Mai 2006

Wasser-/Abwassernachrichten

(News-Archiv)

Neue Kraft für Wasser

Nord Click,30.05.2006

... Für Drews' Computerprogramm, mit dessen Hilfe man Wasserräder mit einem Durchmesser zwischen zwei und zehn Metern konstruieren kann, ..., er fand auch die Unterstützung der Fraunhofer-Gesellschaft, die ihm den Prototyp im sächsischen Delitzsch finanzierte.

Mit seiner Idee wendet sich Drews an die Nah- und Kleinstversorgung. "Ein Wasserrad mit einem Durchmesser von 2,70 Metern, einer Fallhöhe von drei Metern und einer Wassermenge von 270 Litern pro Sekunde erzeugt eine elektrische Leistung von sechs Kilowatt", rechnet er vor. Statistisch gesehen decke das den Bedarf von sechs Haushalten. ...[weiter]

 

19.000 Tiere leben in 63 Südtiroler Trinkwasserquellen

Südtirol-Online, 23.05.2006

Vom Strudelwurm über den Muschelkrebs bis zur Salzfliege sind insgesamt 260 verschiedenen Lebewesen, die in 63 Quellen in Südtirol gefunden wurden, im neuen Buch „Südtiroler Quellfauna“ beschrieben. ...

Der Buch untersucht akribisch 63 bedeutende Quellen und speziell ihre Fauna. Quellen werden von Vertretern aller wichtigsten Organismengruppen besiedelt: Bakterien, Pilzen, Algen, Moosen, höheren Pflanzen und Tieren. „Die Artenvielfalt wiederum ist ein Indiz für einen intakten Lebensraum und eventuelle Bedrohungen“, erklärte Berta Thaler vom Wissenschaftlerteam bei der Buchpräsentation. ...

Die Studie ist im Buchformat beim Biologischen Labor der Landesagentur für Umwelt, Unterbergstraße 2 in Leifers (BZ) kostenlos erhältlich
und kann unter der E-Mail-Adresse: labbio@provinz.bz.it
angefordert werden. [weiter]

 

Neuengland unter Wasser

20 Minuten, 23.05.2006

Nach heftigen Regenfällen haben die Behörden in mehreren amerikanischen Neuengland-Staaten den Notstand ausgerufen. ...
An einigen Orten stand das Wasser bereits hüfthoch. Der Merrimack, der durch New Hampshire und Massachusetts fliesst, könnte nach Einschätzung der Experten bis zu drei Meter über die Hochwassermarke steigen. Damit wären die Städte Lawrence und Lowell nördlich von Boston von Überflutung bedroht. ... [weiter]

 

Ein neuer Forschungsverbund exportiert Wissen für sauberes Wasser

Uni-Protokolle, 24.05.2006

Eine hygienisch einwandfreie Abwasserentsorgung, ausreichend Wasser zur Nahrungsmittelproduktion und Trinkwasser guter Qualität sind Lebensgrundlagen, zu denen bis heute nur ein kleiner Teil der Weltbevölkerung sicheren Zugang hat. 2,4 Milliarden Menschen müssen ohne ausreichende sanitäre Anlagen auskommen. Damit Deutschland einen führenden Beitrag zu einer weltweit nachhaltigen Wasserver- und Abwasserentsorgung leistet, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) einen Forschungsverbund zur exportorientierten Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Abwasserentsorgung unter der Koordination des Lehrstuhls für Siedlungswasserwirtschaft und Umwelttechnik (Prof. Dr.-Ing. Hermann Orth) eingerichtet. Darin kooperieren elf Universitäten, eine Fachhochschule und mehrere Industriepartner in 24 Teilprojekten. [weiter]

 

Watercooler lösen Wasserstreit aus

Ökotest, 22.05.2006

Wasser aus Wasserspendern ist stark verunreinigt sagen die einen, das Wasser ist sauber die anderen. Wer Recht hat, ist für den Verbraucher kaum nachzuvollziehen. Denn verschiedene Verordnungen und Sichtweisen liegen den Bewertungen zu Grunde.

