April 2007

Wasser-/Abwassernachrichten

(News-Archiv)

Wie Gold Quecksilber aufspüren kann

wissenschaft.de, 28.04.2007

Amerikanische Forscher haben ein einfaches Verfahren entwickelt, um das giftige Schwermetall Quecksilber in Flüssen und Gewässern nachzuweisen: Sie mischen das zu untersuchende Wasser mit speziell präparierten, nur wenige Millionstel Millimeter großen Goldteilchen. Bei Anwesenheit von Quecksilber schlägt die Farbe der Lösung wie bei einem Lackmustest von Blau zu Rot um, haben Chemiker um herausgefunden. Bislang kann Quecksilber nur mit aufwändigen Laborgeräten nachgewiesen werden. Die neue Technik sei sehr gut für mobile Analysen von Gewässerproben geeignet, so die Wissenschaftler. ...

Derzeit liegt die Nachweisgrenze mit dieser Methode bei rund 20 Mikrogramm pro Liter Wasser. Die Forscher wollen das Verfahren aber noch empfindlicher machen. Auch andere Schwermetalle wie Cadmium und Blei sollen bald erfasst werden können. Mit mobilen Geräten könnte dann beispielsweise direkt am Ort der Probennahmen die Gewässergüte getestet werden. ... [weiter]

 

Grüne wollen Elbvertiefung das Wasser abgraben

abendblatt.de, 25.04.2007

Die schleswig-holsteinischen Grünen bleiben auf Gegenkurs zur Elbvertiefung. ...
Die Grünen fordern die Bundesregierung auf, den Hamburger Planern den Wind aus den Segeln zu nehmen: Im internationalen Geschäft rechne sich nur ein Projekt. Bundesmittel sowohl für den neuen Tiefseehafen vor Wilhelmshaven als auch für Hamburg und sogar noch Bremen auszugeben, die sich gegenseitig Konkurrenz machen, sei wirtschaftlich unsinnig, argumentiert Landtagsfraktionschef Karl-Martin Hentschel.

Falls diese Forderung nicht durchzusetzen ist, wollen die Grünen erreichen, dass ein neues Ablagerungskonzept entwickelt wird. "Auf Sandvorspülungen sollte auf jeden Fall verzichtet werden", meint Hentschel. Seine Mitstreiter und er befürchten, dass Pflanzen und Tiere an der Elbe durch die notwendigen Baggerungen auf Dauer geschädigt werden. ... [weiter]

 

Berlin führt Grundpreis für Wasser ein

welt.de, 25.04.2007

Ab 1. Juli wird es in Berlin neue Wasserpreise geben. Dann wird der Grundpreis eingeführt – und der wird auf Dauer ansteigen, prognostizierten die SPD-Politiker Frank Jahnke und Daniel Buchholz. "Das neue System ist aber viel sozialer als alle bisherigen Vorschläge der Wasserbetriebe", sagte Buchholz. [weiter]

 

Das große Geschäft mit dem Wasser

die Presse.com, 22.04.2007

Die Niederlande investieren über vier Mrd. Euro in Hochwasserschutz.

In den letzten Jahren wurden sowohl die Sturmfluten der Nordsee als auch der Wasserfluss im Rhein größer – eine Folge der extremeren Wetterbedingungen im Zuge des Klimawandels. Und wo diese beiden Wassermassen zusammentreffen, ist mit großen Überschwemmungen zu rechnen.

Die holländische Politik will sich dieser wenig vertrauenserweckenden Vorstellung entgegenstemmen – und nimmt dafür viel Geld in die Hand: Um 2,3 Mrd. Euro werden in den nächsten Jahren die Flüsse des Rhein-Systems ausgebaut, und um rund zwei Mrd. Euro wird der Schutz der Küste verstärkt. Zusätzlich zu den jährlich zwei Mrd. Euro, die für Unterhalt und Wartung der bestehenden Deiche und Entwässerungskanäle ausgegeben werden. ...

Nun steigt der Meeresspiegel aber weiter – die niederländische Regierung rechnet mit 60 bis 80 Zentimeter im nächsten Jahrhundert. Dem werden viele Deiche nicht standhalten, deshalb wird an neun neuralgischen Punkten ausgebaut. ...

