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Januar
2006
Wasser-/Abwassernachrichten
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Netzzeitung, 31.01.2006
Das Tote Meer ist zum «Bedrohten See des Jahres 2006» ernannt worden.
Die Oberfläche des Sees sei in den vergangenen 35 Jahren um ein Drittel
geschrumpft, warnte die Umweltstiftung Global Nature Fund in Radolfzell
am Bodensee.
Der Wasserpegel des Sees sinke jährlich um einen Meter, so die
Stiftung. Bis zum Jahr 2020 drohe ein Rückgang von derzeit 417 Metern
unter dem Meeresspiegel auf minus 430 Meter. Das Tote Meer ist der am
tiefsten gelegene See der Welt.
Zusammen mit der Organisation Friends of the Earth rief der Global
Nature Fund dazu auf, dem Jordan weniger Wasser zu entnehmen. Der Fluss
mündet in das Tote Meer. Sein Wasser werde in der hoch subventionierten
und oft ineffizienten Landwirtschaft verbraucht, kritisierten die
Umweltschützer. ... [weiter]
Beim globalen Umweltranking kommt Deutschland
nur auf
Platz 22 - hinter Malaysia, Costa Rica und Kolumbien
TAZ,
27.1.2006, MIME
Wer denkt, Deutschland sei im Umweltschutz ganz vorne, irrt: Die
Bundesrepublik ist im internationalen Umweltranking auf den 22. Platz
verwiesen worden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler
der amerikanischen Universitäten Yale und Columbia gestern beim
Weltwirtschaftsforum in Davos vorgestellt haben. Auf den ersten Platz
kam Neuseeland, gefolgt von Schweden und Finnland. Auf den letzten
Rängen: Mauretanien, der Tschad und Niger.
Auch die USA sind abgeschlagen auf Platz 28. Sie blasen Treibhausgase
in die Luft, verbrauchen viel Wasser und überfischen die Meere. Im
Vergleich zum letzten Jahr hat sich Deutschland übrigens verbessert.
2005 lag es auf Platz 31. Allein: Die Forscher änderten die Kriterien
für die Statistik. ...[weiter]
www.yale.edu/epi
Mineralwasser aus PET-Flaschen ist mit Antimon
verunreinigt
Informationsdienst Wissenschaft,
24.01.2006; Dr. Michael Schwarz
Prof. William Shotyk und seine Mitarbeiter am Institut für
Umwelt-Geochemie der Universität Heidelberg bestimmten Antimon im Wasser
von 15 kanadischen Handelsmarken und 48 Marken aus ganz Europa In
PET-Flaschen abgefülltes Mineralwasser ist mit Antimon (Sb), einem
potentiell toxischen Schwermetall, dass keine bekannte physiologische
Funktion besitzt, verunreinigt. Antimontrioxid wird als Katalysator bei
der Herstellung von PET (Polyethylenterephthalat) eingesetzt. PET
enthält typischerweise einige hundert mg/kg Antimon. Als Vergleich: Die
meisten Gesteine und Böden der Erdoberfläche enthalten weniger als 1
mg/kg Sb.
Prof. William Shotyk und seine Mitarbeiter am Institut für
Umwelt-Geochemie der Universität Heidelberg bestimmten Antimon im Wasser
von 15 kanadischen Handelsmarken, das in Flaschen abgefüllt wurde, und
48 Marken aus ganz Europa. Sein Team analysierte Antimon auch in
unberührtem, ursprünglichem Grundwasser aus einer ländlichen Gegend
Kanadas, in deionisiertem Wasser, in PET-Flaschen abgefülltem Wasser
dreier Marken sowie im Wasser einer neuen kanadischen Marke, das
kommerziell in Polypropylenflaschen abgefüllt wird.
Aufgrund der niedrigen Antimon-Konzentration in natürlichen,
unberührten Grundwässern ist seine Bestimmung eine große analytische
Herausforderung, die Dr. Michael Krachler, ein führender Experte auf dem
Gebiet der Sb-Bestimmung in Umweltproben, vor kurzem erfolgreich
meisterte. Für diese Aufgabe machte sich Dr. Krachler unter anderem die
einzigartige Reinrauminfrastruktur, die am Institut für Umwelt-Geochemie
verfügbar ist, zunutze. Zuvor war es ihm auf diese Art und Weise
möglich, Antimon in Schnee- und Eisproben aus der kanadischen Arktis zu
bestimmen.
