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Gewässergüteklasse(water quality category) Die Gewässergüte von Fließgewässern werden im Rahmen der biologische Gewässerklassifikation meist durch 7 Gewässergüteklassen, bestehend aus 4 Hauptgüteklassen und 3 Zwischenstufen, klassifiziert. Die 3 Zwischenstufen haben im Laufe der Zeit den Charakter vollwertiger Gewässergüteklassen erhalten. Zur Beschreibung der Güteklassen dienen typische biologische Merkmale, die nach dem Saprobiensystem klassifiziert sind oder aber nach anderen speziellen Verfahren eingestuft werden. |
Folgende Güteklassen wurden für Fließgewässer festgelegt. Die angegebene Farbe bezieht sich auf die Farbdarstellung in der Gewässergütekarte: Güteklasse I (dunkelblau): unbelastet bis sehr gering belastet Der Saprobienindex liegt unter 1,5. Der Sauerstoffgehalt liegt nahe dem Sättigungswert (ca. 95 bis 105 % der Sättigung) und nicht unter 8 mg/l. Der biochemische Sauerstoffbedarf (BSB5) bewegt sich meist um 1,0 mg/l. Ammoniumstickstoff (NH4-N) ist höchstens in Spuren vorhanden. Güteklasse I-II (hellblau): gering belastet Der Saprobienindex liegt zwischen 1,5 und 1,8. Der Sauerstoffgehalt ist noch hoch (in der Regel über 8 mg/l), zeigt jedoch oft schon ein feststellbares Defizit (ca. 85 bis 95 % der Sättigung). Der BSB5, liegt in der Regel zwischen 1,0 und 2,0 mg/l. NH4-N liegt nur in geringer Konzentration vor (ca. 0,1 mg/l). Güteklasse II (dunkelgrün): mäßig belastet Der Saprobienindex liegt zwischen 1,8 und 2,3. Der Sauerstoffgehalt zeigt infolge von Abwasserbelastung und Algenentwicklung stärkere Schwankungen (Defizite und Übersättigungen), ist jedoch so hoch, dass Fischsterben noch nicht auftreten, d.h. er liegt durchweg über 6 mg/l. Der BSB5 beträgt häufig 2 bis 6 mg/l. NH4-N liegt in der Regel unter 0,3 mg/l. Güteklasse II-III (gelbgrün): kritisch belastet Der Saprobienindex liegt zwischen 2,3 und 2,7. Der Sauerstoffgehalt sinkt oft auf die Hälfte des Sättigungswertes ab. Er kann jedoch auch starke Übersättigung erreichen, z.B. in gestauten Flussabschnitten. Häufig beträgt der BSB5 5 bis 10 mg/l. NH4-N liegt meist unter 1 mg/l. Güteklasse III (gelb): stark verschmutzt Der Saprobienindex liegt zwischen 2,7 und 3,2. Sauerstoff ist noch stets vorhanden, kann jedoch zeitweise auf Werte um etwa 2 mg/l absinken. Häufig beträgt der BSB5 7 bis 13 mg/l. NH4-N liegt meist über 0,5 mg/1 und erreicht oft einige Milligramm je Liter. Güteklasse III-IV (orange): sehr stark verschmutzt Der Saprobienindex liegt zwischen 3,2 und 3,5. Der Güteklasse IV (rot): übermäßig verschmutzt Gewässerabschnitte mit übermäßiger Verschmutzung durch organische sauerstoffzehrende Abwässer; Fäulnisprozesse herrschen vor; Sauerstoff über lange Zeit in sehr niedrigen Konzentrationen vorhanden oder gänzlich fehlend; Besiedlung vorwiegend durch Bakterien, Geißeltierchen und freilebende Wimpertierchen; Fische fehlen; bei starker toxischer Belastung biologische Verödung. Hier handelt es sich um völlig mit Abwasser verunreinigte Gewässerabschnitte, bzw. um Gräben oder Bäche, die erst mit der Einleitung von Abwasser beginnen. Das ganze Gewässer erscheint durch die Massenentwicklung des »Abwasserpilzes« und von Schwefelbakterien weiß. Es kommt zu erheblichen Geruchsbelästigungen. Der Saprobienindex liegt über 3,5. Diese Gewässerabschnitte sind durch die Zufuhr von organischem Abwasser so stark verschmutzt, dass der Sauerstoffgehalt im Wasser sehr niedrige Konzentrationen aufweist oder gänzlich verschwindet. Fäulnisprozesse überwiegen. Der BSB5 liegt meist über 15 mg/l. NH4-N beträgt durchweg mehrere Milligramm je Liter. Bei starker toxischer Belastung kann biologische Verödung eintreten. Stehende Gewässer werden nach dem Grad ihrer Trophierung in Trophistufen gemessen. Eine kartographische Darstellung der Gewässergüteklassen in einem Gewässer erfolgt in der Gewässergütekarte. ww |