Oktober 2005

Wasser-/Abwassernachrichten

(News-Archiv)

Versalzener Badespaß im Hallstätter See

Kompetenz-Wirrwarr im Behördendschungel

3.000 Tonnen Salz im Hallstätter See

Hallstatt (pte/31.10.2005/12:21) - Nachdem vor zehn Tagen 3.000 Tonnen Salz in den Hallstätter See geflossen sind, fühlt sich bis heute keine Behörde für das aufgetretene Problem zuständig. Weder das Umweltministerium, noch das Wirtschaftsministerium oder die Wasserrechtsbehörde können umfassende Auskunft erteilen, wissen zum Teil nicht einmal, was eigentlich passiert ist und verwiesen im Gespräch mit pressetext immer wieder auf die jeweils anderen. Zudem scheinen auch innerhalb der Behörden die Zuständigkeiten nicht genügend geklärt.

"Bei einem Seevolumen von 557 Mio. Kubikmeter sind 11.000 Kubikmeter Sole in den See geflossen. Zwar sind aktuell keine negativen Auswirkungen auf den Fischbestand oder die Wasserqualität zu messen, doch muss man auf jeden Fall beobachten, was weiter passiert", meint Wolfgang Freistädter, Jurist der Wasserrechtsbehörde Gmunden, im Gespräch mit pressetext.

Friedrich Hefler, Leiter der Abteilung für fachliche Grundsätze der Wasserwirtschaft des Umweltministeriums, erklärt gegenüber pressetext: "Vier bis acht Gramm Salz oder 250 Gramm Sole pro Liter Wasser wirken sich toxisch auf den Organismus aus. Da Solelösung schwerer als Wasser ist, liegt das Salz jetzt am Grund des Sees. Ich würde mir weniger Sorgen um Flora und Fauna machen, als vielmehr um Grundwasser und Boden." Doch könne auch er zum gegebenen Zeitpunkt noch keine stichhaltigen Aussagen machen.

Eine gesättigte Salzwasserlösung trat von Mittwoch, 19. Oktober 2005, bis Donnerstag, 20. Oktober 2005, aus dem Franz-Josef-Stollen in Hallstatt aus und floss über den Mühlbach in den Hallstätter See. Wie Paul Rettenbacher, Pressesprecher der Salinen Austria AG http://www.salinen.at, im Gespräch mit pressetext sagte, handle es sich um 3000 Tonnen Salz, die nun auf dem Grund des Sees lägen. Die Ursache für den Zwischenfall werde noch erhoben, doch mit großer Wahrscheinlichkeit sei eine defekte Leitung des Hallstätter Salzbergwerks an dem Unfall Schuld. Flora und Fauna wären aber zu keiner Zeit gefährdet gewesen, so Rettenbacher gegenüber pressetext. (Ende)

 

Die Spur der Anammox-Bakterien

27.10.2005 - Wissenschaft.de

Eigenartige Einzeller beschleunigen den Abbau von Ammoniak und könnten die Abwasserreinigung revolutionieren

In einer Rotterdamer Kläranlage ist nun eine Gruppe merkwürdiger Bakterien dafür zuständig, Ammoniak auf dem schnellsten Wege in Stickstoff zu verwandeln. Im Gegensatz zu den für biologische Klärstufen typischen Mikroben benötigen die Einzeller mit dem wohlklingenden Namen Brocadia anammoxidans keinen Sauerstoff und verbrauchen noch dazu Kohlendioxid, berichtet die Zeitschrift Nature. ... [ weiter]

 

EU fördert die Weiterentwicklung der Membrantechnik (MBR) in der Abwasserbehandlung

Pressemitteilung KompetenzZentrum Wasser Berlin gGmbH (KWB), 25.10.2005

Die europäische Kommission will die Entwicklung und Anwendung von Membran-Bioreaktor-Prozessen in der kommunalen Abwasserbehandlung voranbringen und hat entschieden, zu diesem Thema zwei neue Projekte innerhalb des 6. EU-Forschungsrahmenprogramms zu fördern. Die Vorhaben werden koordiniert durch das Kompetenzzentrum Wasser Berlin sowie der Norwegian University of Science and Technology.

