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Januar
2010
Wasser-/Abwassernachrichten
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Land will Energie aus Abwasser gewinnen
swr.de, 27.10.2010
Die Wärme von Abwasser soll in Baden-Württemberg zukünftig häufiger genutzt werden, um Gebäude zu heizen. Das baden-württembergische Umweltministerium gab gestern den Startschuss für die neue Klimaschutzinitiative. (...)
Im Schnitt fließe das Abwasser mit einer Temperatur von 12 bis 15 Grad in die Kanäle Richtung Kläranlage. Diese Wärme könne entzogen und über Wärmepumpen zum Heizen genutzt werden. Infrage kämen vor allem große Gebäude wie Schulen oder Krankenhäuser, sagte Gönner. Gegenüber einer herkömmlichen Wärmeversorgung könne der CO2-Ausstoß um mindestens 25 Prozent gesenkt werden. Geeignet sind laut Expertenschätzungen rund zehn Prozent der Gebäude im Land.
Mitziehen müssten in erster Linie die Kommunen, die meist das Kanalnetz und die Kläranlagen betreiben. Das Land sagte ihnen eine Förderung für Machbarkeitsstudien zu. Jede vierte Kommune habe bei einer Umfrage Interesse gezeigt. (...) [weiter]
Umweltbundesamt erteilt Trinkwasserzulassung für Leckage-Ortungsverfahren mit Helium
openpr.de, 27.01.2010
Für ein Leckageortungsverfahren mit dem Edelgas Helium wurde vom Umweltbundesamt Berlin jetzt die Trinkwasser-Zulassung gemäß § 11 TrinkwV 2001erteilt. Das zusammen mit „Fraunhofer UMSICHT“ entwickelte Ortungsverfahren von Leckagen wird als als eine effiziente und kostengünstige Leckageortung in Trinkwassernetzen beschrieben und kann sogar während des laufenden Betriebs eingesetzt werden (...).
Das jetzt vom Umweltbundesamt auch für das Lebensmittel Nr. 1, dem Trinkwasser, zertifizierte Leckageortungs-Verfahren mit Helium ermöglicht dabei eine präzise räumliche Bestimmung eventueller bzw. vorhandener Rohrleckagen, ohne dass es zu Störungen von Produktionsabläufen und damit verbundenen Produktionsausfällen kommt. Dabei wird das Helium als Tracergas dem vorhandenen Medium in geringer und gelöster Form zugesetzt. Der Effekt: Selbst an kleinsten Leckagen wie Haarrissen tritt das Edelgas aus und kann positionsgenau mit Hilfe von Helium-Detektoren geortet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Rohr im Erdreich verlegt ist oder gar in Städten unter Fahrbahndecken verläuft. Das einatomige Helium diffundiert problemlos durch diese Schichten bis an die Oberfläche. (...)
Die (...) entwickelte umweltschonende Lösung der Helium-Leckageortung hat sich in mehrjährigen Feldversuchen in Fernwärmenetzen bereits erfolgreich bewährt. „Zahlreiche Dienstleistungseinsätze, sowie die jetzt erteilte Trinkwasserzulassung des Umweltbundesamtes in Berlin zeigen, dass sich unser System mit seiner automatisierten Leckageortung für ein großes Einsatzspektrum mit Medien, wie Wasser, Kühl- und Prozessmedien sowie Druckluft und Dampf eignet“, (...). [weiter]
Das Wasser steht den Bergen bis zum Hals
bazonline.ch, 25.01.2010
In den Schweizer Bergen ist es in den letzten Jahren häufiger zu Hochwassern gekommen. Und es wir noch schlimmer: Jahrhundertfluten drohen uns fünfmal häufiger. Das zeigt eine eine neu Studie.
Am 8. und 9. August 2007 sind in der Schweiz nach starken Regenfällen Bäche und Flüsse über die Ufer getreten. Zahlreiche Dörfer wurden überflutet. Es gab einige Verletzte. In Zürich fiel innerhalb von 24 Stunden mehr Regen als üblicherweise im ganzen August. Es war ein Jahrhunderthochwasser wie es die Schweiz seit 1999 bereits viermal Mal erleben musste.
