Genius lociLuther auf dem Lochsitz, Chinesen, die in Bambusrohre urinieren, Englands Presse auf Kot gebaut ein Standardwerk zur Geschichte des Abtritts erbaut fäkalfixierte Leser. "Lassen Sie es mich offen sagen, meine Damen und Herren: Was rein geht, kommt auch wieder raus." Als man William Blye im Geäst der Kastanie fand, hatte dies zumindest in einer Hinsicht etwas Tröstliches: Zum ersten Mal in seinem Leben war er auf einem grünen Zweig, wenn auch leider nicht in einem Stück. Dabei waren seine Versuche, Fäkalien mittels einer ans Klosett gekoppelten Zündkammer geruchs- und rückstandsfrei zu entsorgen, im Grunde erfolgreich verlaufen: Das eingebrachte Testgut zerstob fast immer plangemäß, mit diesem aber nach und nach auch Blyes Umfeld — erst sein Hund, dann seine Dienstmagd, schließlich sein Haus. Mit dem Engländer, den man 1898 nach seinem letzten Experiment ohne Beine auf besagter Kastanie fand, starb einer der Heroen des sanitären Fortschritts, die nie ein Dichter besang — obwohl viele Schriftsteller nicht müde wurden, die Segnungen des Aborts zu rühmen: "Was wäre der Mensch", seufzte etwa der oft diarrhöisch geplagte James Joyce, "ohne ein funktionierendes Klo." Diese Säumnislücke schließt jetzt ein faktenpralles Werk über den notdürftigen Verrichtungsort, das die Geschichte des Abtritts quer durch die Jahrhunderte und Kulturen erzählt ein Opus magnum der Knötbude und eine Fundgrube für latrinophile Gemüter, die sich die Kinderfähigkeit bewahrt haben, fäkalzentrierte Historika wie diese bemerkenswert zu finden. * Backe an Backe saßen im Mittelalter die klösterlichen Betbrüder auf Kommunallatrinen nebeneinander, allein durfte sich der Mönch nicht lösen eine Vorkehr wider die Versuchung, Hand an sich zu legen; das taten die frommen Männer denn auch nicht, sondern masturbierten einander statt dessen gegenseitig. * Auf offener Straße zog der Stadtmensch im alten China zum Harnen blank und ergoss sich in ein offenes Rohr von bis zu zwei Meter Länge, um sich ja nicht zu benässen. Auf dem Lande hingegen erleichterte sich der reinliche Chinese gern unterirdisch, weshalb er seinen Abtritt oft bis zu acht Meter tief in die Erde grub- tiefer kann ein Volk nicht stinken. * In Japan betrat schweigend, wenn fern von Hause ihn der Darmdrang überkam, der Shogun das nächst erreichbare Domizil und machte wortlos in die gute Stube; worauf sich der Hausherr sehr geehrt fühlte und das Hintangelassene seinen Nachbarn präsentierte. * Um bei Saufgelagen das Wasser abzuschlagen, wankten die Besserverdienenden unter Sibiriens Nomaden vor ihre Jurten; dort harrten ihrer bereits die weniger Begüterten, um in untergehaltenen Gefäßen den Harn der Reichen aufzufangen, der noch genug Alkohol für einen Sekundärrausch barg. Durch das Sitzloch seines Privets zwängte sich der Schottenkönig James I., wodurch er hoffte, den gedungenen Mördern zu entgehen. Zwei Tage stak er bis zur Brust in der Kloake, dann fanden ihn die Häscher - unwürdiger starb wohl nie ein Mann von königlichem Geblüt. Gleich zum Massengrab wurde der braune Jauchensumpf, als unter der Last des deutschen Adels anno 1183 beim Reichstag in Erfurt der angefaulte Boden des Schlosssaals brach: Fürsten, Grafen, Barone und Ritter fielen in die darunterliegende Kloake, über hundert verhauchten dort nach Atem ringend ihre Seelen. Niemals in ihrer Geschichte waren Menschen so unreinlich wie damals im Mittelalter und in den darauf folgenden Jahrhunderten. Anderthalb Jahrtausende lang, vom Untergang des Römerreichs und seiner