Auch beim Schutz des Innenlandes vor Fluss-Hochwässern geht man neue Wege. „Bisher haben wir die Dämme immer höher und höher gebaut, aber das geht nun nicht mehr“, berichtet der Projektmanager Henk Eerden. Vielmehr soll dem Fluss mehr Raum gegeben werden, um dadurch das Abfließen der größeren Wassermassen zu erleichtern.

Für die niederländische Wasserwirtschaft sind diese gigantischen Projekte eine willkommene Gelegenheit zur Weiterentwicklung von Wasser-Technologien. Ähnlich wie Österreich sieht nämlich auch Holland den gigantischen und boomenden Weltmarkt für Wasser. „Wir wollen den Exportumsatz binnen fünf Jahren verdoppeln“, sagt Jeroen van der Sommer, Chef der „Netherland Water Partnership“, in der sich 150 Partner – von Regierungsstellen über Firmen bis zu NGOs – zusammengeschlossen haben. Im Unterschied zu Österreich haben die Holländer allerdings einen anderen Fokus: Sie geben sich nicht mit kleinen osteuropäischen Märkten zufrieden, sie wollen Riesen-Märkte wie Brasilien, die USA oder China erobern. ... [weiter]

 

There's something fishy in the water

in-Pharma Technologist.com, 19.04.2007

 - A new method to identify the extent of contamination of our waterways by pharmaceutical products has identified three products previously unknown to accumulate in fish.

Forscher der Baylor University (USA) haben eine neue Screeningmethode für den Nachweis von 25 pharmazeutischen und Körperpflegeprodukten in Fischgewebe entwickelt. Zum Einsatz kam dabei eine Messanordnung aus Flüssigchromatographie und Tandem-Massenspektrometer. Publiziert wurde die Optimierung der neuen Methodik in der Analytical Chemistry. Erstmals konnte die Akkumulation von Diphenylhydramin, Diltiazem und Carbamazepin in Fisch nachgewiesen werden. [weiter]

 

Abwasserrecycling durch kombinierte Verfahren

foodproductiondaily.com, 17.04.2007

Firma "Water Maze" stellt Verfahrenskombination aus Elektrokoagulation und Polymer-dosierung zur effizienten Behandlung von Abwässern mit suspendierten Feststoffen und emulgierten Ölen vor. Diese neue Abwasserbehandlungsmethode sei insbesonder für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie geeignet. ... [weiter]

 

Das Wasser wird knapp

rponline.de, 12.04.2007

Umweltexperten schlagen Alarm: Zu wenig Trinkwasser, keine Niers mehr, Risse in den Häusern – das könnte in 40 Jahren Wirklichkeit sein. Schuld sind Braunkohle-Abbau und Klimawandel. Sie verändern die ganze Landschaft.

Der drohende Wassermangel zeigt sich erst auf den zweiten Blick. Auf den ersten wird es in der Region so viel Wasser geben wie nie zuvor. Im Umkreis von nicht einmal 50 Kilometern entstehen drei der größten deutschen Binnenseen. ...

Die Nachteile hingegen können existentiell sein. Das Grundwasser wird durch den Tagebau so stark abgesenkt, dass in die Stadt (Mönchengladbach, Anm. d. Red.) schon heute zum Ausgleich Wasser zurückgepumpt werden muss. ... Seinerzeit ging man aber davon aus, das fehlende Wasser aus dem Rhein pumpen zu können.

Doch der Klimawandel droht nun, einen kräftigen Strich durch diese Rechnung zu machen. Denn der Rhein speist sich im Wesentlichen aus Gletscherwasser aus den Alpen. Nach neuesten Berechnungen von Klimaforschern werden die kleineren Gletscher in vier Jahrzehnten vollends abgeschmolzen und auch die größeren zu 70 Prozent verschwunden sein. Da die unmittelbaren Anlieger Köln, Düsseldorf und Bonn ihren Wasserbedarf aus dem Rhein decken, wird es für Mönchengladbach eng.