Und in Zukunft wird es nicht besser: Als Folge der globalen Erwärmung wird es sowohl häufiger wie auch stärkere Hochwasser in den Bergen geben. Das bestätigen nun Forscher der politechnischen Universität Turin in der Zeitschrift Geophysical Research Letters. (...)
Ihr Befund ist besorgniserregend: Es ist zu erwarten, dass Hochwasser in den Bergen zunehmen werden. Das gelte auch für ihre Heftigkeit, denn ein Temperaturanstieg um zwei Grad würde sogenannte Jahrhunderthoch-wasser fünfmal häufiger als bisher entstehen lassen. (...)
Die gute Nachricht: Hochwasser im Gebirge müsse nicht automatisch auch Überflutungen im Tiefland bedeuten. "Die Schweiz hat relativ gute Möglichkeiten, vorübergehend zusätzliches Wasser zurückzuhalten." Das sind die Speicherbecken in den Bergen zur Stromerzeugung sowie die regulierten Alpenrandseen (...). [weiter]
Baikalsee von umstrittener Fabrik bedroht
Der als Weltnaturerbe geschützte Baikalsee - das größte Süßwasser-Reservoir der Erde - wird nach Befürchtung von Naturschützern erneut mit giftigen Chemikalien verseucht.
infranken.de, 19.01.2010
Der russische Regierungschef Wladimir Putin genehmigte überraschend die Wiederinbetriebnahme einer seit Jahren umstrittenen Zellulose-Fabrik, berichteten russische Zeitungen am Dienstag. Das Werk war 2008 stillgelegt worden. „Wir sind geschockt“, sagte ein Sprecher von Greenpeace Russland der Zeitung „Kommersant“. Die Umweltschutz-Organisation forderte Kremlchef Dmitri Medwedew auf, Putin in die Schranken zu weisen und die Genehmigung zu kippen.
Dem Baikalsee droht die Aberkennung des Unesco-Welterbetitels. Regierungschef Putin hatte verfügt, das Papierkombinat mit etwa 1600 Mitarbeitern (...) von Umweltauflagen zu befreien. Seit ihrer Eröffnung 1966 gilt die stillgelegte Fabrik als ein Hauptverschmutzer des Baikalsees mit seiner einzigartigen Flora und Fauna.
Zeitweise flossen täglich mehr als 200.000 Kubikmeter giftiges Abwasser in den See. Der Präsident des Zentrums „Umwelt und Gesundheit“ in Moskau, Professor Waleri Petrosjan, forderte leistungsfähige Kläranlagen. Medwedew hatte mehrfach eine gefährliche Verschmutzung der Natur in Russland kritisiert und einen besseren Umweltschutz angemahnt. (...)
Putin (...) hatte im vergangenen Sommer zwar für einen „behutsamen Umgang“ mit dem geschützten Gewässer geworben. Zugleich plädierte er aber für eine Wiedereröffnung der stillgelegten Fabrik, die jährlich etwa 200.000 Tonnen Zellulose herstellt. [weiter]
Mangel an Wasserexpertise in der Dritten Welt
Schulterschluss staatlicher Versorger mit lokalen Privatanbietern
eco-world.de, 18.01.2010
Den öffentlichen Wasserversorgern der Dritte-Welt-Länder mangelt es vielmehr an Fachwissen als an Geld. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage von Umwelttechnikern der Universität Witten/Herdecke unter 150 Führungskräften staatlicher Wasserbetriebe aus allen Kontinenten. Die Entwicklungshilfe der Industriestaaten solle die Wissenschaft mehr einbinden, um neue Lösungen zu entwickeln und Aus- und Weiterbildung von Wassertechnikern zu fördern, so die Schlussfolgerungen der Forscher.
Die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser wird in Entwicklungsländern immer schwieriger. Während es in den wasserreichen Industriestaaten schon lange flächendeckende Anschlüsse gibt, ist das hier oft nicht der Fall. "Die großen Städte wachsen extrem. Mit der zunehmenden Bevölkerung schrumpft die Wassermenge, die pro Kopf zur Verfügung steht", (...). Ein im April anlässlich der Weltwasserkonferenz in Istanbul präsentierter Bericht nennt auch den Klimawandel als Faktor, der das Wasservorkommen in den Ländern des Südens verringert. (...)