Kanalisation bis zur Verbreitung des Wasserklosetts im 20. Jahrhundert, schiss der Mensch seine Umwelt flächendeckend zu. Das Plumpsprinzip herrschte auf dem ,,Häusl" des Bauersmanns wie auf der ,,Commode" im Bürgerhaus und bei den auf Brücken installierten öffentlichen Latrinen elf Stück davon gab es allein über dem Londoner Fleet River, der unter der Fäkallast allmählich zur Fleet Street heranwuchs; später etablierte sich dort, Genius loci, die Journaille. Ebenfalls von hoch oben ließen die Edlen und ihre Fräuleins auf den Burgen unter sich, wenn sie auf die sogenannten Garderobes gingen, den Urtyp des privaten Einzelklos. In einem dieser nasenförmig an die Außenwand gemauerten Erker, durch deren Lochsitz das Exkrement in den Burggraben fiel, saß lang und oft auch der chronisch konstipierte Martin Luther mit weitreichenden Folgen für das christliche Abendland: Während einer besonders schmerzhaften Sitzung, so berichtete der Reformator, habe ihm der Heilige Geist den Gedanken eingegeben, dass individueller Glaube wichtiger sei als päpstliches Dogma. Öffentlich hingegen thronte Ludwig XIV. auf seiner überreich verzierten Chaise percée, dem damals an europäischen Höfen modischen Leibstuhl mit Samtpolstern für hochdero Allerwertesten, in dem Um und Kot eine nasensträubende Verbindung eingingen. Dennoch rissen sich die Mitglieder des französischen Adels um das Privileg, dem Sonnenkönig beim Merdemachen zusehen zu dürfen was der ihnen gegen Zahlung einer Gebühr von 15000 Louisdor in seine Privatschatulle gern gestattete. Mief la France. Während die Hofschranzen der Grande Nation mit einer von keinerlei sanitären Skrupeln getrübten Entschlossenheit hinkoteten, wo immer es sie in den klolosen Residenzen seiner Majestät gerade überkam, konnte man sich bei Königs in England schon 100 Jahre vorher auf dem Wasserklosett erleichtern: 1596 ließ Elizabeth I das erste Spülklo der Neuzeit, eine Erfindung ihres Patensohnes Sir John Harrington, bei sich im Palast installieren darauf sind die ,,Rosbifs", wie die Franzosen das Britenvolk seit alters her zu nennen pflegen, noch heute mächtig stolz. Insulares Ingenium bescherte einer dankbaren Welt im Lauf der folgenden drei Jahrhunderte das WC in seiner heutigen Form, mit der hygienischen Schwemmspülung und dem geruchsblockierenden Siphon, wie der Experte den doppelt gekrümmten Abfluss nennt. 1928 erwarben sich schließlich auch die Deutschen einen gebührenden Platz in der Sanitärgeschichte, als der schwäbische Bankkaufmann Hans Klenk in einem gemieteten Raum des Ludwigsburger Proviantamtes mit der Produktion der ,,1000-Blatt-Rolle" begann es war, immerhin, das welterste ,,Toilettenpapier mit garantierter Blattzahl". Heute präsentiert das Unternehmen sein Produkt, indem es Menschen per Internet-Gewinnspiel zum latrinösen Geistesblitz ermuntert. Textprobe von der Firmen-Homepage: ,,Warum in die Scheiße greifen, wenn das Hakle liegt so nah." Mit dem vorgenässten Klopapier (,,Hakle feucht ist famos, hält sauber auch die Unterhos") lieferte Deutschland seinen zweiten großen Beitrag zur Kultur der Rektalhygiene - Höhepunkt einer Entwicklung, die mit den auf Stöcken gespießten Schwämmen der Römer begann. Nur mit trocken Stroh reinigte sich der Bauer in seinem Häusl, mit eingeweichten Maiskolben sein Farmerkollege im fernen Amerika. Der Kulak im Russland der Zaren hingegen kratzte sich seinen Schopa mit einem hölzernen Schäufelchen sauber. In europäischen Bürgerkreisen kamen Plätzchen aus Werg zum Einsatz, der Adel setzte auf