2004 kostet der Kubikmeter Trink- und Abwasser 3,78 EuroLandesweit Anstieg um 9 Cent im Vergleich zum Vorjahr Pressemeldung Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 29.7.2004 Landesweit wird ein Kubikmeter (m³) Trink- und Abwasser im Jahr 2004 durchschnittlich 3,78 Euro kosten. Dies ist das Ergebnis einer Erhebung des Statistischen Landesamtes im Auftrag des Ministeriums für Umwelt und Verkehr bei den Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg. Der Gesamtpreis stieg im Vergleich zum Jahr 2003 um 9 Cent oder 2 Prozent. Trinkwasser verteuerte sich um 6 Cent und kostet derzeit im Schnitt 1,71 Euro je m³. Der Abwasserpreis kletterte um 3 Cent nach oben und liegt nun bei 2,07 Euro pro m³. Der Aufwärtstrend der Preise für Trink- und Abwasser hält damit nach wie vor an und hat sich wieder etwas verstärkt. Seit 1991 hat der Gesamtpreis um 1,59 Euro je m³ zugenommen. Das ist ein Anstieg um knapp 73 Prozent. Die Grundgebühr für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung1) liegt aktuell bei 2,26 Euro im Monat. Zwar wurde im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 1 Cent verzeichnet, seit 1991 nahm die Grundgebühr jedoch um 61 Cent oder 37 Prozent zu. Die Zahl der Gemeinden, die eine Grundgebühr erheben, stieg im selben Zeitraum von 1 069 auf 1 084. 1) Meist als Zählergebühr monatlich oder jährlich in Rechnung gestellt. Beträchtliche Preisunterschiede zwischen den Gemeinden Nach Angaben des Statistischen Landesamtes bewegt sich der Trinkwasserpreis in den Kommunen des Landes von 48 Cent bis 3,50 Euro je m³. Beim Abwasser liegt die regionale Preisspanne zwischen 60 Cent und 5,36 Euro pro m³. Dementsprechend stark streut auch der Gesamtpreis für Trink- und Abwasser, zwischen 1,58 und 7,77 Euro je m³. Die Variationsbreite der Grundgebühr reicht sogar von 28 Cent bis 10,70 Euro im Monat. Die Gründe für die beträchtlichen Unterschiede bei den Trink- und Abwasserpreisen in den einzelnen Städten und Gemeinden sind vielschichtig und abhängig von den jeweiligen lokalen Gegebenheiten. Insgesamt sind die Aufwendungen für die Sicherstellung der Versorgung mit ausreichend Trinkwasser einwandfreier Qualität in den letzten Jahren gestiegen, was zur Erhöhung der Wasserpreise geführt hat. Die Ursachen für den Anstieg der Abwasserpreise, die seit Anfang der 90er-Jahre weit über denen für Trinkwasser liegen, sind steigende Ausgaben für Abwasserableitung und -reinigung infolge weiter gehender Anforderungen an die Abwasserbehandlung sowie erhöhter Kosten für Behandlung und Entsorgung von Klärschlamm. Insbesondere für die Sanierung und den Ausbau sowohl der Kanalnetze, als auch der Klärwerke und Regenentlastungsbauwerke wird auch zukünftig mit erheblichen Investitionen gerechnet. In einem Drittel der Gemeinden erhöhte Trinkwasser- oder Abwasserpreise Die Preisentwicklung gegenüber dem Vorjahr verlief - bei im Mittel steigender Ten-denz - in den Kommunen unterschiedlich. Mitunter kommt es auch zu rückwirkenden Gebührensenkungen - das heißt zur Rückerstattung an den Gebührenzahler - wenn Kosten nicht in der kalkulierten Höhe entstanden sind. In immerhin 9 Prozent der Kommunen wurde der Trinkwasserpreis im Vergleich zu 2003 gesenkt. Mehr als ein Drittel aller Gemeinden (401) erhöhte dagegen den Trinkwasserpreis je Kubikmeter, in der Mehrzahl der Gemeinden blieb er unverändert (55 Prozent). Für Abwasser wurden in 15 Prozent aller Kommunen die Preise gesenkt. In annähernd einem Drittel aller Gemeinden wurde der Kubikmeterpreis für Abwasser dagegen angehoben, in 52 Prozent der Gemeinden blieb er gleich. Wasserfonds Ruanda im InternetPressemitteilung: 30.07.2004 - Ministerium für Umwelt und Forsten - Rheinland-Pfalz Unter der Adresse www.wasserfonds-ruanda.de ist ab sofort der Wasserfonds Ruanda im Internet präsent. Dabei handelt es sich um eine Initiative für eine bessere Versorgung mit sauberem Trinkwasser im rheinland-pfälzischen Partnerland Ruanda. 'Sauberes Wasser ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge. Der Wasserfonds ermöglicht hier konkrete Hilfsmaßnahmen, von denen die Menschen in Ruanda profitieren', stellt die Schirmherrin des Wasserfonds Ruanda, Umweltministerin Margit Conrad, fest. Seit drei Jahren kooperieren das Ministerium für Umwelt und Forsten in Rheinland-Pfalz (MUF), der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz (GStB) und der Verein Partnerschaft Rheinland-Pfalz-Ruanda e.V., um im Partnerland die Trinkwasserversorgung durch den Bau von Leitungen und Zapfstellen zu verbessern. Der Auftritt im Web verfolgt das Ziel, die erfolgreichen Spendenaktionen der rheinland-pfälzischen Wasserversorgungsunternehmen im 'Jahr des Süßwassers 2003' der Vereinten Nationen (UN) fortzusetzen, bei denen über 30.000 Euro für Trinkwasser-Projekte in Ruanda zusammengekommen sind. Mit diesem Spendengeld sowie einem Zuschuss vom Ministerium des Innern und für Sport (ISM) konnte mit Hilfe des Wasserfonds Ruanda eine weitere Trinkwasseranlage in Ruanda gebaut und bereits Ende 2003 in Betrieb genommen werden. Die Umsetzung des Projekts vor Ort erfolgte durch das Koordinationsbüro der Partnerschaft Rheinland-Pfalz - Ruanda e.V. in Kigali. Auf der neuen Webseite ist nachzulesen, wie das Projekt unter reger Beteiligung der ruandischen Bevölkerung realisiert wurde. Vielerorts ist jedoch der Mangel an Wasserleitungssystemen und Zapfstellen immer noch besorgniserregend und bedroht die Gesundheit der Menschen in Ruanda. Die Initiatoren hoffen, dass viele Spendengelder eingehen, um eine gute Versorgung mit dem Lebensmittel Nummer 1 zu erreichen und damit die Entwicklung in Ruanda zu fördern. Da die Mittel des Wasserfonds Ruanda sehr begrenzt sind, geht auch die Realisierung der Internetpräsenz auf ehrenamtliches Engagement zurück. Die Webseite des Wasserfonds Ruanda ist auf den Internetseiten aller drei Beteiligten