KUGLER UND FRANZ SCHELLHORN - Die Presse 14.05.2005 Virtuelles Wasser. Österreich ist beim Wassereinsatz sehr effizient, sagt eine Studie. WIEN. Jeder Österreicher verbraucht durchschnittlich 150 Liter Wasser pro Tag - für den direkten Konsum, für die Hygiene und anteilig für die Wirtschaftsproduktion. Doch diese Zahl ist nicht einmal die halbe Wahrheit. Denn allein mit dem Konsum einer Tasse Kaffee ist ein Verbrauch von 140 Liter Wasser verknüpft. Und zwar in Form von "virtuellem Wasser". Darunter versteht man jene Wassermenge, die in ein Produkt quasi "eingebettet" ist, weil sie zur Produktion des Gutes erforderlich war. In dieser Rechnung ist es unerheblich, ob das Wasser aus künstlicher Bewässerung ("blaues Wasser") oder direkt aus Niederschlägen ("grünes Wasser") stammt. Um beim Beispiel Kaffee zu bleiben: Die Wassermenge, die wir Österreicher indirekt durch den Kaffee-Konsum verbrauchen, ist fast gleich groß wie jenes Volumen, das in der heimischen Siedlungs-Wasserwirtschaft bewegt wird. Seit der Londoner Geograf Tony Allan Mitte der 90er Jahre das Konzept des "virtuellen Wassers" begründet hat, wurden unzählige interessante Fakten veröffentlicht. Laut Unesco stecken in einem Kilo Weizen 1100 Liter Wasser, in einem Liter Milch 800 Liter Wasser, in einem Kilo Eier rund 4500 Liter und in einem Kilo Rindfleisch sogar 22.000 Liter. So beeindruckend solche Zahlen sind: Das Konzept des "virtuellen Wassers" hat auch gravierende ökonomische Konsequenzen - und zwar wenn man verschiedene Länder vergleicht. Denn über den Umweg des "virtuellen Wassers" werden gigantische Wassermengen auf der Welt umverteilt. Wenn ein Land ein Gut, das mit hohem Wasserverbrauch produziert wurde, exportiert, dann fließt "virtuelles Wasser" ab. Thailand, die USA oder Argentinien sind so gesehen große Wasser-Exporteure, Japan, Italien oder die Niederlande sind Importeure. ... [weiter]
Wasser, Lösungsmittel der WahlPressemitteilung Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., 13.05.2005 09:14 Mischbarkeit nicht erforderlich: Chemische Reaktionen "an Wasser" rascher als in organischen Lösungsmitteln Dass die Filetspitzen nicht mit sondern an Sauce Hollandaise serviert werden, daran haben wir uns gewöhnt. Was aber ist eine chemische Reaktion "an Wasser"? Diesen neuen Ausdruck hat ein Team um K. Barry Sharpless, Nobelpreisträger für Chemie 2001, nun für Reaktionen organischer Substanzen geprägt, die nicht in Wasser löslich sind, aber in Anwesenheit von Wasser gut und zuweilen wesentlich schneller miteinander reagieren als in organischen Lösungsmitteln. Wenn Wasser auch im Produktionsmaßstab häufiger organische Lösungsmittel ersetzen könnte, würde das Kosten sparen, die Sicherheit von Chemie-Anlagen erhöhen und die Umwelt entlasten. Weiterer Vorteil: Nach der Reaktion trennen sich die organische und die wässrige Phase wieder von einander, eine aufwändige Isolierung des entstandenen Produkts entfiele. Ein zentraler Aspekt im Bereich der wässrigen organischen Chemie war bislang das Bestreben, die Löslichkeit der beteiligten Substanzen in Wasser zu verbessern. Der falsche Weg? Hat das bereits unter Alchemisten verbreitete Axiom corpora non agunt nisi soluta (Substanzen wechselwirken nicht miteinander, wenn sie nicht gelöst sind) seine Gültigkeit verloren? Müssen die Reaktanden also gar nicht wasserlöslich sein, um in wässriger Umgebung zu reagieren? Ein Umdenken scheint tatsächlich angesagt. Sharpless: "Im Gegensatz zu bisherigen Annahmen scheint in vielen Fällen sogar die Unmischbarkeit der organischen und der wässrigen Phase von erheblichem Vorteil zu sein." Was genau heißt nun "an Wasser"? Eigentlich steckt nicht viel mehr hinter diesem Ausdruck als dass die Reagenzien und das Wasser heftig miteinander verrührt werden. Dabei bildet sich eine so genannte Suspension, das heißt, dass sich nicht mischbare