Forschungsvorhaben "Moderne, naturnahe Abwasserbehandlung durch bewachsene Bodenfilter" abgeschlossenidw, 21.12.2006 Die Fachhochschule (FH) Bielefeld untersuchte drei Jahre lang im Rahmen eines Forschungsauftrages des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen die Bodenfilteranlage der Gemeinde Hille. Finanzvolumen des Pilotprojekts in Hille-Hartum: 154.000 Euro. Die Forschungsarbeiten, geleitet von Professor Dr. Matthias Namuth vom Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen, hatten zum Ziel, die Reinigungsleistung des neu in Betrieb gegangenen Bodenfilterbeckens zu erforschen. Da solche Anlagen zur Zeit in vielen Städten und Gemeinden gebaut werden oder erst kürzlich in Betrieb gegangen sind, entschloss sich das Ministerium, solche Anlagen als Pilotprojekt in Hille-Hartum noch genauer und mit hohem finanziellen Aufwand untersuchen zu lassen. Mit Erfolg. Die Auswertung der erhobenen Daten bestätigt der Bodenfilteranlage in Hille eine außerordentlich gute Reinigungsleistung. "Das ist besonders deshalb erfreulich", so Dr. Namuth, "weil das so gereinigte Abwasser nach dem Bodenfilterbecken durch das Naturschutzgebiet und über den Wesernebenfluss Bastau in die Weser abfließt." Im Einzelnen können folgende Ergebnisse festgestellt werden: - Organische Stoffe des Abwassers werden bis zu 80 % reduziert - Keime werden mit mehr als 90 % zurückgehalten - Die spektrale Online-Analytik ist generell für den Einsatz geeignet - Auch nach drei Jahren ist der Durchsatz durch den Bodenfilter unverändert gut - Die entwickelte Methode zur Bewertung liefert genauere Ergebnisse als die herkömmliche - Das Schilf auf dem Bodenfilter sorgt neben einer besseren Durchlässigkeit auch für bessere Ablaufwerte Kontakt: Professor Dr.-Ing. Matthias Namuth Fachhochschule Bielefeld Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen Artilleriestraße 9 32427 Minden fon:+49.571.8385-123 e-mail: matthias.namuth@fh-bielefeld.de [weiter]
Das Niedersächsische Umweltministerium fördert ein Abwassermodellprojekt der Leibniz Universität Hannoveridw, 14.12.2006 Das Niedersächsische Umweltministerium fördert das "Projekt zur Elimination von Arzneimitteln und Viren in der kommunalen Abwasserreinigung" des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik (ISAH). Das Institut erforscht eine neue Methode, um Abwasser zuverlässiger von Arzneimittelrückständen und Viren befreien zu können. ... In dem 18-monatigen Modellprojekt soll die erste kommunale, so genannte Membranbelebungsanlage in Niedersachsen im Klärwerk Fuhrberg nördlich von Hannover im halbtechnischen Maßstab zum Einsatz kommen. Die Forscher wollen vor allem testen, ob mit neuartigen Keramikmembranen bessere Ergebnisse bei der kommunalen Abwasserbehandlung erzielt werden können. ... Für nähere Informationen steht Ihnen Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Rosenwinkel, Leiter des Instituts für Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik (ISAH) unter Telefon +49 511.762-2276 oder per E-Mail unter rosenwinkel@isah.uni-hannover.de gern zur Verfügung. [weiter]
Forscher der TU Kaiserslautern erfinden Mini-Kläranlagepressebox, 13.12.2006 Einen deutschlandweit einzigartigen Ansatz verfolgt ein Forscherteam der TU Kaiserslautern, bestehend aus Siedlungswasserwirtschaftlern und Informatikern. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten dreijährigen Verbundprojektes entwickeln die Forscher in Zusammenarbeit mit der Universität Bonn und innovativen deutschen Unternehmen wie der Villeroy & Boch AG, dem weltweit tätigen Anlagenbauer EnviroChemie aus Rossdorf bei Darmstadt und der ap-system engineering ein System, bei dem sämtliche anfallenden Abwässer sowie alle Feststoffe wiederverwertet werden sollen. Das Projekt trägt den Titel ‚KOMPLETT’, da ein geschlossenes System von der Trennung der Abwasserströme im Haushalt durch spezielle im Rahmen des Projektes entwickelte Sanitäreinrichtungen über die effektive Reinigung der anfallenden Abwässer (bis hin zu einer für die Verwendung als Trinkwasser erforderlichen Qualität) bis hin zur Kontrolle der Reinigungssysteme über online-Messgeräte und Kameras aufgebaut werden soll. ... Nach erfolgreichem Funktionstest der Anlage in Kaiserslautern im nächsten Jahr soll ab 2008 in einem Bürogebäude mit Shopping Center eine tatsächliche Schließung der Kreisläufe stattfinden, das heißt, das aufbereitete Abwasser wird für Zwecke im Haushalt direkt wieder verwendet! Sind die Ansätze des KOMPLETT-Teams erfolgreich, so ergibt sich ein weltweiter Markt für die Einführung solcher Systeme. Insbesondere in Wassermangelgebieten sowie dünn besiedelten Regionen scheint nach Ansicht der Forscher ein Einsatz von großem ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen. Weitere Info zum Projekt und Projektpartnern unter www.komplett-projekt.de. Ansprechpartner: Herr Dr.-Ing. Joachim Hansen E-Mail: jhansen@rhrk.uni-kl.de Telefon: +49-631-205-2905 [weiter]
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