Das fürchtet Olaf Holtrup, Experte für Braunkohlen-Angelegenheiten bei der Stadtverwaltung. Er hält auch die Niers für gefährdet. „Sie hängt schon heute am Tropf und muss mit Wasser aus dem Braunkohle-Abbau gespeist werden.“ Eine ausgetrocknete Niers würde auch das Aus für die Feuchtgebiete am Rand des Flusses bedeuten. „Und die sind ökologisch sehr wertvoll“, sagt Holtrup. Auch Bergschäden, wie es sie jetzt vereinzelt im Süden der Stadt gibt, würden dann zunehmen. ... [weiter]

 

Mehr Wettbewerb bei Wasser und Abwasser

hallanzeiger, 12.04.2007

Umweltministerin wirbt für Leistungsvergleiche - Teilnahme wird Bedingung für Investitionsmittel
Trinkwasserversorger und Wasser- und Abwasserverbände haben grundsätzlich Gebietsschutz in Deutschland. Einen richtigen Wettbewerb gibt es daher nicht. Der Bürger kann sich zwar über höhere Preise bei Wasser und Abwasser in seiner Region ärgern, ändern kann er es aber nicht. Anders als bei Strom oder Telekommunikation kann bei Wasser und Abwasser der Anbieter nicht einfach gewechselt werden.

Umweltministerin Petra Wernicke will der Branche mehr Wettbewerb verordnen und die Aufgabenträger zum Leistungsvergleich animieren. ...

Beim Leistungsvergleich nach Benchmarking werden die einzelnen Unternehmensbereiche nach wirtschaftlichen Kennzahlen bewertet und mit anderen Anbietern vergleichbar gemacht. Auch wenn Benchmarking-Projekte auf freiwilliger Basis und geheim durchgeführt werden, entsteht doch ein Wettbewerb, so Wernicke: "Das dürfte in vielen Fällen zu niedrigeren Betriebs- und Verwaltungskosten führen und das spüren die Bürger bei den Preisen."

... Da die vom Land bewilligten Investitionsfördermittel Gebühren reduzierend wirken, wird von den Aufgabenträgern erwartet, dass der Abgaben senkende Effekt nicht auf der anderen Seite durch hohe Betriebs- und Verwaltungskosten aufgehoben wird. Deshalb soll die Förderung der Investitionen in der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung zukünftig auch an die Teilnahme an Benchmarking-Projekten geknüpft werden.

Die Verbändeerklärung des Bundesverbandes der Gas- und Wasserwirtschaft (BGW), der Abwassertechnischen Vereinigung (ATV), des deutschen Verbandes für Gas und Wasser (DVGW) und des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU) zum Benchmarking in der Wasserwirtschaft erkennen Benchmarking (Leistungsvergleich) als wirksames Instrument an. [weiter]

 

Deutsches Know-how für sauberes Wasser

visavis.de, 02.04.2007

In Entwicklungsländern ist sauberes Wasser immer noch Mangelware, eine funktionierende Abwasserversorgung kaum vorhanden. Dies ist die Bilanz des diesjährigen Weltwassertages am 22. März. ...

Weltweit haben 1,5 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser, 2,5 Milliarden Menschen leben ohne eine hygienische Abwasserentsorgung. Bis zum Jahr 2015 sollen diese Zahlen halbiert werden – zu diesem ehrgeizigen Ziel haben sich die Industrienationen in den Millenium Development Goals verpflichtet. Doch neben des guten Willens der beteiligten Staaten bedarf es gewaltiger Investitionen, um dieses Ziel zu erreichen.

Schätzungen zufolge soll der Umsatz mit Wasser- und Abwassertechnologien bis 2010 auf 400 Milliarden Euro steigen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung will mit seiner Initiative „Wasser 2050“ einen Beitrag zur nachhaltigen Wasserversorgung leisten und eine Abwasserentsorgung in Entwicklungs-, Schwellen- und Industrieländern ermöglichen. Mit dem Projekt soll zugleich die Wettbewerbsposition der deutschen Hersteller von Wasser- und Abwasserinfrastruktur auf dem Weltmarkt gestärkt werden. ... Die Mitglieder des Konsortiums sehen in der Bündelung der technologischen und organisatorischen Kompetenzen deutscher Anbieter eine Chance für die deutsche Wasserwirtschaft, nachhaltige Systemlösungen zu entwickeln und sich auf dem Weltmarkt zu etablieren.

... Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wird eine Vielzahl verschiedener Unternehmen eingebunden: Neben den Wasserversorgern und Abwasserentsorgern werden auch Ingenieurbüros, Anlagenbauer und Banken beteiligt sein. [weiter]

Weitere Informationen unter: www.isi.fraunhofer.de/pr/presse.htm

 

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