verlinkt (GStB: www.gstbrp.de, MUF: www.wasser.rlp.de/aktuelles, VPR: www.rlp-ruanda.de) Wenig Wasser in Flüssen - Freiburg verbietet WasserentnahmeFreitag, 30. Juli 2004 - Tagesanzeiger BERN - Ab nächstem Dienstag sind die Freiburger Gewässer als Quell für die Bewässerung tabu. Der Kanton hat auf diesen Tag hin ein allgemeines Verbot zur Wasserentnahme erlassen. Auch der Kanton Waadt verlangt von den Landwirten Zurückhaltung. Trotz der Niederschläge während der Monate Juni und Juli haben die Abflussmengen in den Freiburger Gewässern ständig abgenommen, wie der Kantonsingenieur mitteilt. Die Situation in allen Wässerläufen sei besorgniserregend. Von der Dürre des Sommers 2003 hätten sich die Grundwasserreserven noch nicht erholt. Mittelfristig sehen die Behörden keine deutliche Verbesserung der Lage. -> vollständiger Bericht im Tagesanzeiger Naturnahe Klärtechnik für EntwicklungsländerPressemitteilung Technische Universität Hamburg-Harburg, 29.07.2004 Flink und robust, winzig klein und mit großem Appetit, das ist "eisineia foetida". Dieser Wurm hat das Zeug, um in Entwicklungsländern Teil eines Abwassersystems zu werden, das Menschen vor Krankheit und Tod durch verseuchtes Wasser bewahrt. Ein anderer gleichfalls Erfolg versprechender Weg, Fäkalien aus dem Wasserkreislauf herauszuhalten, sind Trocknungsmodule mit Filtereinsätzen. Beide Ideen stammen aus Hamburg und sind im bayrischen Berching prämiert worden: Thoralf Schlueter (29) und Nathasith Chiarawatchi (23) von der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) wurden für ihre "Naturnahe Klärtechnik für Entwicklungsländer" mit dem Huber-Technology-Preis ausgezeichnet. Schlueter erhielt den mit 4000 Euro dotierten ersten Preis für seinen durch Ganzheitlichkeit überzeugenden Plan einer Abwasser-Anlage. Den zweiten Preis und 3000 Euro in diesem Bundes-Wettbewerb bekam Chiarawatchi für seine "Vermikompostierung". Gefragt waren preiswerte und praktikable Lösungen zur Abwasser-Entsorgung und Wasser-Wiederverwertung. Gesucht wurde ein Konzept für ein Terrain bestehend aus einem dicht bebauten Stadtzentrum mit etwa 2500 Einwohnern und einem dünn besiedelten ländlichen Raum mit etwa 500 Einwohnern in der trockenen Klimazone mit nährstoffarmen landwirtschaftlichen Nutzflächen. Hintergrund: Etwa 5 Millionen Menschen sterben jährlich weltweit an verseuchtem Wasser - wegen fehlender oder unzureichender Abwasser-Entsorgungssysteme. Die Preisträger: Schlueter, Diplomand im Arbeitsbereich "Abwasserwirtschaft", konzipierte aus der Fülle vorhandener Technologien und neuen, eigenen Ideen ein einmaliges System. Clou: Trocknungs-Module mit Filterbehältern für die Trennung des Toilettenwassers von Fäkalien sowie eine Pflanzen-Kläranlage. Chiarawatchi, Student aus Thailand und seit 2002 im Master-Programm "Environmental Engineering" an der TUHH, empfiehlt den Einsatz einer speziellen Sorte von Würmern zur Kompostierung der Fäkalien. Die Preisverleihung fand während eines Symposiums der Hans Huber AG in Berching/Bayern vor über 400 Gästen aus dem In- und Ausland statt. Im Mittelpunkt standen Innovationen auf dem Sektor Abwasserbehandlung und Wiederverwertung. Die Hans Huber AG zählt zu den bedeutendsten deutschen Umweltunternehmen.
Kann man mit Umweltschutztechniken noch einen Blumentopf gewinnen?Pressemitteilung Universität Bremen, 29.07.2004 In der Datenbank des Projektes "Wasser-Wissen" vom Institut für Umweltverfahrenstechnik der Universität Bremen gibt es eine neue umfassende Zusammenstellung von Umweltpreisen im deutschsprachigen Raum. Ja, man kann... und nicht nur einen Blumentopf, sondern handfeste Preise: Das belegt das Institut für Umweltverfahrentechnik (IUV) im Fachbereich Produktionstechnik der Universität Bremen. In der Datenbank des Projektes "Wasser-Wissen" (www.wasser-wissen.de) ist nämlich neuerdings eine neue umfassende Zusammenstellung von Umweltpreisen im deutschsprachigen Raum im Internet veröffentlicht. Die bereits bisher erfassten mehr als 70 Preise reichen von einem mit wenigen hundert Euro dotierten regionalen Preis für Schüler bis hin zum Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der immerhin mit einer halben Million Euro dotiert ist. Nach und nach soll auch durch zusätzliche Nachmeldungen der Leser die Liste vervollständigt werden. Diese neueste Veröffentlichung reiht sich nahtlos in die bereits existierenden zahlreichen und stets aktualisierten Linklisten von Wasser-Wissen ein wie zum Beispiel Abwasserzweckverbände, Dissertationen, Vorlesungsskripte und Software/Freeware jeweils zum Thema Wasser und Abwasser, Umweltinformationssysteme und weitere Sammlungen. Kernpunkt von Wasser-Wissen ist das nunmehr auf fast 2500 Stichworte angewachsene fachspezifische Lexikon. Das Projekt erfolgt als Eigenleistung des IUV, wird aber zunehmend auch von Unternehmen im Bereich Wasser und Abwasser als effektive Marketingchance genutzt. Institutsleiter und Projektinitiator Professor Norbert Räbiger antwortet auf die Frage, ob man mit Umweltschutztechniken noch einen Blumentopf gewinnen kann: "Derzeit gibt es nicht nur unzählige Preise in diesem Land, die den Einsatz von Umweltschutztechnologien und nachhaltigen Entwicklungen prämieren sollen, sondern nach wie vor gibt es auch umfangreiche Foerdermöglichkeiten insbesondere für kleine und Mittelständische Unternehmen. Im Projekt Wasser-Wissen arbeiten wir derzeit ausgehend von den umfangreichen Erfahrungen in geförderten Kooperationen mit der Industrie intensiv an einer Auflistung dieser Foerdermöglichkeiten, um innovativen Interessenten die Kooperation mit den Universitäten noch schmackhafter zu machen." Das Projekt Wasser-Wissen kann verfolgt werden unter der Internetadresse http://www.wasser-wissen.de. Interessenten an einer Kooperation können sich direkt an den Institutsleiter Professor Räbiger oder seine Mitarbeiter wenden.
