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Nassoxidation(wet oxidation) Chemische Oxidation von organischen Verbindungen in einer flüssigen Phase durch Zufuhr von Sauerstoff unter hohem Druck und Temperatur. Neben der allgemeinen Definition werden auch folgende Verfahren zur Nassoxidation (auch Nassverbrennung genannt) gezählt:
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Bei der Abwasserbehandlung können mittels Nassoxidation Abwasserinhaltstoffe
mit Hilfe von Luftsauerstoff, bei 240-290°C und ca. 120 bar oxidiert
werden. Das eingehende Abwasser wird vor dem Nassoxidationsprozess neutralisiert. Die
Oxidation der chemischen Verbindungen erfolgt in einem Reaktor (mehrstufige
Blasensäulenkolonne), der aufgrund extremer Reaktionsbedingungen aus beständigen Werkstoffen
bestehen muss. Die Reaktion
selbst wird z.B. durch Kupferionen
katalysiert.
Nassoxidation ist ein exothermer Prozess. Die anfallende Wärmeenergie muss jedoch nur bei der Hochleistungs-Nassoxidation aktiv abgeführt werden. Die entstehende Reaktionswärme des Oxidationsprozesses wird u.a. zur Herstellung von Dampf und zur Aufwärmung des zulaufenden Abwassers als Wärmerückgewinnungsmaßnahme genutzt. Das behandelte Abwasser verlässt schließlich den Reaktor schwach sauren pH-Wert und wird neutralisiert. Schadstoffe werden zu anorganischen Produkten umgesetzt. Die Kupferionen zur Katalyse der Oxidation werden im Kreislaufprozess nach einer Sulfidfällung wiedergewonnen und in die Hochdruckstufe zurückgeführt. Der bei einem Nassoxidationsprozess z.B. entstehende Ammoniak kann als Ammoniaklösung ausgewaschen und wiedergewonnen werden. An Nassoxidationsanlagen werden bestimmte Anforderungen bei den Abwasserspezifikationen und verfahrenstechnische Begrenzungen für bestimmte Inhaltsstoffe gestellt. Parameter der Annahmebedingung einer beispielhaften Anlage sind:
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