Die beiden Projektkonsortien umfassen 25 europäische Hochschulen, Forschungszentren, Unternehmen und Betreiber von MBR-Anlagen. Darüber hinaus sind 2 australische Universitäten und eine südafrikanische Universität involviert.

Das Gesamtbudget des Projektes beläuft sich auf ca. 12 Mio. €, davon trägt die EU 6 Mio. € und die australische Regierung etwa 0,5 Mio. €.

Die Projekte "AMEDEUS" und "EUROMBRA" starten im Oktober 2005 mit einer Laufzeit von 3 Jahren. Im Zentrum der Forschung steht die Weiterentwicklung von Membranbelebungsverfahren in der kommunalen Abwasserbehandlung. Dieses neue Konzept, allgemein als Membran-Bioreaktor (MBR)-Technologie bezeichnet, wird bereits weltweit im großen Maßstab zur Reinigung industrieller Abwässer eingesetzt und gilt als Schlüsseltechnologie für eine zukunftsfähige moderne Reinigung kommunaler Abwässer. Im Vergleich zu konventionellen Technologien ist mit der MBR-Technik eine komplette Desinfektion des gereinigten Wassers sowie auch eine verbesserte Eliminierung von Spurenstoffen und Schadstoffen möglich.

Die beiden Projekte haben ehrgeizige Ziele:

  • Senkung sowohl der Investitions- als auch der Betriebskosten von MBR-Technologien in Europa und Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit zu konventioneller Verfahrenstechnik.
  • Förderung der Präsenz europäischer Firmen auf dem MBR-Markt, sowohl in der EU als auch weltweit;
  • Erschließung von neuen Verfahren zur Einhaltung der Europäischen Richtlinien zur Abwasserbehandlung und Badegewässerqualität sowie Erhöhung der Anwendungspotenziale bei der Wiederverwendung von gereinigten Abwässern für Brauchwassernutzungen.

 

Abwasserverband erhielt vor Gericht eine Abfuhr

Urteil zu einem Fall in Storkow / Grundgebühr darf offenbar nicht grundsätzlich kassiert werden

Von Andreas Fritsche - ND 26.10.2005

Bisher schien es, als ob Menschen wie die Familie Plenzke in Rauen bei Fürstenwalde auf verlorenem Posten stehen, wenn sie sich mit ihrem Abwasserzweckverband anlegen. Die Plenzkes wollen nicht zahlen, weil sie ihr Schmutzwasser selbst aufbereiten und nicht in die Kanalisation einleiten. Jetzt siegte in der entfernten Nachbarschaft ein Bürger vor Gericht gegen einen anderen Zweckverband, den Wasser- und Abwasserzweckverband Scharmützelsee-Storkow. ... [weiter]

 

Mit Membranen zu sauberem Trinkwasser

Pressemitteilung Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, 20.10.2005

Fachleute informieren über aktuelle Techniken zur Trinkwasseraufbereitung und Abwasserbehandlung mit Membranverfahren.

Einladung zum Pressegespräch

Bei der 6. Aachener Tagung "Siedlungswasserwirtschaft und Verfahrenstechnik" treffen sich am 25. und 26. Oktober 2005 im Eurogress Aachen international anerkannte Fachleute, um über die "Membrantechnik in der Wasseraufbereitung und Abwasserbehandlung" zu diskutieren.

In den letzten Jahren hat der Einsatz von Membrantechnologie in der Wasseraufberei-tung zunehmend an Bedeutung gewonnen. Mit dem Institut für Siedlungswasserwirt-schaft und dem Institut für Verfahrenstechnik sind zwei Einrichtungen der RWTH

Aachen maßgeblich an der Erforschung und Weiterentwicklung dieser neuen Technologie beteiligt. So ist es nicht verwunderlich, dass sich in der Aachener Region bedeutsa-me Referenzprojekte für beide Anwendungsgebiete finden. Ein Beispiel hierfür ist der Erftverband in Kaarst, der das Gruppenklärwerk Nordkanal als derzeitig weltgrößte kommunale Membranbelebungsanlage mit einer Behandlungskapazität von 80.000 Einwohnergleichwerten betreibt. Darüber hinaus wird derzeit in Roetgen bei Aachen Deutschlands größte, auf Membrantechnik basierende Anlage zur Trinkwasserwasseraufbereitung realisiert.