Flüssigkeiten in Form winziger Tröpfchen fein ineinander verteilen. Auf diese Weise ist die Kontaktfläche zwischen der wässrigen und der organischen Phase besonders groß. Warum bestimmte wichtige Reaktionstypen, wie beispielsweise die Claisen-Umlagerung, in wässriger Suspension so gut funktionieren, ist noch unklar. Besonders erstaunlich: Zuweilen liefen die untersuchten Reaktionen "an Wasser" sogar schneller ab als in einer Mischung der Reinsubstanzen (ganz ohne Lösungsmittel). "Moleküle an der Grenzfläche zwischen zwei verschiedenen Phasen verhalten sich häufig anders als Moleküle im Phaseninneren". Sharpless spekuliert: "Möglicherweise spielen die einzigartigen Eigenschaften von Molekülen an der Grenzfläche zwischen Wasser und der wasserabweisenden, ölartigen organischen Phase eine wichtige Rolle bei der Beschleunigung der Reaktionen." Nanotechnologie für sauberes Abwasser - High-Tech-Kläranlage für Golfplatz St. Wendel nimmt Betrieb aufPressemitteilung 12.5.2005 - Ministerium für Umwelt des Saarlandes 12.05.2005 - Die Abwässer des neuen Golfplatzes in St. Wendel werden künftig mit High Tech geklärt: Umweltminister Stefan Mörsdorf und der St. Wendeler Bürgermeister Klaus Bouillon nahmen heute die weltweit erste Kläranlage offiziell in Betrieb, die mit nano-keramischen Membranen arbeitet. Umweltminister Stefan Mörsdorf: 'Die Anlage mit dieser Technologie ist eine Weltneuheit und kam bislang nur im Labormaßstab zum Einsatz. Die ersten Testläufe mit der Anlage stimmen optimistisch, dass sich diese Hochtechnologie zu einem echten Knüller für die Abwasserreinigung der Zukunft werden kann.' Das Umweltministerium hat die Anlage wegen dieses innovativen Charakters mit rund 300 000 Euro, entsprechend einer Förderquote von 75 Prozent, unterstützt. 'Dazu gehört auch, dass mein Haus ein zusätzliches Forschungsprogramm mit finanziert', erläuterte Mörsdorf. 'Wir wollen herausfinden, wie gut die Anlage je nach Abwasserbelastung arbeitet.' Dazu kommen ergänzende mikrobiologische und biologische Untersuchungen. Die neue Kläranlage wird das Abwasser aus den Umkleidekabinen des Golfplatzes und des künftigen Golfhotels samt Restaurant klären. Die Reinigungsleistung der Anlage ist so hoch, dass das gereinigte Abwasser anschließend auf dem Golfplatz versickert werden kann. Es kann also benutzt werden, um den Platz zu bewässern (das Wasser hat Badewasserqualität!). ... Herzstück der neuen Kläranlage, die nicht mehr Platz braucht als kleines Einfamilienhaus, ist eine rechteckige Keramik-Membrane mit einer Nanobeschichtung. Diese Membran ist anders als übliche Membranen aus Kunststoffen praktisch verschleißfest. Die Nanobeschichtung macht es aber möglich, dass selbst Viren von der Membran zurückgehalten werden. Das Prinzip der Membrankläranlage ist also, dass reines Wasser die feinsten Poren der Membran passiert, Schmutzstoffe wie auch Bakterien und Viren jedoch zurückgehalten werden. Wie der Werkleiter des Abwasserwerkes Lothar Schmitt erläuterte, bringt diese innovativen Technik eine ganze Reihe von Vorteilen wie Hygienisierung des Kläranlagenablaufes, Reduzierung der endokrinen Stoffe (Pharmaka, Hormone, Antibiotika, Minimierung der allgemeinen Einleitwerte (Organik, Nährstoffe), geringerer Eingriff in Natur und Landschaft durch kleinere Bauwerke. Unter Beachtung der rechtlich relevanten Forderungen zum Gewässerschutz und zum Natur- und Artenschutz der EU kommt der Erfüllung dieser Ziele erhebliche Bedeutung zu. ... Mit Förderung dieses innovativen Verfahrens wird somit auch der heimische Wirtschaftsstandort gestärkt. Bürgermeister Klaus Bouillon sieht die innovative Anlage des Golfplatzes als einen weiteren Beitrag zum möglichst flächendeckenden Anschluss des Stadtgebietes St. Wendel an moderne Klärsysteme. Mit der Fertigstellung der Kläranlage Saal wird St. Wendel im Jahr 2005 ein großes Ziel