Pharmazeutische Reststoffe in AbwässernPressemitteilung Universität Bremen, 28.07.2004 9. Bremer Colloquium für Produktionsintegrierte Wasser-/Abwassertechnik vom 13.-14. Sept. 2004 Antibiotika wirken immer weniger. Bakterien werden zunehmend resistenter, weltweit. Infektionen sind auch in den Industrieländern wieder auf dem Vormarsch. Mit Sorge beobachten Mediziner diese Entwicklung. Die Hauptursache dafür: Trinkwasser ist mit Antibiotika belastet, gelangt so in die Nahrungskette und in den Menschen. Der menschliche Körper wiederum gewöhnt sich an seine A-Dosis und unterläuft im Falle von Infektionskrankheiten Antibiotika-Therapien. Inzwischen haben Wissenschaftler mit neuen Detektions- und Analysemethoden nachgewiesen, dass das Problem der Belastung von Oberflächen-, Bade- und Grundwässern und sogar von Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit medikamentösen Rückständen größer ist als erwartet: pharmazeutische Wirkstoffe und pharmazeutisch belastete Mikroorganismen, die beim Menschen Krankheiten hervorrufen können (Humanpathogene), lassen sich überall nachweisen. Vor allem Krankenhäuser und Privathaushalte tragen die pharmazeutischen Substanzen in die kommunalen Klärsysteme ein. Aber auch die Veterinärmedizin in der Landwirtschaft verursacht belastende Einträge in Gewässer und Abwässer. Mit Fragen der Abwasserreinigung setzt sich unter dem Titel "Pharmazeutische Reststoffe in Abwässern: Vorkommen - Gefährdungspotenzial - Techniken zur Eliminierung" das Bremer Colloquium für "Produktionsintegrierte Wasser-/Abwassertechnik" am 13. und 14. September 2004 auseinander. Es findet bereits zum 9. Mal - mit wechselnden Themenschwerpunkten - statt und wird in Kooperation mit der VDI-Gesellschaft Verfahrenstechnik und Chemieingenieurwesen (GVC) vom Institut für Umweltverfahrenstechnik der Universität Bremen organisiert. Zur Tagung werden 150 Experten aus den Bereichen Produktion, Planung und Anlagenbau sowie Vertreter von Behörden und Wissenschaft erwartet. Eine Anmeldung ist noch möglich. Abwasser: Rechtssicherheit für ländliche RegionenLeipziger Volkszeitung vom Montag, 26. Juli 2004 Muldentalkreis. "Kleinkläranlagen in Gebieten, die in den nächsten fünf Jahren nicht an eine zentrale öffentliche Kläranlage angeschlossen werden sollen, können mindestens 15 Jahre als Dauerlösung genutzt werden", steht im neuen Wassergesetz des Freistaates Sachsen. "Damit schaffen wir für die Bürger in der ländlichen Region eine Rechtssicherheit", so Burkard Rech vom Dresdner Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft. Die Abwasserzweckverbände oder Kommunen müssen sich nun festlegen, welche Pläne sie hinsichtlich der Abwasserentsorgung hegen. Rech erklärt: "Wer zum Beispiel jetzt in einem Gebiet baut, wo noch über Kleinkläranlagen entsorgt wird, muss in eine eigene Anlage mit biologischem Standard investieren. Hier wäre es eine unbillige Härte, wenn zwei drei Jahre später Gemeinde oder AZV kommt und zum Anschluss an die großen Kanäle zwingt." - > Vollständiger Artikel in der Leipziger Volkszeitung Schutz der Meeresumwelt: auch eine Aufgabe der EG-MitgliedstaatenUmweltbundesamt (UBA) 23.07.2004 Europäische Gemeinschaft hat nur eingeschränkte Kompetenzen bei Meeresschutzabkommen Kommt der Europäischen Gemeinschaft (EG) im Bereich des Umweltschutzes die alleinige Kompetenz zur Aushandlung völkerrechtlicher Verträge und zur Verwirklichung internationaler Absprachen zu? Diese Frage ließ das Umweltbundesamt (UBA) mit Blick auf das Übereinkommen über den Schutz der Meeresumwelt des Nordostatlantiks - das so genannte Oslo-Paris-Übereinkommen (OSPAR) - klären. Die Antwort des Instituts für Internationale und Europäische Umweltpolitik (Ecologic): In der Regel sind die Mitgliedstaaten bei Meeresschutzmaßnahmen außenpolitisch - neben der Europäischen Gemeinschaft - zuständig. Die Studie erläutert die grundsätzliche Kompetenzverteilung: Danach dürfen die Mitgliedstaaten wegen der konkurrierenden Zuständigkeiten bei umweltpolitischen Regelungen der EG - zum Beispiel bei Wasser- oder Naturschutz-Richtlinien - immer dann eigenständige Regelungen treffen, wenn sich die EG des Themas noch nicht umfassend angenommen hat. Da aber die EG im Umweltbereich nur Mindeststandards setzen darf, können die Mitgliedstaaten strengere Maßnahmen treffen. Insofern verbleiben ihnen auch außenpolitische Kompetenzen. Deren Wahrnehmung wird dadurch eingeschränkt, dass die gemeinschaftlich vereinbarte Politik durch das Handeln eines einzelnen Mitgliedstaates nicht beeinträchtigt werden darf. Anders verhält es sich bei binnenmarktsbezogenen umweltpolitischen Maßnahmen, etwa im Produkt- oder Anlagenrecht. Soweit die EG hier für die Mitgliedstaaten abschließende Maßnahmen getroffen hat, sind diese auch außenpolitisch daran gebunden. Solche Regelungen finden sich unter anderem im Chemikalienrecht - zum Beispiel hinsichtlich zinnorganischer Verbindungen - und in der Richtlinie für genehmigungsbedürftige Anlagen (IVU-Richtlinie). Für derartige Fälle zeigt die Studie - neben den politischen Einflussmöglichkeiten - weitere Handlungsoptionen der Mitgliedstaaten zur Wahrnehmung ihrer Interessen auf. Dieses Interesse kann in der Klärung der Zuständigkeit oder in der Durchsetzung umweltpolitisch strengerer Regelungen bestehen. Nationale, umweltpolitisch strengere Anforderungen können aber wegen der hohen rechtlichen Anforderungen kaum realisiert werden, selbst falls solche Beschlüsse und Empfehlungen regionaler Konventionen - wie OSPAR - vorliegen. Zudem gibt die Studie eine Handlungsanleitung - in deutscher und englischer Sprache - für "Verhandlungen vor Ort". Hierin sind die Ergebnisse der Untersuchung zusammengefasst und für zukünftige Verhandlungssituationen aufbereitet. Der Bericht "EG-Kompetenzen bei völkerrechtlichen Verträgen im Umweltbereich unter besonderer Berücksichtigung des OSPAR-Übereinkommens" des Instituts für Internationale und Europäische Umweltpolitik (Ecologic), Berlin, in Zusammenarbeit mit Frau Prof. Epiney, Universität Freiburg, Schweiz, ist in der Schriftenreihe BERICHTE des UBA als Nummer 01/04 erschienen. Er umfasst rund 200 Seiten, kostet 34,80 Euro und ist beim Erich Schmidt Verlag Berlin, Genthiner Str. 30 g, 10785 Berlin sowie im Buchhandel (ISBN-Nr.: 3-503-08310-3) erhältlich. Eine Zusammenfassung ist im Internet Beim Umweltbundesamt veröffentlicht. Jede Minute sterben sechs Menschen durch WassermangelTöpfer fordert massive Investitionen für weltweit Milliarden von Menschen Mitteldeutsche Zeitung 23.7.2004 Der Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP), Klaus Töpfer, hat massive Investitionen in Wasserversorgung und Sanitäreinrichtungen für weltweit Milliarden von Menschen gefordert. (Foto: dpa) Seoul/dpa. Der Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP), Klaus Töpfer, hat massive Investitionen in Wasserversorgung und Sanitäreinrichtungen für weltweit Milliarden von Menschen gefordert. «Sie müssen sehen, dass gegenwärtig pro Minute sechs Menschen sterben, vor allem