Das unberührte, saubere Grundwasser enthielt nur 2 ng/L Sb. Das
kommerziell in Flaschen abgefüllte Wasser überschritt diesen Wert
typischerweise um das mehrere Hundertfache. Der Antimon-Gehalt des in
Polypropylenflaschen abgefüllten Wassers war vergleichbar mit dem des
sauberen Grundwassers und legt die Vermutung nahe, dass die PET-Flaschen
für die erhöhten Sb-Konzentrationen verantwortlich sind. Obwohl
deionisiertes Wasser sehr sauber sein sollte, enthielt es, wenn es in
PET-Flaschen abgefüllt wurde, vergleichbare Mengen an Sb wie die anderen
Wässer in PET-Flaschen. Analysen der durch die Abfüllung des sauberen
Grundwassers in PET-Flaschen erhaltenen Wasserproben bestätigten sehr
schnell, dass die Flaschen das Wasser durch Abgabe von Antimon
verunreinigen.
Der Vergleich dreier Markenwässer aus Deutschland, die sowohl in
Glas- als auch in PET-Flaschen erhältlich sind, zeigte, dass Wasser in
PET-Flaschen bis zu 30-mal höhere Antimon-Gehalte aufweist. Als
endgültigen Beweis der Verunreinigungshypothese beprobte Prof. Shotyk
Wasser von einer kommerziellen deutschen Quelle. Vor der Abfüllung
enthielt dieses Wasser nur 4 ng/L Sb. Die Antimon-Konzentration des in
einem lokalen Supermarkt gekauften und in PET-Flaschen abgefüllten
Wassers derselben Marke stieg deutlich an und betrug 360 ng/L Sb. Proben
dieses Wassers in PET-Flaschen, das drei Monate zuvor gekauft wurde,
enthielten sogar 630 ng/L Sb.
Obwohl der Antimon-Gehalt aller getesteten Markenwässer deutlich
unter dem in den Trinkwasserverordnungen verschiedener Länder
empfohlenen Grenzwerten lag, sagt Shotyk, dass die kontinuierliche
Abgabe von Antimon aus der Flasche in die Flüssigkeit stört. "Es gibt
höchstwahrscheinlich keinen nützlichen Effekt der
Antimon-Verunreinigung." Er stellt weiterhin heraus, dass in Japan PET
mittels Titan - einem Element, das praktisch unlöslich und ungefährlich
ist - anstelle des potentiell toxischen Antimon hergestellt wird.
Seetang setzt Schwermetalle fest
Scinceticker.Info,
23.1.2006
Braunalgen könnten helfen, aus stillgelegten Bergwerken fließendes
Wasser zu entgiften. Darauf deuten Modellversuche britischer und
italienischer Forscher hin. Nach der Verarbeitung durch die
Lebensmittelindustrie taugt Seetang immer noch dazu, Schwermetalle aus
Grubenwässern zu entfernen.
Seetang dient als Rohmaterial für die Gewinnung von Alginat - einem
zur Stabilisierung von Cremes, Saucen und Bierschaum eingesetzten
Kohlenhydrat. Die Tang-Überreste werden wieder zurück ins Meer geleitet
oder als Dünger auf Feldern ausgebracht. Bill Perkins von der University
of Wales in Aberystwyth und seine Kollegen haben nun ermittelt, dass die
entfernt an Tee erinnernde Masse auch als effizienter Schwermetallfilter
fungieren kann. ...
Sei die Tangmasse gesättigt, könnten ihr die Schwermetalle in
konzentrierter Form wieder ausgetrieben werden, indem man den pH-Wert
der einfließenden Lösung verändere, so Perkins' Kollege Robert Edyvean
von der University of Sheffield. Und nicht nur Grubenwasser, auch
Abwässer von Galvanisierungsbetrieben könnten mit Hilfe der
Seetang-Masse behandelt werden, ... [weiter]
Weitere Informationen zu Braunalgen:
http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/e44/44e.htm
Umweltfreundlicher Reiniger für die
Lebensmittelbranche
Technologie-Transfer- Zentrum
Bremerhaven, 19. Januar 2006
Ozon, das Gas in der Erdatmosphäre schützt die Lebewesen vor
schädlichen Strahlen der Sonne. Ozon kann aber noch mehr: Das Gas
besitzt auch nützliche Eigenschaften zur Reinigung und Desinfektion von
Maschinen und Anlagen. Das Umweltinstitut des ttz Bremerhaven entwickelt
gemeinsam mit der Bremer Brauerei Beck & Co und vier weiteren Partnern
eine neuartige Technologie zur Reinigung von Maschinen und Anlagen in
der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Im Dezember 2005 trafen sich
die Partner des EU-Projektes OZONECIP zum Startmeeting in Spanien.