Wasser stark belastet
 Das Institut für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene der Universitätsklinik Freiburg warnt vor Schimmelpilzen, Darmkeimen und Bakterien in Wässern aus so genannten Water-Coolern. Auf Basis der Trinkwasserverordnung bewertet, hatten Proben aus dem Jahr 2004 einen bis zu 34.000fach höheren Gehalt an Keimen gezeigt, als es die Verordnung zulässt. Der Leiter des Instituts Prof. Dr. Daschner bewertet die Daten als lebensbedrohlich, vor allem für Immunschwache und Kleinkinder.

Watercooler sind sauber
Diese Argumentation kann der Vizepräsident des Branchenverbands German Bottled Watercooler Association e.V. (GBWA), Sönke Rocho, nicht nachvollziehen. "Für die Watercooler des Verbandes, das entspricht etwa 85% aller Geräte, gelten strenge Hygieneleitlinien, die in Zusammenarbeit mit den Bundesländern erstellt worden sind. Jedes Verbandsmitglied muss den aufgestellten Cooler viermal im Jahr von einem Fachmann reinigen lassen und zwischen diesen Kontrollen selbst für die Sauberkeit des Geräts sorgen". Dass unter diesen Umständen Verunreinigungen wie von der Uniklinik getestet entstehen würden, könne nicht nachvollzogen werden.

Argumentationsgrundlage unterschiedlich Hygieneregeln auf der einen und Testergebnisse auf der anderen Seite scheinen also nicht in Einklang zu stehen. Problem ist aber weniger die fachgerechte Reinigung, als vielmehr ein Streit über die Bewertungsgrundlage der Proben. ...

Neutraler Beobachter gefragt
... Er erklärt gegenüber ÖKO-TEST Online, dass sich in Wasser aus Watercoolern tatsächlich Keime jenseits der Grenzwerte für Trinkwasser bilden können. Das liegt weniger an der mangelden Hygiene als vielmehr an der Standzeit. Dass die Keime lebensbedrohlich sind, sei zwar nicht auszuschließen, aber auch keine zwangsläufige Folge. ...

Für die "Riesenflaschen" fehlt eine klare gesetzliche Regelung. Sie sind kein Wasser nach Trinkwasserverordnung, aber auch kein klassisches Mineralwasser aus der Flasche. ...

Ob das Gerät regelmäßig gewartet wird, kann unter anderem an der Wartungsplakette abgelesen werden, gibt GBWA-Vize Sönke Rocho einen wertvollen Tipp. ... [weiter]

 

Chinas umstrittener Riesen-Staudamm ist fertig

Netzzeitung, 20.05.2006

... Am Samstag wurde der letzte Beton in die 185 Meter hohe Staumauer gegossen und nach zwölf Jahren Bauzeit die offizielle Fertigstellung des Dammes gefeiert, den Kritiker als größenwahnsinnig und zerstörerisch für die Umwelt sehen. ...

Pekings Spitze nicht bei Eröffnung

Der Damm ist das Lieblingsprojekt des früheren Ministerpräsidenten Li Peng, der einst in Moskau den Bau von Wasserkraftwerken studiert hatte und das Projekt gegen großen Widerstand durchsetzte. Als Li Peng 1998 endlich in Pension ging, war das gigantische Bauprojekt nicht mehr zu stoppen. Sein Nachfolger Zhu Rongji machte aber deutlich, dass er nichts damit zu tun haben wollte. ...