Gerade an Fachwissen über Technologie und Management-Praktiken mangle es den staatlichen Versorgern, so ein Ergebnis der Studie. Einerseits würden die in Weiterbildungs-Konferenzen vermittelten Inhalte kaum im Betriebsalltag umgesetzt, andererseits wanderten fähige Wasserfachleute meist in besser bezahlte Jobs der Privatwirtschaft und der Industrieländer ab. (...)
"Grundsätzlich ist bei privater Versorgung die kritische Betrachtung immer wichtig. Wasser ist nicht dafür geeignet, große Profite zu machen", (...). Global Players seien in Entwicklungsländern vor allem interessiert, in den Megacitys tätig zu werden und mit dem Argument, auch strukturschwache Gebiete zu erschließen, die Behörden zu überreden. "Oft werden diese Verträge dann nicht erfüllt" (...).
"Private Beteiligung kann das Problem überbrücken, dass staatliche Anbieter oft nicht wissen, wie das Netz saniert werden kann." Damit der Zugang zu Wasser als Menschenrecht verwirklicht werden könne, sollte man jedoch den Ärmsten zumindest die lebensnotwendige Menge an Trinkwasser kostenlos zur Verfügung stellen. (...) [weiter]
Kantonale Wasserstrategie - Im Spannungsfeld zwischen Schützen und Nutzen
Kanton Bern, 15.01.2010
Mit einer neuen Strategie will der Kanton Bern die wertvolle Ressource Wasser schützen und nachhaltig nutzen. Für den Ausbau der Wasserkraft sind rund 570 Kilometer der 12.600 Kilometer Fließgewässer im Kanton geeignet. Auf weiteren 770 Kilometern ist der Bau von neuen Kraftwerken nur mit Einschränkungen möglich. Nicht genutzt werden können rund 440 Kilometer Bäche und Flüsse.
Der Kanton Bern hat eine einheitliche Strategie für alle Fragen erarbeitet, die mit der Nutzung des Wassers durch den Menschen zusammenhängen. Die Strategie hat zum Ziel, die verschiedenen Ansprüche, die an das Wasser gestellt werden, bestmöglich aufeinander abzustimmen. Sie zeigt auf, wo sinn- und maßvolle Nutzungen möglich sind und wo der Schutz Vorrang hat. (...)
Für die Trinkwasserversorgung steht im Kanton Bern genügend Grund- und Quellwasser zur Verfügung. In den Wachstumsregionen müssen zur Sicherung der Wasserversorgung neue Schutzzonen ausgeschieden werden. Mit einer Konzentration auf strategisch wichtige Fassungen will der Kanton die Versorgungssicherheit erhöhen. Der Zustand der bernischen Bäche, Flüsse und Seen hat sich dank leistungsfähiger Abwasserreinigungsanlagen gebessert. Noch zu hoch sind die Anteile des Fremdwassers und die Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft. Mit einem vorausschauenden Monitoring sollen die Gewässer besser geschützt werden. Handlungsbedarf besteht vor allem bei so genannten Mikroverunreinigungen. (...) [weiter]
Klimagas Kohlendioxid gefährdet Plankton
Die zunehmende Versauerung der Meere könnte zum Rückgang der Organismen führen - und vielen Merestieren die Nahrungsgrundlage entziehen
wissenschaft.de, 15.01.2010
(...) Der pH-Wert von Meerwasser ist seit der Industrialisierung gesunken und beträgt heute je nach Region zwischen 8,4 und 7,5. Um zu untersuchen, wie sehr sich der pH-Wert auf die Eisenaufnahme durch die Algen auswirkt, setzten die Forscher diese unterschiedlichen Bedingungen aus. (...)
