Wasser-Wissen



Leuchtbakterientest

(luminescent bacteria inhibition test) Statischer Kurzzeittest zur Untersuchung der Toxizität von Abwasser und wässrigen Lösungen. Der Test beruht auf der natürlichen Fähigkeit bestimmter mariner Bakterien der Gattungen Vibrio fischeri (auch Photobacterium phosphoreum) ein natürliches Leuchten (Bioluminiszenz) auszusenden. Dieses Leuchten, das aufgrund enzymatischer, energiestoffwechsel-abhängiger Prozesse abläuft, kann durch Schadstoffe gehemmt werden.

Die Toxizität von Einzelsubstanzen oder Stoffgemischen wird photometrisch durch Hemmung des Leuchtens im Vergleich zu unbelasteten Organismen ermittelt. Testkriterium ist die nach einer Kontaktzeit von 30 min. gemessene Leuchtintensitätsabnahme gegenüber den Kontrollansätzen.

Der Leuchtbakterientest ist vorgeschrieben für die Abwässer der chemischen Industrie, für Deponiesickerwasser und für Kühlwässer.

Eine Verdünnungsreihe der Abwasserprobe (zwei Ansätze pro Konzentration) wird mit NaCl aufgesalzen und es werden rd. 106 Leuchtbakterien je ml zugegeben. Nach 30 min. Inkubation bei 15 °C werden die Leuchtintensitäten erneut gemessen und die prozentualen Hemmwirkungen berechnet.  (Nr. 404 AbwV und DIN 38412-L34).

Aus den Versuchsdaten kann auch die Dosis-Wirkungsbeziehung berechnet werden. Hieraus lässt sich analog zu den anderen Ökotoxizitätstests die 50%ige Effektkonzentration auf die Leuchtintensität (EC50) bestimmen.

In einer weiteren Testvariante wird die Hemmung der Zellvermehrung von Vibrio fischeri nach 7h Kontaktzeit über Trübungsmessungen bei 436 nm bestimmt (DIN 38412-L37) ermittelt. Im Gegensatz zum Kurzzeittest wird hier die chronische Toxizität erfasst.

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