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Leitfähigkeit(conductivity) Eine materialspezifische Fähigkeit elektrischen Strom zu leiten. Die elektrolytische Stromleitfähigkeit wässriger Lösungen hängt ab von der Konzentration der Wasserinhaltsstoffe, deren Dissoziationsgrad (Ionenleitfähigkeit) und der Wertigkeit der Kationen und Anionen sowie von der Beweglichkeit dieser Ionen, was wiederum von der Temperatur beeinflusst wird. Im Abwasser gilt die Leitfähigkeit als ein Summenparameter für die Ionenkonzentration und damit für den Salzgehalt. Die elektrische Leitfähigkeit von Wasser gibt allerdings keinen Aufschluss über die einzelnen Spezieskonzentrationen. Die Messwerte werden auf eine Bezugstemperatur (i.d.R. 25°C) umgerechnet angegeben. |
Die elektrische Leitfähigkeit liefert gerade bei kleineren
Gewässern erste Anhaltspunkte über die Einträge von Niederschlagwasser,
Abwasser und
die dadurch ausgelösten Veränderungen der Wasserbeschaffenheit. Große
Schwankungen sind meist auf diskontinuierliche Einträge über Regenwassersiele
zurückzuführen. Hohe Leitfähigkeitswerte können z.B. auf Abschwemmungen von befestigten Betriebs- und
Hofflächen nach Niederschlägen im
Einzugsgebiet und Spitzenwerte im
Winter auf den Einsatz von Streusalz im Winterdienst zurückgeführt werden.
Mit Hilfe der elektrischen Leitfähigkeit kann relativ schnell eine Aussage über den Gesamtgehalt an gelösten Salzen in einem Gewässer abgeschätzt werden. Die Salze können natürlichen Ursprungs sein (z.B. Verwitterung von Gesteinen) oder aber menschlicher Herkunft (z.B. Streusalz, Industrieabwässer). In Flüssen treten vor allem folgende Salze auf: Die Salze von Natrium, Kalzium, Magnesium, Kalium sowie Chlorid, Sulfat, Hydrogenkarbonat, Karbonat und Nitrat. I.d.R. liegt die Leitfähigkeit in Bächen und Flüssen unter 1000 µS/cm. Dies entspricht bis zu 1000 mg/l gelöster Salze. ww |