Merinowolle (Richelieu), spitzenbesetzte Tüchlein (Marie Antoinette) oder gelegentlich die noch zuckenden Hälse frisch geschlachteter Gänse (Peter der Große). Doch erst japanischer Erfindergeist schenkte der Menschheit das perfekte Instrument zur Defäkation und nachfolgenden Reinigung: das vollelektronische Superklo mit integrierter Analdusche, Trockenfön, Desinfektionsspray und Pflegemittel-Püster. Obendrein unterzieht es den Sitzenden einem Gesundheitscheck und liest die Ergebnisse auf Wunsch per Sprachausgabe vor ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem High-Tech-Klo der fünfziger Jahre, das nach der feststofflichen Verrichtung quäkte: ,,Yuk, yuk, stinky, stinky. Nicc onc." Kurz nach dem 100. Sterbejahr des unvergesslichen William Blye kommt jetzt aus Mariestad in Schweden die gute Kunde, dass die Idee, für die der Pionier sein Leben auf dem Baume gab, schließlich doch Früchte trug: Rune Johansson erhielt unlängst ein internationales Patent für seine Erfindung einer ,,Verbrennungstoilette" (Patentnummer WO 98/22010), die das Rektalgut verdampft, zeitgemäß per Mikrowelle. Quelle: HENRY GLASS, Spiegel 7 / 99
In Sachsen-Anhalt gab es eine Benutzungsordnung für AborteGesetz- und Verordnungsblatt für das Land Sachsen-Anhalt § 1 Definition: Der Abort, umgangssprachlich auch Toilette genannt, besteht aus einem trichterförmigen Porzellanbecken zur Aufnahme der Exkremente mit einem klappbaren, auf dem Sitzrand angebrachten Sitzstück. § 2 Anwendungsbereich: Diese Benutzungsordnung gilt für die Darmentleerung in allen Aborten in Behörden, Dienststellen und öffentlichen Gebäuden des Landes Sachsen-Anhalt. § 3 Sitzgebot: Die Toilette darf nur im Sitzen benutzt werden. Die stehende Benutzung ist nur an Urinalen erlaubt. Deren Benutzung ist in der Benutzungsordnung für Urinale (BoU) geregelt. § 4 Vorbereitungen: Vor dem Hinsetzen auf das Sitzstück sind die Beinkleider bis zu den Knien herunterzuschieben. § 5 Sitzposition: Der Benutzer setzt sich unter gleichzeitigem Anheben der Oberbekleidung so tief in die Hocke, bis das Gesäß in die Sitzaufnahme einrastet. Das Gewicht des Körpers ist gleichmäßig gleichseitig verteilt, der Oberkörper leicht nach vorne geneigt. Die Ellenbogen ruhen auf dem Muskelfleisch der Oberschenkel, der Blick ist frei geradeaus gerichtet. § 6 Darmentleerung: Unter ruhigem Ein- und Ausatmen drängt der Benutzer unter gleichmäßigem Anspannen der Bauchmuskulatur den ausscheidungsreifen Inhalt des Mastdarms bei gleichzeitigem Entspannen des Afterschließmuskels in des dafür vorgesehenen Durchbruch des Porzellanbeckens. Die Äußerung von gutturalen Stimmlauten, umgangssprachlich auch als Ächzen oder Stöhnen bezeichnet, ist auf das absolut notwendige Maß zu beschränken. § 7 Sichtkontrolle: Nach beendeter Prozedur steht der Benutzer auf, macht eine Drehung um 180 Grad nach links und nimmt eine Sichtkontrolle der Exkremente vor. Bei Auffälligkeiten ist eine Stuhlprobe sicherzustellen und an das nächstliegende Gesundheitsamt zu übersenden. § 8 Reinigung des Rektums: Der dafür vorgesehenen Vorrichtung sind Reinigungsfähnchen (14x10 cm, einlagig) in ausreichender Stückzahl, höchstens jedoch fünf, zu entnehmen. Das Reinigungsfähnchen wird mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand erfasst und von hinten der Reinigungszone, das ist der Bereich zwischen den Gesäßbacken, zugeführt. Das Reinigungsfähnchen wird unmittelbar vor den äußeren Geschlechtsorganen fest an den Körper gedrückt und mit einer ziehenden Bewegung bis unmittelbar vor