Kinder, weil sie keinen Zugang zu sicherem Wasser und Sanitäreinrichtungen haben», sagte Töpfer in einem dpa-Gespräch in Seoul. In Südkorea nimmt der frühere Bundesumweltminister am Globalen Umweltministerforum (GMEF) von Montag bis Mittwoch nächster Woche auf der Insel Jeju teil. «Gegenwärtig gibt es nicht eine Wassermengenkrise, sondern es gibt eine Krise der Investitionen in wasserbezogene Infrastrukturen», betonte Töpfer. Jährlich würden weltweit schätzungsweise 80 Milliarden Dollar (66 Milliarden Euro) in wasserbezogene Projekte investiert. Diese Summe müsse sich mittel- bis langfristig verdoppeln, um die Zahl der Menschen zu halbieren, die keinen Zugang zu sicherem Wasser hätten. -> weiter in der Mitteldeutschen Zeitung Filtertechnologie: Soldaten-Nahrung im Urin gekochtTrockenfutter mit Osmosemembran soll bei Einsatz im Feld Gewicht sparen Natick/Massachusetts (pte, 22. Jul 2004 11:10) - Lebensmitteltechniker haben eine drastische Methode zur Herstellung für Soldatennahrung im Feld entwickelt: Trockenfutter, das selbst in schmutzigstem Wasser oder auch im eigenen Urin aufgekocht werden kann und genießbar sein soll, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist http://www.newscientist.com . Der neuartige Filter kann 99,9 Prozent aller Bakterien und toxischen Rückstände aus dem Wasser entfernen. So kann das Wasser anschließend zur Auflösung von Nahrungsmitteln verwendet werden, berichtet das Combat Feeding Directorate, Teil des US Soldier Systems Center http://www.natick.army.mil in Natick, Massachusetts. Das Combat Feeding Directorate hat im übrigen Erfahrung mit solchen Spezialprodukten: Vor knapp zwei Jahren präsentierten die Experten einen quasi "unzerstörbaren Sandwich", der eine Lagerzeit von drei Jahren mühe- und auch schadlos übersteht. Im Vordergrund der Bemühungen der Armee-Spezialisten steht die Idee das Gewicht bei einem Einsatz möglichst stark zu reduzieren und vor allem die Trinkwasserreserven, die schwer sind, in irgendeiner Art zu ersetzen. "Die Nahrungsmittel, die ein Soldat heute als Tagesration mitnimmt, wiegen 3,5 Kilogramm. Mit Trockennahrung kann dieses Gewicht auf 400 Gramm reduziert werden", zeigt sich die Combat Feeding Sprecherin Diane Wood überzeugt. Die Filtertechnologie basiert auf dem physikalischen Mechanismus der Osmose. Dabei sind die semipermeablen Membrane, die nur Wasser durchlassen, im Durchschnitt nur 0,5 Nanometer groß und damit zu klein für Bakterien, berichtet das Wissenschaftsmagazin. Der Hersteller Hydration Technology http://www.hydrationtech.com aus Albany, Oregon, warnt jedoch vor, dass Harnstoff nicht ausgefiltert werden könnte. Daher rät das Unternehmen Urin nur im absoluten Notfall zu verwenden. Bei längerfristiger Verwendung könnte dies zu Nierenproblemen führen, warnt Ed Beaudry, Hydration-Technology-Techniker. Kurzfristig würde der Körper den Harnstoff jedoch nicht als toxisch empfinden. (Ende) -> Mehr dazu auch unter Wasser-Wissen-Skurriles Einen guten Gewässerzustand kostengünstig erreichenUmweltbundesamt (UBA) 22.07.2004 Handbuch zur Auswahl kosteneffizienter Maßnahmen für den Gewässerschutz nach Wasserrahmenrichtlinie erschienen Die im Jahr 2000 verabschiedete Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) der Europäischen Gemeinschaft (EG) verpflichtet die Mitgliedstaaten auf eine gute Gewässerqualität bis zum Jahr 2015. Doch mit welchen Maßnahmen ist ein guter Gewässerzustand zu erreichen? In Zeiten knapper Kassen stellen sich nicht nur Fragen nach deren ökologischer Wirksamkeit sondern auch nach deren ökonomischer Effizienz. Eine Methodik, die die Auswahl der geeigneten Maßnahmen unterstützt, gab es bisher nicht. Diese Lücke wurde jetzt mit dem Handbuch "Grundlagen für die Auswahl der kosteneffizientesten Maßnahmenkombinationen zur Aufnahme in das Maßnahmenprogramm nach Artikel 11 WRRL" geschlossen. Es richtet sich insbesondere an Entscheidungsträger, die in die Planung und die Verwirklichung der Maßnahmen involviert sind. Das Umweltbundesamt (UBA) beauftragte das Institut für Internationale und Europäische Umweltpolitik, Ecologic, Berlin, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Gewässerforschung und Gewässerschutz e.V. an der Universität Kassel das praxisorientierte Handbuch zu erarbeiten. Die Publikation bietet wichtige Argumentationsgrundlagen für die öffentliche Diskussion zwischen den politischen und behördlichen Entscheidungsträgern und den von wasserwirtschaftlichen Maßnahmen Betroffenen. Damit unterstützt sie auch die Länder bei der Umsetzung der WRRL. Es wurde eine spezielle Methodik entwickelt, die in einem mehrstufigen Prozess einen nachvollziehbaren Weg zur Auswahl der kosteneffizienten Maßnahmenkombinationen aufzeigt. Ausgangspunkt ist die Bestandsaufnahme nach WRRL bis Ende 2004. Darin wird dokumentiert, welche Ziele der WRRL bis zum Jahr 2015 voraussichtlich erreicht oder noch nicht erreicht werden. Die Entwicklung des Handbuchs konnte auf bereits vorliegenden Ergebnissen ausgewählter Pilotprojekte (Lahn, Große Aue, Seefelder Ach, Main) aufbauen. Es wird ein klares Vorgehen empfohlen, bei dem die typischen stofflichen und morphologischen Gewässerbelastungen den maßgeblichen Verursachern (Haushalte, Industrie, Landwirtschaft, sonstige) und diesen wiederum die relevanten Belastungsarten (zum Beispiel: Abwassereinleitungen, Stoffausträge aus landwirtschaftlichen Flächen, Wasserkraft, Schifffahrt), zugeordnet werden. Zur Beseitigung der erkannten Defizite kommen in der Regel mehrere Maßnahmen in Frage. Die geforderte Auswahl der kosteneffizienten Kombination erfolgt dann schrittweise. Dabei werden die einzelnen Maßnahmen nach verschiedenen Kriterien - wie ökologische Wirksamkeit, Zeithorizont der Umsetzung und Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung bis 2015 - beurteilt. In Kombination mit betriebs- und volkswirtschaftlichen Kostenschätzungen werden dann die kosteneffizienten Maßnahmen und Instrumente empfohlen. Im zweiten Teil des Handbuchs sind die eher technisch ausgerichteten Maßnahmen (zum Beispiel: Kläranlagenertüchtigung, Uferrandstreifenanlage) und die unterstützend wirkenden Instrumente (wie etwa Abgaben, Kooperationslösungen, Beratungen) detailliert in einzelnen Datenblättern beschrieben. Hier werden auch die genannten Beurteilungskriterien und Kostenfaktoren erläutert. Das Handbuch ist als pdf-Dokument im Internet unter der Adresse http://www.umweltbundesamt.de/wasser/themen/oekonom.htm in deutscher und englischer Sprache veröffentlicht und kann dort heruntergeladen werden. Die Studie "Grundlagen für die Auswahl der kosteneffizientesten Maßnahmenkombination zur Aufnahme in das Maßnahmenprogramm nach Artikel 11 WRRL - Handbuch" ist in der Reihe TEXTE des UBA als Nr. 02/04 (deutsche Version) und Nr. 24/04 (englische Version) veröffentlicht. Das Handbuch umfasst 245 Seiten und kostenlos erhältlich beim Umweltbundesamt, Zentraler Antwortdienst, Postfach 33 00 22, 14191 Berlin (Postkarte), Fax 030/89 03-2912, e-Mail: info@umweltbundesamt.de .
