|
Trophiestufe, Trophiegrad(trophic state) Der Trophiegrad quantifiziert das Ausmaß der Trophierung in ein Gewässer. Ist sie niedrig, dann spricht man von oligotrophen Gewässern, ein mittlerer Trophiegrad wird als mesotroph bezeichnet, hohe als eutroph bzw. hypertroph. Der Anstieg des Trophiegrades wird als Eutrophierung bezeichnet. |
Im Gegensatz zu Fließgewässern können stehende Gewässer nicht allein nach den Saprobiensystem in Gewässergüteklassen eingeteilt werden, da stehende Gewässer unterschiedliche Zonen, wie Ufer- und Badezonen, Tiefen-, Mittel- und Oberflächenwasser haben. Hinzu kommt noch die Gewässerfläche, die von wenigen Quadratmetern bis hin zu vielen Quadratkilometern, Tiefen, die von 50 Zentimetern bis zu 300 und mehr Metern variieren. Deshalb werden stehende Gewässer nach dem Grad ihrer Trophierung gemessen. Dazu nimmt man die Jahresdurchschnittswerte nach Chlorophyll und den Gesamtphosphorgehalt. Darüber hinaus werden Sichttiefe, Sauerstoffsättigung (gemessen am Ende der Sommerstagnation im Tiefenwasser) sowie die Farbe des Gewässergrunds zur Einstufung herangezogen. Trophiestufe I Durch die geringe Planktonproduktion finden in diesen ganzjährig klaren Gewässern mit Sichttiefen von über 4 Metern zahlenmäßig meist nur wenig Fische ihren Lebensraum. Die Ufer sind überwiegend mit Kies geprägt und bieten keinen oder nur spärlichen Pflanzenbewuchs. Die Sauerstoffsättigung am Ende der Sommerstagnationsphase liegt bei über 70%. Trophiestufe II Die geringe Planktonproduktion gewährt noch Sichttiefen von über 2 Metern in diesen Gewässern. Die Ufer sind mit Schilf und Wasserpflanzen bewachsen und haben eine große Artenvielfalt an Wasserinsekten, Kleinkrebsen, Muscheln und Schnecken. Die Sauerstoffsättigung am Ende der Sommerstagnationsphase liegt bei 30 bis 70%. Schlammrohrwürmern und Zuckmückenlarven besiedelt oft den Grund. Trophiestufe III Eine Sichttiefe von meist weniger als 2 Meter, bedingt durch eine starke Planktonproduktion, und Ufer, die von Schlamm und Wasserpflanzen geprägt werden, sind die Kennzeichen für diese Trophiestufe. Massenhafte Ansammlungen von Zuckmückenlarven und Schlammrohrwürmern im schlammigen Grund zeigen eine bereits merkliche Belastung des Gewässers an. Die Sauerstoffsättigung am Ende der Sommerstagnationsphase liegt bei 0 bis 30%. Trophiestufe IV Ein übermäßiges Nährstoffangebot lässt nur eine Sichttiefe von weniger als 1 Meter zu. Während zur Sommerzeit am Tage in der oberen Wasserschicht - oberhalb der Sprungschicht - oft eine Sauerstoffübersättigung durch Photosynthese (pflanzliches Plankton + Sonnenlicht) herrscht, ist der von schwarzem Faulschlamm bedeckte Grund des Gewässers sauerstofffrei. In diesen Gewässern treten Fischsterben meist in der Nacht sowie den frühen Morgenstunden ein. Die Sauerstoffsättigung am Ende der Sommerstagnationsphase liegt bei 0 % |