Das Interesse an der Entwicklung dieser Schlüsseltechnologie geht über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus. Zur Zeit fördert beispielsweise die Europäische Kommission die Erforschung und Anwendungsentwicklung von Membranbioreaktoren mit knapp sechs Millionen Euro in zwei Projekten, mit insgesamt über 25 Partnern, zu denen auch das RWTH-Institut für Verfahrenstechnik gehört.

Welche Chancen sich aus den neusten Entwicklungen rund um die Trinkwasseraufbe-reitung und Abwasserbehandlung mit Membranverfahren ergeben, erläutern die Veran-stalter im Rahmen eines Pressegesprächs am 25. Oktober 2005 um 12.00 Uhr im Eu-rogress, Monheimsallee 48 (Raum bitte im Tagungsbüro erfragen), in Aachen.

Dabei werden sich die Leiter der RWTH Institute für Siedlungswasserwirtschaft und Verfahrenstechnik, Univ.-Prof. Dr.-Ing. Johannes Pinnekamp und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Thomas Melin sowie Univ.-Prof. Dr.-Ing. i.R. Max Dohmann als auch Dr. Harald Fried-rich vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz den Fragen der Journalisten stellen.

Die Perspektiven und Möglichkeiten der Membrantechnik zum verbesserten Abbau und Rückhalt von Schadstoffen werden auch ein Thema auf der 1st National Young Resear-chers Conference sein, die im Anschluss vom 27. - 28. Oktober 2005 im Forum M in der Mayerschen Buchhandlung abgehalten wird. In Zusammenarbeit mit der Internatio-nal Water Association (IWA) wird jungen Wissenschaftlern aus Deutschland dort die Möglichkeit geboten, ihre Forschungsergebnisse zum Thema "Emerging Pollutants - Emerging Technologies" zu präsentieren.

 

Wie Phönix aus der Asche - aus Klärschlämmen werden umweltfreundliche Phosphordünger

Pressemitteilung 19.10.2005, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL)

Kommunaler Klärschlamm enthält eine Vielzahl wertvoller Pflanzennährstoffe, darunter auch Phosphor, eine in absehbarer Zeit (weniger als 100 Jahre) knapp werdende und nicht erneuerbare Ressource. Daneben enthalten Klärschlämme aber auch eine Vielzahl unerwünschter anorganischer und organischer Schadstoffe, die dessen Einsatz als Dünger in der Landwirtschaft umstritten gemacht haben. Ein internationales Konsortium von Forschungsinstituten und Firmen aus Deutschland, Finnland, den Niederlanden und Österreich (Foto) will nun in einem von der EU geförderten und von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung in Berlin (BAM) koordinierten Projekt "SUSAN - Sustainable and Safe Re-use of Municipal Sewage Sludge for Nutrient Recovery (Nachhaltige und sichere Nutzung von Nährstoffen aus kommunalen Klärschlämmen)" die technischen Grundlagen für ein sicheres Recycling des Phosphors aus Klärschlämmen erarbeiten. In einem komplexen Verfahren werden bei der Monoverbrennung des Klärschlammes organische Schadstoffe zerstört und anorganische durch Bildung flüchtiger Salze entfernt.

Von der BAM werden thermochemische Untersuchungen zur Abtrennung der Schwermetalle aus den Klärschlammaschen und zur Umwandlung der Phosphor-Anteile in pflanzenverfügbare Verbindungen im Labor- und kleintechnischen Maßstab durchgeführt sowie bestimmte materialtechnische Aspekte bearbeitet. Wissenschaftler/innen des Institutes für Pflanzenernährung und Bodenkunde der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig entwickeln Verfahren zur Qualitätskontrolle, prüfen die Pflanzenverfügbarkeit des Phosphors in den Aschen und entwickeln bodenbiologische Verfahren zur Mobilisierung, um die vollständige Ausnutzung des Phosphors durch Kulturpflanzen zu ermöglichen.

