Wasser-Wissen


Pflanzen in der Wasserreinigung

(plants in water treatment) Pflanzen die in unterschiedlichen naturnahen Verfahren, z.B. in Schwimmteichen zur Reinigung des Badewassers aber vor allem auch ind Pflanzenbeeten, zur Reinigung von Abwässern eingesetzt werden.

Je nach Anlagentyp sind folgende Sumpfpflanzen geeignet (Helophyten):

  • verschiedene Rohrkolbengewächse (Typha, verschiedene Arten)
  • verschiedene Großseggenarten (Carex, verschiedene Arten)
  • Flechtbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Wasserschwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Kalmus (Acorus calamus)
  • Flutschwaden (Glyceria fluitans)
  • Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes)

Die häufigste zur Anwendung kommende Pflanze ist jedoch das:

Die gute Möglichkeit der Geländeeinbindung und die optischen Vorteile einer mit Pflanzen bewachsenen Fläche führen zu einer im Vergleich guten Akzeptanz der Pflanzenkläranlagen in der betroffenen Bevölkerung.

Biologie und Wirkungsweise der Röhrichtpflanzen

In Pflanzenkläranlagen werden hauptsächlich Röhrichtpflanzen verwendet. Sie sind in der Lage, in einem ständig wassergesättigtem Bodenkörper ohne unmittelbare Luftzufuhr leben zu können. Sie sind von einem weitmaschigen bis in die Wurzeln reichenden Aerenchym durchzogen, und können somit den für die Atmung der Mikroorganismen notwendigen Sauerstoff von innen her in die unterirdischen Organe abführen. Die Sauerstoffzufuhr verläuft dabei passiv und ist nicht an die Photoperiode, bzw. den lebenden grünen Spross gebunden, d.h. auch tote Halme oder Halmstoppeln sind in der Lage, Sauerstoff in den Wurzelbereich zu liefern um den Sauerstoffbedarf der Anlage zu decken. Dies geschieht hauptsächlich durch den bei der Wurzelatmung verursachten 02-Gradienten. Dieser passive 02 -Transport hält die Leistungsfähigkeit einer Pflanzenkläranlage auch im Winter aufrecht.

Da die Pflanzen mineralische Nährstoffe, wie Stickstoff und Phosphat in ihre Biomasse einbauen, findet durch ihr Wachstum eine Elimination dieser Stoffe statt. Die Abwasserreinigung beruht jedoch im Wesentlichen auf der Tätigkeit der Mikroorganismen, die im Wurzelraum der Pflanzen aktiv sind.

kommunale Abwässer mit zusätzlich geringen Anteilen von Industrieabwässern, werden von den verwendeten Pflanzen i.d.R. gut vertragen.

Röhrichtpflanzen sind in der Lage, bestimmte wurzelnahe Bezirke des Bodens mit Sauerstoff anzureichern. So entstehen innerhalb eines im ganzen anaerob konstituierten hydromorphen Bodenkörpers, sauerstoffreiche Kleinbezirke. Dieser Wechsel zwischen anaeroben und aerob Zonen bewirkt, dass im Zusammenhang mit einer Pflanzenkläranlage häufig von einer mosaikhaften Struktur des Bodenkörpers gesprochen wird. In diesem Bereich finden Prozesse statt, die auf ein Ineinandergreifen von anaeroben und aeroben Reaktionsräumen angewiesen sind. Zum Beispiel werden dadurch Nitrifikation, Denitrifikation, Phosphatelimination usw. gefördert.

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