Wasser-Wissen



Jod, Iod, I

(jod) (vom griechischem iodes = veilchenfarbend)

Stoffsystem

Reines Jod besteht in form von schwarzgrauen kristallinen Blättchen. Die meisten Jod-Verbindungen sind farblos. Beim Verdampfen entstehen blauviolette, giftige Dämpfe.

Physikalische und chemische Eigenschaften

Aussehen  schwarzgrau Schmelzpunkt 113,5° C
Geruch Siedepunkt 184,5° C
Molmasse 126,9045 g/mol Dichte  ( 20 °C) 4,93
Zustand bei 20 °C flüchtig (sublimation) Löslichkeit in Wasser (20 °C, 1 bar) prakt. unlösl.

Für weitere Stoffdaten siehe auch Übersicht der Elemente.

Herstellung und Anwendung

Die größten Mengen an Jod werden als Nebenprodukt der Erdöl- und Erdgasförderung gewonnen.

Jod wird u.a. in der Medizin, als Antiseptikum, Antimykotikum, in Röntgenkontrastmitteln und in Medikamenten verwendet.
Es wird darüber hinaus als Stabilisator bei PVC und Nylon, als Farbstoff und als Kristallisationsbildner (Silberjodid) für die künstliche Erzeugung von Regen eingesetzt.

Bei einer Analysenmenthole zur Sauerstoffgehalts einer Wasserprobe nach Winkler dient der Jod-Gehalt als Sauerstoffäquivalent.

Umwelteinfluss und Gesundheit

Jod gehört mit zu den Spurenelementen der menschlichen Versorgung, die (WHO) empfiehlt eine Aufnahme von 150 - 200 µg/Tag. Diese Menge wird durch die übliche Kochsalzaufnahme weit überschritten. Ein Mangel kann insbesondere bei Kindern medizinische Auswirkungen haben. Eine Überdosierung kann zu Jodismus mit Juck-, Niesreiz und Ausschlag führen. Oral eingenommen können ca. 30ml Jodtinktur tödlich wirken.

Durch die Abspaltung von Sauerstoff aus dem Wasser soll Jod desinfizierend wirken.

Abwasserreinigung

Durch seine geringe Aktivität bestehet kaum eine bekannte Umweltgefährdung durch Jod. Es ist in die Wassergefährdungsklasse (WGK) 1 eingestuft und gilt somit als schwach wassergefährdend.

Wegen des hohen Preises ist eine Aufarbeitung von Jod auch aus ökonomischen Gründen sinnvoll. Die Reinigung kann leicht durch Sublimation erfolgen. Nicht lohnende Kleinstmengen können mit einem Reduktionsmittel (z.B. Disulfitlösung) zum Jodid umsetzen und ins Abwasser geben werden.

 

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