Bremerhaven, Januar 2006. Die Produktionsprozesse der Lebensmittel-
und Getränkeindustrie werden vielfach von einem sehr hohen Wasserbedarf
begleitet. Das Wasser wird in erster Linie zur Reinigung und
Desinfektion der Maschinen und Anlagen verwendet (sog. Clean in Place
CIP). Der Wasserverbrauch ist enorm: In einer Brauerei werden zum
Beispiel pro Hektoliter Bier rund 4-8 Hektoliter Wasser eingesetzt. Um
die in der Lebensmittelbranche notwenigen Hygienebedingungen
sicherstellen zu können, müssen dem Waschwasser erhebliche Mengen an
Chemikalien (z. B. Chlorprodukte) zugesetzt werden. Diese Produkte sind
nicht nur sehr teuer, sondern auch stark umweltbelastend. Der Einsatz
kann auch zu Lasten der Produktqualität gehen: Zum Beispiel können
Chlorprodukte, die zur Reinigung bei der Weinproduktion eingesetzt
werden, einen korkigen Geschmack verursachen, erklärt Miguel Ángel
Prieto Arranz, Projektleiter im Umweltinstitut. Um solche Nachteile in
der Getränke- und Lebensmittelproduktion zu vermeiden, muss mit
erheblichen Mengen an Klarwasser nachgespült werden. Die Alternative
hierzu wäre die thermische Desinfektion verbunden mit einem extrem hohen
Energieeinsatz, erläutert Dr. Gerhard Schories, Technischer Leiter des
Umweltinstitutes.
Im Mittelpunkt des Projektes OZONECIP stehen die Entwicklung und
Demonstration einer innovativen CIP Technologie, die auf der Anwendung
von Ozon basiert und gänzlich auf den Einsatz gefährlicher und
umweltschädlicher Chemikalien verzichtet. ... [weiter]
Kontakt: Anke Janssen u. Patrick Kniemeyer, ttz Bremerhaven, Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. 0471 / 4832-121/-124, Email:
ajanssen@ttz-bremerhaven.de
www.ttz-bremerhaven.de
Zyanid in der Elbe gefährdet Trinkwasser
Netzzeitung,
17.01.2006
In der Elbe fließt ein Gift-Wasser-Gemisch auf Deutschland zu. Das
sächsische Umweltministerium gab Entwarnung, kritisierte aber auch
Tschechiens Informationspolitik.
Das nach einer Havarie in Tschechien in die Elbe gelangte Gift wird
nach Einschätzung der sächsischen Behörden am Mittwoch den deutschen
Bereich der Elbe erreichen. Aus einem Industriebetrieb des Nachbarlandes
war in der vergangenen Woche über das Abwasser Zyanid in die Elbe gelaufen
und hatte zwischen Kolin und Nymburk ein Fischsterben ausgelöst. Sachsen
war erst am Montag von Tschechien informiert worden. Bei dem Gift handelt
es sich um Zyanide (Salze der Blausäure). Im Wasser gelöst sind sie
hochgiftig. ...
Das sächsische Umweltministerium schloss am Dienstag eine Gefahr für
Mensch und Tier aus. ...
