Wasser-Wissen


Bor, B

(boron)

Stoffsystem

Bor gilt chemisch als Nichtmetall, allerdings mit einigen metallischen Eigenschaften (Halbmetall). Elementares Bor ist reaktionsträge und reagiert meist erst bei höheren Temperaturen. Es ist nach dem Diamanten (Kohlenstoff) das härteste Element.

Physikalische und chemische Eigenschaften

Aussehen  grau metallisch glänzend Schmelzpunkt 2300  ° C
Geruch geruchlos Siedepunkt 2550 ° C
Molmasse 10,811 g/mol Dichte, gasförmig, (15 ° C, 1 bar) 2,46 g/cm3
Zustand bei 20 ° C fest Löslichkeit in Wasser (° C)

Für weitere Stoffdaten siehe auch Übersicht der Elemente.

Herstellung und Anwendung

Bor wird aus Mineralien gewonnen.

Bor findet bei Waschmitteln und in der pharmazeutischen Industrie Verwendung. Es wird auch für Spezialgläser und zur Herstellung von Düngemitteln und Emailbeschichtungen eingesetzt. Darüberhinaus wird es zusammen mit Titan und Wolfram für hitzeresistente Metalllegierungen verwendet für Flieger und Raketen.

Umwelteinfluss und Gesundheit

Bor ist essentiell für Pflanzen und auch Tiere wobei der menschliche Bedarf (1-7 mg pro Tag) durch  Milchprodukte und durch das Trinkwasser gedeckt werden.  Die Trinkwasserverordnung sieht auf Basis einer lebenslang duldbaren Tagesdosis (TDI) von 0,3 mg/(kg*d) einen Grenzwert von 1,0 mg/l vor. Bei größeren Konzentrationen (10-300 mg/l) in Gewässern kann eine Toxizität für verschiedene Fische vorliegen.

Trinkwasser und Abwasserreinigung

Ist Bor im Grundwasser nachweisbar, lässt dies i.d.R. auf Verunreinigungen durch Abwasser. Borverbindungen gelangen insbesondere durch Waschmittelinhaltstoffe ins Abwasser. 

In 1994 wurde das Grundwasser in Baden-Württemberg an mehr als 2.500 Messpunkten auf Bor (Borate sind Bestandteil vieler Waschmittel) analysiert. Dabei wurde an Messstellen unter Siedlungen ein vierfach höherer Mittelwert im Vergleich zum Basismessnetz, welches möglichst unbeeinflusste Standorte erfasst, ermittelt. Legt man den vom ehemaligen Bundesgesundheitsamt (BGA) vorgeschlagenen Schwellenwert von 50 Mikrogramm Bor pro Liter für eine anthropogene Belastung zugrunde, so war im Jahr 1993 das Grundwasser in einer großen Anzahl von Messstellen im Umfeld von Industrieanlagen (47 %) und Siedlungen (39 %) in Baden-Württemberg eindeutig anthropogen beeinflusst. (Quelle: Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (Hrsg.): Grundwasserüberwachungsprogramm - Ergebnisse der Beprobung 1993. Karlsruhe.) Derartige Messergebnisse können bei Grundwassermodellierung genutzt werden.

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