Wasser ohne Qualität

Das wird auch nötig sein, denn Umweltschützer wie die prominenteste Dammgegnerin Dai Qing sehen ihre Befürchtungen heute nicht nur alle erfüllt, sondern «noch übertroffen». «Die Umweltverschmutzung ist schlimmer, als wir es uns vor dem Baubeginn vorstellen konnten», verweist Dai Qing auf den Müll, die Reste der Städte und Dörfer, die zurückgelassenen Fabriken, Deponien, Tanks und selbst Friedhöfe, die in dem 660 Kilometer langen Wasserreservoir untergegangen sind.
Zudem fließt der Fluss nicht mehr so schnell. «Das Wasser hat heute schon je nach Saison an den meisten Stellen, insbesondere nahe der Städte, keine Trinkwasserqualität mehr.» [weiter]

 

Dürre gefährdet Pekings Wasserversorgung

Netzzeitung, 12.05.2006

Die chinesische Hauptstadt Peking leidet unter der schlimmsten Trockenheit seit 50 Jahren. Nach Angaben der Regierung ist die Trinkwasserversorgung für 14 Millionen Menschen gefährdet, ...

Das große Wasserreservoir in Miyun, das für zwei Drittel der Trinkwasserversorgung Pekings aufkommt, sei bereits unter den Mindestwert von einer Milliarde Kubikmeter Wasser gefallen. Die Behörden wollen versuchen, Wolken mit Silberjodid zu «impfen» und künstlichen Regen auszulösen. ... [weiter]

 

Wasser und Abwasser müssen kommunale Aufgaben bleiben

Regioweb, 09.05.2006

Gegen eine vollständige Privatisierung der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung in Thüringen spricht sich die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dagmar Becker, aus. Wasser sei kein handelbares Wirtschaftsgut wie jedes andere. Die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und die Abwasserentsorgung müssten auch zukünftig kommunale Aufgaben bleiben.

Dies schließe nicht aus, die Erfüllung dieser Aufgaben privaten Unternehmen, entsprechend den gesetzlichen Vorgaben, anzuvertrauen. In diesem Rahmen gebe es bereits jetzt durchaus Potenziale zur effizienteren Wasserver- und Abwasserentsorgung. Wie internationale Vergleiche zeigten, seien aber Zweifel angebracht, ... [weiter]

 

Chemie-Abwässer verschmutzen Fluß in China

 Berliner Morgenpost, 05.05.2006

Im Süden Chinas sind Abwässer aus einer Chemiefabrik in den Fluß Sancha gelangt. Das Trinkwasser für mindestens 40 000 Anwohner des Flusses in der Provinz Guangdong (Kanton) sei verschmutzt, ... Einige Menschen seien erkrankt, Vieh und Geflügel seien verendet. Giftunfälle an chinesischen Flüssen häufen sich. [weiter]

 

WC-Spülung mit Meerwasser geplant

Netzzeitung, 04.05.06

Die südchinesische Metropole Shenzhen muss Wasser sparen. Die Stadtverwaltung hat sich dafür einiges einfallen lassen.
Die Stadtverwaltung von Shenzhen plant, durch den Einsatz von Meerwasser zur Toilettenspülung das in der Region knappe Trinkwasser zu sparen. Die Meerwasserspülung solle zunächst in neuen Hotels und Wohnsiedlungen eingeführt werden, ...
Shenzhen plane zudem, Meerwasser auch zum Kühlen von Kraftwerken und Chemiefabriken zu nutzen, hieß es weiter. ... [weiter]

 

Minister Methling begrüßt Benchmarking im Wasser- und Abwasserbereich

Presserelations, 04.05.2006

In Schwerin wurde heute der Leitfaden 'Benchmarking für Wasserversorgungs- und Abwasserbeseitigungsunternehmen der technisch-wissenschaftlichen Verbände DVGW und DWA' vorgestellt. Mit dem Leitfaden möchten die Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW) als Veranstalter der Präsentation und die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) insbesondere kleine und mittlere Unternehmen der Wasserver- und Abwasserentsorgungsbranche motivieren und unterstützen, Benchmarking zur Standortbestimmung und Optimierung einzusetzen. Mit ihm sollen durch den Vergleich von Leistungsmerkmalen Verbesserungsmöglichkeiten für Betriebsabläufe und Effizienzsteigerung gefunden werden. Der Kennzahlenvergleich im vorgestellten Leitfaden beinhaltet neben den Bereichen Wirtschaftlichkeit, Sicherheit und Qualität auch Kundenservice und Nachhaltigkeit. ... [weiter]