Nach Angaben der Behörden in Prag
handelt es sich vermutlich um die größte Umweltkatastrophe in
Mittelböhmen seit mindestens zehn Jahren. Auf einer Länge von 60
Kilometern wurden tote Fische gefunden. Am Dienstag sollte das
kontaminierte Wasser noch Usti nad Labem (Aussig) passieren und gegen
Mitternacht Sachsen erreichen. ... [weiter]
DWA und THW unterzeichnen
Kooperationsvereinbarung
THW-Presse, 16.01.2006
Hennef/Bonn. Kompetenzen zusammenführen und gemeinsam für Mensch und
Umwelt erfolgreich handeln, das ist das Ziel der
Fachkooperationsvereinbarung, die heute zwischen dem Technischen Hilfswerk
(THW) und der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und
Abfall e.V. (DWA) im Bundesumweltministerium (BMU) in Bonn verabschiedet
wurde. THW und DWA werden zukünftig ihr Know-how auf dem Gebiet der Abwehr
von Gewässergefährdungen bündeln, um Havarien vorzubeugen und
Schadensfälle effizient zu bekämpfen. Für das THW unterzeichnete der
Leiter der Abteilung Einsatz Volker Strotmann und für die DWA
Geschäftsführer Johannes Lohaus den Kooperationsvertrag. DWA und THW
sehen in dieser Kooperation einen ersten Schritt der Zusammenarbeit, die
zukünftig auch auf andere Bereiche insbesondere den Hochwasserschutz
ausgeweitet werden kann. ... [weiter]
Seegebiete um China stark verschmutzt
China Daily,
11. Januar 2006
Rund die Hälfte aller Seegebiete um China wurde im letzten Jahr als
verschmutzt eingestuft. Besonders betroffen seien die Küstengebiete,
teilte das chinesischen Meeresamt mit. Von 18 an den Küsten gelegenen und
ökologisch kontrollierten Gebieten seien sechs als "ungesund", sieben als
"mäßig ungesund" und nur fünf als "gesund" bewertet worden. ...
Die Hauptschadstoffe seien Ammoniak, Phosphate und Öl. In einigen Gebieten
würden auch Schwermetalle wie Blei und Kadmium die Grenzwerte
überschreiten.
Angaben der 200 Küstenkontrollstation des Landes zeigen, dass im Jahr 2005
vom chinesischen Festland mehr als 317 Milliarden Tonnen Abwasser in die
Ozeane geleitet wurden, beinahe die doppelte Menge von 2000. ... [weiter]
Entsalzung von Wasser durch Windenergie
Innovations Report, 11.01.2006
Eine deutsche Innovation erlaubt die vollständig auf umweltfreundlicher
Windenergie basierende Entsalzung von Wasser ohne das Auftreten von
Energieverlusten. So können beachtliche Einsparungen bei den
Betriebskosten erzielt werden und die Raumanforderungen werden gesenkt.
Ein KMU mit langjährigen Erfahrungen im Bereich der Windenergie hat
eine neuartige Entsalzungstechnologie für Meer- bzw. Brackwasser
entwickelt. Auf Grundlage des Verfahrens der Mechanischen Dampfkompression
(MVC - Mechanical Vapour Compression) für die Entsalzung wurde eine
windbetriebene Entsalzungsanlage gebaut. Alternativ hierzu kann die
Technologie auch mit Hilfe anderer Methoden wie der Umgekehrten Osmose (RO
- Reverse Osmosis) eingesetzt werden.
Die Anlage bildet eine Grundkomponente vom Turm des
Windenergiekonverters (WEK), dessen Rotationsenergie direkt den Betrieb
eines Kompressors über ein Getriebe auslöst. Die Temperatur- und
Druckpegel des Wassers bzw. Dampfs werden dann auf die erforderlichen
Werte erhöht, wodurch die Verdunstung erfolgen kann. Die Verdampfung des
Wassers führt schließlich zur Kondensation des Süßwassers, wodurch Salz
zurückbleibt.
Mit der MVC-Methode werden 75% der erforderlichen Windenergie direkt
von der Windturbine und 25% vom WEK durch einen angepassten Generator
bereitgestellt. Somit beruht der Prozess nicht auf einer Umwandlung von
Windenergie in Elektrizität und anschließend in mechanische Energie,
wodurch entsprechende Energieverluste aufgehoben werden. Zusätzlich wird
keine separate Energieumwandlungsanlage benötigt, was deutliche
Einsparungen bei den Investitionen und Betriebskosten mit sich bringt. ...
[weiter]
Neue Teststreifen zum Nachweis von
Schwermetallen
Informationsdienst
Wissenschaft, 09.01.2006; Dr. Renate Hoer
Viele Schwermetalle sind Umweltgifte oder toxisch für den Menschen.