erreichen: Alle Ortsteile in ihrem Bereich sind dann abwassertechnisch entsorgt. Dieser Erfolg bestätigt St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon in seiner vor Jahren getroffenen Entscheidung, Kläranlagen in Eigenregie auf der Basis eines Kooperationsvertrages mit dem EVS zu errichten. Bouillon zufrieden: 'Aufgrund unserer Initiative wird die Forderung der EU, alle Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern bis zum 31.12.2005 mit Kanalisation und Kläranlage auszustatten, erfüllt sein. Insgesamt haben wir in unsere Abwasseranlagen rund 25 Millionen Euro investiert, die unseren Bürgern, unserer Umwelt und unseren Unternehmen direkt vor Ort zugute kommen.' Ölhavarien - bald ein Festmahl für Mikroben?Pressemitteilung Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V., 12.05.2005 Getreide als Ölbinder bei Unfällen auf dem Wasser Die Cobbelsdorfer Naturstoff GmbH (CNS) forscht mit weiteren Partnern an einem ehrgeizigen Projekt. Ein Ölbindemittel aus Roggen soll in wenigen Jahren schwimmende Ölteppiche zu einem Festmahl für Mikroorganismen machen. Das Getreidegranulat dient dabei zum einen als Ölbinder, zum anderen als Co-Substrat für die Aktivierung des mikrobiologischen Abbaus. Gefördert wird das Projekt durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) aus Gülzow. Während für die Sanierung von Ölunfällen an Land effektive Sanierungsmethoden entwickelt wurden, erfolgt die Havariebekämpfung in Seen, Flüssen oder auf dem Meer bislang passiv. Schwimmende Barrieren bieten einen Schutz gegen die Ausbreitung von Ölteppichen, tragen aber nicht zur Beschleunigung des mikrobiologischen Abbaus bei. Wassertaugliche mechanische Ölbinder weisen ebenfalls Defizite auf: einmal auf die Wasseroberfläche ausgebracht, sind sie in der Regel nur schwer wieder zu bergen. Sehr sinnvoll erscheint deshalb die Entwicklung eines Ölbinders, der im Wasser verbleiben kann, die mikrobiologischen Abbauprozesse aktiviert und nach Erfüllung dieser Aufgaben selbst als Mikrobennahrung dient. Die CNS plant, solche Produkte bald auf dem Markt zu bringen. Aufgrund der physikalischen Struktur weist Roggenextrudat ein hohes Ölbindevermögen auf und stellt ein hervorragendes Substrat für Mikroorganismen dar. Damit das Substrat im Wasser nicht vorzeitig aufweicht, forscht die CNS auch an Zusätzen für dessen temporäre Wasserfestigkeit, einem so genannten Hydrophobierungsmittel. Das Substrat soll so lange schwimmfähig und beständig bleiben, bis das Öl abgebaut ist. Erst dann darf es zerfallen und als Nahrung für andere Mikroorganismen zur Verfügung stehen. Potenziale für einen Ölbinder aus Getreide bestehen nach Aussagen der CNS auch für den Einsatz an Land, denn jährlich werden ca. 20.000 t Ölbinder auf deutschen Straßen eingesetzt. Aufgrund der Abbaubarkeit kann der Ölbinder nach der Anwendung auf einer Rottedeponie biologisch-mechanisch behandelt werden. Wie bei vielen landwirtschaftlichen Erzeugnissen bieten sich damit auch für den Roggen interessante neue Anwendungsfelder in der industriellen Produktion. Wasserqualität der Elbe verbessert sich weiterBeste Voraussetzungen für den Zweiten Internationalen Elbebadetag am 17. Juli 2005 10.05.2005 - 10:32 Uhr, Deutsche Umwelthilfe e.V. Hamburg/Radolfzell (ots) - Die Wasserqualität der Elbe hat sich weiter verbessert. Selbst das verheerende Hochwasser vom August 2002 hat den positiven Trend nicht dauerhaft bremsen können. Dieser erfreuliche Befund ergibt sich aus der Jahresfrachtentabelle, die die Wassergütestelle Elbe nun auch für das Jahr 2004 fertig gestellt hat. Damit sind die Bedingungen für den Zweiten Internationalen Elbebadetag am 17. Juli 2005 sehr gut. Die jährlich aktualisierte Jahresfrachtentabelle zeigt seit 1985 die Trendentwicklung verschiedener Messgrößen in der Elbe bei Schnackenburg (Stromkilometer 474,5). "Für viele der