Beim Vergleich der Werte konnten die Forscher feststellen, dass die Algen umso weniger Eisen aufnehmen können, je niedriger der pH-Wert war: Bei einem pH-Wert von 7,7 waren es rund 20 Prozent weniger als bei einem Wert von 8,6. Zur Kontrolle wiederholten die Wissenschaftler den Versuch nun mit Proben echten Meerwassers, das von der Küste von New Jersey und aus dem Atlantik im Bereich des Bermuda-Dreiecks stammte. Die hierbei ermittelten Aufnahmeraten bestätigten die Ergebnisse des ersten Versuchs, je saurer das Wasser, desto geringer war die Eisenaufnahme.
Ursächlich für die Versauerung der Meere sind die großen Mengen an Kohlendioxid, die durch den Menschen in die Atmosphäre gelangen. Sie tragen nicht nur zur Klimaerwärmung bei, sondern verändern auch den pH-Wert der Meere, weil die Ozeane einen erheblichen Teil des Kohlendioxids aufnehmen. Bereits erwiesen ist, dass durch die Versauerung Korallenriffe, wertvolle Biotope mit hoher Artenvielfalt, massiv in ihrer Existenz bedroht sind. Wenn künftig auch die Phytoplankton-Vorkommen durch die Versauerung Schaden nehmen würden, wären die Folgen allerdings noch wesentlich gravierender: Phytoplankton, also pflanzliches Plankton, ist das wichtigste Glied der Nahrungskette im Meer. Es dient dem sogenannten Zooplankton wie den winzigen Krill-Krebsen als Futter, die wiederum die Nahrungsgrundlage für Wale und viele Fische bilden. [weiter]
Assuan-Staudamm: Der späte Fluch im Pharaonenland
Das Projekt sorgt für Wasser und Strom. Aber die Böden laugen aus, der See verlandet und durch Druck entstehen sogar Erdbeben.
abendblatt.de, 09.01.2010
Assuan, am 9. Januar 1960: Ägyptens Staatspräsident Gamal Abdel Nasser zündet per Knopfdruck die erste Sprengladung, um den Bau des Staudamms "Sadd el-Ali" einzuleiten. Die Mauer, 111 Meter hoch und 3800 Meter lang, staut den Nil zum riesigen Nassersee auf, 180 Meter tief und zehnmal so groß wie der Bodensee.
Das gewaltige Projekt, im Volksmund "Nassers Pyramide" genannt, sichert dem Land ein Viertel der Stromversorgung und verhindert Missernten in Dürrejahren. Doch das als Jahrhundertbauwerk gefeierte Prestigeobjekt verursacht unerwünschte Langzeitfolgen: Versalzung der Böden und des Wassers, Ratten- und Mäuseplagen, Klimaveränderungen, erhöhte Erdbeben- und Seuchengefahr.
Die Probleme, die einige Ökologen und Ökonomen schon zu Baubeginn prophezeit hatten, treten in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund. (...) Der kalihaltige Nilschlamm, der früher die Region mit einer saisonalen Schwankung des Wasserstandes von etwa acht Metern überflutete, sorgte für eine natürliche Düngung. Nun liegen jährlich rund 130 Millionen Tonnen davon im Stausee brach und führen langfristig zu dessen Verlandung. Die Speicherkapazität nimmt so ständig ab, Experten schätzen, dass der See in 500 Jahren nutzlos sein wird.
Das Nildelta mit seiner dichten Besiedlung ist bedroht, weil die Staumauer den Fluss daran hindert, Geröll ins Meer zu schieben. Daneben sind durch fortschreitende Erosion und steigenden Meeresspiegel ganze Küstenabschnitte gefährdet. Die Flusstalränder werden ohne Flutung ständig dem sich ausbreitenden Wüstensand ausgesetzt. Regen, der früher in Oberägypten unbekannt war, prasselt Jahr für Jahr aufgrund der gewaltigen Verdunstung des Nassersees nieder.
Außerdem steigt durch den künstlichen, riesigen Stausee der Druck auf das Grundwasser. In der Erdkruste entstehen Spannungen, die sich in vorher nie gekannten Erdbeben entladen. (...)