 

Wenig Wasser, viel Gestank

Deutschlandfunk, 03.05.2006; Von Mirko Smiljanic

 Kanalnetze leiden unter Wassermangel 

Dass auch umweltbewusstes Verhalten umweltschädliche Nebenwirkungen haben kann, zeigt der marode Zustand der Abwasserkanäle in Deutschlands Städten. Ausgerechnet der sparsame Umgang der Deutschen mit Wasser hat zur Folge, dass Sauerstoff im Kanalwasser knapp wird und Abwässer zu einer aggressiven und fauligen Brühe werden. Die Probleme sind mittlerweile so gravierend, dass eine private Firma an der TU Berlin eine Stiftungsprofessur für Siedlungswasserwirtschaft finanziert, um möglichst rasch Lösungen zu finden. ...

Die spezifischen Wasseranfälle sind zurückgegangen von etwa 150 Liter pro Tag und Einwohner auf etwa 110 Liter je Einwohner und Tag, ...

Es treten Fäulnisprozesse auf, wenn kann Sauerstoff mehr im Abwasser vorhaben ist und da bildet sich Schwefelwasserstoff, der dann so unangenehm riecht, nach faulen Eiern,..., und wenn es dann wieder in belüftete Bereich gelangt, wird dieser Schwefelwasserstoff aufoxidiert zu Schwefelsäure und kann dann zu Korrosion führen. Schwefelwasserstoff stinkt bis rauf auf die Straße, Schwefelsäure zersetzt die Kanalwände. Dabei ist der Gestank keineswegs nur eine lästige Plage. ...

Korrosion ist ungefähr die vierthäufigste Schadensursache im Kanalnetz, man sagt, bei extremer Exposition mit Schwefelsäure etwa 15 Millimeter Bausubstanz pro Jahr gehen da verloren.

Als Lösung des Problems schlägt Matthias Barjenbruch eine integrative Bewirtschaftung der Kanalnetze vor. Wenn irgendwo der Sauerstoffgehalt unter einen kritischen Wert sinkt, wird sauerstoffreiches Abwasser in diesen Teil des Netzes umgelenkt. ...

Um das Wasser frisch zu halten, gibt man Kaliumnitrat hinzu, das ist eine ganz bewährte Methode oder man versucht diesen entstehenden Schwefelwasserstoff mit Fällmitteln, etwa mit Eisensalzen zu binden.

Das Nonplusultra sind aber verglaste Kanäle, die absolut unempfindlich sind gegen Säuren aller Art. Erste Teststrecken sind in Berlin installiert. ... [weiter]

 

Jahrhundert-Trockenheit in Südengland

Kurier, 02.05.2006

Reiseführer, die vom allgegenwärtigen Regen in England berichten, stimmen nicht mehr: Seit Monaten gab es im Süden Großbritanniens nur noch vereinzelte Niederschläge. Das Ausmaß der Trockenheit ist inzwischen so groß, dass seit Montag rund 13 Millionen Briten nicht mehr ihre Rasen wässern und auch ihre Autos nicht mehr mit Wasser aus der Leitung waschen dürfen.

... Die ungewöhnliche Trockenperiode habe schon im November 2004 begonnen, erklärte der Wetterdienst. Die Lage im Südosten Großbritanniens sei auch deshalb so prekär, weil es dort bei vergleichsweise großer Bevölkerungsdichte relativ wenig Wasserreservoirs gebe. Die Vorräte seien auf dem niedrigsten Stand seit etwa einem Jahrhundert. ...

Nach den Wetter-Statistiken gab es seit 1897 bisher nur zwei Jahre, die trockener waren als 2005. ... [weiter]

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