Moschus in der Kläranlage - Gefährliche Stoffe belasten das AbwasserPressemitteilung Universität Dortmund, 20.07.2004 Gefährliche Stoffe im Abwasser ist nur eines der Themen, das "mundo", das Wissenschaftsmagazin der Universität Dortmund, in seiner neuesten Schwerpunktausgabe "Wasser" unter die Lupe nimmt. "mundo" ist kostenlos bei der Universität Dortmund, Referat für Öffentlichkeitsarbeit, erhältlich und kann telefonisch unter 0231/755-5448 oder per Email bei sylvia.ebbes@uni-dortmund.de bestellt werden. Eine graubraune, trübe, stinkende Brühe drängelt zum Großklärwerk in Köln Stammheim. Papierfetzen und Zweige sind noch das Harmloseste, was diese Kloake mit sich führt. Sie ist voll von den Hinterlassenschaften unserer Zivilisationsgesellschaft. Die Kläranlage wird ganze Arbeit mit etlichen Pumpen, einigen Menschen und Milliarden Mikroorganismen leisten . Aber ist das Wasser am Ende auch wirklich sauber? Prof. Dr. Hans Fahlenkamp vom Lehrstuhl fuer Umwelttechnik am Fachbereich Bio- und Chemieingenieurwesen antwortet mit einem klaren "Nein!" Klärwerke arbeiten zwar nach einem bewährten, aber über 80 Jahre alten Prinzip. Und die Chemie hat sich weiter entwickelt, chemische Stoffe sind komplexer geworden und hochwirksam. Schon kleinste Dosen bestimmter Substanzen können das menschliche Erbgut schädigen oder Krebs auslösen. Vorsorglich dürfen diese Stoffe deshalb nicht in die Umwelt gelangen und spätestens das Klärwerk sollte ihnen einen Riegel vorschieben. So sieht es die "Europäische Wasserrahmenrichtlinie" aus dem Jahr 2000 vor, die vor zwei Jahren in das deutsche Wasserhaushaltsgesetz übernommen wurde. Doch erst einmal muss klar sein, welche Stoffe überhaupt in unserem Abwasser vorkommen, und welche unter die neue Wasserrahmenrichtlinie fallen. "In welchen Konzentrationen kommen diese Stoffe im Abwasser vor? Inwieweit werden sie von Kläranlagen herausgefiltert? Welche Möglichkeiten gibt es, solche Stoffe zu eliminieren? Und wie gefährlich sind sie für die Umwelt?", fasst Fahlenkamp den Fragenkatalog zusammen, dem er im Rahmen des Forschungsvorhabens "Untersuchungen zum Eintrag und zur Elimination von gefährlichen Stoffen in kommunalen Kläranlagen" nachgeht. Auftraggeber ist das Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Außer der Universität Dortmund sind die Deutsche Projekt Union GmbH in Köln und das Landesumweltamt in Essen beteiligt. Untersucht werden die beiden Großklärwerke Köln-Stammheim und Düsseldorf-Süd. Dort sind Prof. Dr. Fahlenkamp und Dr. Thomas Ries von der Deutschen Projekt Union - seines Zeichens auch Lehrbeauftragter im Fachbereich Bio- und Chemieingenieurwesen - einem ganzen Bündel von Schadstoffen auf der Spur: Pflanzenbehandlungsmitteln aus der Landwirtschaft etwa, so genannten "Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen" (PAK), die bei der Verbrennung beispielsweise beim Auto entstehen, Weichmachern aus Kunststoffen, Desinfektionsmitteln aus Krankenhäusern und Haushalten sowie Pharmaka. "Alleine in Deutschland haben wir 3.000 Arzneimittelstoffe in 9.000 Präparaten", gibt Fahlenkamp zu bedenken und weist auf eine weitere Stoffklasse hin, an die kein Laie denken würde: ""Moschusduftstoffe" sind ein echtes Problem." Sie sollen zwar Kosmetika, Seifen und Waschmittel duftiger machen, sind aber gleichzeitig sehr langlebig und in größeren Mengen giftig. "Wenn wir diese Stoffe deutschlandweit aus dem Abwasser herausfiltern wollen, kommt einiges auf uns zu", prophezeien Fahlenkamp und Ries. Denn es würde eine weitere technische Revolution in den Kläranlagen auslösen. Millionen Kubikmeter Abwasser müssten äußerst aufwändig gereinigt werden, um gefährliche Stoffe in geringsten Mengen herauszufiltern - die Frage ist nur - wie? Eine Möglichkeit wäre die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht, wie sie bereits zur Entkeimung von Trinkwasser eingesetzt wird. Auch die Adsorption an Aktivkohle ist möglich. "Am wirkungsvollsten wäre aber O3 - allgemein bekannt als Ozon - das dem Abwasser zugesetzt würde und hartnäckige Verbindungen regelrecht knackt.", schlägt Ries vor. Bis Oktober 2.005 werden Fahlenkamp, Ries und ihre rund zwanzig Mitarbeiter auch diese noch offene Frage in ihrem Forschungsvorhaben beantwortet haben. Danach folgt in einem dritten und letzten Schritt die Perfektionierung der neuen Klärmethoden im Labormaßstab und der anschließende Test an realem Abwasser in einer als 'Halbtechnische Kläranlage' bezeichneten Dauerbetriebs-Versuchsanlage in Neuss. Ein Patentrezept für die Abwassereinigung wird dabei nicht herauskommen, wissen Fahlenkamp und Ries bereits jetzt. Die neuen Verfahren müssen für jede Kläranlage individuell zusammengestellt und angepasst werden, je nachdem, welche Giftstoffe hier die Oberhand haben. Wie, wo und wann werden die ersten Kläranlagen mit neuen Techniken für neue Stoffe ausgerüstet? Das liegt nicht mehr in der Hand der Forscher. Da ist die Politik gefragt, denn es geht um Geld. Um viel Geld. Die Aufrüstung unserer Kläranlagen wird Millionen kosten, die erwirtschaftet werden müssen, nach Möglichkeit über Einsparungen an anderer Stelle im Kläranlagenprozess, so dass das gerne hinterfragte "Drehen an der Gebührenschraube" eine ultima ratio ist. Langfristig darf diese Möglichkeit jedoch nicht ausgeschlossen werden, wenn die Gesundheit der Menschen geschützt werden soll. Klärschlamm muss sauberer werdenUmweltbundesamt 19.7.2004 - Presse-Information 66/2004 Organozinnverbindungen und Hygiene sind problematisch Die Landwirtschaft nutzt Klärschlamm als Dünger. Doch neben Pflanzennährstoffen wie Phosphor enthält Klärschlamm auch Schadstoffe. Bislang waren dabei besonders die Schwermetalle - wie Kupfer oder Zink - im Blick. Diesen wird man erweitern müssen, denn eine Untersuchung von 51 Klärschlämmen im Auftrag des Umweltbundesamt hat gezeigt: Mit der Ausbringung von Klärschlamm auf die Äcker können auch organische Schadstoffe - wie Tributylzinn - ins Grundwasser gelangen. Auch die existierenden Hygieneanforderungen genügen offensichtlich nicht immer den Ansprüchen an einen qualitativ hochwertigen Dünger. Die Ergebnisse der Untersuchung der wave GmbH in Verbindung mit dem Gutachterbüro terrAquat und der Universität Stuttgart bestätigen das Umweltbundesamt in seiner Auffassung: Soll Klärschlamm als Dünger genutzt werden, müssen vorsorge- und schutzgutorientierte Anforderungen erfüllt werden. Dies bedeutet - neben weitergehenden Regelungen bei Schwermetallen - , dass auch bei organischen Schadstoffen und der Hygiene anspruchsvollere Anforderungen eingehalten werden müssen. Die Wissenschaftler untersuchten 51 Klärschlämme kommunaler Kläranlagen auf die Gehalte von Organozinnverbindungen, Lineare Alkylbenzolsulfonate, Nonylphenol, Mineralölkohlenwasserstoffen (MKW) und Chlorparaffine. Dabei zeigten sich große Schwankungsbreiten bei den Gehalten an MKW, die mit dem Anteil an gewerblichen Abwässern korrespondierten je höher deren Anteil an der Abwassermenge, desto höher ist auch der MKW- Gehalt. Für die Gruppe der Organozinnverbindungen wurde zwar insgesamt ein spürbarer Rückgang im Vergleich zu Messungen aus dem Jahr 1995 verzeichnet, der darauf zurückzuführen ist, dass durch Verbote und Produktionsumstellungen in Europa insbesondere der Eintrag von Tributylzinnverbindungen (TBT) in die Umwelt stark reduziert wurde. Aber dieser Rückgang reicht noch nicht aus, um eine Entwarnung hinsichtlich aller Organozinnverbindungen zu geben. Die Untersuchungen lieferten auch Erkenntnisse darüber, inwieweit