 

Amazonas-Dürre wird immer schlimmer

Brasilien ruft Notstand für Region aus

Manaus (pte/17.10.2005/11:31) - Die Dürreperiode im Amazonas (pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=051012020 ) hat nun das brasilianische Militär auf den Plan gerufen: Zehntausende Menschen werden nun von den Streitkräften mit Medikamenten, Nahrungsmittel und auch mit Trinkwasser versorgt, da die Wasserwege ausgetrocknet sind. Nach Augenzeugenberichten sind zahlreiche Flüsse und Seen komplett ausgetrocknet und haben Kilometer von Sand und Schlamm zurückgelassen, wie das brasilianische Geological Service http://www.cprm.gov.br berichtet.

Umweltgruppen wie Greenpeace http://www.greenpeace.org.br sehen allerdings in erster Linie den Kahlschlag als Ursache für das Ausbleiben der Regenfälle. Wissenschaftler haben erklärt, dass das Abbrennen von Wäldern die Temperaturen im Amazonas steigen ließ. Dies verhindere die Bildung von Wolken. Das Ergebnis sei eine der schlimmsten Trockenperioden im brasilianischen Regenwald. Die brasilianischen Meteorologen sehen in erster Linie die ungewöhnlich hohen Temperaturen im Atlantischen Ozean als Ursache für das Ausbleiben des Regens. Diese sind auch für die verheerenden Wirbelstürme in der Region Mittelamerika-Karibik und den Südstaaten der USA verantwortlich.

Betroffen von der Dürre sind alle 61 Städte im Staat Amazonas und in weiterer Folge werden es auch alle Städte sein, die Trinkwasser aus dem Flusssystem beziehen. Die Luftstreitkräfte haben Chemikalien zur Wasseraufbereitung geliefert, da tote Fische das Wasser verunreinigt haben. Nach Augenzeugenberichten verrotten Millionen von Fischen in der Hitze. Größere Schiffe sind im größten Flusssystem der Erde gestrandet. Die Trockenperiode ist die schlimmste in Brasilien seit 60 Jahren.

 

Wärme aus der Kloake

16. Oktober 2005, NZZ am Sonntag

Der hohe Ölpreis macht die alternative Energieproduktion eines Schweizer Entwicklers konkurrenzfähig

Charlotte Jacquemart

Die in der Schweiz entwickelte Technologie der Energiegewinnung aus dem Abwasser ist plötzlich konkurrenzfähig. Jetzt macht das System Furore - von Vancouver bis Wien. ... Die Idee ist simpel: Man lege einen Wärmetauscher dorthin, wo sich normalerweise niemand gerne länger aufhält, nämlich in die Kanalisation. Der Abwasserkanal darf nicht weiter als 400 Meter von den zu beheizenden Gebäuden entfernt sein und muss einen bestimmten Durchmesser aufweisen. Wirtschaftlich interessant wird ein Abwasserwärmesystem ab 50 Wohnungen. Mit dem Abwasser von 300 Wohnungen können rund 100 Wohnungen geheizt werden. An verschiedenen Standorten in der Schweiz und Deutschland läuft das System bereits einwandfrei. Studer ist daran, die Technologie auch für kleinere Siedlungen ab sechs Häusern tauglich zu machen. Ob sich das betriebswirtschaftlich rechnet, ist noch offen. ... [weiter]

 

Wärmere Gewässer lockten Erreger an

Der Standard 16. Oktober 2005

Bestimmte Bakterienart hat sich erstmals in Alaska-Austern eingenistet und zu Erkrankungen beim Menschen geführt

Anchorage - Es klingt ungewöhnlich: Bakterien wandern tausende Kilometer Richtung Norden und nisten sich in Alaska-Austern ein. Beim Verzehr durch den Menschen kommt es zu einer Epidemie von Durchfallserkrankungen. Was im Sommer 2004 im Prince William Sound geschehen ist, haben Forscher nun entdeckt, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature-Online. Der Erreger ist bisher in den Gewässern Alaskas noch nie vorgekommen. ... [weiter]

 

Wann ist ein Mineralwasser wirklich gut?