untersuchten Schadstoffe ist ein erfreulicher Rückgang zu verzeichnen", so Thomas Gaumert, Leiter der Wassergütestelle Elbe. Besonders erfreulich entwickelte sich nach den Untersuchungen der Wassergütestelle Elbe die Belastung mit hochgiftigem Quecksilber. Nach 28.000 Kilogramm im Jahr 1985, sank die Fracht 2004 auf nur noch 1.000 Kilogramm und damit auf den historisch tiefsten Stand seit Beginn der Messungen. Inzwischen entstammt die Hälfte des im Fluss verbliebenen Quecksilbers der natürlichen, geogenen Grundbelastung der Elbe. Betriebsstilllegungen nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der konsequente Aufbau von Abwasserbehandlungsanlagen haben zu einer enormen Zunahme des Sauerstoffgehalts beigetragen. Die Chloridfracht hat sich durch die Reduzierung von eingeleiteten Salzmengen, insbesondere in den Nebenflüssen, um ca. 1/3 gegenüber dem Jahr 1989 verringert. Andere toxische Schwermetalle wie z.B. Cadmium oder Blei verharren seit einigen Jahren auf relativ konstantem Niveau. Wesentliche Einträge dieser Stoffe in die Elbe erfolgen über die Nebenflüsse. Ein nicht unerheblicher Anteil gelangt über die Luft ins Wasser. Diese weitere positive Entwicklung der Elbewasserqualität schafft beste Voraussetzungen für den Zweiten Internationalen Elbebadetag am 17. Juli 2005. An über 50 Orten in Deutschland und Tschechien werden die Menschen wieder ihre Elbe feiern und die gute Wasserqualität zu einem Bade nutzen. Der im Rahmen des Projektes "Lebendige Elbe" gemeinsam von der Deutschen Umwelthilfe und Gruner + Jahr initiierte Badetag wird diesmal auch europaweit gefeiert. Zeitgleich mit dem Elbebadetag wird an der Loire, an der Themse, am Ebro, am Rhein und vielen weiteren Flüssen in Europa zum ersten europäischen Flussbadetag "BIG JUMP" aufgerufen. Insgesamt sind über 200 Badefeste und Aktionen geplant. Die ansteckende Begeisterung der Menschen bei der Premiere des Elbebadetags am 14. Juli 2002 soll jetzt auf ganz Europa überspringen. Roberto Epple, Initiator des Elbebadetags und des Big Jump: "Die Menschen erobern ihre über Jahrzehnte verschmutzten Flüsse für sich zurück und entdecken neu, dass man sich an einem intakten Fluss erholen und seine Freizeit nutzen kann." Der ökologische Effekt, weiß Epple, stellt sich dann fast von selbst ein: "Was wir lieben, schützen wir!" Der "BIG JUMP" soll denn auch nicht nur den Sprung ins Wasser, sondern in der Folge einen weiteren Sprung bei der Wasserqualität der Flüsse in Gang setzen. Die Aktion unterstützt die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) in ihrem Ziel, bis 2015 überall in Europa einen guten ökologischen und chemischen Zustand der Flüsse wiederzuerlangen. Die Elbe wird - wie die Daten belegen - immer sauberer, nun soll sie im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie auch wieder "lebendig" werden: lebendig in der Gewässerstruktur insgesamt, in den Uferbereichen mit ihren artenreichen Auen und Überflutungsgebieten und als Lebensraum für die schon jetzt gezählten 101 Fischarten. Der Elbebadetag am 17. Juli 2005 gewinnt seine Attraktion aus der Beteiligung vieler regionaler Partner. Basis ist das Projekt "Lebendige Elbe", das seit 1997 in einer Umwelt-Kooperation zwischen der Deutschen Umwelthilfe und dem Verlagshaus Gruner + Jahr realisiert wird. Unterstützende Partner sind die Wassergütestelle Arge Elbe, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), das European Rivers Network sowie zahlreiche Initiativen in Deutschland und Tschechien. Förderer des Badeevents sind die Unternehmen Garpa, T-Mobile, Unilever und Vattenfall Europe. Darüber hinaus wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unterstützt. Weitere Informationen, Karten und Daten zur Wasserqualität der Elbe, zum Elbebadetag und zur EU-Wasserrahmenrichtlinie sowie zum "Big Jump" finden Sie im Internet unter: www.elbebadetag.de, www.bigjump.org und www.arge-elbe.de.