Böden, Grundwasser oder Pflanzen durch die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung mit Organozinnverbindungen und MKW belastbar sind. Dazu wurden Böden mit stark belastetem Klärschlamm (2 Milligramm pro Kilogramm Trockensubstanz) beaufschlagt und sowohl Säulenversuche im Labor als auch Feldversuche unter Praxisbedingungen durchgeführt. Es konnte nachgewiesen werden, dass bis zu etwa einem halben bis knapp über zwei Prozent des im Klärschlamm enthaltenen TBT bereits in kurzer Zeit in Bodenschichten bis zu 80 Zentimeter Tiefe verlagert wurden. Das entspricht einer geschätzten Konzentration von 0,3 bis 2,8 Mikrogramm TBT pro Liter Sickerwasser. Der Durchbruch der Organozinnverbindungen in den Säulen- und Feldversuchen lässt vermuten, dass diese auch in noch tiefere Bodenschichten bis hin ins Grundwasser verlagert werden können. Obwohl die Versuchsbedingungen nicht exakt dieselben waren wie beim Test von Pflanzenschutzmitteln ist dies doch als eine hohe Konzentration einzustufen. Zum Vergleich: Für Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe gilt im Trinkwasser ein Grenzwert von 0,1 Mikrogramm pro Liter Wasser. Der auf ökotoxikologischer Grundlage abgeleitete Geringfügigkeits-schwellenwert für das Grundwasser beträgt sogar nur 0,001 Mikrogramm TBT pro Liter. Neben den Ergebnissen zu den organischen Schadstoffen ergaben die Feldversuche noch ein weiteres, überraschendes Ergebnis: Die mit dem Klärschlamm einer bestimmten Abwasserbehandlungsanlage beaufschlagten Flächen wiesen einen starken Aufwuchs von Tomatenpflanzen auf. Dies lässt auf eine mangelnde Hygienisierung des Klärschlamms schließen, denn: Wäre die Abwasserbehandlung hygienisch ausreichend, wären die Tomatensamen soweit geschädigt, dass sie nach Ausbringung des Klärschlammes auf die Felder nicht mehr ausgekeimt wären. Meerwasser soll wachsenden Durst stillenEntsalzungsanlagen finden in Europa immer mehr Zuspruch 18.7.2004 - Deutsche Wellt Wachsende Bevölkerungszahlen in Europa und steigende Temperaturen setzen den ohnehin überbeanspruchten Wasserressourcen zu. Entsalzungsanlagen werden vermehrt als Lösung gesehen. Londons Wetter lässt einen zuerst an graue, bedeckte Tage denken, die von regelmäßigen Niederschlägen, selten aber von Sonnenschein unterbrochen werden. Aber trotz der reichlichen Feuchtigkeit, die ein Tag in England mit sich bringt, beginnt die britische Metropole auszutrocknen. Angesichts der wachsenden Einwohnerzahl und steigender Temperaturen zeichnet sich eine Wasserknappheit ab. Um dem künftigen Bedarf zu entsprechen, investiert das deutsche in London ansässige Wasserversorgungsunternehmen Thames Water 300 Millionen Euro, um die erste Entsalzungsanlage der Stadt zu bauen. Das Werk wird Brackwasser aus dem Fluss in Trinkwasser umwandeln. - weiter bei der Deutschen Welle Der Krieg der RegenmacherThomas Pany 15.07.2004 Auch in China streitet man übers Wetter: mit Raketen In China steht ein Streit übers Wetter an, dessen Gegenstand, so die britische Zeitung Guardian sich als eines der "bezeichnenden Verbrechen des 21.Jahrhunderts" erweisen könnte: Regendiebstahl. Da das große Land immer wieder von Dürrekatastrophen heimgesucht wird - die Wasserreserven mit 2.200 Kubikmetern pro Person betragen nur ein Viertel weltweiten Durchschnitts -, hat man in China die Technologie zur Erzeugung von Regen sehr weit entwickelt. Unter den Nationen, die chemisch auf das Wetter Einfluss nehmen, steht China seit dem Beginn der 90er Jahre ganz vorne: Wir bekämpfen Dürre, wir löschen Waldbrände, wir vertreiben Wolken, und wir sorgen für gutes Wetter bei Großveranstaltungen Wen Kang, staatlicher Meteorologe Wenn die Wolken denn nur vertrieben werden würden... Stattdessen werden sie seit geraumer Zeit in bestimmten Gebieten vom Flugzeug oder Ballonen aus oder via Flugabwehrwaffen mit Trockeneis oder Silberjodid beschossen oder beworfen, damit der Regen aus der Wolke genau da niedergeht, wo er gebraucht wird. Andere, die ebenfalls mit ihrem Gerät auf die Wolke gewartet hatten, haben das Nachsehen. -> weiter unter http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/17883/1.html Länderübergreifendes Projekt betrachtet Flüsse erstmals ganzheitlichPressemitteilung Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen 15.7.2004 Wasser bedeutet Leben, bedeutete in der Vergangenheit vor allem Handel und Austausch, aber auch Nahrung und Energie - dies beweisen die vielen großen Städte und kleinen Dörfer, die an Flüssen oder Bächen angesiedelt sind. Gewässer machen nur vor natürlichen Barrieren halt. Trotzdem werden Fliesgewässer heutzutage oft nur als linienhafte Elemente in einer durch politische Grenzen geteilten Landschaft wahrgenommen. Nach den Vorgaben des Europäischen Rates in der "Europäischen Wasserrahmenrichtlinie" (beschlossen Dezember 2000) sollen in Zukunft alle Einflussfaktoren der Fließgewässer ganzheitlich betrachtet und somit der Blick auch auf gesamte Einzugsgebiete ausgedehnt werden. In der Euregio Maas-Rhein wird dieser Integrationsaspekt ergänzt durch das Vorhaben, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten. Hieraus ergibt sich eine weitere Herausforderung für Fachbehörden, Wissenschaft und Öffentlichkeit. Das Projekt "Wege des Wassers" - eine Kooperation mit Pilotcharakter, gefördert unter anderem von der EU und dem Land NRW - will die Rahmenbedingungen und Konsequenzen dieser neuen Sicht auf die Flüsse und Bäche der Euregio untersuchen. Wie beeinflussen Klima, Geologie, Relief und Landnutzung die Gewässer? Welche Auswirkungen haben die spezifischen kulturellen und historischen Bedingungen der beteiligten Regionen auf die Flüsse und Bäche? Sind die regionalen Unterschiede messbar? Wie sind diese Effekte im Hinblick auf das zukünftige Entwicklungspotential der Gewässer zu bewerten? Das Geographische Institut der RWTH Aachen hat eine in ihrer Konstellation einzigartige Mannschaft von Wissenschaftlern (Universitäten Aachen, Lüttich, Amsterdam) und Wassermanagern (Staatliches Umweltamt Aachen, Wasserverband Eifel Rur, Rijkswaterstaat Limburg, Waterschap Roer en Overmaas) für dieses Projekt gewinnen können. Nur in einem solchen Zusammenschluss, in dem alle Partnerländer der Euregio Maas-Rhein vertreten sind, können die Antworten auf diese Fragen gegeben werden. Erste Ergebnisse liegen bereits vor: Es zeigt sich, dass neben den zahlreichen natürlichen Faktoren, die auf die Gewässer wirken, auch die kulturellen und historischen Rahmenbe-dingungen in den drei Partnerländern einen messbaren Einfluss auf die Qualität der Oberflächengewässer haben. Diese unterschiedlichen Startvoraussetzungen gilt es zu berücksichtigen, wenn das Ziel ein grenzüberschreitend 'guter' Wasserzustand ist. Eine interessante Spur verfolgt die Projektgruppe auch in den Sedimenten, die sich entlang der Flüsse über Jahrhunderte und Jahrtausende angehäuft haben. Sie sind ein Spiegel der einzigartigen Geschichte unserer Region, die Schicht für Schicht rekonstruiert wird: Beginnend von der letzten Eiszeit über die Phase der Montanindustrie bis hin zum Übergang in eine postindustrielle, europäische Zukunft. Die Projektpartner haben fünf länderübergreifende Arbeitsgruppen gebildet, um die "Wege des Wassers" von unterschiedlichen Seiten zu beleuchten: Die Gruppe "Fluss-ökologie" führt vergleichende Untersuchungen zur Wasserqualität in Belgien, den Niederlanden und Deutschland durch. Die Gruppe "Flussdynamik" untersucht, wie sich der Verlauf der Flüsse in historischer Zeit geändert hat und was diese