Pressemitteilung Universität Augsburg, 13.10.2005

Umfangreicher Katalog von Qualitätskriterien als Ergebnis einer Augsburger WZU-Studie

"Regionale Qualitätskennzeichen von Mineralwässern" sind Gegenstand einer Studie, die der Geograph Rainer Fröhle am Wissenschaftszentrum Umwelt (WZU) der Universität Augsburg erarbeitet hat. Bei der Vorstellung der Ergebnisse dieser Studie, die gründlich und zusammenfassend wie keine vor ihr das Thema "Mineralwasser" angeht, kritisierte WZU-Chef Prof. Dr. Armin Reller die allgemein äußerst mangelhafte Information der Verbraucher über die Qualität von Wasser. "Der Kenntnisstand der Bevölkerung über ihr wichtigstes Lebensmittel geht gegen Null", so Reller. Fröhles Studie sei hier ein wichtiger und beispielhafter Schritt in Richtung Aufklärung, dem weitere folgen sollen.

Am WZU der Universität Augsburg sind das Wasser und der zukunftsfähige Umgang mit diesem essentiellen Lebenselement einer der zentralen Forschungsgegenstände. "Es geht darum", so Reller, "den Zustand von Wasser in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu ermitteln. Und zugleich kommt es uns darauf an, unsere entsprechenden Einsichten und Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, um das Bewusstsein für die Bedeutung des Wassers und seiner Qualität zu schärfen bzw. zu wecken."

WASSERHERKUNFT UND WASSERQUALITÄT

Beim Thema Wasser spielen regionale Besonderheiten stets eine zentrale Rolle. Am WZU kümmert sich insbesondere Prof. Dr. Wolfgang Poschwatta vom Lehrstuhl für Sozial- und Wirtschaftsgeographie um verlässliche Bestandsaufnahmen regionaler Wasserzustände. Mit Fröhles Studie sind dabei jetzt erstmals Wässer höchsten Standards in den Blick genommen worden. In Zusammenarbeit mit drei mittelständischen Mineralbrunnenbetrieben wurden die Zusammenhänge von Wasser-Herkunft und -Qualität an drei Beispielen eruiert. Ziel war es, einen möglichst umfassenden Katalog mit Qualitätskriterien für Mineralwasser zu erarbeiten.

UMFASSENDES BEWERTUNGSSCHEMA FÜR MINERALWASSERQUALITÄT

Was macht die Qualität eines Mineralwassers aus? Fröhle hat hierzu einen umfangreichen Kreis einschlägiger Experten aus den Bereichen Chemie, Mikrobiologie, Hydrogeologie, Physik und Medizin, aber auch Fachleute aus dem Bereich der alternativen Qualitätsprüfung befragt. Aus den je nach Ausrichtung des jeweiligen Experten resultierenden sehr unterschiedlichen und auch sehr unterschiedlich gewichteten Kriterien, die ihm genannt wurden, hat Fröhle ein umfassendes Bewertungsschema für Mineralwasser mit insgesamt 25 Qualitätsfaktoren entwickelt.

QUALITÄTSFAKTOREN JENSEITS GESETZLICHER STANDARDS

Zu diesen Qualitätsfaktoren zählen zum einen Selbstverständlichkeiten wie ein guter Geschmack, eine konsequente Qualitätsüberwachung, ein sicherer Quellschutz oder die Freiheit von Rückständen aus Landwirtschaft, Industrie oder Arzneimitteln. Aufgenommen wurden darüber hinaus auch Kriterien, die in der Mineralbrunnenbranche eher strittig sind: so die Qualität der Verpackung, die Freiheit von Radioaktivität oder die gesundheitlich positive Mineralisation. Darf ein Mineralwasser mit Giftstoffen in Kontakt gekommen sein? Darf man es wirklich aufbereiten? Soll es eine lebensfördernde innere Struktur aufweisen? Darf es mit elektromagnetischer Strahlung in Kontakt kommen? Auf der Suche nach optimaler Mineralwasserqualität hat Fröhle sich nicht mit den Antworten begnügt, die die gesetzlichen Standards auf solche Fragen geben.

Mit Rainer Fröhle kooperiert und seine Untersuchungen unterstützt haben die Firmen "Romina Mineralbrunnen" in Reutlingen und "Staatliches Bad Brückenauer Mineralwasser" sowie die Privatbrauerei Ketterer im Schwarzwald. Präsentiert wurde die WZU-Studie im Zusammenhang mit der Markteinführung des Ketterer-Produkts "Hornberger Lebensquell", eines völlig naturbelassenen Mineralwassers.

