Wasser-Wissen

 

Blähschlamm

(bulking sludge) Besondere Zusammensetzung des Belebtschlamm mit wenig kompakten Belebtschlammflocken. Aus ein- und mehrzelligen Kleinlebewesen (z. B. Bakterien, Pilzen) bestehender Klärschlamm im Belebungsbecken einer Kläranlage ohne kompakte Struktur.

Blähschlamm hat schlechte Sedimentationseigenschaften, die aus der übermäßigen Vermehrung fadenförmiger Bakterien resultieren. Dadurch sinkt zum einen die Reinigungsleistung in Belebungsbecken und zum anderen wird im Nachklärbecken bereits gereinigtes Abwasser durch die Schlammflocken kontaminiert.

Die Bildung von Blähschlamm wird u.a. durch einseitig belastete Abwässer oder eine zu geringe Zulaufkonzentration gefördert. Sie kann in vielen Fällen durch eine chemische bzw. physikalische Behandlung (z. B. Fällung, Erhöhung des Sauerstoffgehalts) oder Erhöhung der Raumbelastung vermindert werden.

Die Belebtschlammflocken lagern sich zu voluminösen Flockenaggregaten zusammen. Die Dichte solcher Flockenaggregate ist im Vergleich zu kompakten Belebtschlammflocken gering. Zudem treten beim Absinken der Aggregate und bei der Verdrängung des Wassers aus den Zwischenbereichen der Belebtschlammflocken enorme Strömungswiderstände auf. Der Schlamm bleibt "aufgebläht" und setzt sich im Grenzfall überhaupt nicht ab. Blähschlamm wird ein Schlamm genannt, dessen Schlammvolumenindex wesentlich über 150 ml/g liegt.


gram-Färbung Blähschlamm, Quelle: TU Dresden

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