Wasser-Wissen


Wasserstoffperoxid

(hydrogen peroxide)

Stoffsystem

Wasserstoffperoxid (H2O2) ist eine wasserklare, farblose, leichtbewegliche, geruchlose, ätzende und brandfördernde Flüssigkeit.

Physikalische und chemische Eigenschaften

Aussehen  wasserklar, farblos Schmelzpunkt (w = 50%) -50 °C
Geruch geruchlos Siedepunkt (w = 50%) 114 °C
Molmasse 34,0 g/mol Dichte  ( °C) 1200 kg/m3
Zustand bei 20 °C flüssig Löslichkeit in Wasser (20 °C, 1 bar) beliebig

Herstellung und Anwendung

In der Natur kann sich Wasserstoffperoxid überall dort bilden, wo atomarer Sauerstoff auf Wasser einwirkt. So ist es u.a. im Regen und Schnee nach Gewittern enthalten. Es entsteht bei Oxidation von anorganischen und organischen Stoffen an der Luft. Auch entsteht es bei vielen biologischen Oxidationsprozessen wie Atmung oder Gärung

Im industriellen Maßstab wird Wasserstoffperoxid zwischen einer Anode aus Platin und einer Katode aus Blei oder Kupfer gewonnen.

Genutzt wird Wasserstoff vorwiegend wegen des Oxidationsvermögens zum Bleichen u.a. von Papier, Holz und Textilien. In der Kosmetik wird es zum Blondieren von Haaren eingesetzt. Als Rohstoff wird es u.a. in Weichmachern und Glyzerin genutzt. In der Analytik wird es u.a. zum Nachweis von Titan (IV) eingesetzt.

Umwelteinfluss und Gesundheit

Wasserstoffperoxid, insbesondere in konzentrierterer Form, entwickelt eine starke ätzende Wirkung auf Haut, Schleimhäuten und Augen. Ein Kontakt mit der ungeschützter Hautpartien (auch Textilien) bewirkt daneben Weißverfärbung durch Ausbleichen. Verschlucken führt zu starken Leibschmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen. Es besteht durch Aufnahme größerer Mengen die Gefahr eines Magendurchbruchs und innerer Blutungen bis hin zur Lebensgefahr. Dämpfe bzw. verstäubte Tröpfchen der Substanz verursachen je nach Menge Reizungen oder starke Verätzungen der Augenschleimhaut, der Atemwege und Lungen. Bei längerer Einwirkung konzentrierterer Lösungen auf die Augen besteht Erblindungsgefahr. (MAK-Wert (w = 90%): 1 ppm 1,4 mg/m3, LD50-Wert (Lösung): 1429 mg/kg)

Kommen Wasserstoffperoxidlösungen mit Verunreinigungen, insbesondere mit Metallen, in Kontakt kann es zu einer sehr raschen Zersetzung der Lösung führen. Bei der Reaktion wird viel Sauerstoff und Wärme frei, was zum Verspritzen der Flüssigkeit führt. Das Zusammenbringen von Wasserstoffperoxidlösungen mit brennbaren Stoffen kann leicht einen Brand verursachen.

Abwasserreinigung/Trinkwasseraufbereitung

Wasserstoffperoxid wird als Mittel zur Oxidation schwer abbaubarer Abwasserkomponenten und in einigen Ländern auch als Desinfektionsmittel eingesetzt. Der Einsatz von Wasserstoffperoxid kann u.U. zur Leitungsverminderung einer nachgeschalteten Nitrifikation führen. U.a. können Phenole , Cyanide, PAK's  oder CKW's im Abwasser durch einen vollmetallischen Katalysator in Verbindung mit Wasserstoffperoxid gereinigt werden.

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