 

Hat Wasser ein Gedächtnis?

Pressemitteilung Forschungsverbund Berlin e.V., 13.10.2005

Ja, Wasser hat ein Gedächtnis, aber es ist unvorstellbar kurz. Warum das so ist, erläutert Prof. Dr. Thomas Elsässer vom Max-Born-Institut in Adlershof in einem Vortrag an der Berliner URANIA. Termin: 20. Oktober, 19.30 Uhr

Wesentliche Eigenschaften von Wasser sind noch immer unverstanden und deshalb Gegenstand aktueller Forschung. Die Mitteilung "Das kurze Gedächtnis des Wassers" hat im Frühjahr eine für Grundlagenforschung ungewöhnlich starke Medienresonanz hervorgerufen. Einer der Gründe dafür war das große Interesse an Homöopathie, die mit hoch verdünnten Wirkstoffen arbeitet und dem Trägermedium Wasser eine Art Gedächtnis zuschreibt. Die Ergebnisse aus dem Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI) widersprechen dieser Einschätzung allerdings.

Einem Team von Wissenschaftlern um Prof. Dr. Thomas Elsässer vom MBI und Prof. R.J. Dwayne Miller von der University of Toronto gelang es erstmals, ultraschnelle Fluktuationen in der Struktur von flüssigem Wasser nachzuweisen. Die Wissenschaftler nutzten dazu neue Methoden der Femtosekunden-Schwingungsspektroskopie. Wie sie im Fachjournal Nature (Bd. 434, Seite 199) berichteten, geht das strukturelle Gedächtnis in dem fluktuierenden Netzwerk gekoppelter Wassermoleküle innerhalb von 50 Femtosekunden verloren - schneller als in jeder anderen Flüssigkeit. Eine Femtosekunde ist ein Millionstel einer Milliardstel Sekunde ("zehn hoch minus fünfzehn").

In den in Berlin durchgeführten Experimenten regt ein Lichtimpuls in einem extrem dünnen Wasserfilm lokal eine molekulare Schwingung an: die Streckschwingung eines Wassermoleküls. Der Wasserfilm ist 0,5 Mikrometer dünn. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist hundertmal dicker. Der infrarote Lichtimpuls (Wellenlänge: 3 Mikrometer) dauert 70 Femtosekunden. Das von dem Lichtimpuls zum Schwingen angeregte Molekül dient als Sonde für die Fluktuationen des molekularen Netzwerks. Diese Fluktuationen führen zu einer Veränderung der Schwingungsfrequenz und Schwingungsphase. Mit dem Verfahren der "zweidimensionalen Schwingungsspektroskopie" machen die Wissenschaftler am MBI diese Änderungen in Echtzeit sichtbar und bestimmen daraus Zeitskala und Mechanismus der Fluktuationen.

Dabei zeigt sich, dass die zum Zeitpunkt der Schwingungsanregung vorliegende Struktur des Netzwerks innerhalb von zirka fünfzig Femtosekunden verloren geht, einem Zeitintervall, das viel kürzer ist als die Lebensdauer einer Wasserstoffbrücke von ungefähr tausend Femtosekunden. Ursache des schnellen Strukturverlusts sind gehinderte Kipp- und Rotationsbewegungen der gekoppelten Moleküle, die Wissenschaftler sprechen von "Librationen" der Wasserstoffbrücken. Diese verändern die relative Orientierung der Wassermoleküle zueinander und tragen so zum Verlust des strukturellen Gedächtnisses in der Flüssigkeit bei. Dieses Bild wird durch neue erweiterte Experimente bestätigt, die im Vortrag vorgestellt werden.

 

Amazonas: Schlimmste Trockenheit seit 40 Jahren

Warmer Atlantik sorgt für Hurrikans und Regenwald-Trockenheit

Pekny/Schickhofer "Planet der Wälder"

Boston (pte/12.10.2005/11:30) - Es mutet fast grotestk an: Während in Nord- und Mittelamerika ein Hurrikan nach dem anderen tobt, erlebt Amazonien die schlimmste Dürre seit 40 Jahren. In Brasilien wurde bereits in einigen Städten der Notstand ausgerufen. Wissenschaftler glauben, dass die steigenden Temperaturen im Nord-Atlantik dafür verantwortlich sind, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature http://www.nature.com .