Verbannung der größten UmweltgifteErneuter Anlauf zum weltweiten Verbot gefährlicher Chemikalien Montevideo (pte/04.05.2005/14:15) - Bei einem internationalen Treffen von UN-Mitgliedern, NGOs und Vertretern aus 130 Ländern in Montevideo soll nun tatsächlich das Verbot der giftigsten Chemikalien beschlossen werden, berichtet BBC-Online http://news.bbc.co.uk. Insbesondere geht es um das Verbot der "Schmutzigen Zwölf" - jenen Stoffen, die die größten Schäden in der Umwelt und beim Menschen anrichten - heißt es von offizieller Seite. Aber auch andere Chemikalien sollen international verbannt werden. Die so genannten POPs ("persistent organic pollutants") stehen im Verdacht beim Menschen Krebs und zahlreiche Immunerkrankungen zu verursachen bzw. das Immunsystem zu schädigen. Die meisten der "Schmutzigen Zwölf" sind bereits in zahlreichen Ländern verboten. Ein UN-Beschluss im Mai 2004 hatte die Verwendung jener Stoffe verboten (pte berichtete http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=040517018 ). Kritiker haben jedoch angemerkt, dass die Liste der Stoffe nicht ausreiche. In einigen Staaten werden immer noch solche Stoffe wie etwa DDT hergestellt, vertrieben und angewendet. 20 Afrikanische Staaten hatten eine Ausnahmeregelung beantragt, da das Insektizid als "Malariamoskitokiller" eingesetzt wird. Zu den "Schmutzigen Zwölf" zählen neben DDT auch die so genannten PCBs (polychlorierte Biphenyle). Diese Substanzen, die in Transformatoren verwendet werden, gelten als krebserregend. Auch Dioxin, ein Abfallprodukt, das bei der Verbrennung toxischen Abfalls entsteht, gehört zu den gefährlichsten Giften. Alleine in der EU sind 100.106 Chemikalien registriert. Ein Schutz von Mensch und Umwelt vor gefährlichen Chemikalien ist somit nicht gewährleistet. (Ende) Landesumweltamt muss Münster 250 000 Euro Abwasserabgabe erstattenStadt siegte vor dem Bundesverwaltungsgericht auf ganzer Linie 125. Newsletter vom 04.05.2005 - Institut für Abwasserwirtschaft Halbach Münster (SMS) Die Stadt Münster hat im jahrelangen Rechtsstreit mit dem Landesumweltamt Nordrhein-Westfalen über die Höhe der Abwasserabgabe auf ganzer Linie obsiegt. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschied (am Mittwoch, 16. März) nach mündlicher Verhandlung, dass der Stadt für das Jahr 1994 rund 250 000 Euro zuviel verlangte Abwasserabgabe erstattet werden muss. Verzinst man diesen Betrag, ergibt sich eine Erstattung von mindestens 350 000 Euro. "Der gesunde Menschenverstand hat gesiegt", kommentierte Tiefbauamtsleiter Michael Grimm den Ausgang des Verfahrens, bei dem auf das Gebührenrecht spezialisierte Juristen mit für Laien im Detail schwer nachvollziehbaren Argumentationsketten gegeneinander angetreten waren. Ausgangspunkt war die Festsetzung der Abwasserabgabe für die Hauptkläranlage für das Jahr 1994. Gegen diesen Bescheid des Landesumweltamtes hatte die Stadt 1997 Klage eingereicht. Die Stadt hatte im Juli 1994 die bei der Erweiterung der Hauptkläranlage erstellten neuen Becken offiziell in Betrieb genommen. Ab diesem Zeitpunkt wurden schärfere Reinigungswerte eingehalten. Nach Ansicht der Stadt Münster hätte deshalb für das zweite Halbjahr 1994 die Abwasserabgabe für einen der Messwerte von 390 000 auf 140 000 Euro reduziert werden müssen. Das Landesumweltamt lehnte das ab mit der Begründung, eine Reduzierung sei nur für volle Kalenderjahre - also erst ab 1995 - möglich. Im Jahr 2001 hat das Verwaltungsgericht Münster der Stadt in erster Instanz Recht gegeben, das Oberverwaltungsgericht im Jahr 2003 jedoch anderslautend entschieden und eine Revision nicht zugelassen. Gegen die Nichtzulassung der Revision hat die Stadt Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt, der wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Falles stattgegeben wurde. |