Entsprechend niedrig sind die gesetzlichen Grenzwerte für Trinkwasser oder
Abwässer. Für eine schnelle Analytik vor Ort sowie für Routinekontrollen
der Wasserqualität ist eine rasche, kostengünstige Methodik gefragt, die
ohne aufwändige Geräte auskommt. Ideal sind Teststreifen, die einfach
eingetaucht werden und durch einen Farbumschlag anzeigen, ob ein
Schwermetalle und wenn ja, wieviel davon vorhanden ist. Bisher verwendete
kommerzielle Teststreifen sind jedoch nicht zuverlässig und empfindlich
genug. Japanische Wissenschaftler haben nun eine neue Generation von
Teststreifen entwickelt, die den hohen Anforderungen Stand halten. Ihr
Geheimnis sind Farbstoff-Nanokristalle, die durch simples Filtrieren auf
einem Membranfilter fixiert werden.
Eines der Hauptprobleme gängiger Schwermetall-Teststreifen ist, dass
die Reagentien ausgewaschen werden können, was ihre Leistungsfähigkeit
erheblich beeinträchtigt. Ein wirklich zufriedenstellendes Verfahren zur
Farbstofffixierung gab es bisher nicht. Das Forscherteam um Toshishige M.
Suzuki hat nun eine ganz einfache Methode gefunden, wie sich
schwermetallspezifische Farbreagentien auf den Teststreifen so gut
fixieren lassen, dass sie weder von der Probenlösung ausgewaschen noch
abgerieben werden können. So gelang es ihnen, Teststreifen herzustellen,
die spezifisch auf zweiwertiges Zink, Quecksilber oder Eisen ansprechen.
Das Farbreagens muss zunächst in die Form von nanoskopischen Partikeln
gebracht werden. Dazu wird der Farbstoff in einem organischen
Lösungsmittel gelöst und unter starkem Rühren in Wasser eingespritzt. Da
der Farbstoff nicht wasserlöslich ist, kristallisiert er aus - unter
diesen Bedingungen als Nanokristalle, die feinst verteilt in der Lösung
vorliegen. Beim Filtrieren durch eine Cellulosemembran bleiben 99.5% der
Nanopartikel als feine, dichte, gleichmäßige Schicht auf der
Membranoberfläche haften. Dass sich die Farbstoffmenge so genau
kontrollieren lässt, ist eine wichtige Voraussetzung für Teststreifen, die
reproduzierbare Ergebnisse liefern sollen. Aufgrund der gleichmäßigen
Schicht des Farbreagens ist die Empfindlichkeit der Streifen sehr hoch. So
ließen sich Zinkionen durch Eintauchen der Teststreifen bis zu einer
Konzentration von 65 ppb (parts per billion = 1 Teilchen auf eine
Milliarde) nachweisen. Noch niedrigere Nachweisgrenzen werden erreicht,
wenn das Schwermetall angereichert wird, indem größere Mengen der
Probenlösung durch die Farbreagens-beschichtete Membran filtriert werden.
Die neue Methode zur Teststreifen-Herstellung ist auf eine Vielzahl
wasserunlöslicher Farbreagentien anwendbar, sodass eine große Familie
metallspezifischer Teststreifen entwickelt werden könnte.
Autor: Toshishige M. Suzuki, AIST Tohoku (Japan),
http://unit.aist.go.jp/lmc/english/staff/staff_01.htm
China - Chemieunglück gefährdet Trinkwasser von
Millionen
Süddeutsche Zeitung, 08.01.2006
Zum dritten Mal binnen weniger Wochen ist in China nach einem
Chemieunfall die Trinkwasserversorgung von Millionen von Menschen
gefährdet. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Sonntag meldete,
gelangte bereits am Mittwoch in der Provinz Hunan Krebs erregendes Cadmium
aus einer Gießerei in den Fluss Xiangjiang. ... [weiter]
Kölner
Stadt Anzeiger, 07.01.06, von Johannes Schmitz
Niederkassel - Für Aufregung sorgten gestern Medienberichte, denen man
entnehmen konnte, die Stadt wolle Wasser in Zukunft nur noch gegen
Vorkasse aus den Leitungen fließen lassen. Richtig ist: Es gibt eine
Gruppe von rund 40 Wasserkunden in Niederkassel, die ihre Gebühren nicht
vertragsgemäß zahlen wollen oder können. Darunter finden sich sowohl
Privathaushalte als auch einige Unternehmen. Die Stadt läuft zur Zeit etwa
90 000 Euro hinterher, die diese Kunden ihr noch schulden. Nur für diese
Gruppe wird das Vorkasse-System in Erwägung gezogen. ...