In der Amazonas-Forschungsstation Santarem, wo die Flüsse Amazonas und Tapajos aufeinander treffen werden Wasserpegel gemessen, die 15 Meter unter dem Durchschnitt liegen, berichtet Paul Lefebvre vom Woods Hole Research Center in Massachusetts, der die Forschungsstation leitet. Trockenheit in Südamerika wird häufig mit dem El Nino in Verbindung gebracht, der von der Oberflächenwassertemperatur des Pazifiks abhängt. Allerdings ist in diesem Jahr keine solche Erwärmung gemessen worden. Auffällig ist allerdings in diesem Jahr die ungewöhnlich hohe Erwärmung des Atlantik, die bereits im Juli Forscher dazu veranlasst hat, eine heftige Hurrikan-Saison vorherzusagen (pte berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050712013  ).

"Das El-Nino-Phänomen beeinflusst in erster Linie die Westküste Südamerikas. Die natürliche Barriere der Anden verhindert allerdings große Einflüsse auf Amazonien", erklärt der Klimaforscher Herbert Formayer von der Universität für Bodenkultur in Wien http://www.boku.ac.at im pressetext-Interview. Es sei aber durchaus vorstellbar, dass das wärmere Atlantikwasser auf den Amazonas derartige Auswirkungen habe. Lefebvres Studien haben deutlich gemacht, dass verminderte Niederschläge in Amazonien auch das Pflanzenwachstum verlangsamen. "Das Szenario, das das britische Headley Centre for Climate Prediction and Research gezeichnet hat, ist davon ausgegangen: Ein riesiger Rückkopplungseffekt führt zum Absterben des gesamten Regenwaldes und zur Freisetzung riesiger CO2-Mengen", erklärt Formayer, der jedoch darauf hinweist, dass die meisten Klimamodelle Probleme zeigen, wenn es darum geht den Niederschlag in Amazonas zu modellieren. "Das Klimamodell, dass das Hamburger Max-Planck-Institut erst kürzlich vorgestellt hat, kommt aber zum Schluss, dass der Amazonas als Kohlenstoffsenke erhalten bleibt", erklärt der Experte.

Problematisch sei jedoch die Tatsache, dass nach dem Brandroden, also im Falle dessen, dass der Wald weg ist, auch der Wasserkreislauf massiv verändert wird, da weniger Wasser verdunstet, führt Formayer aus. Nach Untersuchungen von Lefebvre könnte längerfristig die CO2-Aufnahme des Waldes um bis zu 25 Prozent fallen. Dann wird der Amazonas zu einer CO2 Pumpe, die mehr Treibhausgas produziert als absorbiert. Brandrodung trägt zusätzlich dazu bei, wie der Forscher berichtet. Ein einmaliger Brand zieht weitere Brände nach sich. "Lokale Regierungen verbieten zwar die Brandrodung, die Armut der Bevölkerung lässt allerdings so manches Verbot hinfällig werden", erklärt der Wissenschaftler.

 

Bremerhavener Forscher testen Abwässer zur Bewässerung

Samstag, 8. Oktober 2005, Uhr Radio Bremen

Das Technologie-Transfer-Zentrum in Bremerhaven erforscht, ob Abwässer in der Landwirtschaft als Dünger genutzt werden können. Drei Jahre lang bewässern die Forscher Bäume mit Abwasser aus Haushalten, aber auch aus der Industrie. An dem Projekt arbeiten fünf europäische Einrichtungen mit. Die EU finanziert es mit mehr als zwei Millionen Euro.

 

Hochwasser gefährdet Trinkwasser

St. Galler Tagblatt - 05.10.05

Frauenfeld. Eawag-Forschende und der Kanton Thurgau haben nachgewiesen: Entlang von Flüssen, welche Wasser in den Kies von Talböden verlieren, strömt Grundwasser in Stockwerken.