Schädlinge wie Mäuse und Ratten vermehren sich ohne Überschwemmungen entlang des 1000 Kilometer langen Niltals unverhältnismäßig. Und die gefährliche, teilweise tödlich verlaufende Wurmerkrankung Schistosomiasis ist auf dem Vormarsch. (...) Im Wasser fehlen Schweb- und Nährstoffe, der Fischbestand ab Assuan ist dramatisch zurückgegangen. Aufsteigendes salzhaltiges Grundwasser zerstört außerdem die Böden und Gebäude.
Über Jahrtausende hing das Wohl und Wehe der Fellachen von den sieben fetten und den sieben mageren Jahren ab. Sie speicherten das Wasser in Becken, bis der schlammige Boden zur Aussaat bereit war. Bis ins 20. Jahrhundert wandten sie dieses pharaonische Bewässerungssystem an. Zum Ausgleich der Nilfluten wurde bereits 1902 von britischen Ingenieuren südlich von Assuan die alte Staumauer errichtet. Auf einer Länge von zwei Kilometern regulierte sie den Wasserstand, der nutzbringende Schlamm konnte diese Sperre passieren. Deren Effektivität reichte aber nach dem Zweiten Weltkrieg wegen des starken Bevölkerungswachstums nicht mehr aus, deshalb musste ein neues Absperrbauwerk installiert werden. (...) [weiter]
Damit Ostsee nicht "kippt", sichern Muscheln und Algen Gleichgewicht
Zuchtanlagen in Kieler Förde mindern Nährstoffgehalt im Wasser und stärken Fischwirtschaft
idw-online.de, 05.01.2010
Übermäßiges Pflanzenwachstum will die Coastal Research & Management (CRM) aus Kiel in der Ostsee mit dem Ansiedeln von Algen bekämpfen. "Die erhöhte Konzentration an Nährstoffen im Wasser lässt die Vegetation übermäßig gedeihen", erläutert CRM-Mitarbeiter Dr. Peter Krost. "Wir wollen die Nährstoffe dem Meer wieder entnehmen und zwar durch Lebewesen, die sich von ihnen ernähren." Miesmuscheln und Braunalgen sollen es richten. Denn würden sie geerntet, verbessere sich nicht nur die Wasserqualität, sondern sie könnten auch zu Lebensmitteln und Fischfutter weiter verarbeitet werden. "So wird die Nährstoffbelastung der Ostsee gemindert und gleichzeitig die nachhaltige Fischwirtschaft gestärkt" (...).
Die Ufer der Ostsee gehören zu den am dichtesten besiedelten und am intensivsten genutzten Küstengebieten der Erde. "In Folge dessen hat sich die Nährstoffkonzentration im Wasser deutlich erhöht", (...). Übermäßiges Pflanzenwachstum und Sauerstoffmangel im Meer seien das Resultat. "Im schlimmsten Fall ist das ökologische Gleichgewicht so weit gestört, dass sich am Meeresboden sauerstofffreie Zonen und giftige Stoffe bilden können". Das Gewässer drohe also langsam zu "kippen". Die Meeresbodenfauna könne absterben. (...)
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Marine Aquakultur (GMA) aus Büsum sollen im Rahmen des Projekts räumlich getrennte, aber dicht beieinander liegende Kulturen von Braunalgen und Muscheln angelegt werden. In beliebig erweiterbaren Unterwasserfarmen könnten sich die Organismen auf speziellen Leinen ansiedeln. Die einheimischen Arten Miesmuscheln und Zuckertang seien für das Vorhaben besonders geeignet, da sie sich ausschließlich mit Nährstoffen aus dem Wasser versorgten und keine weiteren Futtermittel benötigten. (...) Mit der Ernte der Pflanzen und Weichtiere würden die Nährstoffe dann dem Meer entzogen und die Wasserqualität würde verbessert. (...)
Die geernteten Muscheln und Algen könnten einerseits als Lebensmittel, andererseits als Bestandteil für Futtermittel in der Fischzucht verwendet werden. (...) Fisch- und Meereserzeugnisse seien Produkte mit künftig steigender Nachfrage. Futtermittel weiter zu entwickeln und eine nachhaltige Aquakultur zu unterstützen, sei daher unerlässlich. [weiter]