das Steißbein geführt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis mindestens ein Blatt sauber erscheint, sofern dazu nicht die Verwendung von mehr als fünf Reinigungsfähnchen erforderlich ist. Im Bedarfsfall sind die Reinigungsfähnchen beidseitig zu benutzen. Die benutzten Reinigungsf&suml;hnchen dürfen nicht mitgenommen werden, sondern sind ebenfalls in das Porzellanbecken zu entsorgen. § 9 Reinigen des Aborts: Nach Benutzung des Aborts ist zwingend die Spülung zu betätigen. Eine Delegierung dieser Tätigkeit an andere ist ausdrücklich verboten. Nach dem Spülvorgang verbleibende Exkrementanhaftungen sind mit der dafür vorgesehenen Reinigungsbürste manuell zu entfernen. § 10 Verlassen des Aborts: Vor dem Verlassen der Entleerungskabine sind die Beinkleider wieder in die Ausgangsposition zu bringen. Bei Auftreten unangenehmer Gerüche ist das Öffnen einer Lüftungsklappe angezeigt. Eine abschließende Reinigung der Handinnenflächen wird anheimgestellt. § 11 Inkrafttreten: Diese Benutzungsordnung tritt am Tage
nach ihrer Veröffentlichung in Kraft. Es ist nicht bekannt in wie weit die Benutzungsordnung noch Gültigkeit hat.
Mahlzeit der Woche
Schnorchel mit Radio berieselt unter WasserAqua FM nutzt KnochenleitungAqua Sphere Vista, Kalifornien (pte, 20. Jun 2003 09:10) - Rechtzeitig zur Badesaison hat die "Dinge-die-die-Welt-nicht-braucht"- Industrie wieder zugeschlagen und einen Schnorchel mit eingebautem Radio herausgebracht. "Aqua FM" wird in den USA für rund 130 Dollar verkauft und ermöglicht es, auch unter Wasser Radio zu hören. Im Mundstück des Schnorchels ist ein Radioempfänger samt zwei AAA Batterien untergebracht. Das spezielle Mundstück liegt eng an den Backenzähnen eng. Mittels Knochenleitung gelangt das gewählte Radioprogramm dann direkt ins Innenohr. Erfreuliche Nachricht für radiosüchtige Wasserratten: Da es sich um ein tragbares Gerät handelt, ist das Empfangsgerät bei nicht-stationärem Betrieb von den Rundfunkgebühren http://www.pte.at/pte.mc?pte=030527002 befreit. (Ende) Warum sich nach dem Betrachten von Wasserfällen die Erde bewegtStändige gleichförmige Bewegung erschöpft Nervenzellen Hier klicken! Warum sich nach dem längeren Betrachten eines Wasserfalls die umgebende Landschaft schließlich aufwärts zu bewegen scheint, haben amerikanische Forscher herausgefunden. Schuld daran sind ermüdete Nervenzellen, die das Gleichgewicht zwischen der Wahrnehmung von Aufwärts- und Abwärtsbewegungen stören, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist (Ausgabe vom 30. August). Schon Aristoteles beschrieb vor über 2000 Jahren den so genannten Wasserfall-Effekt. Und bereits im 19. Jahrhundert stellte der Psychologe Sigmund Exner zur Erklärung dieses Effekts eine Theorie auf, die jetzt von Adam Kohn und Anthony Movshon von der Universität New York bestätigt werden konnte. Kohn und Movshon ließen Affen bewegte Bilder betrachten und zeichneten gleichzeitig die Gehirnströme der Tiere auf. Demnach nimmt das Gehirn Auf- und Abwärtsbewegungen mit unterschiedlichen Nervenzellen wahr. Unter normalen Umständen ist die Aktivität beider Typen etwa gleich die Welt bewegt sich weder auf noch ab. Die ständige Reizung beim Betrachten des fallenden Wassers ermüdet jedoch die für die Abwärtsbewegung zuständigen Sinneszellen. Wendet sich der Betrachter nun wieder feststehenden Objekten zu, sorgt diese verminderte Empfindlichkeit für ein Ungleichgewicht: Die Aktivität der Aufwärts-Zellen ist höher und statische Objekte scheinen sich nach oben zu bewegen.