Für die Trinkwasserförderung sei es von grosser Bedeutung, wie hoch derjenige Anteil des Wassers sei, der erst vor kurzer Zeit vom Fluss ins Grundwasser gelangt ist, und wie lange dieses Wasser bis zur Fassung unterwegs war, teilen die Forscher des Wasserforschungsinstituts Eawag der ETH Zürich mit. ... [weiter]

 

Warum Wirbelstürme warmes Wasser lieben

Wissenschaft.de 05.10.2005 - Klima und Wetter

Hurrikane werden verstärkt, wenn sie über Wirbel aus aufgeheiztem Wasser ziehen

Warme Wasserwirbel im Golf von Mexiko haben die beiden Hurrikane Katrina und Rita vor ihrem Auftreffen auf die Küste weiter angeheizt. Das vermuten amerikanische Forscher, die diese Verstärkung während des Herannahens des Sturms Rita verfolgten und zeitgleich detailliert die Strömungen und Wassertemperaturen in seiner Bahn bestimmten. ... [weiter]

 

Öl und Chemikalien vergiften die Golf-Küste und ihr Hinterland nachhaltig

Franz Alt Sonnenseite 5.10.2005 - Vier Wochen nachdem Hurrikan Katrina seinen verheerenden Zerstörungspfad durch den Golf von Mexiko pflügte, zeichnet sich neben den vielen Opfern und Vermögensschäden auch eine immense Umweltkatastrophe ab.

Aus über 40 Rohren sprudelt seit Wochen vor der Küste von Louisiana Erdöl unkontrolliert ins Meer. Mehr als 250 000 Barrel sollen es inzwischen sein – 50.000 mehr als bei der bislang größten Ölkatastrophe an einer US-Küste: der Havarie der Exxon Valdez vor 16 Jahren vor der Küste von Alaska. ... [weiter]

 

Messstellen der Wasserversorger werden integriert

Newsletter des Niedersächsischen Umweltministeriums 4.10.2005

Messstellen der Wasserversorger werden - gemäß der nach EU-Wasserrahmenrichtlinie notwendigen Messprogramme - integriert.

Die Dachverbände der Wasserversorger und das Land Niedersachsen haben sich auf eine Rahmenvereinbarung zur Datenbereitstellung für die Messprogramme geeinigt. Die Überwachungsprogramme sind bis Ende 2006 aufzustellen, das Monitoring ist ab 2007 durchzuführen. Zur Erledigung dieser Aufgabe werden flächendeckend Daten benötigt, die es erlauben, den Zustand des Grundwassers zu beschreiben.

Gegenstand der Vereinbarung mit dem Wasserverbandstag Bremen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und dem Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft, Landesgruppe Nord, sind Regelungen zur Auswahl der in Frage kommenden Messstellen, zur langfristigen Datenbereitstellung und zu Möglichkeiten einer Aufwandsentschädigung für die Bereitstellung der Daten. Hiernach erfolgt unter Beteiligung der einzelnen Wasserversorger eine Auswahl derjenigen Messstellen, die zur Ergänzung des staatlichen Messnetzes dienlich sind. Zwischen dem Land und den Wasserversorgern, die sich zu einer Datenbereitstellung bereit erklären, werden gesonderte Vereinbarungen geschlossen, in denen sich die Wasserversorger zur langfristigen Datenlieferung verpflichten.

Damit wird die Grundlage dafür geschaffen, die bei den Unternehmen vorhandenen Informationen zusätzlich zu nutzen, um zu einer möglichst realistischen Beurteilung der Grundwasserkörper zu kommen.

 

Wasserkreislauf bringt den 1. Preis

Frankfurter Neue Presse - 01.10.05

Nicht immer war es für die Frankfurter so selbstverständlich wie heute: sauberes Trinkwasser, im Handumdrehen und bequem aus dem Wasserhahn. Doch woher kommt das wertvolle Nass, das wie selbstverständlich zur Verfügung steht? Kinder lernen das bereits in der Schule. Wie in der Heinrich-Seliger-Grundschule am Dornbusch. Und das ziemlich gut. Erhielt doch die Klasse 4 c für ihren Beitrag beim gemeinsam von Mainova AG und Hessenwasser initiierten Ideen-Wettbewerb «Rund ums Wasser» einen ersten Preis. ... [weiter]

 

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