Verlagerung begünstigt hat. Eine wichtige Rolle spielt dabei, wie der Mensch die Landschaft verändert hat. Dies ist Gegenstand der Arbeitsgruppe "Landnutzungswandel". Die Gruppe "Sedimentologie und Bodenkunde" untersucht die Sedimente, die sich entlang der Flüsse abgelagert haben und welche Rolle die Böden der Region als Wasserspeicher spielen. Die Gruppe "Datenintegration" versucht, politische Grenzen aus den behördlichen Daten zu entfernen, denn hier sind einheitliche Standards in Europa noch längst nicht gegeben. Ebenso international wie die Projektgruppe sind auch die "Sponsoren". In erster Linie ist die EU zu nennen, aus deren INTERREG III A-Fördertopf 50 Prozent des Projektvo-lumens bestritten werden. Mit dem INTERREG III A Programm werden Projekte gefördert, die die "Kohäsion in der Europäischen Union mittels der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit" stärken. Die zweite Hälfte der Projektgelder stammt vom Land NRW, der Région Wallonne sowie von den Partnerinstitutionen. Abfall zu Dünger - Pilotanlage steigert die Verwertung von KlärschlammIn allen Ballungsräumen der Welt ist die Reinigung des Abwassers ein großes Problem. Jetzt nahm der Abwasserverband Heidelberg eine Pilotanlage zur Klärschlammvergärung in Betrieb, die noch mehr Schlamm abbauen, Biogas für die Stromversorgung gewinnen und Stickstoffdünger für die Landwirtschaft herstellen soll..... Jürgen Weber, sein Technischer Leiter: "Wir reinigen Im Jahr knapp dreißig Millionen Kubikmeter Abwasser. Und als Endprodukt fallen rund 120.000 Kubikmeter Klärschlamm an, den es zu behandeln und zu beseitigen gilt." Bislang tat man dies in Faultürmen, in denen die organischen Bestandteile des Schlamms nachgefault und so 60 bis 65 Prozent des Schlammes abgebaut wurden. Dabei entstanden rund 2,6 Millionen Kubikmeter Methan, das zur Stromerzeugung genutzt wurde. Das aus dem übrig bleibenden Restschlamm gewonnene Wasser hatte jedoch einen so hohen Stickstoffgehalt, dass es für die Abwasserreinigung ein Problem darstellte. Die neue Pilotanlage soll diese Schwierigkeit überwinden... Bei dem neuen Verfahren bleibt der Schlamm nur noch fünf statt wie früher 30 Tage im Faulturm. Zusätzlich kommt ein spezieller Keramikfilter zum Einsatz. Marius Mohr vom Stuttgarter Fraunhofer Institut für Grenzflächen und Bioverfahrenstechnik: "Dieser Filter arbeitet mit Platten aus Porzellan, die eine poröse Oberfläche haben und rotieren. So bilden sich keine Schichten auf den Platten." Die Filter entwässern den Restschlamm stärker als herkömmliche Verfahren, so dass sich die Konzentration an Biomasse erhöht. Dadurch sinkt zwar das Volumen, gleichzeitig wird es aber auch schwieriger den Fäulnisprozess aufrecht zu erhalten. ...
NÖ Trinkwasserreport: AKNÖ erneut gegen PrivatisierungPräsident Staudinger fordert Transparenz und mehr Engagement für Hausbrunnenbesitzer Wien (AKNÖ 15.7.2004) - Die Arbeiterkammer Niederösterreich präsentierte heute eine aktuelle Studie zur Trinkwasserversorgung in Niederösterreich. In Rahmen dieser Studie wurden nicht nur die sehr unterschiedlichen Wasserbezugsgebühren erhoben (der durchschnittliche Jahresverbrauch von rund 150 Kubikmetern Wasser kostet in Niederösterreich pro Jahr zwischen 44,94 und 392,70 Euro), sondern auch der Anteil der Hausbrunnenbesitzer in NÖ festgestellt. Dieser liegt derzeit bei rund 10 Prozent - das bedeutet, dass jeder zehnte Haushalt in Niederösterreich sein Trinkwasser aus einem Hausbrunnen bezieht. Regelmäßig untersucht wird aber nur jenes Trinkwasser, das über die öffentliche Versorgung zugeführt wird. Wer hingegen einen Hausbrunnen besitzt, hat diese Garantie nicht und muss den so wichtigen Qualitätsnachweis selbst bezahlen. Hier fordert die Arbeiterkammer mehr Engagement vom Land Niederösterreich. Die AKNÖ tritt vor allem auch vehement gegen die Privatisierung von Wasserversorgung und Abfallentsorgung ein. Präsident Staudinger findet es "nicht in Ordnung, dass man Versorgung und Entsorgung privaten Betreibern überlässt." Er fordert daher, die Menschen aufzuklären, worum es geht, denn Wasser "ist ein hochbrisantes Thema, das einen hochsensiblen Umgang erfordert." Die "WunderWeltWasser"Lübecker Nachrichten 15.7.2004 Malente. Der Stoff, aus dem das Leben ist, wird künftig im wasserreichen Malente eine noch größere Rolle spielen - auch mit Blick auf den Tourismus. Entlang der Malenter Au entsteht die "WunderWeltWasser".Dass Wasser ein durch menschliche Maßnahmen nicht vermehrbares Lebensmittel und ein wertvoller Rohstoff ist, dass es unentbehrlich und unersetzlich ist - darüber wird bald im Kneipp-Heilbad Malente-Gremsmühlen ein außergewöhnliches Projekt Auskunft geben. An der Malenter Au, wo Wasser auch ein ästhetischer Anblick ist, soll im September mit den ersten Arbeiten für ein Vorhaben begonnen werden, das eines Tages sicherlich zu den Sehenswürdigkeiten im nördlichsten Bundesland gehören wird: Das "WunderWeltWasser" genannte Projekt der Kreisjägerschaft Eutin, des Wasser- und Bodenverbandes Schwentine, des Lions-Clubs Eutin, des Kreis-Angelfischerverbandes Ostholstein und der Gemeinde Malente... Zum Wasserwerk und zum Klärwerk, das zu den modernsten seiner Art in Norddeutschland gehört, sollen die Besucher über einen unmittelbar an der Au entlang führenden hölzernen Steg wandern und das Niederungsgebiet so in Augenschein nehmen können, wie es bislang nur wenigen Menschen möglich ist. Als zusätzliche Attraktion soll eine Dauerausstellung in einem nicht mehr genutzten Teil des kommunalen Wasserwerks dienen, die über die vielfältige Bedeutung des Wassers in Schleswig-Holstein informiert. .. Grundidee für die WunderWeltWasser in den Niedermoorwiesen und Erlenbruchwäldchen im Mündungsbereich der Malenter Au ist, dass schon der jüngste Nachwuchs aktiv den Umgang mit der kostbarsten Ressource der Menschheit lernen soll. Hauptattraktion der Anlage ist ein im Erdreich gelegener Beobachtungspunkt, der - durch eine Glaswand getrennt - den Besuchern einen freien Blick auf das Flussbett, die Fische und andere Wassertiere ermöglicht. Freilandmodelle laden dazu ein, die Natur durch tasten, sehen und hören zu erleben. Und die vor vielen Jahren begradigte Malenter Au und ihre Altarme sollen wieder zu einem Bachlauf werden, der wie in alter Zeit durch das Niederungsgebiet mäandriert.
Geldstrafe für Klärwärter nach einem Fischsterben Kreis WaldshutKreis Waldshut (mae) Ein Fischsterben mit einem Gesamtschaden von rund 80000 Euro löste ein Unfall bei der Pressung von Klärschlamm in einer nördlichen Kreisgemeinde aus. Das Verfahren gegen den Arbeiter, der die mobile Presse bedient hatte, wurde gegen eine Geldauflage von 900 Euro eingestellt. Nicht mit einer Einstellung gegen Geldauflage einverstanden war der Klärwärter. Er erhielt vom Amtsgericht eine Geldstrafe von 900 Euro wegen Gewässerverunreinigung. Der Verteidiger kündigte Berufung gegen dieses Urteil an. Der 51-jährige Arbeiter hatte Ende September letzten Jahres in der Kläranlage einer Gemeinde mit einer mobilen Klärschlammpresse gearbeitet. Durch einen technischen Defekt lief 120 Liter eines chemischen Bindemittels, ein sogenanntes Polymer, aus. Der Arbeiter spritzte die zähflüssige Masse mit einem Wasserschlauch in einen Gully am Ort der Klärschlammpressung. Dieser Gully stand aber nicht in Verbindung mit der Kläranlage, sondern führte in die Schlücht, mit deren Wasser ein Gastronom seine Fischteiche versorgte. So kam es zu einem Fischsterben, bei dem rund 10,7 Tonnen Fische verendeten. Gesamtschaden: rund 80000 Euro.