... wird die Wasseruhr durch ein Gerät ersetzt, das im Prinzip wie ein
Prepaid-Handy funktioniert: Es gibt nur dann Wasser ab, wenn noch ein
Guthaben vorhanden ist. Dieses Guthaben ist auf einem Chip gespeichert,
den die Verwaltung nur gegen Vorauszahlung auflädt. Das Wasser fließt also
nur nach Vorkasse. Die Stadt schafft zunächst eins dieser Prepaid-Geräte
für 1200 Euro an ... [weiter]
Kommunen und Abwasserzweckverbände müssen Abwasserabgabe entrichten /
Investitionsanreiz
Fränkische Nachrichten, 07.01.2006
... Die Abwasserabgabe ist eine Sonderabgabe. Der Staat erhebt sie,
wenn Abwasser in ein Gewässer eingeleitet wird - zum Beispiel das
gereinigte Abwasser aus Kläranlagen. Laut Umweltamtsleiterin Heike
Kademann vom Landratsamt Main-Tauber-Kreis soll die Abgabe das Verhalten
der Verursacher von Abwasser-Einleitungen positiv beeinflussen. Das Ziel
sei, die Güte von Gewässern zu verbessern. "Die Abgabe schafft erstens
einen Anreiz, die vermeidbare Einleitung von Schadstoffen in Gewässer zu
unterlassen. Zweitens stehen die Einnahmen für Maßnahmen zur Verfügung,
die die Gewässerqualität verbessern können. Sie dürfen nicht für andere
Dinge ausgegeben werden."
Das Landratsamt hat jetzt die Abwasserabgabe für das Jahr 2004
festgesetzt. Da einige Gemeinden Kläranlagen gebaut oder erweitert haben
oder den Anteil von Fremdwasser reduziert haben, haben sie einen Teil der
hierfür erforderlichen Kosten, immerhin 379 000 Euro, mit der eigentlich
fälligen Abwasserabgabe verrechnen können. 349 000 Euro hat das
Landratsamt tatsächlich als Abwasserabgabe eingezogen. ...
Die Abgabe liefere Anreize, Abwasser zu vermeiden oder die
Reinigungsleistung von Kläranlagen zu verbessern ... [weiter]
Wäsche muss nicht mit Trinkwasser gewaschen
werden
Schwäbische Zeitung Online, 06.01.2006
Zum Wäschewaschen darf nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtes
Dresden auch Wasser aus dem Hausbrunnen verwendet werden. Das hat das
Verwaltungsgericht Dresden entschieden.
Bürger können nicht dazu verpflichtet werden, dafür sauberes
Trinkwasser zu nutzen, auch wenn sie an die öffentliche Wasserversorgung
angeschlossen sind (4 K 1722/03 und 4 K 1753/03). Die klagenden Bürger
verfügen auf ihren Grundstücken über Hausbrunnen, aus denen sie das Wasser
für den häuslichen Bedarf verwenden wollten. Der Zweckverband
Wasserversorgung Bischofswerda lehnte die Befreiung von der Benutzung der
öffentlichen Anlagen ab. Begründet wurde das damit, dass zum Wäschewaschen
Wasser in Trinkwasserqualität erforderlich ist. Außerdem könnte durch die
Anträge die Wirtschaftlichkeit in Gefahr geraten. ... [weiter]
Telepolis, 23.12.2005; Bernd Schröder
Wellenkraftwerke sollen angekoppelte Entsalzungsanlagen mit Energie
beliefern
In den letzten Jahren entstand im Rahmen der Entwicklung alternativer
Energiequellen auch eine Wellenenergie- Industrie - trotz aller
Widrigkeiten. Obwohl die Technologie relativ neu und gegenwärtig noch
nicht mit Technologien wie der Windkraft wirtschaftlich konkurrieren kann,
erfreut sie sich wachsender Beliebtheit. Schließlich gehört die
Energiedichte von Ozeanwellen zu den höchsten innerhalb der Klasse
regenerativer Energiequellen. Zwei australische Unternehmen wollen durch
die Verbindung ihres Know-hows erschwinglich Meerwasser in Trinkwasser
umwandeln. ... [weiter] |