Showdown auf dem MännerkloTriff das Bällchen: Herausforderung für Zielsichere Wer ein wahrer Mann ist, der muss sich messen - neuerdings auch auf der Toilette. Doch nicht um Zentimeter wird hier gerungen, sondern um die beste Treffsicherheit. Die Waffe im Duell der Notdürftigen heißt "KloKicker", kostet knapp 18 Euro im Doppelpack und kommt derweil ganz harmlos daher - als grünes, flaches Plastiksieb im Urinal, versehen mit einem kleinen Fußballtor und einem per Schnur befestigten Ball. Diesen gilt es nun möglichst lange zu treffen, denn durch Wärme färbt sich die rote Kugel langsam weiß. Gewonnen hat am Ende derjenige Kombattant, dessen Ball am weißesten ist. "Einfach anvisieren und treffen", sagt Holger Fiegl. Der frisch gebackene Diplom-Betriebswirt und Geschäftsführer der Kölner ProGastro GmbH hat sich den Spaß ausgedacht. "Es peppt die Toiletten auf und freut den Gastronomen und die Putzfrau", wirbt der 29-Jährige. Seit der Markteinführung im Oktober sei sein "KloKicker" schon "sehr gut eingeschlagen". Schließlich habe er durch seine Firma gute Kontakte in die rheinländische Gastronomie. Wie man aber nun gekonnt mit dem Klo-Fußball zaubert, wenn's mal drückt und der Showdown auf dem Männerklo bevorsteht, bleibt jedem Spieler selbst überlassen. Ob brasilianisch verspielt oder teutonisch effizient, per schnellem Konter oder taktischem Aufbauspiel - "immerhin kann es jeder Amateur", sagt Fiegl. "Man kann es schwieriger machen, indem man zum Beispiel versucht, mit dem Ball die Latte oder den Pfosten zu treffen", sagt der Erfinder. Jeder, wie er denn will. Passend zum WM-Erfolg der deutschen Fußball-Frauen will der Toiletten-Tüftler übrigens bald auch einen "KloKicker" für die Dame auf den Weg bringen. Fiegl: "Das ist ein Ansporn, und es wird mir gelingen."
Wo hunderte Wasser lassenHundertwasser-Toilette in Neuseeland sorgt für Stunk Eine von dem österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser gestaltete öffentliche Toilette in Neuseeland sorgt derzeit für Stunk: Denn die Scharen von Touristen, die das mit farbenprächtigen Mosaiken verzierte Klo in Kawakawa nördlich von Auckland aufsuchten, würden die Toilette nicht nur bestaunen, sondern auch benutzen, sagte die Vorsitzende der Gemeindeverwaltung, Norma Shepard, der Zeitung "New Zealand Herald" vom Donnerstag. Auf dem wellenförmigen Boden des Klohauses würden sich Wasser, Urin und Desinfektionsmittel auf unangenehme Weise vermengen, sagte Shepard. Sie schlug daher den Bau öffentlicher Toiletten vor oder die Erhebung einer Gebühr für die Benutzung des Hundertwasser-Pissoirs. Surreale Toilette Verwaltungsratsmitglied Quinn Turton sagte, die Toiletten sei zwar eine surreale Anlage, aber keine sanitäre: "Hundertwasser war ein hervorragender Künstler, aber er wusste über den Bau von Toiletten ebenso viel wie Sie und ich." Der Vorsitzende der österreichischen Hundertwasser-Stiftung, Joram Harel, hielt in einem offenen Brief dagegen: Die Toilette in Kawakawa sei ein Platz, "an dem sich Menschen erhaben, fröhlich und wie zu Hause" fühlten. Sie wegen Gestanks zu schließen, "wäre ein Betrug an Hundertwasser und seinem Vermächtnis an Kawakawa". Hundertwasser hatte vor seinem Tod im Jahr 2000 zwei Jahrzehnte in Neuseeland gelebt. Der Künstler ist für seine farbenprächtigen Bilder und seine fantasievolle Architektur bekannt. In vielen Ländern gestaltete er Gebäude in fließenden Formen mit Mosaikverzierungen, bunten Türmchen, Säulen oder Kuppeldächern. |