Größte kommunale Kläranlage8.7.2004 Millionenprojekt Klärwerk Das 25 Millionen Euro teure Gruppenklärwerk Nordkanal im Westen von Vorst ist am Donnerstag in Betrieb genommen worden. Es ist das weltweit modernste Werk seiner Art. Die Stadt spart durch das Werk rund 170 000 Euro Abwasserabgabe pro Jahr. Sie nahmen am Donnerstag das Klärwerk Nordkanal in Betrieb: Landesumweltministerin Bärbel Höhn, Wulf Lindner (v.r., Vorstand des Erftverbandes), Bürgermeister Franz-Josef Moormann und Clemens Pick, Vorsitzender des Verbandsrates. NGZ-Foto: M. Reuter Die größte kommunale Kläranlage der Welt, die auf die fortschrittliche Membrantechnik setzt, wurde am Donnerstag in Kaarst in Betrieb genommen. 80 000 Anwohner sind nun an das Klärwerk Nordkanal im Westen von Vorst angeschlossen. Das moderne Bauwerk bewältigt Tag für Tag bis zu 16 000 Kubikmeter Schmutzwasser. Im Jahr sind es mehr als drei Millionen Kubikmeter Abwasser aus den Städten Kaarst, Korschenbroich und Neuss, die in klares Wasser verwandelt werden. -> weiter in der Neuß-Grevenbroicher Zeitung Klärwerk wird still gelegt / Ortsbeirat gegen FahrplanänderungAbwasser wird zur Stadt gepumpt Vom 08.07.2004 Von Kurier-Mitarbeiterin Alexandra Lenz Auringens Abwasser fließt künftig nach Wiesbaden. Die Kläranlage des Stadtteils wird aus Kostengründen geschlossen. Auf seiner jüngsten Sitzung informierte sich der Ortsbeirat über die Gründe dafür und das künftige Vorgehen in puncto Abwasserreinigung. Ein weiteres Thema war der zuletzt oft über die Ufer getretene Wickerbach. Gegen die Ortsbeirat Auringen Überschwemmungen sollen Maßnahmen ergriffen werden. -> vollständiger Bericht im Wiesbadener Kurier Deutsche Wasserwirtschaft vor 800 Millionen Euro Aufträgen im IranPressemitteilung BMBF 7.7.2004 Bulmahn: 'Forschungsförderung schafft Arbeitsplätze' Die deutsche Wasserwirtschaft erwartet für den Aufbau der Wasserinfrastruktur im Iran zusätzliche Aufträge in Höhe von rund 700 Millionen Euro. Zusammen mit einem bereits im Januar mit dem iranischen Energieminister Habibollah Bitaraf vereinbarten 100 Millionen Euro Auftrag erhöht sich das erwartete Volumen auf insgesamt 800 Millionen Euro, teilte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn nach einem Spitzentreffen mit der Deutschen Industrie und Wasserwirtschaft sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau am Mittwochabend in Berlin mit. Die angekündigten Aufträge seien der Erfolg einer zielgerichteten Forschungsinitiative für die wasserarmen Regionen Zentralasiens. 'Die Forschungsförderung für die Wasserwirtschaft schafft neue Arbeitsplätze in Deutschland', sagte Bulmahn. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung investierte seit dem Jahr 2000 rund acht Millionen Euro in die deutsch-iranische Kooperation in der Wasserforschung. Ein iranisch-deutsches Konsortium hat die Detailplanung für die Abwasserentsorgung von 'Teheran West/Nordwest' bereits aufgenommen. Elf weitere Großprojekte werden in den nächsten Monaten als Gemeinschaftsaufgabe starten. Dazu gehört etwa die Errichtung von Klärwerken und Kanalnetzen sowie von Fernwasserleitungen und Wasserversorgungsanlagen. Die Kooperation mit dem Iran ist ein Beitrag Deutschlands zu den Zielen des Weltgipfels für nachhaltige Entwicklung von Johannisburg. Danach soll mindestens die Hälfte der weltweit eine Milliarde Menschen ohne Trinkwasserzugang und sanitäre Abwasserentsorgung bis zum Jahr 2015 ausreichend versorgt werden. Gewässerschutz überschreitet LändergrenzenPressemitteilung Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung IITB, 07.07.2004 Kooperative Entwicklung eines Gewässerinformationssystems im Auftrag von Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern. "Umweltschutz ist Ländersache" - so steht es sinngemäß in Artikel 75 des Grundgesetzes. Da sich Luft und Gewässer naturgemäß nicht nach Ländergrenzen richten, resultieren daraus Probleme bei übergreifenden, fachlichen Fragen und Aufgaben. Die neueren EU-weiten Umweltrichtlinien (z. B. die Europäische Wasserrahmenrichtlinie) orientieren sich zunehmend an den natürlichen Umweltgrenzen (z. B. Flusseinzugsgebieten) anstatt an Verwaltungsgrenzen. Die gesammelten Daten aus der Umweltüberwachung erfordern einheitliche IT-Systeme und Standards um länderübergreifend nutzbar zu sein. Baden-Württemberg entwickelt bereits seit Jahren leistungsfähige Komponenten für Umweltinformationssysteme (UIS), gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Informations- und Datenverarbeitung, Karlsruhe, und anderen Partnern im Forschungs- und Entwicklungsvorhaben AJA (Anwendung Java-basierter Lösungen in den Bereichen Umwelt, Verkehr und Verwaltung). Bund und Länder kooperieren im Rahmen einer UIS-Vereinbarung. Dies war der richtige Rahmen für die Entwicklung eines gemeinsamen Gewässerinformationssystems für die Bundesländer Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg. Das Fraunhofer IITB in Karlsruhe stellt mit dem Software-Baukasten "WaterFrame" hierfür die technische Grundlage. Das WaterFrame-Modul "Qualitative Hydrologie" soll nun gemaess den Anforderungen der Europaeischen Wasserrahmenrichtlinie gemeinsam weiterentwickelt werden. Voraussetzung ist eine enge fachliche und informationstechnische Abstimmung zwischen den beteiligten Bundesländern. Gemeinsame Aufgaben, beispielsweise die Beurteilung der Gewässergüte in länderübergreifenden Flusseinzugsgebieten der Donau oder des Mains, koennen jetzt einfacher bearbeitet werden. Experten der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, des Bayerischen Landesamts für Wasserwirtschaft und der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie kommen im Juni und Juli 2004 mit Software-Entwicklern des Fraunhofer IITB zu mehreren Workshops zusammen, um die fachlichen Anforderungen genau abzustimmen. Das gemeinsame System wird vom Fraunhofer IITB entwickelt und in den beteiligten Bundesländern stufenweise bis Ende 2005 in den produktiven Einsatz gehen. Der größte Vorteil liegt in der Kosteneinsparung für Entwicklung und langfristige Pflege. Identische fachliche Anforderungen müssen nur einmal analysiert, in IT-Konzepte umgesetzt und eingearbeitet werden. Da WaterFrame-Informationssysteme als Baukasten aufgebaut und leicht konfigurierbar sind, koennen länderspezifische Ausprägungen trotz allem berücksichtigt werden. WaterFrame wurde im Rahmen des Grundwasser-Moduls für das Informationssystem Wasser, Abfall, Altlasten und Boden (WAABIS) im Auftrag der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg entwickelt und für das Fachinformationssystem Gewässer im Auftrag des Freistaats Thüringen angepasst und erweitert. WaterFrame ist seit Jahren im praktischen Einsatz mit mehreren Dutzend Installationen und Hunderten von Anwendern.
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